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U 212: Unterschied zwischen den Versionen

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U 212, unter Kapitänleutnant [[Helmut Vogler]], lief am 03.06.1943 von Hammerfest aus. Das Boot operierte im Nordmeer und vor der Bäreninsel. Ein Landungstrupp zerstörte, eine vorher von der Luftwaffe angegriffene, verlassene, Funkstation auf der Bäreninsel. U 212 konnte auf dieser Fahrt keine Schiffe versenken oder beschädigen. Auf dem Rückmarsch wurde am 12.07.1943 in Harstad noch einmal Proviant aufgenommen und anschließend nach Narvik marschiert. Nach 40 Tagen, und zurückgelegten 5.788,5 sm über und 221,5 sm unter Wasser, lief U 212 am 12.07.1943 in Narvik ein.
 
U 212, unter Kapitänleutnant [[Helmut Vogler]], lief am 03.06.1943 von Hammerfest aus. Das Boot operierte im Nordmeer und vor der Bäreninsel. Ein Landungstrupp zerstörte, eine vorher von der Luftwaffe angegriffene, verlassene, Funkstation auf der Bäreninsel. U 212 konnte auf dieser Fahrt keine Schiffe versenken oder beschädigen. Auf dem Rückmarsch wurde am 12.07.1943 in Harstad noch einmal Proviant aufgenommen und anschließend nach Narvik marschiert. Nach 40 Tagen, und zurückgelegten 5.788,5 sm über und 221,5 sm unter Wasser, lief U 212 am 12.07.1943 in Narvik ein.
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'''Fazit des Kommandanten:''' Mit dem Schlauchboot sollten zwei Törns je vier Mann zur Bäreninsel übergesetzt werden. Da das Schlauchboot, welches unter Oberdeck verstaut war, aber durch die vorhergehenden Stürme während der Feindfahrt vollkommen zerstört und unbenutzbar geworden war, wurde aus vier Leckstützbalken und Schwimmwesten ein Notfloß gebaut, welches aber nur zwei Mann tragen konnte. Es wurden deshalb nur zwei Mann (1 Offizier und 1 Unteroffizier) übergesetzt. Um 22:30 Uhr setzte das Floß mit dem Leutnant zur See Stege und dem Bootsmaaten Ziegert vom Boot ab. Durch die schwerfällige Bauart dauerte die Überfahrt der etwa 150 m zu einer vor der SOS stehenden leichten Dünung geschützten Stelle "A" etwa 15 Min. Stete Verständigung wurde durch Winkflaggen und Sternsignale aufrecht erhalten. Bei der Kohlepier steht ein verfallenes und halb zerstörtes Haus "B", in dem sich lagerräume befinden, die noch ca. 15 Faß Brennstoff enthalten. Die Kohlepier Punkt "C" (etwa 30 m lang, ist nicht mehr verwendbar, da sehr verfallen) befindet sich in Höhe des Oberlandes, etwa 10 m über Strand Höhe. Diese Höhe wird überbrückt durch Holz- und Eisenträger, die auf einer Felsenplatte stehen. Die Kippmulden können bis ab das Ende der Pier gefahren und dort ausgekippt werden (ähnlich der Erzpier von Narvik). Poller, Dalben oder ähnliches zum Festmachen von Schiffen ist nicht vorhanden. Das Haus "D" ist aus etwa 75 cm dicken Quadersteinen gebaut und dient als Pulverschuppen. Schätzungsweise 15 bis 20 Zentner Sprengstoffe mit Zündschnüren lagern noch dort. Alles ist feucht und wahrscheinlich unbrauchbar. Dieses Haus ist noch am besten von allen Häusern in Tunheim erhalten. Punkt "E" ist die große Funkstelle mit dem Haus "F" und den Masten "E 1" und "E 2". "E 1" ist ein 10 bis 15 m hoher Funkmast, dessen Verspannung durch Bomben beschädigt ist. 2 angebrachte Sprengladungen vermochten den aus 15 mm starkem Eisen bestehenden Röhrenmast auch nicht umzulegen; er ist angeknickt. Der Mast ist betriebsunklar, er hat keine Antenne. Der zweite Mast "E 2" ist in halber Höhe umgeknickt. Das Haus "F" diente dem Funkpersonal als Dienst- und Wohnunterkunft. Bombenschäden haben dieses Haus unbewohnbar gemacht. Unten befanden sich die Dienst- und Maschinenräume, oben die Wohnräume. Maschinen und andere Einrichtungen waren bis auf Kleinigkeiten abmontiert und ausgeräumt. Es lagen unter anderen noch zerstörte Lampen, Akkus und Geschirr herum. An beschrifteten Gegenständen wurden nur norwegische Zeitungsreste ohne Datum und angebrachte norwegische Firmenschilder gefunden. Hieraus kann man schließen, daß das vermutlich norwegische Personal in aller Ruhe die Funkstelle vor längerer Zeit geräumt hat. Igendwie für den Funkbetrieb wichtige Instrumente und Unterlagen waren nicht vorhanden. Bei "W" steht ein kleines, unbeschädigtes Wetterhäuschen mit einem Barographen, zwei Feuchtigkeitsmessern, zwei Thermometern und einem Windrichtungsanzeiger. Alle Instrumente sind verrostet und unbrauchbar. Irgendwelche Schlüsse auf eine unbesetzte Wetterstation konnten nicht gezogen werden. Bei "G" steht eine kleine Funkanlage die wahrscheinlich als Wetterfunkstelle verwandt wurde. Diese Funkstelle besteht aus zwei kleineren Funkmasten, die durch Splitter beschädigt sind und deren Verstrebungen und Antennen zerstört sind, und aus einigen Häusern, die als Dienst-, Maschinen- und Wohnräumen dienten. Sie sind bis auf das Fundament verfallen bzw. durch Bombenwürfe beschädigt und vernichtet. Reste von Dynamomaschinen, kleinere Batterien und Werkzeuge lagen hier herum. Bei "K" stehen verfallene und zerstörte Baracken, die den Arbeitern des Kohlentagebaus "L" als Wohn- und Abstellräume dienten. Bei "H" steht ein zerstörter Geräteschuppen. Die von der Kohlepier führende schmalspurige Eisenbahnstrecke ist durch Lehm und Staub zum großen Teil verweht und bestimmt lange nicht benutz worden. Eine feindliche unbesetzte Wetterfunkstelle wurde zwischen dem engen Fluß und dem Kohletagebau nicht gefunden. Die beiden Funkstellen "E" und "G" wie auch die anderen Häuser und die Baracken sind wahrscheinlich bald nach Kriegsbeginn planmäßig verlassen worden. Bomben haben das Haus "F" der großen Funkstelle zerstört, sowie einige Häuser und den Mast "E 2" beschädigt. Weitere Bombentrichter liegen um die Funkstelle "E" und "G" und das Haus "D". Sämtliche Häuser weisen MG-Einschüsse auf. Anzeichen und Spuren irgendeines Aufenthalts von Menschen nach der Schneeschmelze in diesem Frühjahr wurde nicht beobachtet. Die Wiederinstandsetzung und Inbetriebnahme der beiden Funkstellen in kurzer Zeitspanne halte ich für ausgeschlossen.
  
 
'''Fazit des [[Führer der U-Boote Norwegen|F.d.U. Norwegen]]:''' Bei der Erkundung von Tunheim wurde sachgemäß gearbeitet.
 
'''Fazit des [[Führer der U-Boote Norwegen|F.d.U. Norwegen]]:''' Bei der Erkundung von Tunheim wurde sachgemäß gearbeitet.

Version vom 16. März 2017, 21:12 Uhr

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DAS BOOT (1)

Bauauftrag: 16.10.1939
Bauwerft: Krupp Germaniawerft, Kiel
Baunummer: 641
Serie: U 201 - U 212
Kiellegung: 17.05.1941
Stapellauf: 11.03.1942
Indienststellung: 25.04.1942
Kommandant: Helmut Vogler
Feldpostnummer: M - 44 245

DIE KOMMANDANTEN (2)

25.04.1942 - 21.07.1944 Kapitänleutnant Helmut Vogler

FLOTTILLEN

25.04.1942 - 30.09.1942 Ausbildungsboot 8. U-Flottille
01.10.1942 - 31.05.1943 Frontboot 11. U-Flottille
01.06.1943 - 31.10.1943 Frontboot 13. U-Flottille
01.11.1943 - 21.07.1944 Frontboot 3. U-Flottille

ERPROBUNGEN UND AUSBILDUNG

26.04.1942 - 28.04.1942 Kiel Ausbildung und Einfahren des Bootes.
29.04.1942 - 14.05.1942 Kiel Erprobungen beim UAK.
15.05.1942 - 19.05.1942 Rönne Abhorchen bei der UAG-Schall.
20.05.1942 - 22.05.1942 Danzig Meß- und Meilenfahrt bei der UAK.
23.05.1942 - 26.05.1942 Gotenhafen Torpedoschießen beim TEK.
27.05.1942 - 02.06.1942 Hela Seeausbildung bei der AGRU-Front.
02.06.1942 - 04.06.1942 Danzig Holnwerft. Reparatur defekter Batteriezellen.
05.06.1942 - 24.06.1942 Hela Seeausbildung bei der AGRU-Front.
25.06.1942 - 29.06.1942 Danzig Holmwerft. Reparatur defekter Batteriezellen.
30.06.1942 - 16.07.1942 Pillau Torpedoschießen bei der 26. U-Flottille.
17.07.1942 - 19.07.1942 Danzig Unterredungen über den Zustand der Batterien.
21.07.1942 - 07.08.1942 Kiel Restarbeiten bei der Krupp Germaniawerft.
12.08.1942 - 21.08.1942 Danzig Taktische Übungen und Ausbildung bei der 27.U-Flottille.
23.08.1942 - 09.09.1942 Kiel Überholung der Battrien bei der Krupp Germaniawerft.

DIE UNTERNEHMUNGEN

1. UNTERNEHMUNG:

12.09.1942 - Kiel -------- 13.09.1942 - Kristiansand
14.09.1942 - Kristiansand -------- 26.09.1942 - Narvik

U 212, unter Kapitänleutnant Helmut Vogler, lief am 12.09.1942 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee und Brennstoffergänzung in Kristiansand, operierte das Boot im Nordmeer und nordöstlich von Island. Es konnte auf dieser Fahrt keine Schiffe versenken oder beschädigen. Nach 15 Tagen, und zurückgelegten 3.392 sm über und 44,2 sm unter Wasser, lief U 212 am 26.09.1942 in Narvik ein.

Fazit des Admiral Nordmeer: Trotz zähem Dranbleiben am Geleitzug infolge Abwehr erfolglose Unternehmung.

Zeitstrahl:

2. UNTERNEHMUNG:

10.10.1942 - Narvik -------- 10.10.1942 - Harstad
11.10.1942 - Harstad -------- 05.11.1942 - Narvik

U 212, unter Kapitänleutnant Helmut Vogler, lief am 10.10.1942 von Narvik aus. Nach Proviantübernahme in Harstad, operierte das Boot im Nordmeer und bei der Insel Jan Mayen. Es konnte auf dieser Fahrt keine Schiffe versenken oder beschädigen. Nach 26 Tagen, und zurückgelegten 3.988,9 sm über und 39,8 sm unter Wasser, machte das Boot am 05.11.1942 wieder in Narvik fest.

Fazit des Admiral Nordmeer: Ein Angriff auf einen U-Jäger und ähnliche Fahrzeuge hat kaum Aussicht auf Erfolg, da das Ziel für Torpedoschuß zu klein ist.

Zeitstrahl:

3. UNTERNEHMUNG:

19.11.1942 - Narvik -------- 19.11.1942 - Harstad
20.11.1942 - Harstad -------- 25.12.1942 - Harstad
25.12.1942 - Harstad -------- 25.12.1942 - Bergen

U 212, unter Kapitänleutnant Helmut Vogler, lief am 19.11.1942 von Narvik aus. Nach Proviantübernahme in Harstad, operierte das Boot im Nordmeer, bei der Bäreninsel sowie der Insel Spitzbergen. Es gehörte auf dieser Unternehmung zur U-Boot-Gruppe Boreas. Auf dem Rückmarsch erfolgte am 25.12.1942 in harstad nochmals eine Proviantaufnahme, anschließend ging es zurück nach Bergen. Das Boot konnte auf dieser Fahrt keine Schiffe versenken oder beschädigen. Nach 46 Tagen und zurückgelegten 4.749,5 sm über und 57,3 sm unter Wasser, lief U 212 am 25.12.1942 in Bergen ein.

Zeitstrahl:

VERLEGUNGSFAHRT:

28.12.1943 - Narvik -------- 31.12.1942 - Bergen

U 212, unter Kapitänleutnant Helmut Vogler, verlegte von Narvik, zur großen Bootsüberholung, in die Werft nach Bergen.

Zeitstrahl:

4. UNTERNEHMUNG:

28.02.1943 - Bergen -------- 01.03.1943 - Bergen
08.03.1943 - Bergen -------- 07.04.1943 - Harstad
07.04.1943 - Harstad -------- 07.04.1943 - Narvik

U 212, unter Kapitänleutnant Helmut Vogler, lief am 28.02.1943 von Bergen aus. Nach Lagerschaden in der Backbord-E-Maschine, lief das Boot zurück nach Bergen. Nach der Reparatur und dem Wiederauslaufen, operierte es im Nordmeer und bei der Insel Jan Mayen. U 212 gehörte auf dieser Unternehmung zur U-Boot-Gruppe Eisbär. Das Boot konnte auf dieser Fahrt keine Schiffe versenken oder beschädigen. Auf dem Rückmarsch wurde in Harstad Proviant übernommen und anschließend nach Narvik marschiert. Nach 28 Tagen, und zurückgelegten 5.201 sm über und 455,2 sm unter Wasser, lief U 212 am 07.04.1943 in Narvik ein.

Zeitstrahl:

5. UNTERNEHMUNG:

20.04.1943 - Narvik -------- 16.05.1943 - Hammerfest

U 212, unter Kapitänleutnant Helmut Vogler, lief am 20.04.1943 von Narvik aus. Das Boot operierte im Nordmeer und bei der Insel Jan Mayen. Es konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen. Nach 36 Tagen, und zurückgelegten 3.985,4 sm über und 34,7 sm unter Wasser, lief U 212 am 16.05.1943 in Hammerfest ein.

Zeitstrahl:

6. UNTERNEHMUNG:

03.06.1943 - Hammerfest -------- 12.07.1943 - Harstad
12.07.1943 - Harstad -------- 12.07.1943 - Narvik

U 212, unter Kapitänleutnant Helmut Vogler, lief am 03.06.1943 von Hammerfest aus. Das Boot operierte im Nordmeer und vor der Bäreninsel. Ein Landungstrupp zerstörte, eine vorher von der Luftwaffe angegriffene, verlassene, Funkstation auf der Bäreninsel. U 212 konnte auf dieser Fahrt keine Schiffe versenken oder beschädigen. Auf dem Rückmarsch wurde am 12.07.1943 in Harstad noch einmal Proviant aufgenommen und anschließend nach Narvik marschiert. Nach 40 Tagen, und zurückgelegten 5.788,5 sm über und 221,5 sm unter Wasser, lief U 212 am 12.07.1943 in Narvik ein.

Fazit des Kommandanten: Mit dem Schlauchboot sollten zwei Törns je vier Mann zur Bäreninsel übergesetzt werden. Da das Schlauchboot, welches unter Oberdeck verstaut war, aber durch die vorhergehenden Stürme während der Feindfahrt vollkommen zerstört und unbenutzbar geworden war, wurde aus vier Leckstützbalken und Schwimmwesten ein Notfloß gebaut, welches aber nur zwei Mann tragen konnte. Es wurden deshalb nur zwei Mann (1 Offizier und 1 Unteroffizier) übergesetzt. Um 22:30 Uhr setzte das Floß mit dem Leutnant zur See Stege und dem Bootsmaaten Ziegert vom Boot ab. Durch die schwerfällige Bauart dauerte die Überfahrt der etwa 150 m zu einer vor der SOS stehenden leichten Dünung geschützten Stelle "A" etwa 15 Min. Stete Verständigung wurde durch Winkflaggen und Sternsignale aufrecht erhalten. Bei der Kohlepier steht ein verfallenes und halb zerstörtes Haus "B", in dem sich lagerräume befinden, die noch ca. 15 Faß Brennstoff enthalten. Die Kohlepier Punkt "C" (etwa 30 m lang, ist nicht mehr verwendbar, da sehr verfallen) befindet sich in Höhe des Oberlandes, etwa 10 m über Strand Höhe. Diese Höhe wird überbrückt durch Holz- und Eisenträger, die auf einer Felsenplatte stehen. Die Kippmulden können bis ab das Ende der Pier gefahren und dort ausgekippt werden (ähnlich der Erzpier von Narvik). Poller, Dalben oder ähnliches zum Festmachen von Schiffen ist nicht vorhanden. Das Haus "D" ist aus etwa 75 cm dicken Quadersteinen gebaut und dient als Pulverschuppen. Schätzungsweise 15 bis 20 Zentner Sprengstoffe mit Zündschnüren lagern noch dort. Alles ist feucht und wahrscheinlich unbrauchbar. Dieses Haus ist noch am besten von allen Häusern in Tunheim erhalten. Punkt "E" ist die große Funkstelle mit dem Haus "F" und den Masten "E 1" und "E 2". "E 1" ist ein 10 bis 15 m hoher Funkmast, dessen Verspannung durch Bomben beschädigt ist. 2 angebrachte Sprengladungen vermochten den aus 15 mm starkem Eisen bestehenden Röhrenmast auch nicht umzulegen; er ist angeknickt. Der Mast ist betriebsunklar, er hat keine Antenne. Der zweite Mast "E 2" ist in halber Höhe umgeknickt. Das Haus "F" diente dem Funkpersonal als Dienst- und Wohnunterkunft. Bombenschäden haben dieses Haus unbewohnbar gemacht. Unten befanden sich die Dienst- und Maschinenräume, oben die Wohnräume. Maschinen und andere Einrichtungen waren bis auf Kleinigkeiten abmontiert und ausgeräumt. Es lagen unter anderen noch zerstörte Lampen, Akkus und Geschirr herum. An beschrifteten Gegenständen wurden nur norwegische Zeitungsreste ohne Datum und angebrachte norwegische Firmenschilder gefunden. Hieraus kann man schließen, daß das vermutlich norwegische Personal in aller Ruhe die Funkstelle vor längerer Zeit geräumt hat. Igendwie für den Funkbetrieb wichtige Instrumente und Unterlagen waren nicht vorhanden. Bei "W" steht ein kleines, unbeschädigtes Wetterhäuschen mit einem Barographen, zwei Feuchtigkeitsmessern, zwei Thermometern und einem Windrichtungsanzeiger. Alle Instrumente sind verrostet und unbrauchbar. Irgendwelche Schlüsse auf eine unbesetzte Wetterstation konnten nicht gezogen werden. Bei "G" steht eine kleine Funkanlage die wahrscheinlich als Wetterfunkstelle verwandt wurde. Diese Funkstelle besteht aus zwei kleineren Funkmasten, die durch Splitter beschädigt sind und deren Verstrebungen und Antennen zerstört sind, und aus einigen Häusern, die als Dienst-, Maschinen- und Wohnräumen dienten. Sie sind bis auf das Fundament verfallen bzw. durch Bombenwürfe beschädigt und vernichtet. Reste von Dynamomaschinen, kleinere Batterien und Werkzeuge lagen hier herum. Bei "K" stehen verfallene und zerstörte Baracken, die den Arbeitern des Kohlentagebaus "L" als Wohn- und Abstellräume dienten. Bei "H" steht ein zerstörter Geräteschuppen. Die von der Kohlepier führende schmalspurige Eisenbahnstrecke ist durch Lehm und Staub zum großen Teil verweht und bestimmt lange nicht benutz worden. Eine feindliche unbesetzte Wetterfunkstelle wurde zwischen dem engen Fluß und dem Kohletagebau nicht gefunden. Die beiden Funkstellen "E" und "G" wie auch die anderen Häuser und die Baracken sind wahrscheinlich bald nach Kriegsbeginn planmäßig verlassen worden. Bomben haben das Haus "F" der großen Funkstelle zerstört, sowie einige Häuser und den Mast "E 2" beschädigt. Weitere Bombentrichter liegen um die Funkstelle "E" und "G" und das Haus "D". Sämtliche Häuser weisen MG-Einschüsse auf. Anzeichen und Spuren irgendeines Aufenthalts von Menschen nach der Schneeschmelze in diesem Frühjahr wurde nicht beobachtet. Die Wiederinstandsetzung und Inbetriebnahme der beiden Funkstellen in kurzer Zeitspanne halte ich für ausgeschlossen.

Fazit des F.d.U. Norwegen: Bei der Erkundung von Tunheim wurde sachgemäß gearbeitet.

Zeitstrahl:

7. UNTERNEHMUNG:

25.07.1943 - Narvik -------- 26.07.1943 - Tromsö
28.07.1943 - Tromsö - - - - - - - - 04.08.1943 - Harstad
04.08.1943 - Harstad -------- 07.08.1943 - Narvik

U 212, unter Kapitänleutnant Helmut Vogler, lief am 25.07.1943 von Narvik aus. Einen Tag später wurden in Tromsö Minen aufgenommen. Anschließend legte das Boot 16 Minen im Eismeer vor Kolguey. Auf diese Minen lief 1 sowjetisches Kriegsschiff. Dies war am 05.08.1943 das sowjetische Motortorpedoboot 'MARKOVSKI mit 80 ts. Auf dem Rückmarsch wurde am 04.08.1943 in harstad noch einmal Frischgemüse aufgenommen und anschließend nach Narvik marschiert. Nach 10 Tagen, und zurückgelegten 2.052 sm über und 29,5 sm unter Wasser, machte U 212 am 04.08.1943 wieder in Narvik fest.

Fazit des F.d.U. Norwegen: Gut durchgeführte Minenunternehmung ohne Besonderheiten.

Zeitstarhl:

VERLEGUNGSFAHRT:

04.08.1943 - Narvik -------- 04.08.1943 - Skjomenfjord
05.08.1943 - Skjomenfjord -------- 07.08.1943 - Trondheim
08.08.1943 - Trondheim -------- 10.08.1943 - Bergen

U 212, unter Kapitänleutnant Helmut Vogler, verlegte von Narvik über Skjomenfjord, zum Umbau auf Turm IV und der Grundüberholung des Fu.M.B., in die Werft nach Bergen. Auf der Überführung kollidierte U 212 am 09.08.1943 mit dem deutschen Minensucher M-562. Dabei wurde die Back eingedrückt, es erfolgte ein Wassereinbruch in den Akkuräumen. Das Boot war tauchunklar.

Zeitstrahl:

8. UNTERNEHMUNG:

11.10.1943 - Bergen -------- 02.12.1943 - La Pallice

U 212, unter Kapitänleutnant Helmut Vogler, lief am 11.10.1943 von Bergen aus. Das Boot operierte im Nordatlantik und östlich von Neufundland. Es gehörte auf dieser Unternehmung zu den U-Boot-Gruppen Siegfried, Siegfried 1, Körner, Tirpitz, Eisenhart und Schill 3. Das Boot konnte auf dieser Fahrt keine Schiffe versenken oder beschädigen. Nach 52 Tagen, und zurückgelegten 5.953 sm über und 935,2 sm unter Wasser, lief U 212 am 02.12.1943 in La Pallice ein.

Fazit des B.d.U.: Der im Nordmeer bewährte Kommandant hat seine erste Atlantikunternehmung überlegt durchgeführt. Erfolgsmöglichkeiten waren nicht gegeben.

Zeitstrahl:

9. UNTERNEHMUNG:

10.01.1944 - La Pallice - - - - - - - - 11.01.1944 - La Pallice
13.01.1944 - La Pallice - - - - - - - - 12.03.1944 - La Pallice

U 212, unter Kapitänleutnant Helmut Vogler, lief am 10.01.1944 von La Pallice aus. Beim Tieftauchversuch lecken die Abgasklappen, also geht es zurück nach La Pallice. Nach der Reparatur und dem Wiederauslaufen, operierte das Boot im Nordatlantik und östlich von Neufundland. Es gehörte auf dieser Unternehmung zu den U-Boot-Gruppen Rügen, Hinein, Igel 1, Hai 1 und Preussen. Das Boot konnte auf dieser Fahrt keine Schiffe versenken oder beschädigen. Nach 62 Tagen, und zurückgelegten 4.724 sm über und 1.290 sm unter Wasser, machte U 212 am 12.03.1944 wieder in La Pallice fest.

Fazit des B.d.U.: Der Kommandant hat etwa 6 Wochen mit seinem Boot in Vorpostenstreifen gestanden und dabei auf Geleitzüge operiert. Trotz eifrigen Bemühens boten sich ihm keine Schußmöglichkeiten.

Zeitstrahl:

VERSUCHSFAHRT:

08.04.1944 - La Pallice - - - - - - - - 10.04.1944 - La Pallice

U 212, unter Kapitänleutnant Helmut Vogler, führte in der Biscaya Tieftauchversuche durch. Anschließend erfolgten die Funkbeschickung und der Schlußtrimm. Das Boot trat danach zur U-Boot-Gruppe Landwirt, die in 6 stündiger Bereitschaft lag. Vom 22.05.1944 - 04.06.1944 erfolgte der Einbau einer Schnorchelanlage in der Kriegsmarinewerft, La Pallice.

Zeitstrahl:

10. UNTERNEHMUNG:

06.06.1944 - La Pallice - - - - - - - - 09.06.1944 - La Pallice
12.06.1944 - La Pallice - - - - - - - - 16.06.1944 - La Pallice

U 212, unter Kapitänleutnant Helmut Vogler, lief am 06.06.1944 von La Pallice aus. Nach einem Schaden am Schnorchel, mußte das Boot zurück nach La Pallice. Nach der Reparatur und dem Wiederaulaufen, operierte das Boot, nach der alliierten Invasion in der Normandie, am 06.06.1944, in der Biscaya und im Ärmelkanal. Die Unternehmung mußte wegen Maschinenschaden, vorzeitig abgebrochen werden. Schiffe konnten nicht versenkt oder beschädigt werden. Nach 7 Tagen, und zurückgelegten 578,2 sm über und 263,4 sm unter Wasser, machte U 212 am 16.06.1944 wieder in La Pallice fest.

Zeitstrahl:

11. UNTERNEHMUNG

22.06.1944 - La Pallice - - - - - - - - 24.06.1944 - La Pallice

U 212, unter Kapitänleutnant Helmut Vogler, lief am 22.06.1944 von La Pallice aus. Das Boot sollte durch die Biscaya nach Cherbourg laufen um : 800 Handgranaten, 800 Hülsen- und 135 Sonderkartuschen, 322 Kartuschenvorlagen, 55.500 Patronen SSIL, 100.500 Patronen SSOL, 100.500 Patronen SMK, 100.500 Patronen SML-Leuchtspur, 1.000 7,5-cm Panzergranaten, 2.000 7,5-cm Granaten, 5.000 2-cm-Panzerpatronen Leuchtspur-Zerleger und 20 Zündschrauben, dort abzuliefern. Die Unternehmung wurde abgebrochen weil die Hafeneinfahrt von Cherbourg blockiert war. Nach 3 Tagen, machte das Boot wieder in La Pallice fest.

Zeitstrahl:

12. UNTERNEHMUNG:

28.06.1944 - La Pallice - - - - - - - - 04.07.1944 - Brest
05.07.1944 - Brest -------- 21.07.1944 - Verlust des Bootes

U 212, unter Kapitänleutnant Helmut Vogler, lief am 28.06.1944 von La Pallice aus. Am 04.07.1944 machte das Boot wegen unklarer U-Bootlage in Brest fest. Nach Wiederauslaufen operierte das Boot, beim Kampf an der Invasionfront, in der Biscaya, dem Ärmelkanal und südlich von Brighton. Anschließend sollte es nach Norwegen verlegen. Schiffe konnten nicht versenkt oder beschädigt werden. Nach 23 Tagen wurde U 212 selbst, von britischen Kriegsschiffen versenkt.

Zeitstrahl:

DIE VERLUSTURSACHE

Boot: U 212
Datum: 21.07.1944
Letzter Kommandant: Helmut Vogler
Ort: Ärmelkanal
Position: 50°27' Nord - 00°13' West
Planquadrat: BF 3258
Verlust durch: CURZON (K.512), EKINS (K.552)
Tote: 49
Überlebende: 0

U 212 wurde am 21.07.1944 im Ärmelkanal südöstlich von Brighton durch Wasserbombe der britischen Fregatten CURZON und EKINS versenkt.

DIE BESATZUNG

Am 21.07.1944 kamen ums Leben: (49 Personen)

Alluskewitz, Alfred - Apitzsch, Artur - Arm, Werner - Bernhardt, Günter - Blassing, Erich - Brieger, Waldemar - Busch, Herbert - Czitrich, Heinrich - Doms, Ludwig - Eckhardt, Harry - Eichwald, Erwin - Ferchland, Werner - Fuhrmann, Erhard - Gahr, Max - Groger, Osmar - Gündel, Gerhard - Händel, Heinz - Heimes, Günther - Heinrichs, Karl-Ferdinand - Hössinger, Alfred - Hübner, Kurt - Illek, Josef - Kaupe, Harry - Kowoll, Walter - Krämer, Georg - Kretschmer, Gerhard - Lehnoff, Reinhold - Maaser, Walter - Michalowitz, Gerhard - Oschmann, Werner - Pagels, Horst - Reichherzer, Xaver - Reiners, Hans-Günter - Reinke, Herbert - Rüdiger, Alfred - Rustenbach, Fritz - Schneider, Karl - Scholten, Gerhard - Schwarz, Helmut - Semrau, Otto - Skatulla, Erich-Franz - Thamm, Anton - Trutenau, Otto - Vogler, Helmut - Voigtländer, Hans - Wächter, Paul - Wirsina, Günter - Wolff, Horst - Zimmerl, Harald

Vor dem 28.06.1944: (40 Personen) (3)

Albrecht, Kurt - Artmann, - Benck, Karl - Bittner, Wilhelm - Brettschneider, Willi - Dittmann, Hans - Dräger, Otto - Dratwa, Alfred - Droese, Heinz - Egerer, Bruno-Friedrich - Feld, Erwin - Fiebiger, Helmut - Friedrich, Adolf - Gans, Edwin - Gebauer, Werner - Gerull, Fritz - Hecht, Heinz - Hübner, Herbert - Klein, Arnold - Kuhfeld, Willi - Kumpf, Richard - Lenz, Helmut - Meyer, Johann - Nagel, Erich - Ochtrop, Peter - Osten, Hans-Joachim von der - Plock, Gerd - Prömpeler, Hans - Rogler, Fred - Schmidt, Rolf - Schönau, Kurt - Schulze, Werner - Seubert, Hans - Stange, Walter - Stege, Friedrich - Strunk, Horst - Stührenberg, Heinz - Thamm, Josef - Weber, Johannes - Ziegert, Eberhard

Einzelverluste: (1 Person)

Rosette, Willi

EMPFOHLENE LITERATUR

Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - S.

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - S.

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste" - S.

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Erfolge" - S.

Herbert Ritschel - "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - Band 5" - S. 287 – 298.

ANMERKUNGEN

(1) Bilder von U 212 sind vorhanden. Können jedoch aus rechtlichen Gründen nicht öffentlich gezeigt werden. Bei interesse können sie gern zur privaten Nutzung zugesandt werden. Jegliche Bilder von U-Booten die sie entbehren können, nehmen wir gerne entgegen. Danke! E-Mail: aang@mdcc-fun.de

(2) Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot inne hatte. Für näheres, siehe Kommandanten.

(3) Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten Auslaufen auf dem Boot, zumindest zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig.

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