Daten:
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Typ: | | IX C 40 |
Bauauftrag: | | 15.08.1940 |
Bauwerft: | | Deutsche Werft AG, Hamburg |
Serie: | | U 525 - U 532 |
Baunummer: | | 342 |
Kiellegung: | | 28.10.1941 |
Stapellauf: | | 17.06.1942 |
Indienststellung: | | 02.09.1942 |
Indienststellungskommandant: | K | Herbert Uhlig |
Feldpostnummer: | | 51963 |
Feindfahrten:
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Anzahl Feindfahrten: | 1 |
Versenkte Schiffe: | 1 |
Versenkte Tonnage: | 5.242 BRT |
Beschädigte Schiffe: | 1 |
Beschädigte Tonnage: | 5.848 BRT |
Detailangaben der Feindfahrten:
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1. Feindfahrt: 09.02.1943 - 12.04.1943
Unter Kapitänleutnant Herbert Uhlig
09.02.1943 aus Kiel ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordatlantik, nordöstlich von Neufundland und südlich von Island
12.04.1943 in Lorient eingelaufen
2. Feindfahrt: 10.05.1943 - 23.07.1943 ++
Unter Kapitänleutnant Herbert Uhlig
10.05.1943 aus Kiel ausgelaufen
Operationsgebiet: Mittelatlantik und südwestlich der Azoren
23.07.1943 Verlust des Bootes
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Schicksal:
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Datum: | | 23.07.1943 |
Letzter Kommandant: | K | Herbert Uhlig |
Ort: | | Im Mittelatlantik südlich der Azoren |
Position: | | 35°25'N-27°56'W |
Planquadarat: | | CE 9719 |
Versenkt durch: | | Durch ein Avenger Trägerflugzeug des Squadron VC-9 des US-Geleitträgers "USS Bogue" versenkt |
Tote: | | 40 |
Überlebende: | | 13 |
Detailangaben:
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Bericht des Kommandanten:
Auf dem Marsch nach Westen bekam ich durch Funkspruch
den Befehl, mit dem Boot in der Straße von Florida und dem Golf von Mexiko zu operieren.
Auf dem Rückmarsch in die Heimat musste ich zwecks Brennstoffergänzung einen Punkt
einige hundert Seemeilen südlich der Azoren ansteuern. Drei Tage vor dem Treffpunkt mit
dem Versorgungsboot wurde ich durch ein Trägerflugzeug angegriffen, das zwei Bomben warf,
von denen eine nicht hochging, während die zweite das tauchende Boot in Höhe des
Turmes traf, was zur Folge hatte, dass ein Bunker leck sprang. Dadurch zeigte sich eine deutlich
sichtbare Ölspur, die den drei mich verfolgenden Zerstörern ein genaues Wasserbombenwerfen
ermöglichte. Trotzdem gelang es mir, mich nach einer neunzehneinhalstündigen Verfolgung
den Zerstörern zu entziehen. Auf dem Marsch zum Treffpunkt konnten die teilweise schweren
Beschädigungen zum größten Teil repariert werden. Inzwischen war das Versorgungsboot
U 487 versenkt worden, so dass ich von dem auslaufenden U 648 Brennstoff erhielt und mit
diesem nunmehr den Rückmarsch nach Lorient antrat.
Am 23.07.1943 sichtete mein
Obersteuermann ein Flugzeug in geringer bis mittlerer Entfernung. Das es zum Tauchen zu spät
gewesen wäre und wir zu zweit marschierten, entschloss ich mich, über Wasser zu bleiben
und den Gegner mit den 2 cm Fla-Kanonen abzuwehren. Damit handelte ich gemäß einem
Befehl, der besagte, dass beim Marsch von zwei und mehreren U-Booten, Flugzeuge über Wasser
abzuwehren seinen. Leider handelte U 648 aus mir unbegreiflichen Gründen diesem Befehl
zuwider und tauchte während des Anfluges, so dass ich nun allein dem gegnerischen Angriff
ausgesetzt war. Selbstverständlich griff das Flugzeug das aufgetaucht fahrende U 527 an.
Ich traf alle Maßnahmen zur Abwehr und gab das Kommando "Feuererlaubnis" zu einem Zeitpunkt,
der mir für die größte Feuerwirkung am günstigsten erschien. Das vordere
Geschütz schoß nur einmal und fiel danach aus, während die Seemännische
Nr. 1 am hinteren Maschinengewehr mit seinen Feuserstößen zu weit rechts lag. Infolgedessen
konnte das Flugzeug, ein Trägerbomber von dem US Geleitträger "USS Bogue", ungehindert
seine sechs Bomben im Tiefflug gezielt werfen. Sie gingen an der Backbordseite Achterkante Turm
hoch und verursachten einen ungeheuren Stoß, der unbedingt tödlich für das Boot
sein musste. Auf die unmittelbar darauf folgende Meldung aus der Zentrale, dass das Boot sich nicht
mehr halten lasse, befahl ich alle Mann außenbords und half, obwohl ich mehrere Verwundungen
hatte, beim Aussteigen aus dem Turmluk, um möglichst viele meiner Männer herauszubekommen.
Während meine Hilfmaßnahmen wurde ich auf der Brücke über dem Turmluk stehend
vom Untergang meines Bootes überrascht, so dass ich durch den nun entstehenden Sog mit in die
Tiefe gerissen wurde. Erst auf einer Tiefe von schätzungsweise 10 Metern gelang es mir, mich
von dem Sog freizumachen, meine Schwimmweste mit Preßluft zu füllen und mich an die
Oberfläche zu arbeiten, wo ich die Überlebenden versammelte und sie ermahnte, zusammenzubleiben.
Von uns 14 Übriggebliebenen starb nach einiger Zeit noch der I. Wachoffizier Oberleutnant
zur See Karl-Hermann Behle, so dass wir den Tod von insgesamt 40 Kameraden zu beklagen hatten. Die
Zeit vom Hochgehen der Bomben bis zum Sinken des Bootes habe ich auf etwa 40 Sekunden geschätzt.
Ich nehme an, dass die wenigsten meiner Kameraden durch Ertrinken im Boot ums Leben gekommen
sind, vielmehr dürfte der größte Teil bei der Detonation durch tödliche
Verletzungen sofort gefallen sein. |
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