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Gneisenau (Schlachtschiff)

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Die GNEISENAU war ein Schlachtschiff der Scharnhorst-Klasse der Kriegsmarine.
Der Kiel des Schlachtschiffes wurde am 14.02.1934 bei den Deutschen Werke in Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 08.12.1936 und die Indienststellung am 21.05.1938.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 38.100 t (max.) Es war 234,90 m lang, 30,00 m breit und hatte einen Tiefgang von 9,90 m. 12 × Wasserrohrkessel und 3 × Germania-Dampfturbinen erzeugten eine Leistung von 157.811 PS (116.070 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 31,3 kn (58 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 1.669 - 1.840 Mann.
Bewaffnet war die Gneisenau mit: 9 × 28 cm SK C/34 (L/54,5) (1.350 Schuss) - 12 × 15 cm SK C/28 (L/55) (1.800 Schuss) - 14 × 10,5 cm SK C/33 (L/65) (5.600 Schuss) - 16 × 3,7 cm SK C/30 (L/83) (96.000 Schuss) - 38 × 2 cm Flak C/38 (76.000 Schuss) - 6 × 53,3 cm Torpedorohre - 4 × Arado Ar 196 Bordflugzeuge
Einsatzgeschichte
Nach Verzögerungen des Baus wurde sie 1938 noch vor dem Schwesterschiff SCHARNHORST in Dienst gestellt und nahm während des Zweiten Weltkrieges an einigen Operationen der Kriegsmarine teil, wobei sie mehrfach beschädigt wurde. Die GNEISENAU wurde in der Nacht vom 26. auf den 27.02.1942 im Schwimmdock der Deutschen Werke Kiel durch einen Bombentreffer schwer beschädigt und daraufhin außer Dienst gestellt, wobei die Bewaffnung ausgebaut und als Küstenartillerie verwendet wurde. (Turm >>Bruno<< kam als Marineküstenbatterie 11/504 in die Festung Fjell.) Im März 1945 wurde sie als Blockschiff in der Hafeneinfahrt von Gotenhafen selbstversenkt.
Auffälligstes Merkmal der beiden Schiffe dieser Klasse war die für Schlachtschiffe schwache Hauptbewaffnung mit einem Kaliber von nur 28 cm. Die ursprünglich vorgesehene Aufrüstung mit 38-cm-Geschützen, die auch die Hauptbewaffnung der Bismarck-Klasse waren, wurde nicht durchgeführt.
Während des Unternehmens >>Cerberus<<, der Rückführung von drei großen Kriegsschiffen von Brest nach Deutschland, verursachte eine Grundmine einen Schaden am Schiff, der im Schwimmdock der Deutschen Werke in Kiel behoben werden sollte. Der Minentreffer wurde als geringfügig deklariert, und es war geplant, dass die Gneisenau Kiel nach zwei Wochen wieder verlassen sollte. Normalerweise musste während eines Dockaufenthaltes die gesamte Munition von Bord geschafft werden. Da die Gneisenau allerdings nur zwei Wochen Liegezeit haben sollte, wurde auf diese Maßnahme verzichtet, und es wurden lediglich die Zünder der Granaten entfernt.
Bei einem der Luftangriffe auf Kiel erlitt das Schiff in der Nacht vom 26. auf den 27.02.1942 einen verheerenden Treffer. Eine Bombe durchschlug Ober- sowie Batteriedeck und detonierte auf dem Panzerdeck nahe der Entlüftung der darunter liegenden Pulverkammer. Glühende Metallsplitter der Bombe und des Schiffdecks trafen Kartuschen und entzündeten deren Treibladungen. Der gesamte Pulvervorrat des Turms A (Anton) verbrannte auf einen Schlag. Der Druck breitete sich aus und hob den Turm aus seiner Barbette. Er fiel verkantet in seine Bettung zurück, wodurch das Schwenkwerk des Turmes zerstört wurde. Ein Teil des Drucks entwich nach oben und zerstörte große Teile des Oberdecks. 112 Männer starben in dieser Nacht. Am nächsten Morgen sah man, dass das gesamte Vorschiff ausgeglüht und nicht mehr zu reparieren war. Weil ohnehin geplant war, die Gneisenau in einigen Wochen zur Aufrüstung nach Gotenhafen zu schicken, machte man sie klar zur Überführung.
Der Schiffskörper und die Antriebsanlage waren unbeschädigt, so dass die GNEISENAU am 04.04.1942 aus eigener Kraft mit dem Linienschiff SCHLESIEN und einem Eisbrecher nach Gotenhafen fahren konnte. Dort sollte sie repariert, um etwa 10 m verlängert und mit sechs 38-cm-Geschützen in Zwillingstürmen neu bewaffnet werden. Am 01.07.1942 wurde das Schlachtschiff außer Dienst gestellt, um mit der Umrüstung beginnen zu können, für die etwa ein Jahr veranschlagt wurde. Nachdem der Außerdienststellungsbefehl Hitlers für alle schweren Einheiten der Kriegsmarine ergangen war, wurden im Februar 1943 die Arbeiten eingestellt und nicht wiederaufgenommen. Die bereits ausgebaute Bewaffnung wurde als Küstenartillerie in Norwegen und Dänemark (Stevnsfort) verwendet. Bis Frühjahr 1945 lag das Schiff – unter Tarnnetzen verborgen – in Gotenhafen still. Am 27.03.1945 wurde es bei der Räumung Gotenhafens durch die Wehrmacht in der Hafeneinfahrt als Blockschiff auf Grund gesetzt. Es wurde ab September 1951 von polnischen Soldaten gehoben und verschrottet.
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