U 77: Unterschied zwischen den Versionen
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| || colspan="3" | U 77, unter Kapitänleutnant [[Heinrich Schonder]], lief am 10.12.1941 von St. Nazaire aus. Das Boot operierte, nach dem Durchbruch durch die Straße von Gibraltar, am 15.12.1941, im westlichen und östlichen Mittelmeer. Am 19.12.1941 wurde in Messina Brennstoff, Schmieröl und Proviant aufgenommen, und die Unternehmung fortgesetzt. Nach 35 Tagen und zurückgelegten zirka 6.400 sm über und 490 sm unter Wasser, lief U 77 am 14.01.1942 in Salamis ein. | | || colspan="3" | U 77, unter Kapitänleutnant [[Heinrich Schonder]], lief am 10.12.1941 von St. Nazaire aus. Das Boot operierte, nach dem Durchbruch durch die Straße von Gibraltar, am 15.12.1941, im westlichen und östlichen Mittelmeer. Am 19.12.1941 wurde in Messina Brennstoff, Schmieröl und Proviant aufgenommen, und die Unternehmung fortgesetzt. Nach 35 Tagen und zurückgelegten zirka 6.400 sm über und 490 sm unter Wasser, lief U 77 am 14.01.1942 in Salamis ein. | ||
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− | | || colspan="3" | U 77 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 4.972 versenken und 1 Zerstörer 1.690 t beschädigen. | + | | || colspan="3" | U 77 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 4.972 BRT versenken und 1 Zerstörer mit 1.690 t beschädigen. |
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| || colspan="3" | [[Auf der 4. Unternehmung von U 77 versenkte oder beschädigte Schiffe|Klicke hier → Versenkte oder beschädigte Schiffe]] | | || colspan="3" | [[Auf der 4. Unternehmung von U 77 versenkte oder beschädigte Schiffe|Klicke hier → Versenkte oder beschädigte Schiffe]] | ||
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− | | colspan="3" | U 77 wurde am 29.03.1943, im Mittelmeer östlich von Cartagena, nach Angriffen mit [[Wasserbombe|Wasserbomben]] und Bordwaffenbeschuß der | + | | colspan="3" | U 77 wurde am 29.03.1943, im Mittelmeer östlich von Cartagena, nach Angriffen mit [[Wasserbombe|Wasserbomben]] und Bordwaffenbeschuß der [[Lockheed Hudson]] C (John-Frederick Clerke) der britischen [[RAF]] Squadron 500 und der [[Lockheed Hudson]] L (Edgar-Frederick Castell) der britischen [[RAF]] Squadron 233, selbst versenkt. |
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− | | colspan="3" | Die ursprüngliche Nachkriegseinschätzung wurde von Eric Zimmermann und Axel Niestlé im Februar 2010 geändert. Der Angriff der | + | | colspan="3" | Die ursprüngliche Nachkriegseinschätzung wurde von Eric Zimmermann und Axel Niestlé im Februar 2010 geändert. Der Angriff der Hudson V der RAF Squadron 48 am 28.03.1943 auf der Position 38°31' Nord - 00°53' Ost, dem die Versenkung von U 77 zugeschrieben wurde, richtete sich in Wirklichkeit gegen [[U 380]] und richtete keinen Schaden an. (Niestlé - S 216). |
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− | | colspan="3" | Zitat: Am 29.03.43 um 01:15 h im Mittelmeer/Cape de Palos durch Wasserbomben und Bordwaffenbeschuß der | + | | colspan="3" | Zitat: Am 29.03.43 um 01:15 h im Mittelmeer/Cape de Palos durch Wasserbomben und Bordwaffenbeschuß der Hudson V der britischen 48. Squadron und der Hudson L der britischen 233. Squadron nach stundenlangem Abwehrkampf gegen die angreifenden Flugzeuge und schwerer Beschädigung selbst versenkt. Die Besatzung verließ diszipliniert das Boot und zu diesem Zeitpunkt waren noch alle Besatzungsangehörigen von U 77 am Leben. Etwa nach einer Stunde ertranken die ersten Männer im kalten Wasser des Mittelmeeres. Nach vier Stunden waren nur noch wenige am Leben und keiner von ihnen glaubte noch an Rettung. Dann nach etwa acht Stunden wurden die letzten neun Mann von U 77, darunter kein Offizier, von spanischen Fischern gerettet. Zwei Tage nach der Selbstversenkung von U 77 trieben die ersten Toten in Calpe bei Alicante an. Am 30. März brachten zwei spanische Fischkutter die restlichen Toten von U 77 nach Calpe. Zitat Ende. |
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| colspan="3" | Aus [[Busch/Röll]] - Die deutschen U-Bootverluste - S. 83. | | colspan="3" | Aus [[Busch/Röll]] - Die deutschen U-Bootverluste - S. 83. | ||
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| colspan="3" | '''Clay Blair schreibt dazu:''' | | colspan="3" | '''Clay Blair schreibt dazu:''' | ||
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− | | colspan="3" | Zitat: Am Morgen des 28. März entdeckte J.B. Harrop mit seiner | + | | colspan="3" | Zitat: Am Morgen des 28. März entdeckte J.B. Harrop mit seiner Hudson von der Squadron 48 vor der spanischen Ostküste ein U-Boot. Dies war das alte U 77 unter Otto Hartmann, das sich auf Heimatkurs befand. Hartmann hatte vor Oran eine erfolgreiche Feindfahrt absolviert. Er hatte einen britischen Frachter mit 5.200 BRT versenkt und einen weiteren mit ähnlicher Größe beschädigt. Die Hudson griff aus den Wolken heraus an und warf in den Strudel des tauchenden U 77 vier auf geringe Tiefe eingestellte Wasserbomben. Wegen knappen Treibstoffes konnte die Hudson den Angriff nicht fortsetzen. |
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− | | colspan="3" | Etwas später erfaßte Edgar F. Castell mit einer | + | | colspan="3" | Etwas später erfaßte Edgar F. Castell mit einer Hudson der Squadron 233 U 77 ungefähr 55 Kilometer nordöstlich des ersten Angriffs über Wasser. Als die Maschine zum Angriff in den Sturzflug ging, wurde sie von U 77, das nicht tauchte, mit starkem Flak-Feuer empfangen. Die Hudson entgegnete das Feuer mit MG-Beschuß (3000 Schuß) und trotzte dem Flak-Feuer mit zwei Bombenangriffen. Zunächst warf Castell eine einzelne 50-Kilogramm-Bombe ab, dann vier Wasserbomben. Auch diese Maschine mußte die Aktion wegen Treibstoffmangels abbrechen. |
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− | | colspan="3" | Diese Angriffe beschädigten U 77 so schwer, daß Hartmann den äußersten Notfall erklären mußte. Der Führer der U-Boote Mittelmeer, Leo Kreisch, wies Hartmann | + | | colspan="3" | Diese Angriffe beschädigten U 77 so schwer, daß Hartmann den äußersten Notfall erklären mußte. Der Führer der U-Boote Mittelmeer, Leo Kreisch, wies Hartmann ab, Alicante in Spanien anzulaufen. Dort sollte er für die Reparatur des Bootes sein Recht im Rahmen internationaler Gesetze in Anspruch nehmen. Über die U-Bootsführung in Berlin bat Kreisch die spanischen Behörden unterdessen, ein Schiff zu entsenden, das mit U 77 vor dem Hafen zusammentreffen und es, wenn nötig, in Schlepptau nehmen sollte. Zur gleichen Zeit wies Kreisch Josef Röther auf U 380 an, ein Zusammentreffen mit U 77 zu arrangieren und 40 Mann der Besatzung zu übernehmen. Der Rest sollte das Boot bei dem Abschleppmanöver nach Alicante bedienen. |
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− | | colspan="3" | Am nächsten Tag, dem 29. März, entdeckte eine weitere | + | | colspan="3" | Am nächsten Tag, dem 29. März, entdeckte eine weitere Hudson der Squadron 48 U 77 in den Gewässern zwischen Calo de San Antonia und der Insel Ibiza. U 77 sichtete die Hudson und eröffnete das Flak-Feuer, bis vermutlich die Munition verbraucht war. Dann tauchte das Boot. Noch bevor das Sehrohr ganz unter Wasser verschwunden war, war die Hudson vier auf geringe Tiefe eingestellte Wasserbomben in den Strudel des tauchenden Bootes. Dieser Angriff zerstörte das schwer beschädigte U 77. Neun überlebende Deutsche trieben nahe dem spanischen Denia an Land. Sie wurden schließlich nach Deutschland zurückgeschickt. Der Rest der Besatzung, darunter Hartmann, starben bei der Versenkung. Zitat Ende. |
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| colspan="3" | Aus [[Clay Blair]] - Band 2 - Die Gejagten - S. 271. | | colspan="3" | Aus [[Clay Blair]] - Band 2 - Die Gejagten - S. 271. |
Aktuelle Version vom 5. Juni 2024, 11:58 Uhr
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