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USS Jacob Jones (DD-130)

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Die USS JACOB JONES (DD-130) war ein Zerstörer der Wickes-Klasse in der amerikanischen United States Navy.
Der Kiel des Zerstörers wurde am 21.02.1918 bei New York Shipbuilding Corp. in Camden gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 20.11.1918 und die Indienststellung am 20.10.1919.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 1.090 ts. Er war 95,80 m lang, 9,70 m breit und hatte einen Tiefgang von 2,70 m. 4 × Dampfkessel und 2 Parsons-Getriebedampfturbinen erzeugten eine Leistung von 24.610 PS (18.350 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu von 35 kn (65 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 133 Mann.
Bewaffnet war die Jacob Jones: mit 4 x 4 - 102 mm Kanonen, 2 x 1 - 76 mm Kanonen, 12 x 533 mm Torpedorohre, Wabowerfer.
Einsatzgeschichte
Am 22.12.1919 traf der Zerstörer in Pensacola (Florida) ein. Weiterhin in der Ausbildung verlegte der Zerstörer am 03.01.1920 in den Pazifik. Am 26.01.1920 erreichte das Schiff San Diego. Der Zerstörer wurde an der kalifornischen Küste vorrangig zum Artillerie- und Flugzeugabwehr-Training eingesetzt. Am 17.08.1920 kam der Zerstörer in den Mare Island Navy Yard zu Reparaturen und einer gründlichen Überholung; er erhielt einen Reservestatus. Um in der Destroyer Force der Pacific Fleet eingesetzt zu werden, kam die Jacob Jones am 18.06.1921 wieder in Dienst und wurde aus San Diego eingesetzt, bis sie am 24.06.1922 erneut außer Dienst gestellt und der Reserve zugewiesen wurde.
Die Jacob Jones wurde am 01.05.1930 wieder in Dienst genommen und zwischen Alaska und Mexiko als Sicherungsschiff der Flugzeugträger eingesetzt. Im August nahm sie an Übungen der Schlachtschiffe teil und kam im November 1930 zu Reparaturen in die Marinewerft Mare Island. Wieder einsatzbereit fuhr der Zerstörer am 04.02.1931 nach Panama, wo er wieder Sicherungsschiff des Trägers Langley wurde. Jacob Jones nutzte am 22.03.1931 den Panamakanal, um an Manövern in der Karibik teilzunehmen. Ab dem 01.05.1931 verlegte der Zerstörer an die amerikanische Ostküste, um vom 26. bis 29.05.1931 an Manövern zusammen mit der United States Army in der Chesapeake Bay teilzunehmen. Im Sommer war das Schiff dann Teil der Destroyer Division 7 an der Küste Neuenglands, bevor es am 02.10.1931 zu einer Überholung in den Boston Navy Yard ging. Jacob Jones verließ Boston schon am 01.12.1931 zu Manövern vor Haiti. Am 13.02.1932 verließ der Zerstörer wieder die Karibik, um in den folgenden 13 Monaten an der kalifornischen Küste Sicherungsdienst für Seeflugzeuge zu leisten und die Torpedoausbildung zu verstärken. Am 01.05.1933 kehrte der Zerstörer zur Guantanamo Bay Naval Base auf Kuba zurück, um dort an Manövern teilzunehmen. Am 26.05.1933 lief das Schiff dann nach Norfolk, Virginia um Teil einer bemannten Reservestruktur zu werden. Nach einer erneuten zweimonatigen Überholung in Charleston kehrte die Jacob Jones nach Guantanamo am 29.11.1933 zurück, um an verschiedenen Übungen teilzunehmen. Am 29.06.1934 brach sie den Trainingsbetrieb ab, um den Besuch von US-Präsident Franklin D. Roosevelt in Port-au-Prince, Haiti, zu begleiten (Teil der >>Good Neighbor Policy<<). Im Juli 1934 nahm der Zerstörer seinen Ausbildungsbetrieb wieder auf und nahm im September 1934 auch an einer Übung mit Landungstruppen in Guantanamo Bay teil. Ende November verließ der Zerstörer die Karibik und verlegte zum 03.12.1934 in den Norfolk Navy Yard für eine mehrmonatige Grundüberholung.
Im Mai 1935 begann die Jacob Jones wieder mit der Ausbildung von Kadetten der United States Naval Academy im Atlantik bis zum 07.07.1935. In den folgenden drei Monaten wurde an der Küste Kontroll- und Ausbildungsfahrten durchgeführt. Das Schiff verlegte dann nach New York, um dann im September mit anderen Zerstörern an Manövern teilzunehmen. Im Januar 1936 verlegte der Zerstörer in den Brooklyn Navy Yard, um gründlich untersucht und überholt zu werden. Am 15.06.1936 verließ der Zerstörer New York für Trainingsfahrten mit Reserve-Offizieren bis in die Karibik bis in den September. Im Oktober 1936 folgten in der Karibik gemeinsame Manöver von Army und Navy vor der üblichen technischen Inspektion in Norfolk. Ab Februar 1937 nahm der Zerstörer an einer Minensuch-Ausbildung teil. Es folgten Trainingsfahrten mit Offizieren der 5. Fleet Reserve und ab Juni Trainingsfahrten mit Kadetten. Die Ausbildungsfahrten endeten am 15.01.1938, als das Schiff aus Norfolk zu Landungsübungen mit der Flotte auslief. Nach den Manövern mit der Flotte um Puerto Rico und die Jungferninseln kehrte die Jacob Jones am 13.03.1938 zu einer Überholung nach Norfolk zurück. Im Juni nahm der Zerstörer von dort seine Ausbildungstätigkeit wieder auf mit Schwerpunkten in der Zusammenarbeit mit Flugzeugträgern und dem Einsatz der Torpedos und der Artillerie sowie der Ausbildung von Reserveoffizieren.
Im September 1938 bereitete sich die Jacob Jones auf einen Einsatz in Europa bei der Squadron 40-T im Mittelmeer vor. Die im September 1936 aufgestellte Flottille sollte amerikanische Staatsbürger während des Spanischen Bürgerkriegs schützen und ggf. evakuieren; der am 26.10.1928 aus Norfolk ausgelaufene Zerstörer erreichte Gibraltar am 06.11.1938 und Villefranche am 17.11.1938 zusammen mit der Badger. Die beiden Zerstörer lösten die zuvor eingesetzten Claxton und Manley ab. Flaggschiff des Verbandes war der Leichte Kreuzer Omaha. Der französische Mittelmeerhafen war Ausgangspunkt der amerikanischen Kontrollfahrten bis zum 20.03.1939.
Die amerikanischen Zerstörer besuchten dann Algier am 24./25.03.1939 und dann noch weitere europäische Häfen zwischen Rotterdam und Lissabon. Von dort begann der Rückmarsch der beiden Zerstörer zusammen mit der Omaha in die Vereinigten Staaten, wo sie am 14.10.1939 in Norfolk eintrafen. Der Kreuzer hatte sich während des Besuche der Zerstörer an der europäischen Westküste in Malta zu Instandsetzungsarbeiten befunden. In Lissabon verblieb die neu formierte Squadron 40-T mit dem Kreuzer Trenton und den Zerstörern Dickerson und Herbert.
Die Jacob Jones nahm in der Heimat wieder ihre üblichen Ausbildungsaufgaben war und überwachte dabei das Seegebiet zwischen Norfolk und Newport (Rhode Island) und begleitete im Dezember 1939 das Unterseeboot Seadragon auf seiner Jungfernfahrt in die Karibik. Nach einer zweimonatige Werftliegezeit in Norfolk verlegte die Jacob Jones am 04.04.1940 nach Charleston, um an der Neutralitätspatrouille teilzunehmen. Diese sollte alle kriegsbezogenen Bewegungen der kriegführenden Parteien in der Westlichen Hemisphäre begleiten und melden. Damit sollte den kriegführenden Parteien deutlich gemacht werden, das die USA bereit seien, diesen Raum zu verteidigen. Nach zwei Monaten in dieser Aufgabe wurde der Zerstörer ab Juni 1940 wieder zur Kadetten-Ausbildung genutzt. Im September 1940 verlegte das Schiff nach New London (Connecticut) zur intensiven U-Boot-Abwehrschulung, die dann im Dezember in Key West fortgesetzt wurde.
Ab März 1941 beteiligte sich die Jacob Jones wieder an der Neutralitätspatrouille zwischen Key West und der Yucatánstraße. Ab Mai beteiligte sich der Zerstörer an der engen Überwachung der von Vichy-Frankreich kontrollierten Inseln Martinique und Guadeloupe. Am 30.09.1941 verließ der Zerstörer Guantanamo mit der Destroyer Division 54 um Geleitaufgaben im Nordatlantik zu übernehmen. Zu diesem Verband gehörten noch der Zerstörer USS Roper als Führer sowie die Zerstörer Dickerson und Herbert. Jacob Jones erhielt zwei Monate Zeit für eine Überholung und Vollausrüstung in Norfolk und verlegte am 01.12.1941 für ein abschließendes Geleittraining an die Küste Neuenglands.
Am 12.12.1941 verließ die Jacob Jones den Hafen von Boston, um von der Naval Station Argentia auf Neufundland den Geleitsicherungsdienst aufzunehmen. Ab dem 16.12.1941 begleitete der Zerstörer die U-Boote Mackerel und SS-138 bei schwerer See nach Boston und kehrte am 24.12.1941 nach Argentia zurück. Der nächste Einsatz folgte am 04.01.1942 mit der Sicherung der Minensucher USS Albatross und Linnet auf dem Weg zum Konvoi SC 63 nach England. Auf dem Weg zum Konvoi hatte der Zerstörer einen Unterwasserkontakt und fuhr einen Unterwasserangriff. Der Kontakt riss ab und ein Ergebnis war nicht feststellbar. Der Zerstörer brachte die Minensucher zum Konvoi und war am 05.01.1942 wieder in Argentia.
Der nächste Einsatz der Jacob Jones folgte am 14.01.1942, um den Konvoi HX 169 bis Island zu sichern. Der Geleitzug lief in einen gewaltigen Orkan und fiel auseinander. Jacob Jones traf dann mit wenig Treibstoff, einem nicht funktionstüchtigen Gyrokompass und einem fehlerhaften Magnetkompass allein am 19.01.1942 in Hvalfjörður auf Island ein. Fünf Tage später lief der Zerstörer mit drei Frachtern wieder Richtung Heimat aus. Wieder war es sehr stürmisch, was bei hohem Seegang erneut zur Trennung der Schiffe führte. Die Jacob Jones lief schließlich mit nur einem norwegischen Frachter Richtung Heimat. Sie entdeckte ein weiteres U-Boot am 02.02.1942, aber ihre Wasserbomben zeigten keinen Erfolg. Am 03.02.1942 traf der Zerstörer wieder in der Basis ein und lief am folgenden Tag wieder aus, um den Konvoi ON 50 zu sichern, mit dem am 08.02.1942 Boston erreicht wurde. Dort erhielt der Zerstörer eine Woche Pause, um dringende Reparaturen durchzuführen. Dann marschierte das Schiff nach Norfolk und von dort am 18.02.1942 nach New York.
Um die Verluste vor der amerikanischen Küste zu reduzieren, hatte der Befehlshaber der Sicherung an der Atlantikküste der USA angeordnet, die Suche nach U-Booten unabhängig von den Handelsschiffen durchzuführen. Am 22.02.1942 verließ die Jacob Jones New York zu einer selbstständigen Suche. Der Zerstörer lief durch einen geräumten Kanal nahe dem Ambrose Light Ship und hatte sofort einen Kontakt erkannt. Der sofortige Angriff wurde fünf Stunden fortgesetzt, die Jacob Jones warf zwölf Muster und dabei 57 Wasserbomben. Während der letzten sechs Angriffe wurden Öllachen entdeckt aber keine sonstigen Reste. Da der Wasserbombenvorrat verbraucht war, musste der Zerstörer die Fahrt abbrechen. Auch spätere Untersuchungen erbrachten keine Hinweise für eine Versenkung.
Am Morgen des 27.02.1942 lief die Jacob Jones aus dem New Yorker Hafen und lief entlang der Küste New Jerseys südwärts. Das Suchgebiet sollte zwischen Cape May und den Kaps von Delaware liegen. Kurz nach der Abfahrt erhielt das Schiff den Befehl zwischen dem Leuchtturm von Barnegat (New Jersey) und der Five Fathom Bank zu suchen. Am Nachmittag entdeckte der Zerstörer das brennende Wrack des Tankers R.I. Resor, der am Vortag torpediert worden war. Der Zerstörer kreiste um das Schiff, fand aber keine Überlebenden. Nach etwa zwei Stunden setzte die Jacob Jones ihre Fahrt südwärts fort, gab um 20 Uhr noch eine Meldung an seine Zentrale und lief abgedunkelt weiter nach Süden.
Beim ersten Licht des 28.02.1942 feuerte das bis dahin unentdeckte deutsche U 578 einen Torpedo-Fächer auf den unerwartet entdeckten Zerstörer. Zwei oder drei Torpedos trafen den Zerstörer überraschend an der Steuerbord-Seite. Nach Aussagen der Überlebenden traf der erste Treffer kurz hinter der Brücke und brachte das Magazin des Zerstörers zur Explosion. Die Explosion zerstörte den Brückenturm mit allen zentralen Einrichtungen. Der zweite Torpedo traf etwa 12 m vor dem Heck und riss das Heck mit den Schrauben ab. Das Schiff verfügte weder über einen Antrieb noch über Kommunikationsmittel. Das schwer beschädigte Schiff kam zum Stillstand, etwa 30 Mann waren gestorben, darunter der Kommandant, Lieutenant Commander Black. Die Überlebenden sollten das sinkende Schiff auf vier/fünf Flößen verlassen, da die Boote beschädigt waren. Nach über 45 Minuten sank der Zerstörer auf 38° 37' N - 74° 32' W und dann auch das abgerissene Heckteil, wobei noch eigene Wasserbomben explodierten und weitere Opfer forderten.
Um 8.10 Uhr entdeckte ein Aufklärungsflugzeug der US Army zufällig die Flöße und alarmierte die Navy. Das Patrouillenboot USS Eagle 56 (615 ts) fand am Vormittag tatsächlich eines der Flöße der Jacob Jones mit 12 Mann. Die folgende Suche erbrachte keine weiteren Funde. Wegen des sich verschlechternden Wetters und den Vorräten des Bootes musste die Suche nach weiteren Schiffbrüchigen schon vor 12 Uhr mittags abgebrochen werden. Auch weitere Suchen an den folgenden Tagen brachten keine neuen Erkenntnisse. Noch vor dem Erreichen der Küste starb einer der Schiffbrüchigen an Bord der Eagle 56. Den Untergang der Jacob Jones überlebten die sieben Offiziere und 131 weitere Besatzungsangehörige nicht. Nur elf Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden.
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