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HMS Calpe (L.71)

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Die HMS CALPE (L.71) war ein Zerstörer der Hunt-Klasse (Typ II) der britischen Royal Navy.
Der Kiel des Zerstörers wurde am 12.06.1940 bei Swan, Hunter and Wigham Richardson Ltd. in Wallsend-on-Tyne, gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 28.04.1941 und die Indienststellung am 11.12.1941.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 1.050 ts. Es war 85,30 m lang, 9,60 m breit und hatte einen Tiefgang von 2,51 m. 2 3-Trommelkessel der Admirality mit Parsons- Getriebeturbinen erzeugten eine Leistung 19.000 PS (14.000 kW) die das Schiff auf bis zu 27 kn (50 km/h) beschleunigen konnte. Die Besatzungsstärke betrug 164 Mann.
Die Calpe war bewaffnet mit 2 x 3 - 102 mm Mark XVI Kanonen, 1 x 4 - 2 pdr Mk. VIII Flak, 2 × 1 - 20 mm Oerlikons Flak, 2 Wabowerfer, 3 Wabo-Ablaufgestelle und bis zu 110 Wasserbomben.
Einsatzgeschichte
Während ihrer Probefahrten bei der Home Fleet wurde die Calpe als Sicherung von Minenlegeoperationen, zum Schutz der britischen Ostküste und von Konvois in den nordwestlichen Zugangswegen eingesetzt. Im März 1942 wurde der Geleitzerstörer der 1. Zerstörer Flottille in Portsmouth zugeteilt, die Sicherungsaufgaben im Ärmelkanal und der südlichen Nordsee erledigte. In der Nacht zum 05.04.1942 beschoss die Calpe den französischen Hafen Saint-Jean-de-Luz nahe der Grenze zu Spanien. Der Geleitzerstörer hatte sich der Küste unter spanischer Flagge genähert und erst kurz vor Feuereröffnung die Flagge gewechselt.
Das Schiff wurde dann für den amphibischen Angriff auf Dieppe (Operation Jubilee) als Hauptquartier und Jäger-Leitschiff ausgerüstet. Bei der Landung am 19.08.1942 kamen mit sechs britischen und der polnischen Slazak weitere Hunt-Zerstörer zum Einsatz, von denen Fernie und Brocklesby durch Artillerie sowie Berkeley durch Fliegerbomben beschädigt wurden. Nur letztere war sehr schwer beschädigt und wurde beim Rückzug der Alliierten vom Schwesterschiff Albrighton versenkt. Die Calpe war das Führungsschiff des Angriffs mit dem Befehlshaber der 2nd Canadian Infantry Division und dem Befehlshaber der eingesetzten Navy-Einheiten an Bord. Sie diente auch als Sanitätsschiff, das eine Vielzahl Verwundeter übernahm und erstversorgte. Sie erhielt während der Operation einen Bombentreffer, der und neun Mann der Besatzung des Geleitzerstörers tötete.
Im Oktober 1942 wurde die Calpe den Navy-Einheiten für die alliierte Landung in Nordafrika zugeteilt. Sie verlegte mit einem Konvoi nach Gibraltar. Als im November die Operation Torch begann, wurde sie der Central Task Force zugeteilt. Nach der Landung wurde das Schiff in der Heimat kurz überholt und verlegte dann wieder nach Nordafrika. Sie sicherte die Versorgungskonvois für die vormarschierende alliierten Truppen, bekämpfte Versuche den letzten Brückenkopf der Mittelmächte bei Tunis zu versorgen oder zu evakuieren. Weitere Sicherungsaufgaben folgten bei den alliierten Landungen auf Sizilien und bei Salerno. Ab November bildete Calpe mit sechs britischen und zwei polnischen Hunt-Zerstörern eine in Malta stationierte Flottille für Konvoisicherungen im zentralen und westlichen Mittelmeer.
Ab dem 10.12.1942 sicherte sie mit der Tynedale und Holcombe und den US-Zerstörern Niblack, Benson und Wainwright den Militärkonvoi KMS34. Gegen 07:10 Uhr am 12.12.1942 traf ein Zaunkönig-Torpedo von U 593 die den Konvoi sichernde Tynedale, die nordwestlich von Bougie sank. 72 Besatzungsmitglieder starben beim Untergang dieses Geleitzerstörers, 82 Mann konnten gerettet werden. Das angreifende U-Boot wurde von einigen Sicherungsfahrzeugen verfolgt und konnte dabei gegen 14.45 Uhr auch noch die Holcombe mit einem Zaunkönig torpedieren, die in weniger als fünf Minuten nordöstlich von Bougie sank. Auf ihr starben 84 Mann, 80 Überlebende konnte die amerikanische Niblack an Bord nehmen. Nach einer Verfolgung von 32 Stunden beschädigten Wasserbomben der amerikanischen Wainwright und der Calpe das U-Boot schwer und brachten es an die Wasseroberfläche. Die deutsche Besatzung räumte das Boot und ließ es sinken. Die 51 Mann an Bord wurden von den Verfolgern gerettet. Das schwer beschädigte U-Boot sank am 13.12.1943, was durch ein Enterkommando der Wainwright nicht verhindert werden konnte.
Im August 1944 sicherte die Calpe den Konvoi AMI von Oran zum Landegebiet der Operation Dragoon in Südfrankreich zusammen mit den Zerstörern Catterick und Cleveland sowie drei amerikanischen Minensuchern. Nach der erfolgreichen Anlandung amerikanischer Truppen kehrte der Zerstörer wieder unter britisches Kommando zurück, um die Einsatzräume der Alliierten abzusichern. In der zweiten September-Hälfte wurde der Geleitzerstörer mit weiteren fünf britischen und vier griechischen Hunt-Zerstörern Teil der British Aegean Force zugeteilt, die die Besetzung weiterer Inseln in der Ägäis unterstützte.
Danach sollte der Geleitzerstörer bei der Eastern Fleet eingesetzt werden. Eine Grundüberholung des Schiffes erfolgte in Tunesien und Malta von Dezember 1944 bis zum April 1945. Vor diesem Einsatz kehrte die Calpe nochmals nach Chatham zurück, um der Besatzung Kurzurlaube zu ermöglichen. Im Juni 1945 verlegte das Schiff dann durch das Mittelmeer nach Trincomalee, um in der 14. Zerstörer Flottille die geplanten Landungen in Malaya zu unterstützen. Die Operation Zipper fand wegen der inzwischen erfolgten Atombombenabwürfe auf Japan in der geplanten Form nicht mehr statt.
Die Calpe blieb dann im Indischen Ozean im Einsatz und kehrte erst im November 1946 in die Heimat zurück, wo das Schiff der Reserve zugeteilt und erst in Sheerness, dann in Portsmouth aufgelegt wurde. Am 08.02.1952 wurde das Schiff zusammen mit zwei Schwesterschiffen an die Dänische Marine für neun Jahre verliehen.
Die Einigung über die Abgabe der drei Schiffe erfolgte am 28.02.1952 für die Dauer von neun Jahren. Die ehemalige Calpe traf als letztes der drei Schiffe am 20.12.1952 in Kopenhagen ein. Der endgültige Umbau für den Einsatz in der dänischen Flotte erfolgte bei der Calpe vom August 1953 bis zum September 1954 bei der Aarhus Flydedok &. Maskinkompagni; sie kam am 18.10.1954 als letztes der drei Schiffe als Rolf Krake (F.342) in den Dienst der Dänischen Marine, die zuvor die ehemalige HMS Blackmore als Esbern Snarre (F.341) sowie die ehemalige HMS Exmoor (II) als Valdemar Sejr (F.343) im Februar bzw. Juni 1954 in Dienst genommen hatte. Die drei jetzt als Fregatten bezeichneten Schiffe wurden nach Umbau auf dänischen Werften und Indienststellung von Dänemark angekauft.
Am 28.09.1955 verließ die Rolf Krake Korsör mit 30 Polizisten an Bord, um in Klaksvig auf den Färöern die dortigen Unruhen abzustellen. Die Fregatte traf dort am 01.10.1955 zusammen mit den Kriegskuttern Skarven und Ertholm ein, um den Aufstand von Klaksvík zu beenden. Auslöser der Unruhen war die Kündigung des Chefarztes des dortigen Krankenhauses, Olaf Halvorsen. Dieser hatte der dänischen Nazipartei Danmarks Nationalsocialistiske Arbejderparti (DNSAP) angehört. Ob er sich auch nach 1940 den Nazis angeboten hatte, blieb ungeklärt. Die Gemeinde als Arbeitgeber wollte an dem Arzt festhalten; Hauptstreitpunkt war der Umfang der färöischen Unabhängigkeit gegenüber dem dänischen Mutterland. Die Rolf Krake wurde schon Ende November vor Ort durch die Fregatte Holger Danske (ex HMCS Monnow) abgelöst.
Am 04.09.1957 rettete die Fregatte das schwer beschädigte Schnellboot Flyvefisken, das mit dem Schnellboot Högen kollidiert war. Das Boot wurde seitlich an der Fregatte befestigt, da das schwerst beschädigte Boot einen normalen Abschleppvorgang wohl nicht überstanden hätte. Im Sommer 1958 begleitete die Rolf Krake den dänischen König Frederik IX. auf einer Besuchsreise nach Finnland. Nach einem Einsatz im Fischereischutz vor den Färöern im Winter 1961/62 wurde die Rolf Krake als erstes Schiff der Klasse am 10.04.1962 aus dem aktiven Dienst genommen und im Oktober 1966 nach Ystad in Schweden zum Abbruch verkauft.
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