Aktionen

U 65

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Testbild.jpg

DEUTSCHES UNTERSEEBOOT "U 65"


DAS BOOT:

Typ: IX B
Bauauftrag: 16.07.1937
Bauwerft: Deschimag AG Weser, Bremen
Serie: U 64 - U 65
Baunummer: 953
Kiellegung: 06.12.1938
Stapellauf: 06.11.1939
Indienststellung: 15.02.1940
Indienststellungskommandant: Kapitänleutnant Hans-Gerrit von Stockhausen
Feldpostnummer: M-26 817

Kommandanten ¹

15.02.194024.03.1941 Korvettenkapitän Hans-Gerrit von Stockhausen
25.03.194128.04.1941 Kapitänleutnant Joachim Hoppe

Flottillen

15.02.194000.04.1940 Ausbildungsboot 2. U-Flottille, Wilhelmshaven
00.04.194028.04.1941 Frontboot 2. U-Flottille, Wilhelmshaven

AUSBILDUNG UND ERPROBUNGEN:

16.02.1940 - 05.03.1940 Bremen/Helgoland Erprobungen und Trimmversuche beim UAK
06.03.1940 - 18.03.1940 Wilhelmshaven Instandsetzungsarbeiten und Fahrten mit äußerster Kraft
25.03.1940 - 08.04.1940 Wilhelmshaven Ausrüstung zur 1.Unternehmung

DIE UNTERNEHMUNGEN:

1. Unternehmung:

09.04.1940 - 15:30 Uhr aus Wilhelmshaven → → → → 13.05.1940 - 12:30 Uhr in Helgoland
13.05.1940 - 18:50 Uhr aus Helgoland → → → → 14.05.1940 - 00:30 Uhr in Wilhelmshaven
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 1. Unternehmung: 1.) Der Kommandant hat sich in besonders starkem Maße auf Horchergebnisse verlassen. Das Kann ich nicht billigen. Horchen kann Sicht nicht ersetzen. Insbesondere war es falsch, auf Grund von Horchmeldungen eines taktisch ungeschulten Soldaten Feindmeldungen abzugeben (23. und 30.04.). 2.) Angriffe: a.) Am 15.04.: vermutlich Fehlschuß. Auf 2000 m hätte unbedingt 4er-Fächer geschossen werden müssen, ein Erfolg an dieser Stelle war von ausschlaggebender Bedeutung. b.) Am 19.04.: Versager, ein Frühzünder, ein Kreisläufer. Bedauerlich. c.) Es bestand kein Grund, am 21.04. den Angriff aufzustecken; wenn schon vor dem Zerstörer auf 50 m gegangen werden mußte, hätte das Boot, zumal keine Wabos kamen, sobald wie möglich, auch ohne GHG, wieder hochgehen müssen. 3.) Während der Jagd und des Vorsetzens kann unmöglich zum Horchen oder zur Torpedobearbeitung getaucht und dadurch Zeit verloren werden. (20.04.). 4.) Die technischen Beanstandungen und die des Funkbetriebes werden an anderer Stelle verfolgt. 5.) Die Tiefenangaben sind zum teil falsch. Mit T = 15 m ist eine Tiefe gemeint, die der früher mit X = 15 bezeichneten entspricht. 6.) Die Erfahrungen der ersten Unternehmung werden dem Kommandanten für spätere Unternehmungen zugute kommen.

Verlegungsfahrt:

16.05.1940 - 21:30 Uhr aus Wilhelmshaven → → → → 17.05.1940 - 08:31 Uhr in Hamburg
05.06.1940 - 07:30 Uhr aus Hamburg → → → → 05.06.1940 - 19:31 Uhr in Wilhelmshaven

2. Unternehmung:

08.06.1940 - 06:00 Uhr aus Wilhelmshaven → → → → 11.06.1940 - 23:27 Uhr in Bergen
13.06.1940 - 11:00 Uhr aus Bergen → → → → 07.07.1940 - 18:00 Uhr in Wilhelmshaven

U 65, unter Kptlt. Hans-Gerrit von Stockhausen, war 30 Tage auf See und legte dabei 5.880 sm über und 491 sm unter Wasser zurück. Das Boot operierte im Nordatlantik, dem Nordkanal, der Biscaya und bei Kap Finisterre dort traf es auf die Geleitzüge SL-36 und OA-175. U 65 lief am 11.06.1940 Bergen an um Reparaturen am Tauchbunker durchzuführen.Es konnte auf dieser Unternehmung 2 Schiffe mit 4.890 BRT versenken und 2 Schiffe mit 13.958 BRT beschädigen.

  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 2. Unternehmung: 1.) Gut. 2.) Um welchen es sich am 21.06. gehandelt hat, ist nicht klar. Champlain ist auf eine Mine vor La Pallice gelaufen. 3. Die technischen Vorschläge werden an anderer Stelle verfolgt.

3. Unternehmung:

08.08.1940 - 06:30 Uhr aus Wilhelmshaven → → → → 19.08.1940 - 10:26 Uhr in Lorient

Verlegungsfahrt:

21.08.1940 - 20:00 Uhr aus Lorient → → → → 22.08.1944 - 11:10 Uhr in Brest

4. Unternehmung:

28.08.1940 - 21:20 Uhr aus Brest → → → → 25.09.1940 - 10:24 Uhr in Lorient

U 65, unter Kptlt. Hans-Gerrit von Stockhausen, war 28 Tage auf See und legte dabei 7.542 sm über und 379 sm unter Wasser zurück. Das Boot operierte im Nordatlantik und westlich der Hebriden und traf dabei auf die Geleitzüge SC-2 und HX-71. U 65 konnte auf dieser Unternehmung 2 Schiffe mit 10.192 BRT versenken.

  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 3. und 4. Unternehmung: 1.) Das andauernde schlechte Wetter hat die Unternehmung erschwert, ihren Erfolg beeinträchtigt. 2.) Der Kommandant muß weniger Pech haben. 3.) Das Kriegstagebuch ist zu einseitig geführt. Es muß mehr auf die Überlegungen und Absichten des Kommandanten eingehen und ein plastisches Bild der Unternehmung zum Ausdruck bringen.

5. Unternhmung:

15.10.1940 - 16:00 Uhr aus Lorient → → → → 10.01.1941 - 18:00 Uhr in Lorient
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 5. Unternehmung:' 1.) Gut durchgeführte, erfolgreiche Unternehmung, auf der wetvolle Erfahrungen über so entfernte Operationen gesammelt worden sind. 2.) Es wäre richtig gewesen,wenn der Kommandant die Führung im ganzen besser auf dem laufenden gehalten hätte, sowohl über seine Operationen, als auch über die vorgefundenen Verhältnisse. So entstand zunächst der Eindruck, daß die Unternehmung sich nicht besonders lohne, besonders da während über 4 Wochen hintereinander keine Erfolge erzielt wurden. 3.) Die Durchführung der 3. versorgung ohne vorherige Meldung an B.d.U. kann nicht gebilligt werden. 4.) Die Gefahr des Eingepeiltwerdens kann in so entfernten und weiten Räumen nicht groß eingeschätzt werden, besonders wenn Anwesenheit aus anderen Gründen bekannt. 5. Gefangene zu machen und Rettungsboote mit Proviant zu versehen, ist nicht die Aufgabe eines U-Boote.

6. Unternehmung:

12.04.1941 - 18:00 Uhr aus Lorient → → → → 28.04.1941 - 21:16 Uhr Verlust des Bootes
  • Die Fahrt : U 65, unter Kapitänleutnant Joachim Hoppe, war 16 Tage auf See. Das Boot operierte im Nordatlantik und südwestlich von Island und traf dabei auf den Geleitzug HX-121. U 65 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen. Es wurde auf dieser Fahrt von einem britischen Kriegsschiffversenkt.

DAS SCHICKSAL:

Datum: 28.04.1941
Letzter Kommandant: Kapitänleutnant Joachim Hoppe
Ort: Nordatlantik
Position: 59°51' N - 15°30' W
Planquadrat: AM 1314
Versenkt durch: HMS Douglas (D.90)
Tote: 50
Überlebende: 0

Detailangaben zum Schicksal:

U 65 wurde am 28.04.1941, im Nordatlantik südöstlich von Island, durch Wasserbomben des britischen Zerstörers HMS Douglas (D.90) versenkt. Das Boot operierte gearde auf den Geleitzug HX-121.


DIE BESATZUNG:

Am 28.04.1941 kamen ums Leben: (50)

Ahlers, Josef + Badura, Joachim + Beckers, Josef + Begemann, Egbert-Friedrich + Bergmann, Heinz-Georg + Bruder, Werner-Hermann + Elsing, Peter + Engelmann, Ernst + Faisst, Oscar + Faust, Walter + Fenske, Erich + Friedrich, Heinrich-Anton + Fritz, Karl + Gebhardt, Josef + Grätz, Fritz + Heimbach, Hermann + Helmke, Rudolf + Hense, Karl + Hoppe, Joachim + Janssen, Georg + Kahle, Wolfgang + Keil, Heinz + Kopp, Willi + Krömpke, Friedrich + Krutwig, Wilhelm + Langmack, Walter-August + Lapp, Hans + Leifert, Ernst + Lentz, Josef + Linke, Utto-Kurt + Maag, Ewald + Mach, Otto + Mischke, Werner + Peter, Werner + Queste, Günther + Reher, Heinz + Riehl, Karl + Rieker, Erwin + Riemke, Helmut + Ritzschke, Siegfried + Schieben, Franz + Schmaus, Andreas + Schröder, Kurt + Schrotsberger, Erich + Schubert, Herbert + Schulze, Wilhelm + Steen, Karl-Walter + Stoffers, Gustav + Welch, Heinz + Wensorra, Ernst

Vor dem 12.04.1941: (8) ²

Hippel, Friedrich von + Janssen, Georg + Janssen, Gustav-Adolf + Neuling, Wilhelm + Dr.Pointner, Rudolph + Dr. Träger, Klaus + Weber, Karl + Weinert, Alois


LITERATUR:

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Erfolge"

Herbert Ritschel "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 U 51 - U 99"


ANMERKUNGEN:

¹ Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot inne hatte. Für näheres, siehe Kommandanten.

² Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten Auslaufen auf dem Boot, zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig.

U 64U 65U 66

Liste aller U-Boote