Aktionen

HMS Bluebell (K.80)

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Version vom 27. April 2023, 16:37 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{| style="background-color:#FFFFE0;border-color:black;border-width:3px;border-style:double;width:80%;align:center" |- | style="width:2%" | |- | || colspan="3"…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Die HMS BLUEBELL (K.80) war eine Korvette der Flower-Klasse der britischen Royal Navy.
Der Kiel der Korvette wurde am 25.10.1939 bei Fleming &. Ferguson Ltd. in Paisley gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 24.04.1940 und die Indienststellung am 19.07.1940.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 925 ts. Es war 62,50 m lang, 10,10 m breit und hatte einen Tiefgang von 3,51 m.
War das ursprüngliche Standardmodell der Flower-Klasse noch 62,50 m lang, 10,10 m breit und verdrängte 925 t, so war das modernisierte Modell mit 63,40 m geringfügig länger und verdrängte 1025 t. Die recht veraltete Kolbendampfmaschine beschleunigte die Schiffe auf nur 16 Knoten, bei Marschfahrt betrug die Reichweite 3500 Seemeilen. Die Bewaffnung bestand bei Baubeginn serienmäßig aus 1 x 102 mm Geschütz auf der Back, 2 x 12,7 mm MGs hinter dem Schornstein, 2 x 7,7 mm MGs einzeln neben der Brücke und 2 Ablaufgerüsten für 40 Wasserbomben am Heck. Im Verlaufe des Krieges wurde die Bewaffnung zur U-Boot- und Flugzeug-Abwehr immer mehr verstärkt, letztere vor allen auf den Schiffen welche im Mittelmeer eingesetzt waren. So kamen bald, statt 40, bis zu 70 Wasserbomben sowie zusätzlich an den Seiten paarweise 2 oder gar 4 herkömmliche Wasserbombenwerfer an Bord und später neue Hedgehog-Werfer, mehrere 40 und/ oder 20 mm-Flak-Geschütze sowie verbesserte Sensoren und Radargeräte.Besatzung 85 bis 109 Mann
Ursprünglich nur für den Einsatz in Küstennahen Gewässern gedacht, mussten diese Schiffe von Anfang an überall im Geleitdienst aushelfen bis eine ausreichende Anzahl von Geleitzerstörern zur Verfügung stand. Für die 85 (mod. Version bis zu 90) Mann der Besatzung gab es nur wenig Platz und der Einsatz in den kalten und stürmischen Gewässern des Nordatlantiks forderte ihnen sehr viel ab da viele Stationen völlig ungeschützt Wasser und Wind ausgesetzt waren. Die Schiffe galten daher als sehr nass, kalt und unsanitär und ihr Seeverhalten war, selbst bei mittleren Wellengang, bestenfalls genügend. Dazu kam auch, durch die geringe Größe der Schiffe und das oftmals kalte Einsatzgebiet, dass Minen und Torpedotreffer bei Schiffen der Flower-Klasse stets zu sehr hohen Personalverlusten führten.
Nach der Indienststellung und den Probefahrten auf See im Juli 1940 wurde die Bluebell als Eskorte für Konvois im Atlantik eingesetzt. Unter dem Kommando von Lieutenant Commander Robert Sherwood bestand eine ihrer ersten Aufgaben im Oktober 1940 darin, den Konvoi SC-7 in der Mitte des Ozeans zu treffen. Dabei rettete sie alle 39 Offiziere und Männer aus dem Frachtdampfer SS Scoresby, der am 17.10.1940 torpediert und versenkt worden war.
Im Januar 1941 wurdedie Bluebell der 5. Escort Group, Western Approaches Command, mit Sitz in Liverpool zugeteilt, um Atlantikkonvois zu eskortieren. Im September 1940 wurde das Schiff zur 37. Escort Group, zur Verteidigung von Konvois zwischen Gibraltar und Häfen in Westafrika versetzt. Sie kehrte im Juli 1942 zur Überholung nach Großbritannien zurück und wurde für den Dienst bei den Nordmeer-Konvois eingesetzt. Im September 1942 fuhr sie nach Island, um sich der Eskorte des Konvois PQ-18 nach Archangelsk anzuschließen, kehrte im November 1942 zurück und nahm im Dezember 1942 und Januar 1943 ihre Eskortaufgaben für den Konvoiverkehr im Atlantik wieder auf. Im Februar 1943 schloss sie sich der Eskorte des Konvois JW-53, von Loch Ewe in den Kola Fjord an. Sie kehrte im März 1943 in den Dienst in den Western Approaches zurück.
Im Juni 1943 wurde die Bluebell ins Mittelmeer geschickt und war Anfang Juli 1943 Teil der Eskorte für Angriffskonvois während der ersten Landungen der alliierten auf Sizilien. Sie blieb im Mittelmeer für weitere Konvoiaufgaben, bis sie im August 1943 in den Westen zurückkehrte.
Zwischen Februar und April 1944 eskortierte sie die Nordmeer-Konvois JW-57 und JW-58 und wurde im Mai 1944 zur Begleitgruppe 143 versetzt, um die Invasion in der Normandie vorzubereiten. Am 06.06.1944 wurde sie Teil des Konvois ECL-1, der Landungsschiffe vom Bristolkanal zu den Landungsstränden eskortierte. Anschließend begleitete, bis zum 25.06.1944, dann Folgekonvois für die Invasion. Im August 1944 wurde sie in die 8. Begleitgruppe versetzt und schloss sich der Eskorte des Nordmeer-Konvois JW-59 an, der im September 1944 zurückkehrte.
Nach weiteren Konvoiv- und Abfangaufgaben wurde die Bluebell am 02.02.1945 der Eskorte des Nordmeer-Konvois JW-64 angegliedert. Nach ihrer Ankunft in Kola Fjord nahm sie an U-Boot-Abwehroperationen teil, von denen bekannt war, dass sie sich versammelten, um Angriffe auf dem Rückkonvoi durchzuführen. Am 17.02.1945, als sich der Konvoi RA-64 vor Murmansk versammelte , wurde die Bluebell am Heck von einem akustischen Torpedo getroffen der von U 711 abgefeuert wurde, wodurch ihre Wasserbomben explodierten. Sie sank in weniger als 30 Sekunden auf 69°24′N - 33°42′O. Von ihrer Besatzung aus 86 Mannschaften und Offizieren gab es nur einen Überlebenden: Albert Holmes aus Southampton.
Übersetzt aus dem englischen aus Wikipedia