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U 76: Unterschied zwischen den Versionen

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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| || colspan="3" | Auf Weisung der Admiralität lief die Korvette Arbutus kühn heran, um endlich ein U-Boot zu erbeuten. Sie ging vorsichtig längsseits, während Hippel und seine Besatzung ins Wasser sprangen. Der First Lieutenant der Arbutus, Geoffrey Angus und drei Matrosen sprangen auf das Vordeck von U 76 - sie waren die ersten Briten, die in diesem Krieg ein deutsches U-Boot betraten. Sie rannten zur Brücke, um in das Boot zu steigen und die Enigma-Maschine sowie Geheimpapiere an sich zu nehmen. Gleichzeitig befestigten andere Helfer Taue und eine 20-Zentimeter-Trosse an dem Boot, um es vor dem Sinken zu bewahren. Als er das Turmluk erreichte, sah Angus, daß das Boot bereits "halb voll" mit Seewasser war. Das Salzwasser hatte mit der Batteriesäure reagiert, und es hatte sich viel Chlorgas gebildet. Angus erkannte, daß es Selbstmord gewesen wäre, ins Boot zu steigen. Er knallte das Turmluk zu und verschloß es, damit keine Luft mehr entwich und das Boot schwimmfähig blieb.
 
| || colspan="3" | Auf Weisung der Admiralität lief die Korvette Arbutus kühn heran, um endlich ein U-Boot zu erbeuten. Sie ging vorsichtig längsseits, während Hippel und seine Besatzung ins Wasser sprangen. Der First Lieutenant der Arbutus, Geoffrey Angus und drei Matrosen sprangen auf das Vordeck von U 76 - sie waren die ersten Briten, die in diesem Krieg ein deutsches U-Boot betraten. Sie rannten zur Brücke, um in das Boot zu steigen und die Enigma-Maschine sowie Geheimpapiere an sich zu nehmen. Gleichzeitig befestigten andere Helfer Taue und eine 20-Zentimeter-Trosse an dem Boot, um es vor dem Sinken zu bewahren. Als er das Turmluk erreichte, sah Angus, daß das Boot bereits "halb voll" mit Seewasser war. Das Salzwasser hatte mit der Batteriesäure reagiert, und es hatte sich viel Chlorgas gebildet. Angus erkannte, daß es Selbstmord gewesen wäre, ins Boot zu steigen. Er knallte das Turmluk zu und verschloß es, damit keine Luft mehr entwich und das Boot schwimmfähig blieb.
 
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| || colspan="3" | Dies war ein heldenhafter Versuch, doch U 76 nahm achtern immer noch Wasser auf und sank schnell. Die Arbutus mußte, um nicht selbst zu kentern, die Taue und die Trosse losmachen. Das Boot sank. Die Wolverine fischte Hippel und 39 Besatzungsmitglieder auf und die Scarbourough und die Arbutus retteten je einen Mann, also insgesamt 42 Mann. Wie die Briten vermerkten, starb ein Matrose von U 76 an den giftigen Gasen, die sich bildeten, als Salzwasser in die Kalipatrone seines Tauchretters eindrang.
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| || colspan="3" | Dies war ein heldenhafter Versuch, doch U 76 nahm achtern immer noch Wasser auf und sank schnell. Die Arbutus mußte, um nicht selbst zu kentern, die Taue und die Trosse losmachen. Das Boot sank. Die Wolverine fischte Hippel und 39 Besatzungsmitglieder auf und die Scarbourough und die Arbutus retteten je einen Mann, also insgesamt 42 Mann. Wie die Briten vermerkten, starb ein Matrose von U 76 an den giftigen Gasen, die sich bildeten, als Salzwasser in die Kalipatrone seines Tauchretters eindrang." Zitat Ende.
 
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| || colspan="3" | Aus Clay Blair - Band 1 "Die Jäger" - S. 322.
 
| || colspan="3" | Aus Clay Blair - Band 1 "Die Jäger" - S. 322.

Version vom 10. April 2023, 11:36 Uhr

U 75 ← U 76 → U 77

Typ: VII B
Bauauftrag: 02.06.1938
Bauwerft: Bremer Vulkan Werft, Vegesack
Serie: U 73 - U 76
Baunummer: 004
Kiellegung: 28.12.1939
Stapellauf: 03.10.1940
Indienststellung: 03.12.1940
Kommandant: Friedrich von Hippel
Feldpostnummer: M - 27 140

Kommandanten

03.12.1940 - 05.04.1941 Oberleutnant zur See Friedrich von Hippel

Flottillen

03.12.1940 - 00.03.1941 Ausbildungsboot 7. U-Flottille Kiel
Klick hier → Ausbildung
00.03.1941 - 05.04.1941 Frontboot 7. U-Flottille Kiel/St. Nazaire

Unternehmungen

1. Unternehmung
19.03.1941 - Kiel → → → → → → 19.03.1941 - Brunsbüttel
19.03.1941 - Brunsbüttel → → → → → → 05.04.1941 - Verlust des Bootes
U 76, unter Oberleutnant zur See Friedrich von Hippel, lief am 19.03.1941 von Kiel aus. Nach dem Marsch durch den Kaiser Wilhelm Kanal, und der Geleitaufnahme in Brunsbüttel, operierte das Boot im Nordatlantik und südlich von Island. Nach 17 Tagen wurde U 76, von britischen Kriegsschiffen, zum Auftauchen gezwungen und anschließend selbst versenkt.
U 76 konnte auf dieser Unternehmung 2 Schiffe mit 7.290 BRT versenken.
Klicke hier → Versenkte oder beschädigte Schiffe
Klick hier → Original KTB für die 1. Unternehmung (B.d.U.)

Verlustursache

Boot: U 76
Datum: 05.04.1941
Letzter Kommandant: Friedrich von Hippel
Ort: Nordatlantik
Position: 58°35' Nord - 20°20' West
Planquadrat: AL 2657
Verlust durch: Selbstversenkung
Tote: 1
Überlebende: 42
Klick hier → Besatzungsliste U 76
U 76 wurde am 05.04.1941 um 07:37 Uhr, im Nordatlantik südlich von Island, beim Versuch den Geleitzug SC-26 anzugreifen durch den britischen Zerstörer HMS WOLVERINE (D.78) Asdic geortet. Der Zerstörer befand sich gerade auf der Suche nach dem U-Boot, das am 04.04.1941 die ATHENIC torpediert hatte. Nachdem die Sloop HMS SCARBOROUGH (U.25) und die Korvette HMS ARBUTUS (K.86) hinzugekommen waren wurde U 76 um 09:21 Uhr nach stundenlanger Wasserbombenverfolgung zum Auftauchen gezwungen.
Nachdem der Kommandant sah das U 76 von Kriegsschiffen umringt war, die das sinkende Boot mit Artillerie beschossen, gab er der Besatzung den Befehl zum Aussteigen und zur Selbstvernichtung des Bootes. Das Boot sank wenige Minuten nach dem Aussteigen über das Heck. Beim Aussteigen wurde der Maschinengefreite Heinz Jäckle im Wasser schwimmend erschossen. Die nachfolgenden Verhöre der Überlebenden erbrachten Klagen über die Jugend und Unerfahrenheit der U-Boot-Besatzung und über Friedrich von Hippel, der "keine Ausstrahlung und Autorität gehabt habe" und "etwas linkisch gewesen" sei.
U 76 konnte auf 1 Unternehmung 2 Schiffe mit zusammen 7.290 BRT versenken.
Clay Blair schreibt dazu:
Ich zitiere: "Am späten Nachmittag des 4. April sichtete Hippel mit U 76 bei Unterwasserfahrt, den 5400 BRT großen, allein fahrenden britischen Frachter Athenic. Hippel griff an, feuerte einen Torpedo und traf. Die Besatzung der Athenic setzte einen Notruf ab und gab das Schiff auf. Hippel näherte sich, noch immer auf Sehrohrtiefe, von der anderen Seite und machte zwei weitere Torpedos los. Beide trafen, und die Athenic explodierte mit einem donnernden Krachen.
Vier Begleitschiffe, die die übriggebliebenen Schiffe des Konvois SC-26 schützten. hörten die U-Boot-Warnung SSS der Athenic und eilten herbei: die Zerstörer Havelock und Wolverine die Korvette Arbutus und die Sloop Scarbourough. Als die Kriegsschiffe am frühen Morgen des 5. April das Gebiet erreichten, war Hippel aufgetaucht und lud die Batterien auf. Die Brückenwache sichtete eines der Geleitfahrzeuge und ließ Alarmtauchen. Die Wolverine bekam Asdic Kontakt und verständigte die Arbutus und die Scarbourough. Durch eine Fehlfunktion ihres Asdic verwirrt, war die Wolverine nur zwei Wasserbomben ab. Auch die Arbutus erfaßte das Boot mit dem Asdic, verlor es jedoch wieder im Angriffslärm der Wolverine. Danach lief die Sloop Scarbourough heran, bekam guten Asdic Kontakt und warf acht Wasserbomben.
Alle zehn Bomben lagen gut. Die erste Bombe der Wolverine zerstörte alle Instrumente von U 76. Bei der nächsten gab eine Schweißnaht nach, einer der Spanten verbog sich, und die Beleuchtung viel aus. Die acht Wasserbomben der Scarbourough führten achtern zu einem gefährlichen Wassereinbruch. Hippel hielt das Boot für verloren, und tauchte um 9.25 Uhr, nur vier Minuten nach dem Angriff der Scarbourough auf, um das Boot zu verlassen und zu versenken.
Auf Weisung der Admiralität lief die Korvette Arbutus kühn heran, um endlich ein U-Boot zu erbeuten. Sie ging vorsichtig längsseits, während Hippel und seine Besatzung ins Wasser sprangen. Der First Lieutenant der Arbutus, Geoffrey Angus und drei Matrosen sprangen auf das Vordeck von U 76 - sie waren die ersten Briten, die in diesem Krieg ein deutsches U-Boot betraten. Sie rannten zur Brücke, um in das Boot zu steigen und die Enigma-Maschine sowie Geheimpapiere an sich zu nehmen. Gleichzeitig befestigten andere Helfer Taue und eine 20-Zentimeter-Trosse an dem Boot, um es vor dem Sinken zu bewahren. Als er das Turmluk erreichte, sah Angus, daß das Boot bereits "halb voll" mit Seewasser war. Das Salzwasser hatte mit der Batteriesäure reagiert, und es hatte sich viel Chlorgas gebildet. Angus erkannte, daß es Selbstmord gewesen wäre, ins Boot zu steigen. Er knallte das Turmluk zu und verschloß es, damit keine Luft mehr entwich und das Boot schwimmfähig blieb.
Dies war ein heldenhafter Versuch, doch U 76 nahm achtern immer noch Wasser auf und sank schnell. Die Arbutus mußte, um nicht selbst zu kentern, die Taue und die Trosse losmachen. Das Boot sank. Die Wolverine fischte Hippel und 39 Besatzungsmitglieder auf und die Scarbourough und die Arbutus retteten je einen Mann, also insgesamt 42 Mann. Wie die Briten vermerkten, starb ein Matrose von U 76 an den giftigen Gasen, die sich bildeten, als Salzwasser in die Kalipatrone seines Tauchretters eindrang." Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 1 "Die Jäger" - S. 322.

Literaturverweise

Blair - "Die Jäger 1939 - 1942" - Heyne Verlag 1998 - S. 322.
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 103.
Busch/Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 36, 220.
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 23.
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 68,
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 51 - U 99" - Eigenverlag - S. 254.

Anmerkungen

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