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U 331

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Version vom 23. September 2024, 16:47 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge)
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Datenblatt: Unterseeboot U 331
Typ: VII C
Bauauftrag: 23.09.1939
Bauwerft: Nordseewerke GmbH, Emden
Baunummer: 203
Serie: U 331 - U 350
Kiellegung: 26.01.1940
Stapellauf: 10.12.1940
Indienststellung: 31.03.1941
Kommandant: Hans-Diedrich Freiherr von Tiesenhausen
Feldpostnummer: M - 37 182
Kommandanten
31.03.1941 - 17.11.1942 Kapitänleutnant - Hans-Diedrich Freiherr von Tiesenhausen
Flottillen
31.03.1941 - 00.07.1941 Ausbildungsboot - 1. U-Flottille, Kiel
00.07.1941 - 14.10.1941 Frontboot - 1. U-Flottille, Brest
15.10.1941 - 14.04.1942 Frontboot - 23. U-Flottille, Salamis
15.04.1942 - 17.11.1942 Frontboot - 29. U-Flottille, La Spezia
1. Unternehmung
02.07.1941 - 01.08.1941 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Cádiz
02.08.1941 - 19.08.1941 Ausgelaufen von Cádiz - Eingelaufen in Lorient
U 331, unter Oberleutnant zur See Hans-Diedrich Freiherr von Tiesenhausen, lief am 02.07.1941 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, operierte das Boot im Nordatlantik, nordwestlich des Nordkanals, westlich von Gibraltar und bei den Azorischen Inseln. Es wurde am 01.08.1941 und 02.08.1941 im spanischen Cádiz vom deutschen Versorger Thalia mit 58,6 m³ Brennstoff und einem Torpedo versorgt. Nach 49 Tagen und zurückgelegten 8.042 sm, lief U 331 am 19.08.1941 in Lorient ein.
U 331 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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2. Unternehmung
24.09.1941 - 11.10.1941 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Salamis
U 331, unter Oberleutnant zur See Hans-Diedrich Freiherr von Tiesenhausen, lief am 24.09.1941 von Lorient aus. Nach dem Durchbruch durch die Straße von Gibraltar, am 28.09.1941, operierte das Boot im östlichen Mittelmeer und vor Tobruk. Es gehörte auf dieser Unternehmung zur U-Boot-Gruppe Goeben. Nach 18 Tagen und zurückgelegten 3.487 sm über und 164 sm unter Wasser, lief U 331 am 11.10.1941 in Salamis ein.
U 331 konnte auf dieser Unternehmung 1 Landungsschiff mit 372 ts beschädigen.
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3. Unternehmung
12.11.1941 - 03.12.1941 Ausgelaufen von Salamis - Eingelaufen in Salamis
U 331, unter Oberleutnant zur See Hans-Diedrich Freiherr von Tiesenhausen, lief am 12.11.1941 von Salamis aus. Das Boot operierte im Mittelmeer, vor Tobruk und Bardia. Außerdem führte das es ein Sonderunternehmen durch. Es setzte am 17.11.1942 den Sabotagetruppe "Hai" (Division-Brandenburg) bei Ras Dibeisa an Land. Er bestand aus 1 Offizier, 2 Feldwebel, 1 Unteroffizier und 5 Mannschaften. Nach 21 Tagen und zurückgelegten 2.327 sm über und 677 sm unter Wasser, lief U 331 am 03.12.1941 wieder in Salamis ein.
U 331 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schlachtschiff mit 31.100 ts versenken.
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4. Unternehmung
14.01.1942 - 21.02.1942 Ausgelaufen von Salamis - Eingelaufen in Salamis
25.02.1942 - 25.02.1942 Ausgelaufen von Salamis - Eingelaufen in Patras
25.02.1942 - 28.02.1942 Ausgelaufen von Patras - Eingelaufen in La Spezia
U 331, unter Kapitänleutnant Hans-Diedrich Freiherr von Tiesenhausen, lief am 14.01.1942 von Salamis aus. Das Boot operierte im Mittelmeer. Der Rückmarsch führte über Salamis (Maschinenreparatur), Patras (Kursanweisungen erhalten) nach La Spezia. Nach 45 Tagen und zurückgelegten 5.572,8 sm über und 1.220 sm unter Wasser, lief U 331 am 28.02.1942 in La Spezia ein.
U 331 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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5. Unternehmung
04.04.1942 - 06.04.1942 Ausgelaufen von La Spezia - Eingelaufen in Messina
06.04.1942 - 19.04.1942 Ausgelaufen von Messina - Eingelaufen in Salamis
U 331, unter Kapitänleutnant Hans-Diedrich Freiherr von Tiesenhausen, lief am 04.04.1942 von La Spezia aus. In Messina erfolgten die Abgabe eines Kranken, Essen mit Angehörigen der italienischen Marine sowie ein Ominibusausflug um Messina. Nach dem erneuten Auslaufen, operierte das Boot im Mittelmeer. Außerdem legte es am 14.04.1942 acht Minen vor Beirut. Nach 15 Tagen und zurückgelegten 2.399,2 sm über und 315,3 sm unter Wasser, lief U 331 am 19.04.1942 in Salamis ein.
U 331 konnte auf dieser Unternehmung 3 kleine Segler mit unbekanntem Namen und Tonnage versenken.
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6. Unternehmung
09.05.1942 - 21.05.1942 Ausgelaufen von Salamis - Eingelaufen in Messina
U 331, unter Kapitänleutnant Hans-Diedrich Freiherr von Tiesenhausen, lief am 09.05.1942 von Salamis aus. Das Boot operierte im östlichen Mittelmeer. Die Unternehmung wurde, nach Waboschäden, vorzeitig abgebrochen. Nach 12 Tagen und zurückgelegten 1.988 sm über und 275 sm unter Wasser, lief U 331 am 21.05.1942 in Messina ein.
U 331 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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7. Unternehmung
25.05.1942 - 13.06.1942 Ausgelaufen von Messina - Eingelaufen in Messina
13.06.1942 - 15.06.1942 Ausgelaufen von Messina - Eingelaufen in La Spezia
U 331, unter Kapitänleutnant Hans-Diedrich Freiherr von Tiesenhausen, lief am 25.05.1942 von Messina aus. Das Boot operierte im östlichen Mittelmeer, vor Tobruk. Der Rückmarsch führte über Messina (Wegvereinbarung) nach La Spezia. Nach 21 Tagen und zurückgelegten 3.076,5 sm über und 529,2 sm unter Wasser, lief U 331 am 15.06.1942 in La Spezia ein.
U 331 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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8. Unternehmung
05.08.1942 - 10.08.1942 Ausgelaufen von La Spezia - Eingelaufen in La Spezia
12.08.1942 - 19.09.1942 Ausgelaufen von La Spezia - Eingelaufen in La Spezia
U 331, unter Kapitänleutnant Hans-Diedrich Freiherr von Tiesenhausen, lief am 05.08.1942 von La Spezia aus. Das Boot operierte im Mittelmeer. Nach einem Fliegerangriff mit zwei Verwundeten und einem Ruhrverdacht, lief das Boot in La Spezia ein. Nach dem erneuten Auslaufen, wurde die Unternehmung fortgesetzt. Nach 45 Tagen und zurückgelegten 5.638,5 sm über und 804,1 sm unter Wasser, machte U 331 am 19.09.1942 wieder in La Spezia fest.
U 331 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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9. Unternehmung
07.11.1942 - 17.11.1942 Ausgelaufen von La Spezia - Verlust des Bootes
U 331, unter Kapitänleutnant Hans-Diedrich Freiherr von Tiesenhausen, lief am 07.11.1942 von La Spezia aus. Das Boot operierte im westlichen Mittelmeer vor Algier. Nach 10 Tagen wurde U 331 von einem britischen Flugzeug versenkt.
U 331 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 9.135 BRT versenken.
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Verlustursache
Datum: 17.11.1942
Letzter Kommandant: Hans-Diedrich Freiherr von Tiesenhausen
Ort: Mittelmeer
Position: 37° 05' Nord - 02° 27' Ost
Planquadrat: CH 8356
Verlust durch: Torpedo
Tote: 32
Überlebende: 17
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Verlustursache im Detail
U 331 wurde am 17.11.1942 im Mittelmeer nordwestlich von Algier durch Wasserbomben, MG-Feuer und Torpedos der Lockheed Hudson C (W.-M. Young), Z (Ian-Costin Patterson) und L (Andrew-William Barwood) der britischen RAF Squadron 500, einer Fairey Albacore (James-T. Bridge) der FAA Squadron 820 sowie zwei Martlet (Randolph-Brougham Pearson und John Myerscough) der FAA Squadron 893 vom britischen Flugzeugträger HMS Formidable (67) (Capt. Arthur-George Talbot) versenkt.
U 331 konnte auf 9 Unternehmungen 1 Schiff mit 9.135 BRT und 1 Schlachtschiff mit 31.100 t versenken, sowie 1 Landungsschiff mit 372 t beschädigen. Außerdem wurden 3 kleine Segler mit unbekanntem Namen und Tonnage versenkt.
Busch/Röll schreiben dazu:
Zitat: Britischer Bericht über die Versenkung des Bootes:
Am Mittag des 17.11.1942 befand sich U 331 auf der Höhe der algerischen Küste, auf Sehrohrtiefe in westlicher Richtung fahrend. Der Befehl zum Auftauchen war gegeben worden, obwohl sich von Tiesenhausen der Gefahr durch die Kampfflugzeuge bewusst war. Er hatte seine Männer gut ausgebildet, jedoch wurden vor Beginn der Unternehmung 14 seiner erfahrenen Soldaten abkommandiert. Einer der neuen Männer hatte zu diesem Zeitpunkt Wache, als aus dessen Richtung die Lockheed Hudson Z, geflogen von Ian C. Patterson, des 500. Squadron im Sturzflug aus dem wolkenlosen Himmel stürzend das U-Boot angriff. U 331 versuchte schnell zu tauchen, aber es wurde von vier gezielten Bomben getroffen und zusammengepresst, so dass Wasser in die vordere Abteilung strömte, die geschlossen werden musste.
Die Batterie wurde beschädigt, genauso einer der Dieselmotoren. Der Kommandant ordnete an die Rettungswesten anzulegen und aufzutauchen. Kurz darauf war die Hudson L in Sichtweite herangekommen. Mit Zickzacksteuern versuchte U 331, dem Flugzeug zu entkommen. Trotzdem griff die Hudson L an und warf vier Bomben, durch deren Explosion der Tiefenmesser und die Kompasse zerstört wurden und das Steuerrad unbrauchbar war. Von Tiesenhausen befahl nun allen Männern, an Deck zu kommen, um bei einem Sinken des Bootes die Verluste so gering wie möglich zu halten. Zu diesem Zeitpunkt griff die gerade auf dem Kampfplatz eingetroffene Hudson C das U-Boot viermal hintereinander im Tiefflug an. Schon beim ersten Angriff wurden einige Männer des Bootes über Bord geschleudert und das 8,8-cm Geschütz zerstört.
Trotzdem wurden die Maschinenwaffen des U-Bootes bemannt, um die angreifenden Flugzeuge unter Beschuss zu nehmen. Die Hudson Z versuchte, das mit MG-Feuer zu verhindern. Erst als U 331 seine Munition verschossen hatte, gab von Tiesenhausen auf, er zeigte die weiße Flagge. Die Kampfflugzeuge meldeten das Ergeben des U-Bootes an ihren Stützpunkt weiter, außerdem wurde der genaue Standort an den britischen Zerstörer HMS Wilton (L.128) weitergeleitet. Währenddessen wurden auf dem U-Boot die Diesel wieder in Betrieb genommen, um die ins Wasser gestürzten Männer aufzunehmen. Ein Mann starb kurz darauf, trotz künstlicher Beatmung. Der Kommandant hoffte, die Küste zu erreichen, die etwa 12 Seemeilen entfernt war. Doch U 331 kam nur langsam voran, da der Bug so weit unter Wasser war, dass die Schrauben praktisch außerhalb des Wassers lagen.
Alle geheimen Dokumente wurden vernichtet und weitere Vorbereitungen für die Flucht getroffen. Inzwischen gaben die Flugzeuge Signale ab, die beinhalteten, dass ihnen ein Zerstörer zu Hilfe geschickt werden würde. Die Mitteilung wurde auf dem U-Boot aber nicht verstanden. Nur das Wort Algiers konnte identifiziert werden. In seiner Antwort signalisierte von Tiesenhausen, dass das Boot tauchunklar war und dass er sich ergeben habe, dabei immer wieder ein weißes Tuch schwenkend. Das Heck kam inzwischen immer höher aus dem Wasser heraus und die Hoffnung, Land zu erreichen verschwand mehr und mehr. Einige der Seemänner versuchten an Deck Flöße zu bauen. Während der ganzen Zeit versammelten sich an dem Schauplatz etwa 20 Kampfflugzeuge. Etwa zu diesem Zeitpunkt startete jemand unglücklicherweise die Diesel, ohne Befehl des Kommandanten. Eine Wolke aus schwarzem Rauch breitete sich über dem U-Boot aus.
Als eine Marlet des 820. Squadron vom Flugzeugträger FORMIDABLE das sah, glaubte es, dass das U-Boot versuchte, zu fliehen. Mit MG-Feuer beschoss die Marlet U 331 und tötete und verwundete eine Anzahl von Männern auf der Brücke und im Turm. Andere sprangen ins Wasser. Eine Fairey Albacore, die mit einer Fairey Swordfish des 820. Squadron auf dem Schauplatz des Geschehens eingetroffen war, griff nun ihrerseits das U-Boot an und warf einen Torpedo ab. Von Tiesenhausen, der bei dem Beschuss verwundet worden war, versuchte, dem anlaufenden Torpedo durch Benutzung des Handsteuerruders auszuweichen. Das Boot war aber nicht schnell genug. Der Torpedo traf U 331, und als die Explosion abgeklungen war, war das U-Boot verschwunden. Mit ihm die Männer, die sich noch im Bootinnern befanden. Die Seeleute auf dem Deck wurden ins Wasser geschleudert und einige Zeit später von einem Walross-Schwimmerflugzeug und dem Zerstörer WILTON geborgen. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 143.
Literaturverweise
Clay Blair "Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - S. 143. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 242. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 41, 42, 250. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 69, 70. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 171. → Amazon
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