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Fliegerhorst (Schwerin)

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Der Flugplatz Schwerin-Görries war von 1913 bis 1927 Landesflugplatz unter Verwaltung der „Mecklenburgischen Flugplatz-Gesellschaft Görries-Schwerin mbH“, ab 1932 Flughafen II. Ordnung und von 1935 bis 1945 ein Fliegerhorst der Luftwaffe in Schwerin-Görries.

Erst die 1932 erfolgte Aufwertung als Zivilflughafen der Deutschen Verkehrsfliegerschule (DVS) weckte den ehemaligen Landesflugplatz aus seinem Dornröschenschlaf. Die letzte öffentliche Flugveranstaltung fand am 23.06.1934 auf dem Flugplatz statt, als Schwerin noch einmal Etappenort im Deutschlandflug wurde. Im September erwarb die DVS das gesamte Flugplatzgelände von der Stadt und begann mit groß angelegten Umbauarbeiten. Die Rogahner Straße wurde stillgelegt, die Gebäude der Industrieansiedlungsgesellschaft, der FBS und der Fokkerwerke teilweise abgerissen und ein neues Rollfeld angelegt. Am nordöstlichen Ende des Areals entstanden Wirtschaftsgebäude, Flugzeughallen, Mannschafts- und Offiziersunterkünfte, mehrere große Schießstände für Waffentests, Munitionsbunker, eine Flugzeugwerft, eine Leitstelle mit Feuerwache und eine Krankenstation. Mit Einrichtung der Fliegerhorstkommandantur begann 1935 wieder der militärische Flugbetrieb.

Vor und während des Zweiten Weltkrieges diente Görries verschiedenen Ausbildungsstaffeln, Jagd- und Kampfgeschwadern als Zwischenstation. Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung ausgewählter fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) der Luftwaffe, die hier zwischen 1935 und 1945 stationiert waren.

00.10.1935 - 00.03.1937 - I./StG 162 (I. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 162) - Heinkel He 50, He 51, Henschel Hs 123

00.03.1937 - 00.10.1938 - III./KG 152 (III. Gruppe des Kampfgeschwaders 152) - Dornier Do 23

00.11.1938 - 00.08.1939 - II./LG 1 (II. Gruppe des Lehrgeschwaders 1) - Heinkel He 111

00.09.1939 - 00.10.1939 - II./KG 26

00.12.1939 - 00.02.1940 - I./KG 28

00.08.1943 - 00.12.1943 - III./JG 54 (III. Gruppe des Jagdgeschwaders 54) - Messerschmitt Bf 109 G

00.10.1944 - 00.10.1944 - I./JG 5

00.10.1944 - 00.12.1944 - III./JG 6

00.04.1945 - 00.04.1945 - II./JG 27

Im Frühling 1940 war auf dem Flugplatz eine Bombergruppe für Einsätze gegen Großbritannien stationiert. Seitdem kamen verschiedene Bombereinheiten und Transportgruppen zum Auffrischen und Aufrüsten zum Fliegerhorst. Die Norddeutschen Dornierwerke Wismar verlegten im Frühjahr 1944 den Bau von Lizenzflugzeugen auf verschiedene Standorte. Unter dem Decknamen „Vosswerk“ wurden in Görries Focke-Wulf Fw 190 und Fw 200 zusammengebaut. Test- und Trainingsflüge mit Fw 200 führte beispielsweise die IV. Gruppe des KG 40 vor Ort durch. Von 1941 bis 1945 wurden in Görries durch die Flugzeugführerschule B34 Blindflugschüler im Instrumentenflug ausgebildet.

Amerikanische und britische Bomben fielen im August 1944 und im April 1945 auf den Flugplatz Görries und zerstörten die meisten Gebäude. Nach den Luftangriffen verlegten die NDW den Bau und die Testflüge nach Lübeck-Blankensee, Neustadt-Glewe und Perleberg.