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27. U-Flottille

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Die 27. U-Flottille wurde im Januar 1940 als taktische U-Boots-Frontausbildungs-Flottille in Gotenhafen gebildet. Im Juli 1940 in 27. U-Flottille, mit der Feldpostnummer M-36 251, umbenannt. Die Flottille war für die taktische Ausbildung der U-Boote zuständig. Ab 1941 war der Flottille auch noch die Ausbildungsgruppe für italienische U-Boote unterstellt. Bein näherrücken der Roten Armee wurde sie im März 1945 aufgelöst. Eigentlich hatte diese Flottille keine eigenen U-Boote. Diese kamen zur Ausbildung von den einzelnen Flottillen.
Flottillenchef
08.01.1940 - 23.11.1941 Korvettenkapitän Ernst Sobe
01.12.1941 - 31.10.1942 Fregattenkapitän Werner Hartmann
04.11.1942 - 00.08.1944 Fregattenkapitän Erich Topp
00.08.1944 - 09.04.1945 Korvettenkapitän Ernst Bauer
Boote
UD 4. Die Flottille hatte keine weiteren eigenen U-Boote. Diese kamen zur Ausbildung von den einzelnen Flottillen.
Ausbildung bei der 27. U-Flottille
Nach Abschluß der Erprobungen beim U-Bootsabnahme-Kommando pp. sowie nach beendeter Tauch- und Schießausbildung erfolgte als letztes Ausbildungsstadium vor der Frontreife die Teilnahme an den Taktischen Übungen der 27. U-Flottille.
Zweck und Ziel der taktischen Übungen ist es, die Besatzungen der U-Boote in ihrer Gesamtheit in kriegsmäßigen Übungen zu kriegsmäßigen Verhalten zu erziehen und die Zusammenarbeit aller Stellen des Bootes für die späteren Kriegsaufgaben zu erproben.
Die Übungen finden zur navigatorischen Schulung der U-Boote stets im freien Seeraum statt und erstrecken sich über einen Zeitraum von etwa 14 Tagen. Die Teilnahme von Seefliegerverbänden an den taktischen Übungen wird zur Steigerung des kriegsmäßigen Charakters der Übungen angestrebt und bildeten die Regel.
Die Einzelheiten der Übungen ergeben sich aus dem "Ständigen Übungsbefehlen" der 27. U-Flottille sowie aus den Ausführungsbefehlen für die einzelnen Übungen.
Die Ausbildung aus der Sicht von U 79 - 1941:
Nach Beendigung der Schießausbildung, wo bereits schon jede denkbaren Möglichkeiten durchexerziert wurden, um einen Torpedo an den Feind zu tragen, beginnt in der mittleren Ostsee zwischen Bornholm und Memel die eigentliche taktische Ausbildung. Die jetzt geforderte Zusammenarbeit mit anderen U-Booten setzt schon einen erheblichen Ausbildungsstand voraus. Immer größere Seegebiete, immer längere Zeiträume werden für die einzelnen Übungen in Anspruch genommen. Ob Kälte, Nässe, schwerer Seegang oder Nebel, es gibt keine größeren Pausen mehr. Im Rahmen der kriegsmäßigen Ausbildung wird immer mehr Zeit auf See verbracht. Zusätzlich werden weiterhin Einzelausbildungen wie Alarmtauchübungen und ähnliche Maßnahmen durchgeführt. Die Fähigkeiten des Bootes muß in allen Lagen geprüft werden. Die Besatzung kann jetzt die Eigenschaften und das Verhalten des Bootes kennenlernen. Das Hauptziel ist außerdem die Besatzung genau anzulernen, denn es ist kaum jemand von den Männern vorher auf einem U-Boot gefahren. So geht es mit allen Fahrstufen, bei jedem Seegang durch die "Mühle". Die Zeiten werden genau gestoppt und das Verhalten des Bootes wird beim Schnelltauchen geübt. Das Bekämpfen von Ausfällen aller Art wird gefechtsmäßig durchexerziert, denn im Ernstfall muss jeder einzelne Handgriff im Schlaf sitzen. Kapitänleutnant Kaufmann und der Leitende Ingenieur Clemens drillen ihre Leute, die jedes Ventil, jede Klappe, jeden Schalter, jede Sicherung auch bei Ausfall der Beleuchtung infolge Wasserbomben bedienen müssen. Dieser intensive Drill hat sich später im Fronteinsatz bewährt.
Die Ausbildung aus der Sicht von U 1223 - 1944:
Die Taktische Übung war ein groß angelegtes Manöver, bei dem sieben bis zehn U-Boote auf auf einen durch Überwasserstreitkräfte und Flugzeuge gesicherten Geleit operierten. Diese Übung stand am Schluß jeder U-Bootsausbildung und war gleichzeitig der Höhepunkt. U-Boote, deren Leistungen unbefriedigend waren, mussten die Übung wiederholen.

Literaturverweise

Busch/Röll - "Der U-Boot-Krieg 1939 – 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 2008 - ISBN-978-3813205121 - Seite 295.

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