Mine
Aus U-Boot-Archiv Wiki
Seeminen und Minen der U-Boote |
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Seeminen |
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Seeminen sind Sprengladungen, die im Wasser gegen Schiffe und U-Boote eingesetzt werden. Der Oberbegriff für das im Minenkrieg verwandte Material ist "Sperrwaffen". Seeminen können nach der Art ihrer Positionierung in Grundminen und Ankertauminen und nach der Art ihres Zünders in Berührungs- und Fernzündungsminen eingeteilt werden. Die meisten dieser herkömmlichen Minen können in bis zu 60 m Wassertiefe gelegt werden. Ankertauminen sind einfache, im wesentlichen auf Mechanik basierende Waffen, die auch von technologisch nicht sehr entwickelten Ländern preiswert hergestellt und eingesetzt werden können. Grundminen sind technisch anspruchsvoller, können dafür jedoch gezielt eingesetzt werden und sind sehr viel schwerer zu räumen. Treibminen Eine Treibmine ist eine unverankerte Seemine, welche mit Kontaktzündern ausgestattet ist. Ankertauminen Ankertauminen bestehen aus einem Minenwagen oder Anker, der auf den Meeresgrund sinkt, und dem Minengefäß, das mit einem Drahtseil, dem so genannten Ankertau, am Minenwagen befestigt ist und aufgrund seines Auftriebs dicht unter der Meeresoberfläche schwimmt. Ankertauminen sind üblicherweise mit Berührungszündern ausgestattet und werden durch Kontakt mit einem Schiffsrumpf ausgelöst. In größeren Tiefen werden Ankertauminen auch gegen U-Boote eingesetzt. Die Ankertaumine ist der älteste, in großer Zahl eingesetzte Minentyp. Die ersten wurden bereits 1813 vor den Forts Hudson und Richmond eingesetzt. Die Minensperren des Ersten Weltkriegs bestanden ausschließlich aus Ankertauminen, die des Zweiten Weltkriegs vorwiegend, und auch im Kalten Krieg und in Regionalkonflikten nach 1945 wurden Ankertauminen eingeplant bzw. eingesetzt. Grundminen Bereits im Ersten Weltkrieg wurden Grundminen entwickelt, die auf dem Meeresboden liegen. Grundminen sind Fernzündungsminen, die auf in direkter Nähe passierende Schiffe ansprechen. Die Zerstörungswirkung geht von der bei der Detonation entstehenden Gas- und Schaumblase aus, die zunächst den Schiffskörper anhebt. Wenn die Gasblase durch die Wasseroberfläche bricht und ihren Druck verliert, entsteht kurzfristig ein Hohlraum unter dem Schiff und die tragende Wirkung des Wassers entfällt in diesem Bereich. Der betroffene Bereich wird also zunächst schockartig angehoben, dann wieder fallengelassen, was zu schweren Personalverlusten und Schäden am Schiffskörper führt. Häufig kommt es zum Auseinanderbrechen des Rumpfes, was mit dem Totalverlust des Schiffs einhergeht. Minenzünder Kontaktzünder: Kontaktzünder basieren auf chemischen, mechanischen oder elektrischen Prinzipien. Das chemische Prinzip beruht meist auf der heftigen Reaktion von zwei Stoffen, z. B. Schwefelsäure mit Kaliumchlorat. Mechanische Auslösung geschieht über einen schlagempfindlichen Initialsprengstoff. Herkömmliche Berührungszündersysteme bestehen aus einem elektrischen Zündmechanismus und mehreren Berührungssensoren in Form so genannter Zündhörner. Diese Hörner bestehen aus einem außen am Minengefäß abstehenden Rohr, in dem sich ein mit Säure gefülltes Glasröhrchen befindet. Wird das Rohr durch eine heftige Berührung verbogen, so bricht das Glasröhrchen und die Säure fließt in ein trockenes Galvanisches Element, das wiederum den Strom für den Zündmechanismus erzeugt. Dieses Zündsystem bietet den Vorteil, dass es extrem lange einsatzfähig bleibt. Kontaktzündsysteme, bei denen die Zündhörner lediglich Kontakte darstellen und die Zündenergie durch eine eingebaute Batterie zur Verfügung gestellt wird, sind von der Kapazität der Batterie abhängig und verlieren eher ihre Einsatzbereitschaft. Abstandszünder: Fernzündungsminen reagieren auf die Veränderung ihres physikalischen Umfelds, d. h. des umgebenden Magnetfelds, Geräuschfelds oder Druckfelds. Bewegt sich ein Schiff über eine Mine, so verändern sich alle drei Felder. Die ersten Grundminen reagierten nur auf das Magnetfeld, neuere auch auf einen der anderen oder auf mehrere Faktoren. Manche Zünder sind mit einer Verzögerung versehen, so dass die Mine nicht schon unter dem Bug explodiert. Minen können auch mit Zählwerken ausgestattet werden, die erst nach einer bestimmten Zahl von Überläufen ansprechen, um die genaue Lokalisierung des Minenfeldes und dessen Räumung zu erschweren. Moderne Seeminen verfügen über eine Kombination mehrerer Sensoren und können bestimmte Schiffsgrößen oder sogar -typen erkennen. | |||
Minen der U-Boote |
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TMA-Mine Mine mit 230 kg Sprengstoff. Sie wurde von den U-Booten als Ankertaumine, mit 150 bis 270 m Seil auf dem Boden verankert, aus den Torpedorohren oder Minenausstoßvorrichtungen heraus gelegt. Die Zündung erfolgte durch Kontakt mit dem Schiffsrumpf. Bei einer Länge von 3,64 m konnten an Stelle eines Torpedos zwei TMA-Minen mitgeführt werden. TMB-Mine Mine mit 560 kg Sprengstoff. Sie wurde speziell für Einsätze von U-Booten aus geplant. Die Minen wurden in einer Tiefe bis zu 30 m auf den Grund gelegt. Fuhr ein Schiff nahe an der Position der Mine vorüber, löste der Magnetfeldzünder die Mine aus. Bei einer Länge von 2,15 m konnten an Stelle eines Torpedos drei TMB-Minen mitgeführt werden. TMC-Mine Mine mit 930 kg Sprengstoff. 1939 forderte Admiral Dönitz eine stärkere Mine als die TMB, da er deren Wirkung gegen große feindliche Überwasserschiffe wie Schlachtschiffe oder Flugzeugträger als zu gering ansah. Diese Mine mit Magnetzünder war bei einer Einsatztiefe von 36 m tödlich für jedes Schiff, das mit ihr in Kontakt kam. Bei einer Länge von 3,39 m konnten an Stelle eines Torpedos zwei TMC-Minen mitgeführt werden. SMA-Mine Mine mit 350 kg Sprengstoff und einer Aluminiumhülle, die eine Entdeckung durch Magnetfeldmessgeräte erschweren sollte. Der Einsatz erfolgte aus den Minenrohren der U-Boot Typ VIID und XB. Sie wurde in Tiefen bis 600 m auf den Grund gelegt und besaß einen Magnetfeldzünder. |