U 960
Aus U-Boot-Archiv Wiki
AUSBILDUNG UND ERPROBUNGEN: | |||
28.01.1943 - 02.08.1943 | Ausbildung und Erprobungen bei den einzelnen Kommandos (UAK, TEK, AGRU-Front usw.) und Ausbildungsflottillen (26. U-Flottille, 27. U-Flottille usw.) Restarbeiten und Ausrüstung. | ||
DIE UNTERNEHMUNGEN: | |||
03.08.1943 - 08:00 Uhr aus Kiel | → → → → | 04.08.1943 - 23:12 Uhr in Kristiansand | |
05.08.1943 - 06:00 Uhr aus Kristiansand | → → → → | 05.08.1943 - 20:35 Uhr in Haugesund | |
06.08.1943 - 04:25 Uhr aus Haugesund | → → → → | 06.08.1943 - 12:24 Uhr in Bergen | |
Die Fahrt: U 960, unter Oberleutnant zur See Günther Heinrich, war 2 Tage, 13 Stunden und 46 Minuten auf See. Das Boot verlegte von Kiel über Kristiansand (Besprechungen) und Haugesund (Übernachtung) nach Bergen. Dort erfolgte eine Einzelausbildung im Byfjord. | |||
1. Unternehmung: | |||
12.08.1943 - 19:00 Uhr aus Bergen | → → → → | 15.08.1943 - 03:53 Uhr in Narvik | |
18.08.1943 - 20:00 Uhr aus Narvik | → → → → | 19.08.1943 - 07:30 Uhr in Tromsö | |
19.08.1943 - 22:30 Uhr aus Tromsö | → → → → | 01.09.1943 - 16:00 Uhr in Narvik | |
Die Fahrt: U 960, unter Oberleutnant zur See Günther Heinrich, war 15 Tage, 13 Stunden und 53 Minuten auf See und legte dabei 3.195 sm über und 53,1 sm unter Wasser zurück. Am 15.08.1943 wurde in Narvik Brennstoff und Proviant aufgenommen und am 19.08.1943 in Tromsö die Minenlast. Anschließend operierte das Boot im Nordmeer und legte 16 Minen am Westausgang der Matotschkin Straße. Schiffe konnten auf dieser Unternehmung nicht versenkt oder beschädigt werden. Nach der Fahrt erfolgte von 01.09.1943 bis zum 13.09.1943 Überholungsarbeiten und Neuausrüstung im Skjomenfjord. | |||
2. Unternehmung: | |||
14.09.1943 - 06:43 Uhr aus Skjomenfjord | → → → → | 14.09.1943 - 08:00 Uhr in Narvik | |
14.09.1943 - 09:35 Uhr aus Narvik | → → → → | 14.09.1943 - 22:22 Uhr in Tromsö | |
15.09.1943 - 20:20 Uhr aus Tromsö | → → → → | 16.09.1943 - 06:27 Uhr in Hammerfest | |
16.09.1943 - 17:55 Uhr aus Hammerfest | → → → → | 07.10.1943 - 14:20 Uhr in Hammerfest | |
08.10.1943 - 04:10 Uhr aus Hammerfest | → → → → | 08.10.1943 - 14:25 Uhr in Tromsö | |
09.10.1943 - 12:30 Uhr aus Tromsö | → → → → | 09.10.1943 - 20:00 Uhr in Harstad | |
10.10.1943 - 09:00 Uhr aus Harstad | → → → → | 10.10.1944 - 15:25 Uhr in Narvik | |
Die Fahrt: U 960, unter Oberleutnant zur See Günther Heinrich, war 22 Tage, 20 Stunden und 46 Minuten auf See und legte dabei 4.424,8 sm über und 69,8 sm unter Wasser zurück. Am 14.09.1943 erfolgte in Narvik der Befehlsempfang und in Tromsö die Übernahme von Minen. Anschließend operierte das Boot im Nordmeer vor den Sergeja Kirova Inseln und legte 24 Minen vor Dickson. Es gehörte zur U-Boot-Gruppe Wiking. Auf dem Rückmarsch ging es über Hammerfest (Proviantaufnahme), Tromsö (Übernahme der Geheimsachen) und Harstad (Übernahme von Gemüse und Kantine) zurück nach Narvik. U 960 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 2.480 BRT versenken. Versenkt wurde: 30.09.1943 - sj - Archangelsk - 2.480 BRT. | |||
14.10.1943 - 18:30 Uhr aus Narvik | → → → → | 16.10.1943 - 09:00 Uhr in Trondheim | |
Die Fahrt: U 960, unter Oberleutnant zur See Günther Heinrich, war 1 Tag, 14 Stunden und 30 Minuten auf See. Das Boot verlegte von Narvik in die Werft nach Trondheim. | |||
3. Unternehmung: | |||
04.12.1943 - 09:06 Uhr aus Trondheim | → → → → | 03.02.1944 - 12:40 Uhr in La Pallice | |
Die Fahrt: U 960, unter Oberleutnant zur See Günther Heinrich, war 60 Tage, 3 Stunden und 34 Minuten auf See und legte dabei 5.073 sm über und 1.023 sm unter Wasser zurück. Das Boot operierte im mittleren Nordatlantik und westlich von Irland. Es gehörte zu den U-Boot-Gruppen, Coronel 1, Amrum, Rügen 4 und Rügen 3. U 960 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 7.176 BRT versenken. Versenkt wurde: 16.01.1944 - am - Sumner I. Kimball - 7.176 BRT. Der Kommandant zur 3. Unternehmung: Bin während der ganzen Unternehmung nicht von Flugzeugen angegriffen worden. Von jeder einwandfrei erkannten Naxos-Ortung wurde sofort getaucht. | |||
4. Unternehmung: | |||
16.03.1944 - 19:00 Uhr aus La Pallice | → → → → | 18.03.1944 - 04:26 Uhr in La Pallice | |
19.03.1944 - 15:34 Uhr aus La Pallice | → → → → | 27.03.1944 - 11:25 Uhr in La Pallice | |
Die Fahrt: U 960, unter Oberleutnant zur See Günther Heinrich, war 9 Tage, 5 Stunden und 17 Minuten auf See und legte dabei sm über und sm unter Wasser zurück. Am 18.03.1944 mußte das Boot wegen defektem GHG zurück nach La Pallice. Bei zweiten Ausmarschversuch wurde U 960, in der Biscaya, bei einem Fliegerangriff beschädigt (10 Verletzte) und mußte die Unternehmung vorzeitig abbrechen. Schiffe wurden nicht versenkt oder beschädigt. | |||
5. Unternehmung: | |||
27.04.1944 - //:// Uhr aus La Pallice | → → → → | 27.04.1944 - //:// Uhr in La Pallice | |
29.04.1944 - 00:05 Uhr aus La Pallice | → → → → | 19.05.1944 - 07:45 Uhr Verlust des Bootes | |
Die Fahrt: U 960, unter Oberleutnant zur See Günther Heinrich, war 21 Tage auf See. Am 27.04.1944 mußte das Boot, wegen defektem Diesel, zurück nach La Pallice. Anschließend operierte es im Nordatlantik und nach dem Durchbruch durch die Straße von Gibraltar am 16.05.1944, im westlichen Mittelmeer und vor Algier. Schiffe konnten nicht versenkt oder beschädigt werden. U 960 selbst, wurde auf dieser Unternehmung von amerikanischen Kriegsschiffen und britischen Flugzeugen versenkt. | |||
DAS SCHICKSAL: | |||||
Datum: | 19.05.1944 | ||||
Letzter Kommandant: | Oberleutnant zur See | Günther Heinrich | |||
Ort: | Mittelmeer | ||||
Position: | 37°20' N - 01°35' O | ||||
Planquadrat: | CH 8236 | ||||
Versenkt durch: | USS Niblack (DD-424), USS Ludlow (DD-438), USS Woolsey (DD-437), USS Benson (DD-421), Wellington M und U der RAF Squadron 30, Ventura V der RAF Squadron 500 | ||||
Tote: | 31 | ||||
Überlebende: | 20 | ||||
Detailangaben zum Schicksal: U 960 wurde am 19.05.1944 im Mittelmeer nordwestlich von Algier durch die US-Zerstörer USS Niblack (DD-424), USS Ludlow (DD-438), USS Woolsey (DD-437) und USS Benson (DD-421) der 25. US-Zerstörerdivision unter Cdr. Robert B.Ellis nach elf Wasserbombenserien zum Auftauchen gezwungen. Anschließend von der Wellington M und U des 36. britischen RAF Squadron und der Ventura V der britischen RAF Squadron 500, im Zusammenhang mit der Operation Monstrous 2, versenkt. U 960 wurde bereits am 17.05.1944 von einem Flugzeug gesichtet. Auf dessen Meldung hin wurden die vier US-Zerstörer USS Niblack (DD-424), USS Ludlow (DD-438), USS Woolsey (DD-437) und USS Benson (DD-421), der 25. US-Zerstörerdivision auf das U-Boot angesetzt. Am 19.05.1944 kurz nach Mitternacht erfassen die Radar-Geräte der USS Niblack (DD-424) und der USS Ludlow (DD-438) das U-Boot. In den nächsten Stunden muss U 960 elf Wasserbomben -Angriffe und einen Fliegerangriff der Wellington M des 36. Squadron über sich ergehen lassen. Wegen leerer Batterien und dem Ausfall einer E-Maschine entschloss sich der Kommandant zum Auftauchen. An der Wasseroberfläche wurde U 960 im konzentrischen Artilleriefeuer der USS Niblack (DD-424) und der USS Ludlow DD-438) zerstört. Auszüge aus einem Bericht des Kommandanten von U 960: 19.05.1944, unsere Diesel dröhnen mit Großer Fahrt vorwärts, um die in den letzten Tagen und Stunden arg strapazierten, leeren Batterien, kräftig zu laden. Doch lange dauert es nicht, da leuchtet es plötzlich rot vor uns auf. Wir schießen mit Alarmtauchen in die Tiefe und bekommen auf 40 Meter heftige Detonationen über uns zu spüren. Der Batterieselbstschalter fliegt raus, das Boot wird kräftig geschüttelt, es zischt und kracht überall. Lange bleibt es dunkel. Inzwischen muss auf Handbetrieb umgeschaltet werden. Am Funkpeiler und aus verschiedenen Ventilen spritzt Wasser. Durch die starke Vorlastigkeit, poltert alles nicht Festgezurrte nach vorn, die Männer rutschen weg. Doch gelingt es uns, bei 220 Meter Tiefe das Boot abzufangen und bei 200 Meter auf Kurs zu bringen. Jetzt folgt Angriff auf Angriff. Wir hören die metallisch klingenden Ortungsschläge der Asdic -Geräte, die Schraubengeräusche von Zerstörern. Die Ausfälle häufen sich, immer mehr Wasser dringt ins Boot ein. Wir versuchen durch Rohr VI einen Bold auszustoßen, um durch dessen Gasentwicklung von uns abzulenken. Doch gerade beim Fluten des Rohrs detonieren wieder Wasserbomben und beschädigen das Rohr. Sofort schießt auch dort Wasser ein. Das E-Maschinenpersonal kann das Leck etwas dichten. Inzwischen sind durch die fortwährenden Detonationen auch die Mündungsklappen aller Torpedorohre verklemmt, so dass sie sich nicht mehr öffnen lassen. Auch die Kreiselmutter ist ausgefallen, und das Seitenruder klemmt bei Backbord 5. Es lässt sich auch von fünf Mann mit aller Kraft am Reservesteuer nicht bewegen. So sind wir zur Kreisfahrt verurteilt. Das Seewasser läuft über beide Batterien, die gasen. Zeitweise wird durch Kalipatronen geatmet. Der Druck im Boot steigt ständig, die Luft ist verbraucht. Beim Versuch, eine geringere Tiefe anzusteuern, um vielleicht doch noch die Torpedoklappen frei zu bekommen, wird das Boot bei 70 Metern von einer Wasserbomben-Serie so stark erschüttert, dass es nahezu senkrecht nach unten kippt und nur durch alle Gegenmaßnahmen bei etwa 250 Meter aufgerichtet werden kann. Zu allem Übel war jetzt auch noch die Backbord E-Maschine ausgefallen. Die Besatzung kämpft hartnäckig, um fahrklar zu bleiben. Doch schon meldet mir der Leitende Ingenieur, das starke Abfallen der E-Kapazität der Batterien. Schnell werden die Batterieluken mit Decken abgedichtet. Mit allen verfügbaren Behältern wird das Wasser aus dem Achterschiff in den Bugraum gemannt. Das Boot ist stark achterlastig. Es fällt schwer, aufrecht zu stehen. In der Zentrale schwammen Dosen über den Flurplatten. Aber trotz schwierigster Lage bei zermürbendem, immer wieder einsetzendem Wasserbomben-Hagel, blieben alle Männer gefasst. Sie bringen es fertig, das Boot immer wieder aufzurichten und auf großer Tiefe zu halten. Im Bugraum ist so viel Wasser, dass bei der Achterlastigkeit das Wasser durch das verklemmte Bugraumschott zurück in die mittleren Räume fließt. Das Schott wird mit Hängematten abgedichtet, so gut es geht. Seit dem ersten Angriff sind viele Stunden vergangen. Die Abstände zwischen den Zerstörer anlaufen mit Wasserbomben-Wurf werden größer. Ich hoffe, dass unserem Gegner sein Wasserbomben-Vorrat ausgeht. Doch täusche ich mich, denn immer wieder knallt es. Unsere vielen kleinen Leckagen werden immer größer. Der Leitende Ingenieur hatte mir wiederholt den starken Abfall der E-Leistung gemeldet. Als er mir jetzt zu verstehen gibt, dass mit dem Ausfall unser einzigen noch laufenden E-Maschine zu rechnen ist und außerdem ohnehin kaum ausreichende Energie zum Auftauchen vorhanden ist, entschließe ich mich schweren Herzens zum Auftauchen. Das Boot wird durch ein Alle-Mann-Manöver und Anblasen förmlich auf den Achtersteven gestellt, die Tiefenruder liegen hart oben. Doch das Boot verharrt auf Tiefe, ja, es sackt sogar weiter durch. Bange Minuten der Ungewissheit! Durch ein letztes Hochfahren der E-Maschine und weiteres Anblasen der Tauchzellen kommt das Boot langsam aus der Tiefe von 230 Metern hoch, um dann bei 180 Metern pfeilartig nach oben zu schießen, ohne noch abgefangen werden zu können. Das Vorschiff steigt steil nach oben, dann fällt es zurück und bleibt mit leichter Schlagseite oben liegen. Wir hatten alle im Boot unter Sauerstoffmangel und Überdruck schwer zu atmen. Aber mir schwant beim Auftauchen nichts Gutes! Ahne ich doch, dass wir oben gnadenlos empfangen werden. Ohne Torpedos, mit klemmendem Ruder im Kreise fahrend, sind wir hoffnungslos wehrlos. Doch zu Überlegungen bleibt jetzt keine Zeit. Im Turm reiße ich die Wasserbombensicherung vom Luk und nach der Meldung des Leitenden Ingenieurs: "Turmluk ist frei!", versuche ich die Riegel aufzudrehen. Doch die sitzen fest. Mit äußerster Kraft gelingt es, das Luk zu öffnen. Es wird plötzlich durch den starken Überdruck im Boot hochgerissen, meine Mütze fliegt mit einem kräftigen Luftschwall über Bord und ich werde selbst mit hochgezogen. Die Helligkeit blendet mich, Geschützdonner und Maschinenwaffengebläff im Ohr, so torkele ich auf die Brücke. Ich sehe zwei aus allen Rohren auf uns schießende Zerstörer. Leuchtspuren über und neben dem Boot, krachende Granatdetonationen um das Boot. Achtern an Oberdeck und in der Wanne bei den Zweizentimeterlafetten züngeln Flammen an einigen Holzplanken. Da liegen gefüllte Zweizentimetermagazine zwischen den Flämmchen. Automatisch laufe ich zur Wanne, stoße mit dem Fuß ein Magazin über Bord und erhalte dabei einen harten Schlag an den Hinterkopf, falle auf die Reling und verliere das Bewusstsein. In der Zentrale wartet man auf einen Befehl von mir. Der kommt nicht, der konnte nicht kommen, denn ich treibe bewusstlos im Wasser. Es schlägt ein Granattreffer auf dem Vorschiff ein und lässt Wasser in den Bugraum eindringen. Jetzt erst befiehlt der 1. Wachoffizier: "Alle Mann außenbords!" Während alle an das Zentraleluk auf die Brücke drängen, liegen die Einschläge am Boot so dicht, dass Verwundete zeitweise den Ausstieg versperren. Ein Treffer am Achterschiff lässt jetzt auch dort Wasser eindringen. Das Boot verliert den Auftrieb und schneidet unter. Noch einmal bäumt es sich auf, durchbricht kurz die Wasseroberfläche und geht dann gegen 07:45 Uhr für immer in die Tiefe. Einunddreißig unserer Kameraden nimmt es mit ins nasse Grab. Der 3. Wachoffizier hält mit Zuspruch und Mahnungen siebzehn Mann der Besatzung im Wasser treibend zusammen. Diese achtzehn Treibenden werden später von den beiden US-Zerstörern USS Ludlow (DD-438) und USS Niblack (DD-424) aufgefischt. Ich selbst komme im Wasser treibend kurz zu Bewusstsein, als Wasserbomben in der Nähe detonieren und mir den Magen umdrehen. Als ich wieder das Bewusstsein erlange, liege ich zusammen mit dem Maschinenobegrefreiten Mönch in einem Motorbeiboot des Zerstörers USS Niblack (DD-424), die uns an Bord hieven. So glücklich wir als letztes deutsches U-Boot im Zweiten Weltkrieg am 19.05.1944 vom Atlantik ins Mittelmeer wechselten. So unglücklich endete unsere Fahrt nach schweren Schäden und Ausfällen am und im Boot wehrlos im westlichen Mittelmeer. Insgesamt dauerte die Jagd auf U 960 42 Stunden und 18 Minuten. Die Versenkung U 960 und U 616 widerlegten die zuvor geäußerte Kritik, den amerikanischen Seestreitkräften fehlte es bei der U-Jagd an britischer Luftunterstützung. |
ANMERKUNGEN: ① Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot innehatte. Für näheres, siehe Kommandanten. ② Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten auslaufen auf dem Boot, zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig. |