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Teakwood

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Nationalität: Großbritannien
Typ: Dampftankschiff
Baujahr: 1927
Bauwerft: Sir W.G. Armstrong, Whitworth &. Company Limited, Newcastle upon Tyne
Reederei: John I. Jacobs &. Company Limited (Molasses &. General Transport Company Limited), London
Heimathafen: London
Kapitän: -

Schiffsmaße

Tonnage: 6.014 BRT
Tragfähigkeit: 9.790 t
Länge: 126.52 m
Breite: 16.71 m
Tiefgang: 7.97 m
Geschwindigkeit: 11 kn
Bewaffnung: -

Route &. Fracht

Route: Falmouth (Großbritannien) - Abadan (Iran)
Fracht: Ballast
Geleitzug: OA-7

Der Angriff erfolgte durch

U-Boot: U 35
Kommandant: Werner Lott
Datum: 21.09.1939
Ort: Nordatlantik, nordwestlich Hugh Town (Insel St. Mary´s/Großbritannien)
Position: 49°39' Nord - 06°39' West
Planquadrat: BF 2451
Waffe: Torpedo
Tote (Schiff): 1
Überlebende: -
U 35 sichtete am 21.09.1939 um 13:00 Uhr die Rauchwolken des Geleitzuges OA-7 und tauchte zum Angriff ab. Um 14:10 Uhr schoß Lott zwei Torpedos ab. Einen Torpedo schoß er auf einen Zerstörer, der fehl ging und einen auf einen Dampfer der traf. Dieser Torpedo traf die TEAKWOOD und beschädigte sie. Das Schiff erreichte den Hafen von Falmouth (Großbritannien). 1 Besatzungsmitglied kam ums Leben.
Aus dem Kriegstagebuch von U 35:
21.09.1939
1300 - Mehrere Rauchwolken voraus in Sicht, gleichzeitig ein von N nach S fliegendes Flugboot. Großer Gegenzug. Unter Wasser gegangen, vorgesetzt. Generalkurs 260°, Fahrt 10 sm.
1350 - Geleitzug dreht plötzlich stark nach Bb. Neuer geschätzter Kurs 210°. Formation siehe Skizze.
Wegen der Kursänderung kann ich mich nicht mehr von vorn herein sacken lassen - mit Höchstfahrt herangelaufen. Ich beabsichtige, zunächst mit einem G 7e den Stb.-achteren Zerstörer abzuschießen, um dann die hinter ihm stehend recht großen Schiffe - ein Tanker und 1 Frachter mit je ungefähr 10 000 t - folgen zu lassen.
Aus Lage 90° Fahrt 12 sm, Entf. ungef. 200 m, Schuß auf den Zerstörer - keine Detonation. Unterschossen ? Zerstörertiefgang 2 ½ m, am Torpedo standen 4 m. Gleich nach dem Schuß sackt Boot durch, sodaß die gute Angriffsgelegenheit auf die hinter dem Zerstörer stehenden Dampfer ausfällt.
Als Boot wieder auf Sehrohrtiefe ist, besteht nur noch Angriffsmöglichkeit auf die entfernter stehenden beiden Schlußschiffe der anderen Kolonne - auf den größeren der beiden ungef. 10 000 t großen Frachtdampfer Rohr 3 losgemacht, Lage 90, Fahrt 10 sm, Entfernung 3500 m, dann zum Angriff auf den großen Tanker angelaufen.
Aus Lage 60, E. 2000 m, Fahrt 10 sm, Rohr 2 (G 7a) losgemacht. Unmittelbar darauf starke Detonation in Höhe der Brücke des vorletzten Dampfers der Bb.-Kolonne - der Schuß hat getroffen. Im gleichen Augenblick dreht der große Tanker - durch die Detonation gewarnt - hart nach B.B. - zufällig der richtige Dreh, um dem Torpedo auszuweichen, ich kann ihn nicht weiter beobachten, da der St.B. achtere Zerstörer hart dreht und mit hoher Fahrt in die Nähe kommt.
1419 - Eine deutlich wahrnehmbare Detonation - also hat es den großen Tanker auch erwischt. Es ist nicht die Detonation einer WB, die ganz anders klingt. Schnell auf 70 m gehen. Da etwas zu viel geflutet wird, sackt das Boot durch auf 100 m und geht dann, da nicht mehr gelenzt werden kann, auf 115 m auf Grund. Eine Kontrolle ergibt, daß das Boot dicht hält. Die Zerstörergeräusche bleiben dauernd über dem Boot. Zusammenarbeit von zuerst 4 nachher 2 Zerstörer.
1550 - 2 Wasserbomben in unmittelbarer Nähe. Der Zerstörer hat ein gutes Horchgerät. Der Eindruck ist beachtlich. Glas und Licht in Trümmer, ebenso Manometer, Masch.-Telegraph, Ruderlagenanzeiger usw. Boot bockt sehr stark. Kreisel wird daraufhin abgestellt. Ich hatte dies bisher nicht getan, da ich mich in so großer Tiefe sicher fühlte.
1618 - Wieder steht der Zerstörer genau über dem Boot, stoppt und horcht. Die erwarteten Wasserbomben bleiben jedoch aus.
1700 - Eine genaue Kontrolle ergibt, daß Boot doch einige Beschädigungen hat. Einige fingerdicke Bolzen sind an ihren Muttern durchgescheuert (Zentrale und Turm) jedoch nicht an lebenswichtigen Stellen. Nachdem längere Zeit keine Schraubengeräusche hörbar, versuche ich, das Boot durch Anblasen allmählich vom Grund zu lösen.

Literaturverweise

Busch/Röll - "Deutsche U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 36. | → Amazon
Gröner - "Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944" - J.F. Lehmanns 1976 - S. 233. | → Amazon
Jordan - "The Worlds Merchant Fleets 1939" - US-Naval Inst.PR Verlag 1998 - S. 152. | → Amazon
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 – 1945 – KTB U 1 – U 50" - Eigenverlag - S. 214. | → Amazon
Rohwer - "Axis Submarine Successes of World War Two 1939 – 1945" - Greenhill Books Verlag 1998 - S. 2. | → Amazon
"Kriegstagebuch U 35 - 09.09.1939 - 12.10.1939" - S. 12.

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