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Leopard

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Die LEOPARD war ein Torpedoboot der Raubtier-Klasse der deutschen Reichs- und Kriegsmarine.
Der Kiel des Bootes wurde am 04.05.1927 Reichsmarinewerft in Wilhelmshaven gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 15.03.1928 und die Indienststellung 15.08.1929.
Das Boot hatte eine Verdrängung von 1.320 t (max.). Es war 92,60 m lang, 8,60 m breit und hatte einen Tiefgang von 3,52 m. 3 Wasserrohrkessel und 2 BBC-Dampfturbinen erzeugten eine Leistung von 25.500 PS (18.755 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 35,2 kn (65 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 120 - 129 Mann.
Bewaffnet war die Leopard: 3 × Utof 10,5 cm L/45 (300 Schuss) - 2 × Flak 2,0 cm (4.000 Schuss) - 6 × 50,0 cm Torpedorohre - 30 Seeminen
Ab 1932: 3 × Sk 12,7 cm L/45 (300 Schuss) - 2 × Flak 2,0 cm (4.000 Schuss) - 6 × 53,3 cm Torpedorohre, 30 Seeminen
Einsatzgeschichte
LEOPARD wurde am 15.08.1929 erstmals in Dienst gestellt und der 3. Torpedoboots-Halbflottille unterstellt. Bis Anfang Oktober führte sie diverse Probefahrten durch. Bei einer simulierten Durchbruchsübung am 29.10.1929 kollidierte die LEOPARD mit dem Linienschiff SCHLESWIG-HOLSTEIN. Es wurde niemand verletzt, doch musste die LUCHS ihr Schwesterschiff nach Kiel einschleppen. Von dort lief die LEOPARD am 01.11.1929 nach Wilhelmshaven, wo die entstandenen Schäden repariert wurden. Vom 02.04. bis zum 18.06.1930 nahm die LEOPARD an der Mittelmeerreise der Flotte teil. Am 01.10.1932 wurde das Boot außer Dienst gestellt und durch die ILTIS ersetzt.
LEOPARD wurde am 29.07.1933 wieder in Dienst gestellt und löste die SEEADLER ab, deren Mannschaft auf die LEOPARD wechselte. Das Boot gehörte zur 2. Torpedobootshalbflottille und fungierte als ihr Führerboot. Im Oktober 1933 erfolgte die Unterstellung der Flottille unter den Führer der Torpedoboote (FdT), als dessen Führerboot die LEOPARD bis zum 01.05.1937 diente, als der Zerstörer LEBERECHT MAASS diese Funktion übernahm. Diese neue Dienststelle übernahm zuerst Korvettenkapitän Kurt Fricke.
Im Juli 1936 stach die LEOPARD zusammen mit SEEADLER, AALBATROS und LUCHS Richtung Spanien in See, wo die Boote im Rahmen der internationalen Seeblockade eingesetzt wurden. Die Primäraufgabe der LEOPARD bestand zunächst in der Unterstützung von Flüchtlingen. Später war das Schiff vor Sevilla im Einsatz und an der Befreiung des deutschen Konsuls in Málaga beteiligt. Am 20.08.1936 kehrte das Torpedoboot in die Heimat zurück. Die LEOPARD war im Oktober und November 1936 sowie im Mai und Juni 1937 erneut vor Spanien im Einsatz. Unter anderem sicherte die 2. Torpedobootsflottille die ADMIRAL SCHEER bei der Beschießung Almerías. Dabei nahm die Flottille eine Strandbatterie unter Feuer. Den vorübergehend letzten Einsatz in spanischen Gewässern fuhr die LEOPARD von Juli bis Oktober 1937. Am 28.10.1937 wurde das Boot erneut außer Dienst gestellt.
Die dritte und letzte Indienststellung von LEOPARD erfolgte am 29.03.1938. Nach der Zuteilung zur 4. Torpedoboot-Flottille unter dem Kommando des späteren Konteradmirals Georg Waue erfolgte der Einsatz des Schiffes von Juni bis August 1938 erneut in spanischen Gewässern. Mitte August 1938 kehrte das Torpedoboot nach Deutschland zurück. Im März 1939 gehörte es zu den Streitkräften, die bei der Wiedereingliederung des Memellandes in das Deutsche Reich eingesetzt wurden. Dabei brachte das Torpedoboot Adolf Hitler von der vor Memel liegenden Deutschland in den Hafen der Stadt. Ab April 1939 unterstand LEOPARD der 6. Torpedoboots-Flottille, welche weiterhin unter dem Kommando von Waue aus der 4. Torpedoboots-Flottille aufgestellt worden war.
Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges überwachte das Boot Seegebiete in der westlichen und östlichen Ostsee. Nach dem Beginn des Krieges nahm LEOPARD bis Ende März 1940 an Minenunternehmungen teil, beteiligte sich im Handelskrieg und wurde für Sicherungs- und Geleitaufgaben abgestellt. Unter anderem sicherte sie am 13.11.1939 die Leichten Kreuzer NÜRNBERG und KÖLN und am 17.11.1939 die NÜRNBERG und die LEIPZIG. Am 31.03.1940 begleitete die LEOPARD den Hilfskreuzer ATLANTIS, der zum Handelskrieg auslief, während seiner Fahrt durch die Deutsche Bucht. Während des Unternehmen Weserübung war die LEOPARD Teil der Kriegsschiffgruppe 3 mit dem Ziel Bergen. Von dort lief das Schiff bereits am 09.04.1940 gemeinsam mit der WOLF und der KÖLN wieder aus und traf am 11.04.1940 in Wilhelmshaven ein.
Am 29.04.1940 lief die LEOPARD zu einer Minenunternehmung gemeinsam mit dem Minenschiff PREUSSEN im Skagerrak aus. Hierbei versagte das Ruder des Torpedobootes, das daraufhin dem Minenschiff direkt vor den Bug lief. Beide Schiffe kollidierten um 00.38 Uhr in der Nacht des 30.04.1940. Die PREUSSEN traf die LEOPARD dabei an der achteren Steuerbordseite, wodurch die Abteilungen III und IV des Torpedobootes voll Wasser liefen. Die Bordwand der LEOPARD wurde von der Abteilung II bis zur Schiffsmitte aufgerissen. Bei der Kollision starb der Sohn des Flottenchefs Wilhelm Marschall, Gernot Marschall. Die restliche Besatzung des Torpedobootes wurde von der PREUSSEN übernommen. Die LEOPARD brach um 01.55 Uhr in der Höhe der Abteilung II durch und sank auf Position 57° 27' N - 05° 31' O.
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