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U 428: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 26. September 2024, 15:15 Uhr

U 427 ← U 428 → U 429

!!! Bitte unbedingt die Anmerkungen beachten/Please pay attention to the notes Klick hier → Anmerkungen für U-Boote !!!
Datenblatt: Unterseeboot U 428
Typ: VII C
Bauauftrag: 05.06.1941
Bauwerft: Danziger Werft AG, Danzig
Serie: U 401 - U 430
Baunummer: 130
Kiellegung: 13.08.1942
Stapellauf: 11.03.1943
Indienststellung: 26.06.1943
Kommandant: Athos Fraternale
Feldpostnummer: M - 55 375
Kommandanten
26.06.1943 - 16.09.1943 Capitano di Corvetta - Athos Fraternale
26.10.1943 - 01.05.1944 Oberleutnant zur See - Helmut Münster
02.05.1944 - 04.05.1945 Oberleutnant zur See - Hans-Ulrich Hanitsch
Flottillen
26.06.1943 - 30.09.1943 Ausbildungsboot - 8. U-Flottille, Danzig
01.10.1943 - 28.02.1945 Schulboot - 23. U-Flottille, Danzig
01.03.1945 - 04.05.1945 Stromboot - 31. U-Flottille, Hamburg
Verlustursache
Datum: 05.05.1945
Letzter Kommandant: Hans-Ulrich Hanitsch
Ort: Kaiser Wilhelm Kanal
Position: 54° 19' Nord - 09° 40' Ost
Planquadrat: AO 7718
Verlust durch: Selbstversenkung
Tote: 0
Überlebende: -
Klick hier → Besatzungsliste U 428
Verlustursache im Detail
U 428 wurde am 05.05.1945, im Kaiser Wilhelm Kanal, Obereider, nahe Schacht-Audorf, bei der Aktion Regenbogen selbst versenkt. U 428 wurde 1946 gehoben und abgebrochen.
U 428 wurde als >>S 1<< für Italien Indienstgestellt. Es gehörte zur 1. Gruppe, der für Italien gebauten U-Boote. Sie sollten als Ausgleich für die Überlassung von italienischen Transport-U-Booten dienen. Nach der Kapitulation Italiens im September 1943 wurden diese Boote von der deutschen Kriegsmarine besetzt.
Am Rande bemerkt:
Am späten Abend des 04.05.1945 hatten 5 Besatzungsmitglieder von U 428, der Oberbootsmannsmaat Karl Schnabl, der Maschinenmaat Hermann Schneider, der Obergefreite Sepp Sedelmeyer, der Maschinenobergefreite Gerd Konrad und der Maschinengefreite Xaver Eichstätter in einem Wäldchen auf dem Liegeplatz des Bootes gegenüberliegenden Kanalufer, mit Gewehren, MP's und Pistolen bewaffnet, dem Kommandanten Hans-Ulrich Hanitsch, dem L.I., Oberleutnant (Ing.) Erwin Nau, dem 2. WO, Leutnant zur See Hannes Hardig, den Obermaschinisten Krause und den Obermaschinisten Harro Thelen aufgelauert, um sie bei einem Feuerüberfall zu töten. Aufgetaucht waren aber nur die beiden Obermaschinisten und eine Frau. beim Hineinschießen in die Gruppe wurden die Frau und der Obermaschinist Krause getötet. Thelen wurde durch einen Schlag verletzt.
Der Plan, auch die drei Offiziere zu erschießen, konnte nicht ausgeführt werden, weil die drei Personen nicht anwesend waren. Kurz danach stellten sich die Täter der Feldgendarmerie. Als Gründe gab die Gruppe an, der Kommandant habe den Fronteinsatz sabotiert und außerdem beim Herannahen des Feindes beabsichtigt, pflichtwidrig mit den anderen das Boot kampflos zu räumen und die Besatzung in Stich zu lassen. Nach einem Führerbefehl seien sie verpflichtet gewesen zu handeln, notfalls auch mit der Waffe. Außerdem habe der Abtransport des ungerecht verteilten Proviants verhindert werden müssen. Eine Meldung hätte nicht mehr gemacht werden können, da Hafenkommandant oder F.d.U. Ost nicht mehr in der Nähe vermutet wurden. Das Gericht verurteilte sie wegen tätlichem Angriff auf Vorgesetzte und wegen Totschlag.
Dem Kommandanten wurde bescheinigt, dass Boot frontfähig zu machen. Der Kommandant hatte einen schnoddrigen Tonfall und sei wohl von den etwas schwerfälligen Angeklagten mißverstanden worden. Der Kommandant musste einräumen, dass die Offiziere 50-60% der zugeteilten Spirituosen für sich beansprucht hätten. Dies wurde vom Gericht gerügt. Die Angeklagten hatten also aus verletztem Ehrgefühl gehandelt und somit auf das Versagen der Offiziere reagiert. Die Tat war nicht heimtückisch und entsprach der üblichen Verwendung von Waffen. Das Strafmaß betrug 5 Jahre Gefängnis.
Literaturverweise
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 87, 166. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 117, 187, 247. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 358, 286. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 62. → Amazon
Herbert Ritschel "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 375 - U 435" - Eigenverlag - S. 320. → Amazon
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