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HMS Firedrake (H.79)

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Die HMS FIREDRAKE (H.79) war ein Zerstörer der F-Klasse der britischen Royal Navy.
Der Kiel des Zerstörers wurde am 05.07.1933 bei Vickers-Armstrongs High Walker in Newcastle gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 26.07.1934 und die Indienststellung am 30.05.1935.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 1.405 ts. Es war 100,28 m lang, 10,13 m breit und hatte einen Tiefgang von 3,81 m. Die 3 Admiralty-3-Trommel-Dampfkessel mit 2 Parsons-Dampfturbinen erbrachten eine Leistung von 36.000 PS (26.460 kW) und brachten den Zerstörer auf eine Geschwindigkeit von bis zu 36 kn (67 km/h). Die Besatzungsstärke betrug 145 - 185 Mann.
Bewaffnet war die Firedrake mit: 2 x 120 mm Mk.IX Geschützen, 1 x 76 mm Flak, 4 x 20 mm Oerlikon-Maschinenkanonen, 1 × 4 - 533 mm Torpedorohre, 4 Wabowerfer, 70 Wasserbomben, 1 x Hedgehog.
Einsatzgeschichte
Zusammen mit ihren Schwesterschiffen bildete HMS FIREDRAKE zunächst die 6., später die 8. Zerstörerflottille und diente meist im Mittelmeer, wo sie bis 1939 auch zur Sicherung des britischen Schiffsverkehrs während des Spanischen Bürgerkriegs eingesetzt waren und zeitweise an der internationalen Überwachung teilnahmen.
Bei Kriegsbeginn war das Schiff mit der 8. Zerstörerflottille Teil der Home Fleet und sicherte deren große Einheiten wiederholt gegen U-Boote. Bei einer dieser Suchfahrten gelang es der HMS FIREDRAKE zusammen mit HMS FAULKNOR und HMS FOXHOUND am 14.09.1939 nordwestlich von Irland, U 39 als erstes deutsches U-Boot im Zweiten Weltkrieg nach einem gescheiterten Angriff auf den Flugzeugträger HMS AR ROYAL zu versenken. Die Versenkung war auch der erste erfolgreiche Einsatz des britischen ASDIC-Sonars.
Im Jahr 1940 wurde der Zerstörer dann bei der versuchten Abwehr der deutschen Landung in Norwegen (Unternehmen Weserübung) zur Deckung von Schiffen der Home Fleet eingesetzt. Am 27./28.05.1940 unterstützte die HMS FIREDRAKE mit den Flakkreuzern HMS CAIRO und HMS COVENTRY, dem Schwesterschiff HMS FAME und den Zerstörern HMS WHIRLWIND, HMS HAVELOCK, HMS WALKER sowie der Sloop HMS STORK den Angriff auf Narvik, das am 28.05.1940 von den Deutschen geräumt wurde. Am 07.06.1940 war die HMS FIREDRAKE bei der Evakuierung der alliierten Truppen aus Harstad mit dem Schwesterschiff HMS FAME und drei weiteren Zerstörern sowie den Kreuzern HMS SOUTHAMPTON und HMS COVENTRY Teil der Eskorte eines schnellen Konvois mit sieben Truppentransportern.
Zwei Monate später wies die Admiralität HMS FIREDRAKE der neu gebildeten Force H zu, die in Gibraltar stationiert war. Ende August 1940 verlegte die 8. Zerstörer-Flottille mit HMS FAULKNOR, HMS FORESIGHT, HMS FORESTER, HMS FURY, HMS FORTUNE und HMS GREYHOUND zusammen mit dem Kreuzer HMS SHEFFIELD zur Force H, deren Flaggschiff der Schlachtkreuzer HMS RENOWN mit dem Träger HMS ARK ROYAL schon dort stationiert waren. Bei der Verlegung sicherten sie Einheiten, die sich auf dem Weg zur Mittelmeerflotte befanden, mit dem Schlachtschiff HMS VALIANT, dem neuen Träger HMS ILLUSTRIOUS und den Flakkreuzern HMS CALCUTTA und HMS COVENTRY.
Bei einer U-Jagd-Unternehmung östlich von Gibraltar gelang es HMS FIREDRAKE am 18.10.1940 zusammen mi HMS WRESTLER und zwei Saro London-Flugbooten der Staffel 202, das italienische U-Boot DURBO zu versenken. Die 46-köpfige Besatzung wurde gefangen genommen. Aufgrund des erbeuteten Geheimmaterials konnte zwei Tage später ein weiteres italienisches U-Boot durch andere Zerstörer versenkt werden. Am 01.11.1940 gehörte die HMS FIREDRAKE zu den Einheiten der Force H mit dem Schlachtkreuzer HMS RENOWN, dem Schlachtschiff HMS BARHAM und den Zerstörern HMS FORESTER, HMS FORTUNE, HMS GALLANT, HMS GREYHOUND und HMS GRIFFIN, die entlang der marokkanischen Westküste gegen vermutete vichy-französische Schiffsbewegungen vorstießen.
Bei der Operation Coat lief die Force H am 07.11.1940 mit dem Träger HMS ARK ROYAL, dem Kreuzer HMS SHEFFIEL sechs Zerstörern darunter HMS FIREDRAKE, >HMS FORESTER, HMS FORTUNE und HMS FURY von Gibraltar aus, um eine Force F (Verstärkung für Mittelmeerflotte) mit dem Schlachtschiff BARHAM, zwei Kreuzern und vier Zerstörern zu begleiten. Vor der Straße von Sizilien drehte die Force H ab, während die Force F gegen sie entsandte italienische Zerstörer ohne Feindberührung passierte, 2150 Soldaten Verstärkung in Malta ausschiffte und dann mit der Mittelmeerflotte nach Alexandria marschierte.
Bei der vom 15. bis 17.11.1940 folgenden Operation White gehörte die HMS FIREDRAKE wieder zum Sicherungsschirm der Force H, die aus einem Gebiet südwestlich Sardinien vom Träger Argus zwölf Hurricane-Jäger und zwei Skua-Bomber zum Flug nach Malta startete, von denen wegen starken Gegenwinds nur vier Hurricanes und eine Skua das Ziel erreichten. Ein am 17.11.1040 geplanter Angriff der Flugzeuge der HMS ARK ROYAL gegen Alghero (Sardinien) musste wegen der Wetterlage aufgegeben werden.
Mit der Operation Collar versuchten Mittelmeerflotte und Force H Ende November von Osten und Westen Malta zu versorgen. Das italienische I. Geschwader unter Flottenchef Campioni mit den Schlachtschiffen VITTORIO VENTO und GIULIO CESARE und sieben Zerstörern und das II. Geschwaders unter Iachino mit sechs schweren Kreuzern sowie weiteren sieben Zerstörern wollten die von Westen kommenden Verbände abfangen. Der britische Befehlshaber, Vizeadmiral Somerville, lief mit der HMS RENOWN, den Kreuzern HMS MANCHESTER, SHEFFIELD, den Zerstörern HMS FAULKNOR. HMS FIREDRAKE, HMS FORESTER, HMS FURY, HMS ENCOUNTER sowie dem von der Mittelmeerflotte nach Westen verlegten Schlachtschiff HMS RAMILLIES, den Kreuzern HMS NEWCASTLE, HMS BERWICK und weiteren Zerstörern der italienischen Flotte entgegen. Angriffe der Torpedoflugzeuge der mit den Zerstörern HMS KELVIN und HMS JAGUAR zurückbleibenden HMS ARK ROYAL gegen die VITTORIO VENTO und den schweren Kreuzer POLA blieben erfolglos. Zwischen den Überwassereinheiten kam es zur Seeschlacht bei Kap Teulada (Sardinien). In einem etwa einstündigen Gefecht der Kreuzer und Schlachtschiffe erzielten die Italiener einen Treffer auf dem Kreuzer HMS BERWICK, der italienische Zerstörer LANVIERE wurde mit einem schweren Treffer in Schlepp genommen. Dann brach Admiral Campioni das Gefecht ab, da er auf Grund unzureichender Luftaufklärung annahm, überlegenen feindlichen Kräften gegenüberzustehen.
Am 01.01.1941 stoppte der britische Leichte Kreuzer HMS BONAVENTURE mit den Zerstörer HMS JAGUAR, HMS DUNCAN, HMS FOXHOUND, HMS HERO und HMS FIREDRAKE vor Oran einen französischen Konvoi mit dem Passagierdampfer CHANTILLY (9986 BRT), dem Tanker OCTANE (2034 BRT), den Frachtern SUROIT (2318 BRT) und SALLY MAERSK (3252 BRT) und einem bewaffneten Trawler als Eskorte und brachte die Schiffe auf, die zuvor unbehelligt die Straße von Gibraltar passiert hatten.
Vom 6. bis 13.01.1941 gehörte die HMS FIREDRAKE zur Force H, welche die Operation Excess sicherte, die das Motorschiff ESSEX Essex (11.063 BRT) mit 4000 t Munition, 3000 t Saatkartoffeln und zwölf Hurricane-Jägern zur Verstärkung zur Insel Malta brachte.
Vom 31.01. bis 04.02.1941 war die HMS FIREDRAKE an einem erfolglosen Trägerangriff des britischen Gibraltargeschwaders gegen Sardinien beteiligt. Vom 6. bis 11.02.1941 folgte dann ein Angriff auf Genua, wobei HMS FIREDRAKE mit HMS DUNCAN, HMS ISIS und HMS JUPITER vor dem Verband eine U-Boot-Suche durchführte. Nach der Rückkehr nach Gibraltar lief auf die Meldung des Angriffs der ADMIRAL HIPPER auf den Konvoi SLS-64 die HMS FIREDRAKE im Verband der Force H mit HMS RENOWN, HMS ARK ROYAL, HMS SHEFFIELD und den Zerstörern HMS WISHART, HMS JERSEY, HMS FOXHOUND und HMS FURY in den Atlantik aus, um die in See stehenden Konvois gegen erwartete weitere Angriffe deutscher Überwasserschiffe zu sichern. Auf die Fehlmeldung eines erneuten Auslaufens derADMIRAL HIPPER aus Brest lief der Verband bis zur Klärung Richtung Biskaya, drehte dann aber ab und traf am 25.02.1941 wieder in Gibraltar ein. Nach einer Grundberührung im März 1941 in der Nähe von Gibraltar musste die beschädigte HMS FIREDRAKE in Chatham repariert werden.
Vom 21. bis 27.07.1941 gehörte die HMS FIREDRAKE dann wieder zum Einsatzverband der Force H, die einen Nachschubkonvoi mit einem Truppentransporter und sechs Frachtern (Operation Substance) sicherte. Die italienische Luftwaffe griff sowohl den Konvoi wie den Sicherungsverband mehrfach an und versenkte den Zerstörer HMS FEARLESS. Als am Abend des 23.07.1941 die Force H den Rückmarsch nach Gibraltar antrat, wurden die HMS FIREDRAKE und zwei weitere Zerstörern sowie der Kreuzer HMS HERMONIE als Verstärkung der Nahsicherung zum Konvoi entsandt. Die HMS FIREDRAKE wurde allerdings schon bei einem noch am 23.07.941 nördlich von Bône folgenden Angriff italienischer Bomber vom Typ SM.79 durch einen Nahtreffer schwer beschädigt und musste vom Geleitzerstörer HMS ERIDGE in Schlepp genommen werden, nachdem die Maschine ausgefallen war. In Begleitung des Hunt-Zerstörers HMS AVON VALE und des Tribal-Zerstörers HMS SIKH wurde der Rückmarsch angetreten. In Gibraltar konnte nur eine Behelfsreparatur vorgenommen werden. Sie wurde mit dem ebenfalls während der Operation Substance schwer beschädigten Kreuzer HMS MANCHESTER in die USA nach Boston zur Reparatur geschickt.
Bei umfassenden Reparatur der HMS FIREDRAKE in den USA, die bis Januar 1942 dauerte, wurde die U-Boot-Abwehr-Bewaffnung zu Lasten der Hauptbewaffnung verstärkt. Das Buggeschütz wurde durch einen Hedgehog-Werfer ersetzt. Nach einem Unfall zu Beginn des Jahres 1942 und dessen Reparatur wurde der Zerstörer zur Sicherung von Geleitzügen im Nordatlantik ab Mai als Führungszerstörer der neugebildeten britischen Escort Group B7 (EG.B7) eingesetzt. Die in Lisahally stationierte Gruppe verfügte anfangs dazu über vier Korvetten der Flower-Klasse, zu denen wechselnd weitere Schiffe traten.
In den folgenden Monaten war die HMS FIREDRAKE an einem Dutzend von Konvois im Einsatz. So konnte am 20.05.1942 U 406 als Fühlungshalter vom Konvoi ONS-94 von der EG.B7 abgedrängt werden, wo die HMS FIREDRAKE mit dem ehemaligen US-Zerstörer HMS CHURCHILL, und den Korvetten HMS DIANELLA, HMS KINGCUP, HMS LOOSESTRIFE und französischen ROSELYS zusammenarbeitete. Am 19.11.1942 verstärkte die HMS FIREDRAKE mit der USS BADGER der Wickes-Klasse die Sicherung des Geleitzuges ONS-144 und sie konnten die angreifenden deutschen U-Boote abdrängen.
Am 12.12.1942 übernahm die HMS FIREDRAKE als Führungszerstörer der EG B7 die Sicherung des aus 43 Schiffen bestehen Konvois ON-153 von Großbritannien nach New York. Die Gruppe bestand für diesen Einsatz noch aus dem Zerstörer HMS CHESTERFIELD und den Korvetten HMS ALISMA, HMS PINK, HMS SNOWFLAKE und HMS SUNFLOWER. Bis zum Abend des 16.12.1942 hatte ein Fühlung haltendes Boot fünf deutsche U-Boote an den Geleitzug herangeführt, die dann angriffen. Sie versenkten den norwegischen Tanker BELLO (6125 BRT) und die belgische EMILE FRANCQUI (5859 BRT). Der britische Tanker REGENT LION (9551 BRT) wurde beschädigt. In der Nacht torpedierte U 211 den Führerzerstörer HMS FIREDRAKE, der durch den Torpedotreffer in zwei Teile zerbrach. Der vordere Teil sank sofort, während das Heckteil noch eine Weile schwamm. Die Korvette HMS SUNFLOWER versuchte längsseits zu gehen, was wegen des schweren Sturms scheiterte. Sie blieb beim Rest des zerstörten Schiffes, das vor einer Wetterberuhigung auf der Position 50° 50' 0" N, 25° 15' 0" W sank und konnte noch 27 Mann der HMS FIREDRAKE aus dem Wasser fischen, von denen einer dann doch noch starb, so dass 170 Mann durch den Untergang der HMS FIREDRAKE ihr Leben verloren.
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