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Hansestadt Danzig (Minenschiff)

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Die HANSESTADT DANZIG fuhr von 1926 bis 1939 als Passagierschiff im Rahmen des Seedienstes Ostpreußen für den Norddeutschen Lloyd. Ab 1939 wurde sie von der deutschen Kriegsmarine als Truppentransporter und Minenschiff eingesetzt.
Der Kiel des Schiffes wurde 1925 bei den Oderwerken in Stettin gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 17.03.1926 und die Indienststellung am 14.07.1926.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 2.225 BRT (nach Umbau 2.431 BRT). Es war 85,40 m lang (nach Umbau 93,60 m), 11,70 m breit. 2 × MAN Viertakt-Kreuzkopf-Dieselmotor erzeugten eine Leistung von 6.390 PS (4.700 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 16,0 kn (30 km/h) beschleunigen. Die Besatzung bestand aus 67 Mann (Handelsschiff) und 83 Mann (Militär).
Einsatzgeschichte
Im August 1939 wurde das für den Kriegsfall projektierte Schiff von der Kriegsmarine erfasst und zum Minenschiff umgerüstet. Erster Kommandant war der Unternehmer, U-Boot-Kommandant und Pour-le-Mérite-Träger des Ersten Weltkriegs, Olympiasegler und spätere Kapitän zur See Hans Howaldt, der jedoch bereits nach zwei Wochen durch Wilhelm Schroeder abgelöst wurde.
Am 07.04.1940 verließ das Schiff Travemünde und transportierte, begleitet von dem Eisbrecher STETTIN und der 13. Vorpostenflottille, im Rahmen des Unternehmen Weserübung deutsche Truppen, das II. Bataillon des Infanterieregiments 308 der 198. Infanterie-Division, zur Besetzung nach Kopenhagen, wo die Truppen am 09.04.1940 um 05.00 Uhr früh angelandet wurden. Am folgenden Tag brachte die HANSESTADT DANZIG das II. Bataillon des Infanterieregiments 308 nach Rönne auf der dänischen Insel Bornholm, um auch diese zu besetzen. Im Januar 1941 war die HANSESTADT DANZIG mit anderen Schiffen am Legen der Minensperre Pommern in der Nordsee und im Juni 1941 der Sperre Apolda in der Ostsee beteiligt.
Am 09.07.1941 fuhr das Schiff gemeinsam mit den Minenschiffen PREUSSEN und TANNENBERG östlich der Südspitze von Öland bei 56° 15,5' N, 16° 43,5' O auf eine schwedische Minensperre und sank in der Nähe der Ortschaft Gräsgard. Die Sperre war durch die schwedische Marine auf deutsche Aufforderung hin angelegt worden, um sowjetischen Schiffen die Durchfahrt bei Öland zu versperren. Die schwedische Marine hatte das Oberkommando der Marine (OKM) von der Lage der Minensperre informiert, das die Information allerdings nicht weitergab. Ferner hatte die schwedische Marine den eigenen Minensucher SANDÖN vor der Minensperre stationiert, um ankommende Schiffe zu warnen. Trotz dieser Warnung ließ der deutsche Verbandschef seine Schiffe weiterfahren, die auf diese Weise in die Minensperre gerieten. Auch die PREUSSEN und die TANNENBERG liefen auf Minen und sanken. Beim Untergang der HANSESTADT DANZIG starben neun Besatzungsmitglieder.
Im Jahre 1952 wurde das in 29 Meter Tiefe liegende Wrack durch die schwedische Bergungsfirma Intermarin geborgen und anschließend verschrottet.
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