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HMCS Restigouche (H.00)

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Die HMCS RESTIGOUCHE (H.00) war ein Zerstörer der C-Klasse der kanadischen Royal Canadian Navy. Ursprünglich als HMS Comet (H.00) für die britische Royal Navy gebaut.
Der Kiel des Schiffes wurde am 12.09.1930 bei Portsmouth Naval Dockyard gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 30.09.1931 und die Indienststellung am 02.06.1942.
Der Zerstörer hatte eine Verdrängung von 1.375 ts. Er war 100,30 m lang, 10,10 m breit und hatte einen Tiefgang von 3,76 m. Die 3 Admiralitäts-Dreitrommel-Dampfkessel mit 2 Parsons-Getriebeturbinen erzeugten eine Leistung von 36,000 PS (26 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 36 kn (67 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug zwischen 145–181 Mann.
Zum Ende des Krieges war die Restigouche bewaffnet mit: 2 x - 120-mm-Mk.IX-Geschütze, 2 – 57-mm-Automatik, 2 × 2 20 mm Oerlikon, 2 x 1 20 mm Oerlikon, 1 × 4 Torpedorohre 533 mm, 1 × Hedgehog, 6 Wabowerfer mit bis zu 125 Wasserbomben. Außerdem besaß das Schiff: Sonar Typ 119, ab 1942: Radar und Huff-Duff.
Einsatzgeschichte
Die neue Comet wurde am 02.06.1932 fertiggestellt und kam zuerst zur 2nd Destroyer Flotilla bei der Home Fleet. Während der Abessinienkrise wurde der Zerstörer im August 1935 ins Mittelmeer verlegt, um mit der Flottille ab September für sechs Monate im Roten Meer und Indischen Ozean das Verhalten der italienischen Flotte zu beobachten. Nach der Rückkehr und Überholung diente das Schiff der Neutralitätsüberwachung in der Biskaya in der Frühphase des Spanischen Bürgerkriegs. Ab Dezember 1936 diente der Zerstörer als Begleitschiff des Flugzeugträgers Glorious im Mittelmeer.
HMCS Restigouche (H.00)
Der Zerstörer HMS Comet wurde dann an die Royal Canadian Navy abgegeben und als HMCS Restigouche am 15.06.1938 während der Überholung in Chatham in Dienst gestellt. Am 20.08.1938 begann sie ihre Abnahmetests, ab Oktober verlegte sie zusammen mit dem Schwesterschiff Ottawa über Halifax nach Esquimalt an der Pazifikküste, wo sie am 07.11.1938 eintraf. Zu dieser Zeit waren die vier Zerstörer der C-Klasse die größten und modernsten Einheiten der Royal Canadian Navy. Im November 1939 verlegte die Restigouche als letzter der vier im Pazifik eingesetzten Zerstörer nach Halifax, Nova Scotia.
Am 15.12.1939 traf die Restigouche in Halifax ein und wurde dann als Eskorte von Geleitzügen im Nordatlantik eingesetzt. Im Mai 1940 verlegte das Schiff mit St. Laurent und Skeena nach Plymouth zum Einsatz von den Britischen Inseln, weil dort die U-Boot-Gefahr wesentlich größer war und die Schiffe dort daher dringender benötigt wurden.
Im folgenden Monat war Restigouche an der Evakuierung der britischen Truppen aus Nordfrankreich beteiligt. So begleitete sie am 23.06.1940 das Kreuzfahrtschiff Arandora Star nach Saint-Jean-de-Luz, um Polnische Truppen und britische Flüchtlinge zu evakuieren, die im äußersten Winkel Südwest-Frankreichs abgeschnitten waren (Operation Aerial). Bei einem Einsatz unmittelbar vor Inkrafttreten der französischen Kapitulation mit dem Flakkreuzer HMS Calcutta und der HMCS Fraser kollidierte die Fraser am 25.06.1940 in der Gironde bei schlechter Sicht mit dem Kreuzer und zerbrach. Trotz Dunkelheit und kräftigem Seegang konnte die Restigouche 117 Mann des kanadischen Zerstörers retten.
Es folgten dann wiederum Einsätze mit Geleitzügen im Atlantischen Ozean. Im Frühjahr 1941 wurden die kanadischen Schiffe zurück an die Ostküste Kanadas verlegt, um die Sicherung der Handelsschiffe in diesem Gebiet zu verstärken. Die U-Boot-Abwehr- und Flugabwehr-Bewaffnung wurde zu diesem Zweck zulasten der Hauptgeschütze und der Torpedorohre verstärkt.
Der Zerstörer wurde einer kanadischen Geleitgruppe zugewiesen, welche die Konvois bis zur Mitte des Atlantiks eskortierte. Vom 16. bis 18.06.1942 verteidigte die Restigouche mit fünf Korvetten und einem US-Zerstörer und zwei Coast Guard-Kuttern den Konvoi ONS-102 mit 48 Schiffen gegen die deutsche U-Boot-Gruppe Hecht, die erstmals planmäßig zusammenwirkt und schon zwei Geleitzüge relativ erfolgreich angegriffen hatte. Die Restigouche peilte mit Huff-Duff die Signale der Fühlungshalter, worauf die geführten Escorts die Boote abdrängten und zwei auch beschädigten. Der Konvoi verlor nur ein Schiff von 5.627 BRT. Vom 16. bis 19.10.1942 verteidigte die Restigouche zusammen mit dem ehemaligen US-Zerstörer HMCS St. Croix und vier Korvetten den Geleitzug ON-137 von 40 Schiffen, den U-Boot-Gruppen Panther und Wotan mit insgesamt 21 U-Booten angriffen. Der Konvoi verlor nur einen Nachzügler. Ab dem 30.10.1942 folgte die Verteidigung von SC-104 (42 Schiffe) mit der Escort Group C.4 gegen die neugebildete U-Gruppe Veilchen von bis zu 18 U-Booten. Neben vier Korvetten traten zeitweise auch weitere Zerstörer oder Korvetten zur Sicherung. Trotz der guten Führung der Escorts mit Radar und Huff-Duff verlor der Konvoi bis zum 06.11.1942 elf Schiffe, ehe die Luftsicherung durch Liberators aus Island, vor Ort geführt von der Restigouche, die Angreifer zum Abbruch ihrer Operation zwangen
Erst im Sommer 1944 erfolgte eine Änderung der Aufgaben, als das Schiff wieder nach Großbritannien beordert wurde, um beim Schutz der Landungsoperation in der Normandie mitzuwirken. Neugebildete Support Groups, von denen vier bis sechs ständig im Einsatz waren, sollten ein Vordringen deutscher U-Boote in den Invasionsraum und gegen die Versorgungskonvois verhindern. Die Restigouche bildete die kanadische 14. Escort Group mit HMCS Qu'Appelle, Saskatchewan und Skeena. Der Einsatzschwerpunkt lag im Ärmelkanal und in der Biskaya, wo der Zerstörer deutsche U-Boote und Vorpostenboote jagte. Am 08.07.1942 rettete die Restigouche die Überlebenden, des zuvor von einer Sunderland in der Biscaya versenkten. U 243. In den wiederholten Gefechten gelang es der Flottille, zu der er gehörte, mehrere Vorpostenboote zu versenken, so am 12.08.1944 mit der Support Group 14, verstärkt durch die Assiniboine und den Hunt-Zerstörer HMS Albrighton, als sie südlich Brest drei bewaffnete Fischdampfer versenkten. Die Restigouche wurde dabei allerdings auch einige Male beschädigt. Die Rückverlegung an die kanadische Atlantikküste erfolgte im Dezember 1944.
Die ersten drei Monate nach dem Kriegsende wurde Restigouche als Personentransporter zwischen Neufundland und Kanada eingesetzt, um Militärpersonal in die Heimat zurückzuführen. Am 05.10.1945 wurde die Restigouche außer Dienst gestellt, aus der Liste der aktiven Kriegsschiffe gestrichen und zum Abbruch verkauft. Die Verschrottung erfolgte ab November 1945.
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