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Jaguar (Torpedoboot)

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Die JAGUAR war ein Torpedoboot der Raubtier-Klasse der Reichs- und Kriegsmarine.
Der Kiel des Torpedobootes wurde am 04.05.1927 bei der Reichsmarinewerft in Wilhelmshaven gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 15.03.1928 und die Indienststellung am 01.06.1929.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 1.045 ts. Es war 92,60 m lang, 8,60 m breit und hatte einen Tiefgang von 3,52 m. 3 Wasserrohrkessel und 2 Schichau-Dampfturbinen erzeugten eine Leistung von 25.500 PS (18.755 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 35,2 kn (65 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 120 - 129 Mann.
Bewaffnet war die Jaguar mit: ab 1943: 3 × 10,5 cm L/45 (300 Schuss), 8 × Flak 2,0 cm (16.000 Schuss)6 × Torpedorohr 53,3 cm (6 Schuss), 30 Seeminen.
Einsatzgeschichte
Bis zum 28.07.1929 erfolgten Probefahrten und danach die Ausbildungsfahrten bei der 3. Torpedoboot-Halbflottille. Von April bis Juni 1930 nahm die JAGUAR an der Mittelmeerreise der Flotte teil und hielt sich dabei unter anderem in Vigo, Lissabon und Split auf. Im Sommer 1931 folgte die Sommerreise der Flottille in norwegische Gewässer. Am 25.09.1931 wurde die Jaguar außer Dienst gestellt.
Die zweite Indiensthaltungsperiode der JAGUAR begann am 01.10.1932. Das Torpedoboot wurde erneut der 3. Torpedo-Halbflottille, ab 01.10.1935 umbenannt in 3. Torpedobootsflottille, unterstellt. Am 18.09.1933 versenkte die JAGUAR das am 26.07.1932 in einer weißen Bö im Fehmarnbelt gekenterte Segelschulschiff NIOBE. Von August bis September 1936 befand sich die JAGUAR in spanischen Gewässern. Dort war sie im bei Beginn des Bürgerkrieges mit der Evakuierung deutscher und andere Staatsangehöriger betraut, die in französische Häfen zu bringen waren. Ein weiterer kurzer Einsatz erfolgte im November/Dezember 1936. Am 16.03.1937 wurde das Boot in Wilhelmshaven außer Dienst gestellt.
Die letzte Indienststellung der JAGUAR erfolgte am 03.06.1937. Das Boot diente bis April 1939 als Schulboot bei der Schiffsartillerieschule. Während dieser Zeit nahm die JAGUAR auch an der Flottenparade vor Miklós Horthy und Adolf Hitler anlässlich des Stapellaufs der Prinz Eugen am 22.08.1938 teil.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges gehörte die JAGUAR der 6. T-Flottille an. In dieser nahm das Torpedoboot an Minenunternehmen in der Nordsee teil. Ferner war es mit der Handelskriegsführung sowie mit Geleit- und Sicherungsaufgaben betraut. Zusammen mit der SEEADLER gelang es der JAGUAR, vom 14. bis 16.12.1939 im Skagerrak insgesamt sechs Handelsschiffe aufzubringen. Anschließend wurde die JAGUAR zur Generalüberholung in eine Werft gebracht und stand somit für das Unternehmen Weserübung noch nicht zur Verfügung. Sie war jedoch im April 1940 im Kattegat zur U-Boot-Jagd eingesetzt. Gemeinsam mit dem Flottenbegleiter F 5 sicherte die JAGUAR am 14.04.1940 das Artillerieschulschiff BRUMMER auf der Fahrt nach Norwegen, wobei die BRUMMER durch die STERLET versenkt wurde.
Beim Unternehmen Juno im Juni 1940 gehörte die JAGUAR zum Geleitschutz der eingesetzten Schlachtschiffe. Anschließend übernahm es noch im Juni 1940 die Sicherung der Nürnberg und SCHARNHORST auf der Fahrt von Norwegen nach Deutschland. Im Juli und August 1940 folgten weitere Geleitsicherungen in der Nordsee. Bei einer dieser Fahrten ging die LUCHS durch Torpedotreffer verloren. Die JAGUAR nahm gemeinsam mit der ILTIS 53 Überlebende ihres Schwesterschiffs auf. Bis Anfang September 1940 war die JAGUAR am Legen mehrerer Minensperren beteiligt und verlegte am 09.09.1940 mit der 6. T-Flottille in den Westraum.
Dort folgten bis März 1941 weitere Einsätze zur Aufklärung, im Geleitschutz und bei Minenunternehmen. Im März 1941 übernahm die JAGUAR Geleitschutz für die unter Günther Lütjens von der Operation Berlin heimlaufenden Schlachtschiffe SCHARNHORST und GNEISENAU. Bereits zuvor, am 16.02.1941, waren die 5. und 6. T-Flottille zur neuen 5. T-Flottille zusammengelegt worden. Am 23.03.1941 wurde die JAGUAR zusammen mit ILTIS von Cherbourg nach Norwegen verlegt. Dabei verlor die JAGUAR auf der Höhe von Egersund ihr Ruder und musste vom Schwesterschiff weitergeschleppt werden. Nachdem die SEEFALKE die Besatzung der JAGUAR übernommen hatte, wurde das Boot nach Stavanger geschleppt, wo es notdürftig repariert wurde. Die JAGUAR fuhr über Kiel nach Wilhelmshaven und übernahm ab dort die Geleitsicherung für den Flakjäger 21 und das Z-Schiff PYTHON bis nach Rotterdam. Anschließend lag das Boot vom 20. bis zum 16.05.1941 in der Werft. Mitte Juni 1941 übernahm es Geleitaufgaben im norwegischen Raum. Am 24.08.1941 wurde die JAGUAR aus der Gruppe Nord entlassen, um bis Dezember 1941 als Schulboot zu dienen.
Im Februar 1942 war die 5. T-Flottille als Geleitschutz der Schlachtschiffe SCHARNHORST und GNEISENAU und der PRINZ EUGEN zwischen Cap Gris-Nez und den deutschen Gewässern am Unternehmen Cerberus beteiligt. Dabei wurde das Torpedoboot von einem Bombennaheinschlag beschädigt, wobei es drei Schwer- und neun Leichtverletzte gab. Nach der Reparatur in Rotterdam übernahm die JAGUAR am 21.02.1942 erneut den Geleitschutz für PRINZ EUGEN und ADMIRAL SCHEER bei ihrer Verlegung nach Norwegen. Anschließend war das Boot wieder im Westraum im Einsatz. Während der Operation Chariot, dem britischen Kommandounternehmen gegen Saint-Nazaire, konnte die JAGUAR das britische MGB 14 entern. Das in Schlepp genommene Boot musste jedoch aufgegeben werden, nachdem weitere britische Einheiten auftauchten.
Im Juni 1942 schied die JAGUAR aus der 5. T-Flottille aus und wurde durch das neue Torpedoboot T 23 ersetzt. Nach einer Werftliegezeit stand das Torpedoboot ab dem 16.08.1942 der Schiffsartillerieschule (SAS) zur Verfügung. In der Kieler Förde wurde es am 18.11.1942 vom Fischdampfer STEEGEN gerammt. Neben dem zerstörten Funkraum gab es bei diesem Unglück einen Toten und zwei Verletzte. Die Behebung der Schäden dauerte vom 19.11.1942 bis zum 22.02.1943. Anfang März 1943 lief die JAGUAR nach Kristiansand aus. Von dort aus begleitete das Boot die SCHARNHORST bis zur Bogenbucht und auf dem Rückweg die NÜRNBERG nach Deutschland. Danach folgten unter dem Führer der Minenschiffe weitere Minenunternehmungen. Mitte Mai 1943 lief die JAGUAR wieder die nordfranzösische Küste an. Dort war sie bis Frühjahr 1944 wieder mit diversen Geleit- und Sicherungsaufgaben betraut. Dabei geriet das Boot auch mehrfach in Gefechte mit leichten feindlichen Seestreitkräften. Am 30.08.1943 rammte ein Sperrbrecher die JAGUAR, die zur Reparatur an die Werft gehen musste. Die 5. T-Flottille wurde im Mai 1944 von Cherbourg nach Le Havre verlegt. Die britischen Angriffe auf den Verband während der Fahrt am 24.05.1944 überstand die JAGUAR, jedoch sank die direkt hinter ihr laufende GREIF nach einem Bombentreffer.
Nachdem am 06.06.1944 mit der Operation Neptune die zweite Front im Westen eröffnet worden war, fuhr die JAGUAR neben anderen Seestreitkräften fast täglich Offensivunternehmungen gegen die Invasionsflotte. Dabei versenkte die JAGUAR den norwegischen Zerstörer SVENNER. Am 14.06.1944 bombardierten die Alliierten Luftstreitkräfte mit Bombern des Typs Avro Lancaster den in deutscher Hand befindlichen Hafen von Le Havre. Dabei erhielt die JAGUAR mehrere schwere Treffer und sank gegen 06.00 Uhr. 16 Besatzungsmitglieder verloren ihr Leben.
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