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HMS Westcott (D.47)

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Die HMS WESTCOTT (D.47/I.47) war ein Zerstörer der V &. W-Klasse der britischen Royal Navy.
Der Kiel des Zerstörers wurde am 30.03.1917 bei William Denny &. Brothers in Dumbarton gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 14.02.1918 und die Indienststellung am 12.04.1918.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 1.100 ts. Es war 95,10 m lang, 9,00 m breit und hatte einen Tiefgang von 4,20 m. 3 Yarrow-Wasserrohrkessel und Brown-Curtis-Dampfturbinen erzeugten eine Leistung von 27.000 PS (20.000 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 34 kn (63 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 110 Mann.
Bewaffnet war die Westcott mit: 4 × 102 mm Mk V-Geschütze, 2 × 40 mm - 2-Pfünder MkII Pom-Pom-Flak oder 1 × 76 mm Flak, 6 (2x3) 533 mm Torpedorohre, Wabowerfer, Hedgehog. Sonar.
Einsatzgeschichte
Nach ihrer Indienststellung schloss sich die Westcott der 13. Zerstörer Flottille der Grand Fleet an, die zur Unterstützung der Battlecruiser Force in Rosyth stationiert war, und blieb dort für den Rest des Ersten Weltkrieges. 1919 wurde die Grand Fleet aufgelöst und an ihre Stelle trat die Atlantikflotte, unterstützt von vier Zerstörerflottillen. Die Westcott schloss sich der 2. Zerstörer Flottille mit Sitz in Rosyth an. Im August 1919 wurde die 2 Zerstörer Flottille, darunter die Westcott, im Rahmen der britischen Intervention im Russischen Bürgerkrieg in die Ostsee entsandt, um die 1. Zerstörer Flottille abzulösen. Die 2 Flottille blieb bis Dezember 1919 in der Ostsee. Im Februar 1920 wurde die Westcott im Mittelmeer eingesetzt, wo sie während des Griechisch-Türkischen Krieges türkische Streitkräfte beschoss, bevor sie im August 1920 nach Großbritannien zurückkehrte.
Da sich große Flottillen von bis zu 16 Zerstörern als schwierig zu kontrollieren erwiesen, wurde 1921 beschlossen, die Zerstörer der Atlantikflotte neu zu organisieren und auf sechs Flottillen umzustellen, die jeweils aus einem Flottillenführer und acht Zerstörern bestanden. Die Westcott wurde der 6. Flottille zugeteilt. Die Westcott wurde von Juli 1930 bis März 1931 in Sheerness umgerüstet und ihre Kessel neu verrohrt. Irgendwann vor 1931 wurde die 76 mm-Kanone durch eine 40 mm - 2-Pfünder-Pom-Pom-Kanone ersetzt. Die Westcott blieb bei der Atlantikflotte (und nach 1932 bei der Home Fleet), bis sie im April 1935 zur Reserve in Devonport versetzt wurde.
Als Folge der Abessinien-Krise kehrte sie im September 1935 in den aktiven Dienst der 21. Zerstörer Flottille zurück. Am 18.03.1936 erfolgte auf der Westcott, während einer Übung im Mittelmeer, eine versehentliche Explosion. Ein Mann wurde getötet, weitere zehn wurden verletzt. Im April 1936 kehrte sie zur Reserve nach Devonport zurück. Die Westcott wurde dann zur Vorbereitung auf den Einsatz bei der 4. U-Boot-Flottille auf der China-Station umgerüstet. Eine 102 mm-Kanone und der hintere Satz Torpedorohre wurden durch einen Kran zur Bergung der von den U-Booten ihrer Flottille abgefeuerten Übungstorpedos ersetzt und mit einem Sonar ausgestattet.
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war die Westcott immer noch der 4. U-Boot-Flottille zugeteilt und ihre Bewaffnung wurde wiederhergestellt, um für den vollen Kriegseinsatz geeignet zu sein. Im Januar 1940 wurde die Westcott der Mittelmeerflotte zugeteilt und erreichte Malta am 14.02.1940. Im April 1940 wurde sie in britische Gewässer zurückgerufen und erreichte Devonport am 19.04.1940. Anschließend wurde sie, als Reaktion auf die deutschen Invasionspläne, zu Operationen vor Norwegen abkommandiert, beteiligte sich in der Nacht vom 30.04. auf den 01.05.1940 an der Evakuierung britischer Truppen aus Andalsnes und operierte für den Rest des Monats weiterhin vor Norwegen. Anfang Juni 1940 beteiligte sich die Westcott an der Eskorte eines Konvois (einschließlich der Passagierschiffe Empress of Britain, Aquitania, Mauretania, Queen Mary und Empress of Canada), der australische Truppen auf dem Weg von Gibraltar nach Großbritannien transportierte. Die Westcott nahm dann an der Operation Aerial teil, der Evakuierung alliierter Truppen aus Häfen in Westfrankreich, die nach den Evakuierungen aus Dünkirchen und Le Havre in Frankreich geblieben waren. Die Westcott wurde nach Brest geschickt, kollidierte jedoch am 17.06.1940 mit dem Küstenmotorschiff Nyroca.
Am 04.07.1940 schloss sich die Westcott der 4. Zerstörer Flottille mit Sitz in Devonport, für Begleitaufgaben im Nordatlantik an. Am 05.07.1940 wurde der Zerstörer Whirlwind vom Konvoi OB178 abgezogen, um eine mögliche U-Boot-Sichtung zu untersuchen. Während der Jagd auf das U-Boot U 34 wurde die Whirlwind torpediert und der Bug des Zerstörers weggeschossen. Die Westcott kam der Whirlwind zu Hilfe, rettete die Überlebenden und versenkte den angeschlagenen Zerstörer mit Torpedos. 57 Besatzungsmitglieder der Whirlwind wurden getötet. Am 02.09.1940 schloss sich die Westcott, zusammen mit dem Zerstörer HMCS Skeena, den Sloops Lowestoft und Scarborough und der Korvette Periwinkle dem ankommenden Atlantikkonvoi SC.2 als Eskorte an. In den nächsten Tagen war der Konvoi einer Reihe von Angriffen deutscher U-Boote ausgesetzt, die fünf der 53 Handelsschiffe des Konvois versenkten. Dies war der erste erfolgreiche Wolfsrudel-Angriff des Zweiten Weltkriegs.
Im November 1940 wechselte die Westcott zur 5. Escort Group mit Sitz in Liverpool. Am 16.01.1941 rettete sie, zusammen mit den Schleppern HMS Superman und HMS Tenacity der Royal Navy, 143 Überlebende aus der Oropesa, die das deutsche U-Boot U 96 in den Western Approaches torpediert und versenkt hatte. Am 28.01.1941 kollidierte die Westcott mit der Korvette Bluebell. Nach der Reparatur schloß sich die Westcott der 7. Escort Group an, die ebenfalls in Liverpool stationiert war. Die Westcott wurde im August 1941 mit einem Prototyp eines Hedgehog-U-Boot-Mörsers ausgestattet, der das vordere 102 mm-Geschütz ersetzte. Als Testplattform wurde die Westcott als erstes Schiff mit Hedgehog ausgestattet. Sie blieb Anfang Oktober 1941 Teil der 7. Escort Group und wechselte im Dezember 1941 zur Gibraltar Escort Group, wo ihre Kesselrohre, vom 24.12.1941 bis zum 14.01.1942, repariert wurden.
Am 16.01.1942 wurde der Truppentransporter Llangibby Castle vom deutschen U-Boot U 402 torpediert und beschädigt, konnte jedoch Horta auf den Azoren erreichen. Nach begrenzten Reparaturen verließ die Llangibby Castle in der Nacht vom 01. auf den 02.02.1942 Horta in Richtung Gibraltar, wobei drei Zerstörer der Gibraltar Escort-Gruppe, die Westcott, die Croome und die Exmoor, als Eskorten eingesetzt wurden. Die Westcott und die Croome patrouillierten am Südausgang des Hafens von Horta, während die Exmoor die Llangibby Castle durch den Nordausgang eskortierte. Das deutsche U-Boot U 581 wartete vor dem Südausgang und versuchte, die beiden Zerstörer zu torpedieren, doch ein technischer Defekt zwang das U-Boot an die Oberfläche. Als U 581 versuchte, in neutrale portugiesische Gewässer zu fliehen, erfolgte ein erster Versuch der Westcott, das U-Boot zu rammen. Dieser schlug allerdings fehl, führte jedoch dazu, dass die Westcott rund um U 581 eine Reihe von flach eingestellten Wasserbomben warf. Anschließend lief die Westcott zum zweiten Rammversuch an. Dieser war erfolgreich und das U-Boot versank. 40 Besatzungsmitglieder von U 581 wurden von der Westcott und der Croome gerettet. Einer schwamm an Land und vier getötet wurden.
Am 19.1942 war die Westcott Teil der Eskorte des amerikanischen Flugzeugträgers Wasp während der Operation Calendar, einem Versuch, dringend benötigte Spitfire-Jäger nach Malta zu liefern. Am 20.04.1942 wurden 47 Spitfires von der Wasp nach Malta geflogen, von denen 46 Malta auch ankamen. Die Spitfires gingen jedoch schnell verloren und in der Folge wurde mit der Operation Bowery ein weiterer Versuch unternommen, Maltas Luftverteidigung zu verstärken. Dieses Mal wurde die Wasp vom britischen Flugzeugträger Eagle begleitet, wobei die Westcott erneut Teil der Eskorte der kombinierten Flugzeugträgertruppe war, die sich in der Nacht vom 07. auf den 08.05.1942 vor Gibraltar traf. Am 09.05.1942 flogen 64 Spitfires ab, davon erreichten 61 Malta. Die Westcott war anschließend Teil der Eskorte der Flugzeugträger Eagle und Argus, als diese am 18.05.1942, sowie am 03. und 09.06.1942 im Rahmen der Operation LB, Flugzeuge nach Malta brachten.
Am 11.06.1942 schloss sich die Westcott der Eskorte eines großen Versorgungskonvois nach Malta an, der Operation Harpoon. Danach folgte ein zweiter Konvoi, in der Operation Vigorous, der gleichzeitig von Alexandria nach Malta fuhr. Beide Konvois gerieten unter heftige Luftangriff und am 14.06.1942 wurde der Kreuzer Liverpool durch einen Torpedo eines italienischen Flugzeugs beschädigt. Die Westcott und der Zerstörer Antelope wurden vom Konvoi abgezogen, um die Liverpool zurück nach Gibraltar zu eskortieren, wobei die Antelope die Liverpool ins Schlepptau nahm. Die drei Schiffe litten nach dem Verlassen des Konvois, weiterhin unter italienische Torpedobomberangriffe. Am 16.06.1942 wurde die Westcott vom Flugabwehrfeuer der Liverpool getroffen, wobei drei Besatzungsmitglieder getötet wurden. Die drei Schiffe erreichten Gibraltar am 17.06.1942. Zwei der sechs Handelsschiffe des Konvois erreichten Malta, wobei zwei Zerstörer sowie vier Handelsschiffe versenkt wurden. Die parallele Operation Vigorous scheiterte, da sie durch die Angriffe der Achsenmächte zur Umkehr gezwungen wurde. Die Westcott nahm im Juli 1942 an zwei weiteren Spitfire-Auslieferungsfahrten der Eagle teil.
In Malta mangelte es immer noch an Vorräten, und im August 1942 wurde von Gibraltar aus ein weiterer großer Konvoi gestartet: die Operation Pedestal. Der Konvoi verließ Gibraltar am 10.08.1942, wobei die Westcott Teil der Deckungstruppe war, darunter drei Flugzeugträger und zwei Schlachtschiffe, die den Konvoi zum Skerki-Kanal vor Tunesien eskortieren sollten. Als die Deckungstruppe, darunter die Westcott, am Abend des 12.08.1942 umkehrte, war der Träger Eagle von einem deutschen U-Boot versenkt und die Träger Indomitable und Victorious durch Bomber beschädigt worden. Fünf von vierzehn Handelsschiffen, darunter der lebenswichtige Tanker Ohio, erreichten schließlich am 15.08.1942 Malta.
Im Oktober 1942 begleitete die Westcott die Furious bei einer weiteren Kampfflugzeuglieferung. Im November 1942 starteten die Alliierten die Operation Torch, die angloamerikanische Invasion in Französisch-Nordafrika. Die Westcott war Teil der Center Task Force und deckte die Landungen, am 08.11.1942, in Oran in Algerien ab. Als die französischen Vichy-U-Boote Actéon und Argonaute versuchten, die alliierte Flotte anzugreifen, wurden sie von der Westcott und der Achates versenkt. Nach der Operation Torch kehrte die Westcott nach Großbritannien zurück.
Nach ihrer Rückkehr aus dem Mittelmeer wurde die Westcott auf der Portsmouth Naval Dockyard zu einem Langstrecken-Eskorter umgerüstet. Dies beinhaltete die Entfernung eines Kessels und des dazugehörigen Schornsteins, was den Einbau zusätzlicher Ölbunker ermöglichte und die Reichweite des Schiffes um bis zu 600 Seemeilen vergrößerte.
Die Westcott wurde im Juni 1945 außer Dienst gestellt und an die British Iron & Steel Corporation (BISCO) verkauft, um im folgenden Jahr verschrottet zu werden.
Übersetzt aus dem englischen aus Wikipedia → | HMS Westcott (D.47)