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U 660

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Version vom 28. September 2024, 14:51 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge)
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Datenblatt: Unterseeboot U 660
Typ: VII C
Bauauftrag: 09.10.1939
Bauwerft: Howaldtswerke AG, Hamburg
Baunummer: 809
Serie: U 651 - U 686
Kiellegung: 15.02.1941
Stapellauf: 17.11.1941
Indienststellung: 08.01.1942
Kommandant: Götz Baur
Feldpostnummer: M - 31 117
Kommandanten
08.01.1942 - 12.11.1942 Kapitänleutnant - Götz Baur
Flottillen
08.01.1942 - 31.07.1942 Ausbildungsboot - 5. U-Flottille, Kiel
01.08.1942 - 31.10.1942 Frontboot - 9. U-Flottille, Brest
01.11.1942 - 12.11.1942 Frontboot - 29. U-Flottille, La Spezia
1. Unternehmung
25.07.1942 - 26.07.1942 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Kristiansand
27.07.1942 - 06.09.1942 Ausgelaufen von Kristiansand - Eingelaufen in Brest
U 660, unter Oberleutnant zur See Götz Baur, lief am 25.07.1942 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, und Brennstoffergänzung in Kristiansand, operierte das Boot im Nordatlantik, östlich der Neufundlandbank. Es wurde am 28.08.1942 von U 174 mit 20 m³ Brennstoff versorgt. U 660 gehörte zu den U-Boot-Gruppen Steinbrinck und Lohs. Nach 43 Tagen und zurückgelegten 8.234,8 sm über und 274,4 sm unter Wasser, lief U 660 am 06.09.1942 in Brest ein.
U 660 konnte auf dieser Unternehmung 3 Schiffe mit zusammen 14.505 BRT versenken und 1 Schiff mit 6.008 BRT beschädigen.
Klicke hier → Versenkte oder beschädigte Schiffe
Klick hier → Original KTB für die 1. Unternehmung
2. Unternehmung
03.10.1942 - 15.10.1942 Ausgelaufen von Brest - Eingelaufen in La Spezia
U 660, unter Oberleutnant zur See Götz Baur, lief am 03.10.1942 von Brest aus. Das Boot operierte, nach dem Durchbruch durch die Straße von Gibraltar am 10.10.1942, im westlichen Mittelmeer. Es gehörte zur U-Boot-Gruppe Tümmler. Nach 12 Tagen und zurückgelegten 2.432,8 sm über und 119,7 sm unter Wasser, lief U 660 am 15.10.1942 in La Spezia ein.
U 660 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
Klick hier → Original KTB für die 2. Unternehmung
3. Unternehmung
24.10.1942 - 12.11.1942 Ausgelaufen von La Spezia - Verlust des Bootes
U 660, unter Kapitänleutnant Götz Baur, lief am 24.10.1942 von La Spezia aus. Das Boot operierte im westlichen Mittelmeer, vor Algier und Oran. Es gehörte zur U-Boot-Gruppe Wal. Nach 19 Tagen wurde U 660, nach Beschädigungen durch britische Kriegsschiffe, selbst versenkt.
U 660 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
Klick hier → Original KTB für die 3. Unternehmung
Verlustursache
Datum: 12.11.1942
Letzter Kommandant: Götz Baur
Ort: Mittelmeer
Position: 36° 07' Nord - 01° 00' West
Planquadrat: CH 7664
Verlust durch: Selbstversenkung
Tote: 2
Überlebende: 45
Klick hier → Besatzungsliste U 660
Verlustursache im Detail
U 660 wurde am 12.11.1942, im Mittelmeer vor Oran, am Geleitzug TE-3, durch Wasserbomben der britischen Korvetten HMS Lotus (K.130) (Lt. Harry-John Hall) und HMS Starwort (K.20) (Lt. Arthur-Horace Kent) zum Auftauchen gezwungen, selbst versenkt.
U 660 konnte auf 3 Unternehmungen 2 Schiffe mit 10.066 BRT versenken und 2 Schiff mit 10.447 BRT beschädigen.
Busch/Röll schreiben dazu:
Zitat: Bericht über die Versenkung von U 660:
Am 12.11.42 bekam U 660 vor Oran unter Wasser einen Treffer. Wassereinbruch im Heckraum, Kühlwasseraußenbordventil von der E-Maschine Steuerbord. Hier war die Durchblaseleitung abgerissen. Der hier eintretende Wasserstrahl traf die Schalttafel der E-Maschine, so daß diese sofort ausfiel. Alle Bemühungen, das Leck zu dichten, waren erfolglos. Wir wurden dann von zwei britischen Korvetten mit Wasserbomben angegriffen und verfolgt. Sofort gingen wir auf größere Tiefe, wodurch der eintretende Wasserdruck sich natürlich erhöhte.
Das Boot wurde achterlastig und schwer. Nachdem das Trimmwasser der achteren Trimmzelle in die vordere Trimmzelle gepumpt war, wurden alle losen Gegenstände, die im Bootskörper vorhanden waren (Munition, alle Lebensmittel usw.), in den Bugraum geschafft. Durch den Wassereinbruch wurde das Boot immer schwerer und die Regelzellen wurden vollkommen gelenzt. Durch die immer mehr zunehmende Achterlastigkeit wurde die Besatzung als Trimmgewicht in den Bugraum befohlen. Nach Anblasen der hinteren Tauchzelle hob sich das Heck. Das Boot stieg sehr schnell und wurde vorlastig. Jetzt wurde die Besatzung vom Bugraum in den Heckraum befohlen. Da das Wasser immer mehr stieg, mußte die achtere Tauchzelle wieder geflutet werden. Als die 300-Meter-Grenze erreicht war, mußte mit starker Achterlastigkeit die hintere Tauchzelle wieder angeblasen werden. Der Vorgang war der gleiche wie zuvor und wiederholte sich fortlaufend. Mittlerweile wurde das Boot 60 Grad achterlastig, die Batterien liefen aus und es entwickelten sich Chlorgase. Vom Heckraum zum Bugraum war ein Tampen gespannt, an dem sich die Besatzung bis zum Bugraum hochziehen mußte.
Als noch die zweite E-Maschine absoff, wurde U 660 vorlastig. In der Zentrale lief das Wasser in einer Höhe von einem Meter aus dem E-Maschinen und Dieselraum kommend, hinein. Das Boot war nun nicht mehr manövrierfähig, da es keine Fahrt machen konnte. Außerdem war das Hauptruder ausgefallen. Wegen der zunehmenden Chlorgasbildung befahl der Kommandant: Tauchretter anlegen, klar machen zum Aussteigen ! Jetzt wurde mit der letzten Luft angeblasen und U 660 tauchte auf. Nachdem mit den größten Schwierigkeiten das Turmluk geöffnet worden war, gab der Kommandant den Befehl zum Aussteigen. Die Besatzung verließ das Boot. Nur vier Mann vom Versenkungskommando blieben an Bord zurück. Nachdem die Tauchzellen gezogen waren, begab sich das Versenkungskommando auf die Brücke. Aber U 660 ging nicht sofort unter, deshalb ging der Maschinengefreite Gehl nach Verständigung mit dem Kommandanten nochmals in die Zentrale. Er öffnete das Außenbordventil und die Ventile zu den Haupt- und Hilfslenzpumpen, um den Wassereinbruch zu beschleunigen. Danach betrat wer wieder die Brücke.
Das Oberdeck des Bootes war bereits unter Wasser. Inzwischen war die Besatzung im Wasser weit auseinander getrieben. Die britische Korvette LOTUS schoß aus allen Rohren. Der II. Wachoffizier Leutnant z.S. Jäger und der Obermaschinist Möller sind dabei getötet worden. Erst nachdem U 660 über den Achtersteven gesunken war, wurde das Kanonen- und MG-Feuer von den Briten eingestellt. Rettungsboote wurden ausgesetzt, um die Besatzung zu bergen. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 65 - 66.
Clay Blair schreibt dazu:
Zitat: In den frühen Morgenstunden des 12. November griff Götz Baur in U 660 getaucht einen Geleitzug vor Oran an und schoß eine volle Bugsalve auf vier Schiffe. Die britischen Zerstörer HMS Westcott (D.47), HMS Verity (D.63) und HMS Wivern (D.66) sowie die Korvetten Starwort und Lotus deckten U 660 mit Wabos ein. Baur stieß Bolde aus und ging auf Tiefe - auf 197 Meter, wie ein Besatzungsmitglied angab -, doch die Starwort und die Lotus hielten hartnäckig den Sonarkontakt. Sie warfen Wasserbomben, die schwere Schäden anrichteten und Wassereinbrüche verursachten. Nach vier Stunden gestand Baur die Niederlage ein, tauchte auf und versenkte das U-Boot. Die Briten fischten Baur und 45 Mann aus dem Wasser. Zwei Deutsche kamen bei der Versenkung durch britisches Gewehrfeuer ums Leben. Die Überlebenden kritisierten den Führer der U-Boote Mittelmeer, Leo Kreisch, heftig wegen seiner mangelnden Führungsqualitäten und wegen seiner Unfähigkeit. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 141 - 142.
Literaturverweise
Clay Blair Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - S. 141, 142. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 24. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 66, 235. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 65 - 66. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 282. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 77, 271, 273. → Amazon
Herbert Ritschel "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 600 - U 660" - Eigenverlag - S. 337 - 340. → Amazon
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