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Oskar-Heinz Kusch: Unterschied zwischen den Versionen

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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(1*) Bild von Oskar-Heinz Kusch ist vorhanden, kann jedoch aus rechtlichen Gründen nicht öffentlich gezeigt werden. Die Bilder die ich besitze, habe ich über Jahre im Internet gesammelt. Die meisten davon haben keine Quellenangaben. Deshalb übernehme ich keine Garantie für das jeweils gezeigte Bild. Bei Interesse können sie gern zur privaten Nutzung zugesandt werden. Kontakt Adresse siehe unten.
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'''Der Fall Oskar-Heinz Kusch'''
 
 
(2*) Orden und Auszeichnungen, soweit ermittelt.
 
 
 
(3*) '''Der Fall Oskar-Heinz Kusch'''
 
  
 
Nach der zweiten Unternehmung auf [[U 154]] kam es zu Vorkommnissen die wie folgt geschildert wurden:  
 
Nach der zweiten Unternehmung auf [[U 154]] kam es zu Vorkommnissen die wie folgt geschildert wurden:  
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Nach dem Krieg bemühte sich Kuschs Vater um eine Rehabilitation seines Sohnes. 1949 wurde Karl-Heinrich Hagemann, der Vorsitzende Marinerichter, der Kusch verurteilt hatte, vor Gericht gestellt, Ende 1950 jedoch freigesprochen, da das Urteil rechtmäßig gewesen sei. Erst aufgrund der Arbeit Walles, der die Akten des Falles ausgewertet hatte, wurde Kusch 1996 rehabilitiert. Im Jahr 1998 benannte die Stadt Kiel die Straße, die an der Hinrichtungsstätte vorbeiführt, in "Oskar-Kusch-Straße" um. Dort befindet sich auch ein Gedenkstein.
 
Nach dem Krieg bemühte sich Kuschs Vater um eine Rehabilitation seines Sohnes. 1949 wurde Karl-Heinrich Hagemann, der Vorsitzende Marinerichter, der Kusch verurteilt hatte, vor Gericht gestellt, Ende 1950 jedoch freigesprochen, da das Urteil rechtmäßig gewesen sei. Erst aufgrund der Arbeit Walles, der die Akten des Falles ausgewertet hatte, wurde Kusch 1996 rehabilitiert. Im Jahr 1998 benannte die Stadt Kiel die Straße, die an der Hinrichtungsstätte vorbeiführt, in "Oskar-Kusch-Straße" um. Dort befindet sich auch ein Gedenkstein.
 
(Aus Wikipedia)
 
 
Oskar-Heinz Kusch wurde am 06.04.1918 in Berlin geboren. Sein Vater war Oskar-Heinz Kusch, er war Versicherungsdirektor, seine Mutter war Erna-Auguste Kusch geb. Kohls. Sie wohnten in Berlin-Schöneberg in der Berchtesgadener Straße 26. Von 1924 bis 1928 war er Schüler an der Volksschule Berlin-Schöneberg, er besuchte von 1928 bis 1936 das Hohenzollerngymnasium in Berlin-Schöneberg, wo er im Herbst 1936 das Reifezeugnis (Abitur) erhielt. Von Oktober 1936 bis März 1937 leistete er seinen Dienst im Reichsarbeitsdienst (RAD) ab. Im April 1937 trat er in die [[Kriegsmarine]] ein.
 
 
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Version vom 8. Februar 2020, 14:55 Uhr

Hellmut Kurrer - - Oskar-Heinz Kusch - - Fedor Kuscher - - - - Kommandanten - - K - - Hauptseite

LEBENSDATEN


Geburtsdatum: 06.04.1918
Geburtsort: Berlin
Todesdatum: 12.05.1944
Todesort: Kiel

MARINE-OFFIZIERSJAHRGANG bzw. EINTRITT IN DIE MARINE


Marine-Offiziersjahrgang Crew 37 a

DIENSTGRADE


01.09.1937 Seekadett
01.10.1937 Obermatrose
01.01.1938 Oberstabsmatrose
01.05.1938 Fähnrich zur See
01.07.1939 Oberfähnrich zur See
01.08.1939 Leutnant zur See
01.09.1941 Oberleutnant zur See

ORDEN UND AUSZEICHNUNGEN


03.04.1941 Dienstauszeichnung IV. Klasse
10.11.1941 Eisernes Kreuz 2. Klasse
10.11.1941 U-Bootskriegsabzeichen 1939
22.06.1942 Eisernes Kreuz 1. Klasse

WERDEGANG


03.04.1937 Eintritt in die Kriegsmarine als Offiziersanwärter.

03.04.1937 - 14.06.1937 Infanterieausbildung bei der II. Schiffstammabteilung der Ostsee, Stralsund.

15.06.1937 - 22.09.1937 Bordausbildung auf dem Segelschulschiff GORCH FOCK.

23.09.1937 - 29.04.1938 Bordausbildung auf dem Leichten Kreuzer EMDEN.

30.04.1938 - 25.11.1938 Fähnrichs-Lehrgänge in der 15. Gruppe/4. Fähnrichskompanie an der Marineschule, Flensburg-Mürwik.

26.11.1938 - 02.04.1939 Artillerielehrgang an der Schiffsartillerieschule, Kiel, Nachrichtenlehrgang an der Nachrichtenschule,
Flensburg, Infanterielehrgang bei der 7. Schiffstammabteilung und Sperrlehrgang an der Sperrschule,
Kiel.

03.04.1939 - 31.03.1940 Auf dem Leichten Kreuzer EMDEN.

01.04.1940 - 27.09.1940 U-Bootsausbildung und Wachoffizier-Lehrgang.

28.09.1940 - 24.06.1941 Kompanieoffizier in der 2. U-Lehrdivision, Gotenhafen.

25.06.1941 - 15.07.1942 2. Wachoffizier auf U 103.

16.07.1942 - 17.08.1942 Kommandanten-Lehrgang in der 24. U-Flottille, Memel.

18.08.1942 - 07.02.1943 1. Wachoffizier auf U 103.

08.02.1943 - 21.01.1944 Kommandant von U 154.

12.05.1944 In Kiel-Holtenau wegen angeblicher Wehrkraftzersetzung hingerichtet.(3*)

Der Fall Oskar-Heinz Kusch

Nach der zweiten Unternehmung auf U 154 kam es zu Vorkommnissen die wie folgt geschildert wurden:

Dass die politischen Gespräche zwischen dem Kommandanten Oskar-Heinz Kusch auf der einen und dem Heeresarzt Druschel und dem 1. Wachoffizier Ulrich Abel auf der anderen Seite während der zweiten Fahrt immer heftigere Gestalt annahmen, bezeugt Funkmaat Kurt Isensee:

Als Unterwasserhorcher wurde ich des Öfteren Zeuge von politischen Gesprächen, die im Offiziersraum stattfanden, und bei denen man deutlich erkennen konnte, daß es nicht nur um eine Unterhaltung ging wie bei der ersten Fahrt, sondern daß Druschel und Abel jede Gelegenheit zur Opposition nutzten. Auch ich bin der festen Überzeugung, daß diese gegnerische Stellungnahme der gekränkten Eitelkeit entsprang, die wiederum dadurch entstand, daß Oberleutnant Ulrich Abel noch eine Fahrt als Kommandantenschüler machen mußte.

Isensee stellt fest, dass "außer zwei oder drei Schmierernaturen die ganze Besatzung auf der Seite des Kommandanten stand." Er ist deshalb der Meinung, Kuschs Äußerungen wären nicht wehrkraftzersetzend gewesen. Mit an Bord bei dieser Fahrt war der Stabsarzt des Heeres, Dr. med. habil. Nothdurft, um wissenschaftliche Messungen an Bord eines Frontbootes unter Tropenbedingungen durchzuführen. Nothdurft gab am 12.06.1946 vor dem CIC Heidelberg eine "Eidesstattliche Erklärung" ab, die das Zusammenleben mit den Offizieren von U 154 beschrieb. In diesem Dokument schildert er Kuschs Verhalten, jedoch im Gegensatz zu Isensee äußert er sich negativ:

Den Krieg hielt er für verbrecherisch und verloren, die U-Bootwaffe für lachhaft und erledigt. Er drängte diese Meinung jedem auf, obgleich die Leute aus Angst sie nicht hören wollten. […] Es kam daher oft zu heftigsten Auseinandersetzungen zwischen Ulrich Abel und Druschel einerseits und Kusch andererseits.

Im Laufe der zweiten Feindfahrt planten die Offiziere, Kusch zur Meldung zu bringen, was aber zunächst nach Nothdurfts Angaben unterblieben sei. Er sagt weiter, Abel und Druschel wären bemüht gewesen, ihn auf ihre Seite zu ziehen und davon zu überzeugen, Kusch sei ein Feigling, Defätist und Hitlergegner. Abel und Druschel meinten es ernst mit ihrem Vorhaben: zu Nothdurft sagten sie: "Als Stabsarzt sind Sie der Ranghöchste an Bord. Das macht sie zu einem prächtigen Anführer unserer dienstlichen Mitteilung gegen Kusch. Als Heeresangehöriger scheiden Sie dafür aus, mit der Beseitigung Kuschs eigene Vorteile anstreben zu können." Kuschs Angewohnheit, feindliche Radiosender abzuhören, war später ein weiterer Vorwurf an ihn. Laut Nothdurft ließ sich Kusch "vom Funkmaaten mehrmals täglich feindliche Sender einstellen." Auch seine oft artikulierte Ablehnung gegen Hitler war später Anklagepunkt gegen ihn. Nothdurft berichtet, Kusch habe Hitler "einen Verrückten, einen Verbrecher, das größte Unglück, das dem deutschen Volk beschert werden konnte und einen wahnsinnigen Teppichbeißer" genannt. Nothdurft meint, Hinweise darauf gesehen zu haben, Kusch hätte den Plan gehabt, überzulaufen und das Boot an den Feind zu übergeben. Laut Nothdurft entsprachen Kuschs politische Belehrungen "ohne jeden Zweifel […] gelegentlich der Aufforderung zur gemeinsamen Desertion mit dem ganzen Boot". Dieser Aspekt war jedoch kein Bestandteil der Meldung Abels.

Die Offiziere Druschel und Funke (der auf der zweiten Feindfahrt unter Kusch den 2. Wachoffizier Meyer ersetzt hatte) hielten sich an Nothdurfts Bitte, Kusch nicht zu melden. Am 12.01.1944 jedoch denunzierte Dr. Abel mit seiner Meldung an die 3. U-Lehrdivision Oskar-Heinz Kusch, trotz der Versuche Nothdurfts, dies zu verhindern. Abel traf die Entscheidung, Kusch zu melden, nachdem er eine Ansprache von Korvettenkapitän Ernst Kals gehört hatte, die den "Erlass gegen die Kritiksucht und Meckerei" Dönitz vom 09.09.1943 zum Thema hatte. Abel bestritt in seiner Vernehmung am 24.01.1944 die Vorwürfe, er habe seine Meldung aus Gehässigkeit geschrieben.

Kapitän zur See Hans-Rudolf Rösing, Führer der Unterseeboote West, leitete am 16.01.1944 ein Ermittlungsverfahren gegen Kusch wegen "Zersetzung der Wehrkraft, Beschimpfen des Reiches und Gräuelpropaganda" ein. Kusch wurde am 20.01.1944 in Lorient verhaftet und in die Kriegswehrmachthaftanstalt Angers eingeliefert. Die Verhandlung gegen Kusch begann am 26.01.1944 in Kiel beim Gericht des Höheren Kommandos der Unterseebootausbildung. Kuschs Wahlverteidiger hatte nur am Vorabend Gelegenheit zur Einsicht der Akten.

Nach der Anklageverfügung wurde Kusch wegen Verbrechen gegen § 5 Absatz 1 Ziffer 1 und 2 der KSSVO (Kriegssonderstrafrechtsverordnung) und nach § 1 der Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen angeklagt. Am Abend des 26.01.1944 wurde Kusch "wegen fortgesetzter Zersetzung der Wehrkraft und wegen Abhörens von Auslandssendern zum Tode und zu einem Jahr Zuchthaus" verurteilt, gleichzeitig wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte entzogen. Der später hinzugefügte Vorwurf Abels der "Feigheit vor dem Feinde" wurde hingegen von einem Gutachter als unbegründet zurückgewiesen.

Am 12.05.1944 wurde Oskar-Heinz Kusch in Kiel erschossen, nachdem Kuschs Vorgesetzte, darunter Großadmiral Karl Dönitz, eine Begnadigung abgelehnt hatten. Zu diesem Zeitpunkt war der Denunziant Abel übrigens schon drei Wochen tot. Am 01.04.1944 zum Kommandanten von U-193 ernannt, ging er mit seinem Boot und der gesamten Besatzung bereits am 23.04.1944 in der Biscaya unter. Obwohl die Exekution nicht öffentlich bekanntgegeben wurde, sprach sie sich innerhalb weniger Wochen in allen Messen herum. Die Mitglieder von Kuschs alter Mannschaft erfuhren indes nichts über dessen Schicksal. Am 01.04.1944 wurde U 154 vor den Azoren versenkt.

Nach dem Krieg bemühte sich Kuschs Vater um eine Rehabilitation seines Sohnes. 1949 wurde Karl-Heinrich Hagemann, der Vorsitzende Marinerichter, der Kusch verurteilt hatte, vor Gericht gestellt, Ende 1950 jedoch freigesprochen, da das Urteil rechtmäßig gewesen sei. Erst aufgrund der Arbeit Walles, der die Akten des Falles ausgewertet hatte, wurde Kusch 1996 rehabilitiert. Im Jahr 1998 benannte die Stadt Kiel die Straße, die an der Hinrichtungsstätte vorbeiführt, in "Oskar-Kusch-Straße" um. Dort befindet sich auch ein Gedenkstein.

LITERATURVERWEISE


Rainer Busch/Hans J. Röll Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten
1996 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813204902
Seite 1

Walter Lohmann/Hans H. Hildebrand Die deutsche Kriegsmarine 1939 - 1945
1956 - Podzun Verlag - ohne ISBN
Band 3 - Abschnitt 29 - Seite 1

Heinrich Walle Die Tragödie des Oberleutnants zur See Oskar Kusch
1995 - Franz Steiner Verlag - ohne ISBN
-

Melanie Wiggins Davongekommen: Schicksale deutscher U-Boot-Fahrer im Zweiten Weltkrieg
2007 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813208757
Seite 144 - 149.

ANMERKUNGEN

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