Daten:
| | |
Typ: | | VII C |
Bauauftrag: | | 16.01.1940 |
Bauwerft: | | Blohm & Voss, Hamburg |
Serie: | | U 587 - U 598 |
Baunummer: | | 093 |
Kiellegung: | | 17.12.1940 |
Stapellauf: | | 03.09.1941 |
Indienststellung: | | 23.10.1941 |
Indienststellungskommandant: | K | Gerd Kelbling |
Feldpostnummer: | | 38214 |
Feindfahrten:
| |
Anzahl Feindfahrten: | 16 |
Versenkte Schiffe: | 13 |
Versenkte Tonnage: | 40.360 BRT (58.536 BRT) |
Beschädigte Schiffe: | 1 |
Beschädigte Tonnage: | 4.853 BRT (26.853 BRT) |
Detailangaben der Feindfahrten:
|
1. Feindfahrt: 02.03.1942 - 28.03.1942
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
02.03.1942 aus Kiel ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordatlantik, Hebriden und F�r�er-Inseln
28.03.1942 in St. Nazaire eingelaufen
2. Feindfahrt: 20.04.1942 - 18.06.1942
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
20.04.1942 aus St. Nazaire ausgelaufen
14.05.1942 - 13:57 Uhr griechischen Dampfer "Stavros" mit 4.853 BRT im Planquadrat CA 5344 besch�digt (Das unter Schweizer Charter fahrende Schiff wurde eingebracht)
19.05.1942 - 01:55 Uhr unbekannten Dampfer mit etwa 7.000 BRT im Planquadrat CA 2874 besch�digt (Nicht best�tigt)
25.05.1942 - 20:50 Uhr panamesisches Motortankschiff "Persephone" mit 8.426 BRT im Planquadrat CA 5165 versenkt
Operationsgebiet: Westatlantik, USA und kanadische Ostk�ste
18.06.1942 in St. Nazaire eingelaufen
3. Feindfahrt: 22.07.1942 - 19.08.1942
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
22.07.1942 aus St. Nazaire ausgelaufen
05.08.1942 - 18:48 Uhr holl�ndischen Dampfer "Spar" mit 3.616 BRT aus dem Geleitzug SC-94 im Planquadrat AJ 9191 versenkt
05.08.1942 - 18:48 Uhr unbekannten Dampfer mit etwa 4.000 BRT aus dem Geleitzug SC-94 (Position 11) im Planquadrat AJ 9191 besch�digt (Nicht best�tigt)
Operationsgebiet: Nordatlantik, �stlich der Neufundlandbank
19.08.1942 in St. Nazaire eingelaufen
4. Feindfahrt: 03.10.1942 - 15.10.1942
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
03.10.1942 aus St. Nazaire ausgelaufen
11.10.1942 Gibraltar Durchbruch
15.10.1942 in La Spezia eingelaufen
5. Feindfahrt: 02.11.1942 - 16.11.1942
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
02.11.1942 aus La Spezia ausgelaufen
12.11.1942 - 15:16 Uhr unbekannten Dampfer mit etwa 7.000 BRT w�hrend der Operation "Torch" im Planquadrat CH 8456 versenkt (Nicht best�tigt)
12.11.1942 - 15:16 Uhr unbekannten Dampfer mit etwa 7.000 BRT w�hrend der Operation "Torch" im Planquadrat CH 8456 besch�digt (Nicht best�tigt)
13.11.1942 - 08:14 Uhr unbekannten Flugzeugtr�ger im Planquadrat CH 8155 angegriffen
Operationsgebiet: Westliches Mittelmeer vor Algier und Oran
16.11.1942 in La Spezia eingelaufen
6. Feindfahrt: 29.11.1942 - 31.12.1942
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
29.11.1942 aus La Spezia ausgelaufen
Operationsgebiet: Westliches Mittelmeer
31.12.1942 in Pola eingelaufen
7. Feindfahrt: 06.02.1943 - 08.03.1943
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
06.02.1943 aus Pola ausgelaufen
03.03.1943 - 23:42 Uhr unbekannten Dampfer mit etwa 4.000 BRT im Planquadrat CP 7436 besch�digt (Nicht best�tigt)
Operationsgebiet: �stliches Mittelmeer
08.03.1943 in Salamis eingelaufen
8. Feindfahrt: 13.03.1943 - 21.03.1943
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
13.03.1943 aus Salamis ausgelaufen
18.03.1943 - 08:34 Uhr britischen Dampfer "Dafila" mit 1.940 BRT im Planquadrat CO 5811 versenkt
18.03.1943 - 08:34 Uhr britischen Dampfer "Kaying" mit 2.626 BRT im Planquadrat CO 5811 versenkt
Operationsgebiet: �stliches Mittelmeer, Cyrenaika-K�ste, vor Tripolis und Alexandria
21.03.1943 in Salamis eingelaufen
9. Feindfahrt: 25.03.1943 - 04.04.1943
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
25.03.1943 aus Salamis ausgelaufen
27.03.1943 - 16:24 Uhr unbekannten Dampfer mit etwa 4.000 BRT aus dem Geleitzug KMS-10 im Planquadrat CO 5811 versenkt (Nicht best�tigt)
27.03.1943 - 16:24 Uhr britischen Dampfer "City of Gildford" mit 5.157 BRT aus dem Geleitzug KMS-10 im Planquadrat CO 5811 versenkt
Operationsgebiet: �stliches Mittelmeer, Cyrenaika-K�ste
04.04.1943 in Salamis eingelaufen
10. Feindfahrt: 08.04.1943 - 23.04.1943
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
08.04.1943 aus Salamis ausgelaufen
11.04.1943 - 00:22 Uhr britischen Dampfer "Runo" mit 1.858 BRT im Planquadrat CO 5957 versenkt
11.04.1943 - 00:24 Uhr unbekannten Dampfer mit etwa 4.000 BRT im Planquadrat CO 5957 versenkt (Nicht best�tigt)
Operationsgebiet: �stliches Mittelmeer
23.04.1943 in Salamis eingelaufen
Verlegungsfahrt: 24.04.1943 - 28.04.1943
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
24.04.1943 aus Salamis ausgelaufen
28.04.1943 in Pola eingelaufen
11. Feindfahrt: 13.06.1943 - 11.07.1943
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
13.06.1943 aus Pola ausgelaufen
22.06.1943 - 21:31 Uhr amerikanisches Tank-Landungsschiff "LST 333" mit 1.625 BRT im Planquadrat CH 9549 versenkt
22.06.1943 - 21:31 Uhr amerikanisches Tank-Landungsschiff "LST 387" mit 1.625 BRT im Planquadrat CH 9549 versenkt
05.07.1943 - 15:43 Uhr britisches Motorschiff "Davis" mit 6.054 BRT aus dem Geleitzug KMS-18B im Planquadrat CH 9544 versenkt
Operationsgebiet: Westliches Mittelmeer, algerische K�ste
11.07.1943 in Toulon eingelaufen
12. Feindfahrt: 27.07.1943 - 08.08.1943
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
27.07.1943 aus Pola ausgelaufen
Operationsgebiet: Westliches Mittelmeer, vor der S�dspitze von Sardinien
08.08.1943 in Toulon eingelaufen
13. Feindfahrt: 15.09.1943 - 05.10.1943
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
15.09.1943 aus Toulon ausgelaufen
21.09.1943 - 09:10 Uhr unbekannter Dampfer aus dem Geleitzug NSS-3 im Planquadrat CJ-9132 besch�digt (Nicht best�tigt)
21.09.1943 - 09:14 Uhr amerikanischer Dampfer "William W. Gerhard" aus dem Geleitzug NSS-3 im Planquadrat CJ-9132 versenkt
25.09.1943 - 11:46 Uhr amerikanisches Minensuchboot "Skill" mit 815 BRT im Planquadrat CJ 6794 versenkt
Operationsgebiet: Westliches Mittelmeer, vor der Westk�ste des Italienischen Festlandes und vor Salerno
05.10.1943 in Toulon eingelaufen
14. Feindfahrt: 26.10.1943 - 07.11.1943
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
26.10.1943 aus Toulon ausgelaufen
03.11.1943 - 00:47 Uhr franz�sischer Dampfer "Mont Viso" mit 4.531 BRT aus dem Geleitzug KMS-30 im Planquadrat CH 8296 versenkt
Operationsgebiet: Westliches Mittelmeer
07.11.1943 in Toulon eingelaufen
15. Feindfahrt: 25.11.1943 - 29.11.1943
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
25.11.1943 aus Toulon ausgelaufen
??.11.1943 U-Boot-Jagd vor St. Tropez (Sondereinsatz)
Operationsgebiet: Mittelmeer
29.11.1943 in Toulon eingelaufen
16. Feindfahrt: 01.12.1943 - 13.12.1943 ++
Unter Kapit�nleutnant Gerd Kelbing
01.12.1943 aus Toulon ausgelaufen
12.12.1943 - 07:10 Uhr britischer Zerst�rer "HMS Tynedale" mit 1.000 BRT aus dem Geleitzug KMS-34 im Planquadrat CH 9615 versenkt
12.12.1943 - 14:45 Uhr britischer Zerst�rer "HMS Holcombe" mit 1.087 BRT aus dem Geleitzug KMS-34 im Planquadrat CH 9653 versenkt
Operationsgebiet: Mittelmeer, vor Constantine und Algier
13.12.1943 Verlust des Bootes
|
Schicksal:
| | |
Datum: | | 13.12.1943 - 14:50 Uhr |
Letzter Kommandant: | K | Gerd Kelbing |
Ort: | | Im Mittelmeer n�rdlich von Constantine (Algerien) |
Position: | | 37°38'N-05°58'O |
Planquadarat: | | CH 9386 |
Versenkt durch: | | Nach einer 32 st�ndigen Jagd durch die US-Zerst�rer "USS Niblack", "USS Wainright", "USS Benson" und die britischen Zerst�rer "HMS Calpe" und "HMS Holcombe" zum Auftauchen gezwungen und selbstversenkt |
Tote: | | 0 |
Überlebende: | | 51 |
Detailangaben:
|
Bericht des Kommandanten Gerd Kelbling �ber die Versenkung:
11.12.1943, in der Morgend�mmerung
erreichten wir die algerische K�ste. Wegen wolkenlosen Himmels und Vollmond wieder von der algerischen K�ste
abgesetzt. Am Abend zieht Bew�lkung auf, und wir gingen wieder an die K�ste. Kurz vor der Morgend�mmerung getaucht.
Im Horchger�t schnelle Schraubenger�usche. Im Sehrohr war in der gerade begonnenen D�mmerung ein schwacher Schatten
erkennbar. Eine Gelegenheit, einen T-5 Zaunk�nig auszuprobieren. Er traf in nur 14 Sekunden im direkten Schu� und der
britische Zerst�rer "HMS Tynedale" sank.
Sofort setzten wir uns Richtung See ab und wurden von zwei weiteren
Zerst�rern ("HMS Holcombe" und "USS Niblack") gesucht. Asdic und einige ungezielte Wasserbomben waren h�rbar. Erst
gegen Mittag werden die Suchger�usche leiser. Wir gingen vorsichtig auf Sehrohrtiefe uns sahen in 1500 Meter Entfernung
einen Zerst�rer gestoppt liegen.
Ein weiterer T-5 verlie� das Rohr. Unmittelbar nach dem Schu� drehte der Zerst�rer
in unsere Richtung und ging auf hohe Fahrt. Schnell tauchten wir wieder. Nach langen drei Minuten und 40 Sekunden erfolgte
eine Detonation, Sinkger�usche und weitere Detonationen.
Wir steuerten das Boot unter eine Salzschicht und richten
uns auf eine lange Verfolgung ein. Die Zerst�rer suchten h�rbar, fanden uns aber nicht. Unsere Hoffnung war die Nacht, in
der der Mond am h�chsten stand, damit wir aus dem dunkleren Horizont nicht �berrascht werden konnten. Gegen 01:30 Uhr
war es soweit. Die Zerst�rer waren kaum noch zu h�ren. Wir gingen auf Sehrohrtiefe. Ein Rundblick durchs Sehrohr, nichts zu
sehen, Auftauchen. Das Turmluk auf und schnell auf die Br�cke. Nur strahlender Mondschein. Man h�tte auf der Br�cke die Zeitung
lesen k�nnen. Beide Diesel wurden schnell auf H�chstfahrt gebracht. Ausguck und Bedienung f�r die drei 2 cm Maschinenkanonen auf
die Br�cke. Das alles dauert nur Sekunden und unser Boot rauschte gegen Norden. Die vier Br�ckenw�chter haben jeder ihren 90
Grad Sektor und ich �bernahm den Himmel. Aber man lie� uns keine f�nf Minuten ruhe. Ein Wellington Bomber flog von Steuerbord
quer an in 300 Meter H�he mit gesetzten Positionslichtern. Noch war er etwa 3000 Meter entfernt und hatte uns wohl nicht erkannt.
War es Zufall oder Radarortung? W�rde er uns sehen, wenn er uns �berflog? Bei der ruhigen See und Helligkeit mit gro�er
Wahrscheinlichkeit. Dann aber gab es kein entrinnen mehr, weil wir nicht mehr tauchen konnten, und er die Zerst�rer
oder andere Flugzeuge herangeholt h�tte.
Also: "Angriff ist die beste Verteidigung!" Wir er�ffneten das Feuer
auf 2000 Meter Entfernung. Der Pilot war offenbar �berrascht. Er zog die Maschine hoch zeigte seine breite Unterseite
als Ziel. Die Flak-Bedienung feuerte, was rausging, und Treffer waren deutlich zu beobachten. Das Flugzeug drehte ab,
warf seine Bomben im Notabwurf ins Meer und verschwand hinter den Wassers�ulen. Die Leuchtspur der Flak aber war weit
zu sehen und die zerst�rer w�rden in K�rze wieder da sein. Also Alarm und unter die Wasseroberfl�che. Es dauerte nur
wenige Minuten und der erste Zerst�rer �berlief mit H�chstgeschwindigkeit das Boot. Ein weiterer kam bald hinzu.
Asdic-Ger�usche und wahllos einige Wasserbomben. Die Jagd begann von neuem.
Unsere Situation war folgende:
Keine Batterieladung, keine Pre�lufterg�nzung, unvollst�ndige Durchl�ftung. Wie lange k�nnten wir damit durchhalten?
In dieser Nacht war an ein Entkommen �ber Wasser nicht zu denken. Der Leitende Ingenieur und Obersteuermann rechnen:
Bei sparsamsten Verbrauch k�nnten die Batterien bis zur kommenden Nacht aushalten. Da lag vielleicht eine, wenn auch
sehr kleine Chance auszubrechen. So hingen wir mit Schleichfahrt im Halbdunkel unter der Wasseroberfl�che auf etwa
120 Meter Tiefe und �ndern hin und wieder den Kurs. Generalrichtung Nord. Oben waren die suchenden Zerst�rer deutlich
zu h�ren.
So ging es bis zum n�chsten Mittag. Oberfunkmaat Zimmermann meldete aus dem Horchraum lauter werdende
Schraubenger�usche und dazwischen kreiss�gen�hnliche T�ne. Der L�rm war jetzt mit blo�em Ohr zu h�ren. Der Zerst�rer
�berlief uns und warf sechs Wasserbomben, die das Boot entsetzlich zurichten: Maschinen, Ruderanlage und Licht fielen
aus, das Boot kippte um 40 Grad nach vorn. Der LI befahl: "Alle Mann achteraus." Die M�nner krochen auf den Flurplatten
nach hinten. Wie eine Schaukel kippte das Boot auf 40 Grad Achterlastigkeit und fiel auf 150 Meter durch. ein zweiter
Anlauf bescherte uns zehn Wasserbomben, die noch n�her lagen als die ersten. Das Boot fiel schnell und konnte nur durch
Pre�luft bei 250 Meter Tauchtiefe abgefangen werden. Durch die Luftblase in den Tauchtanks stieg das Boot erst langsam,
dann immer schneller. Von achtern kam �ber das Sprachrohr die Meldung: "Wassereinbruch im Dieselraum!" Auf meine R�ckfrage:
"Wieviel?" "Vier Liter in der Minute." Zentralemaat Uebersch�r lie� etwas Luft aus dem Tauchtank, damit das Boot unter
Wasser blieb, aber es fiel wieder, und vom Dieselraum kam die Berichtigung: "400 Liter in der Minute, E-Maschinenbilge l�uft
�ber." Damit war das Boot unter Wasser nicht zu halten und ich befahl: "Druckluft auf die Tanks, auftauchen. Wir sehen uns
in Gefangenschaft wieder."
Zentralemaat Uebersch�r drehte das Ventil auf. Zischend str�mte die Luft in die Tauchtanks.
Schnell war der Vorrat ersch�pft, denn wir hatten durch das Anblasen auf 250 Meter Tiefe sehr viel Luft verbraucht. Es reichte
aber, um U 593 auf 110 Meter Tiefe zum Stehen zu bringen. Hier hingen wir mit 40 Grad Achterlastigkeit, und das
Tiefenmanometer ging weder nach unten noch nach oben. Bei dem Wassereinbruch aber musste es in K�rze nach unten gehen. Nur ein
Schub mit den Schrauben, der uns eine Tendenz nach oben gab, konnte uns jetzt retten. Die Umdrehungsanzeiger standen auf Null.
Ich rief durchs Sprachrohr: "Mit allen Mitteln versuchen, die E-Maschine in Gang zu bringen." Gespannt schauten wir auf die
Umdrehungsanzeiger, und der Leitende Ingenieur klopfte in aller Ruhe ans Manometer, das sich nicht r�hrte.
"Nur jetzt
nicht nochmal Wasserbomben", war mein Gedanke. Pl�tzlich zuckte der eine Umdrehungsanzeiger und ging langsam auf halbe Fahrt.
Meter f�r Meter schob die Schraube unser Boot nach oben. Dann ging pl�tzlich alles ganz schnell. Die Luftblase in den Tanks
dehnte sich durch den nachlassenden Au�endruck aus, und das Boot wurde immer leichter. Ich kletterte unter das Turmluk und rief
dem Leitenden Ingenieur zu: "Sag Bescheid, wenn das Boot raus ist."
"Boot ist raus", ich drehte das Turmluk auf, das durch
den �berdruck im Boot sofort aufsprang. Das Manometer hatte die Bomben auch nicht vertragen, und mir st�rtze die gr�ne See entgegen.
Im n�chsten Augenblick aber schien mir die Sonne ins Gesicht, und ich war mit einem satz auf der Br�cke. Je ein Zerst�rer an
Steuerbord und Backbord in 1000 Meter Abstand und im gleichen Augenblick schie�en sie auf uns aus allen Rohren.
"Alle
Mann aus dem Boot, Boot versenken!" Wir ziehen zu zweit an den Schwimmwestengurten jeden einzelnen aus dem Turmluk und schickten
ihn au�enbords, damit der Gegner sah, dass wir aufgaben und die Schie�erei einstellte. Als etwa 20 Mann im Wasser waren, h�rte
das Schie�en auf, und wir sahen, dass die Zerst�rer Boote aussetzten und unsere M�nner auffischten.
Schlie�lich bin ich mit den
Leitenden Ingenieur und dem Torpedomaaten H�nert allein auf dem Turm, aber das Boot machte keine Anstalten unterzugehen. "LI,
haben sie unten aufgedreht?" "Jawohl, Herr Kaleu, alle Entl�ftungen und die Bodenventile. Ob die Sprengpatronen noch angeschlagen
wurden, wei� ich nicht sicher." Es war stockdunkel und wir standen bis zu den Knien im Wasser. H�nert lie� sich ins Turmluk fallen
und rief: "Ich drehe vorne noch was auf." Der Bugraum war seine Station. Hier wusste er am besten Bescheid. Ich kletterte hinterher
bis zur Zentrale, um ihn zu warnen, denn das Boot konnte jeden Augenblick untergehen. Gespenstige Stille, Dunkelheit, und das
Pl�tschern des eingedrungenen Wassers. Da kam er schon zur�ck und meldete, das Torpedoluk ge�ffnet zu haben. Wir drei gingen
auf die Back, zogen das Torpedoluk auf und verkeilten es, denn inzwischen kam ein Motorboot mit H�chstfahrt auf uns zu. Es musste
verhindert werden, dass die Gegner das Boot einschleppen konnten, oder auch nur in einer schnellen Aktion die Schl�sselunterlagen
aus dem Funkraum holten.
Mit jeder D�nungssee schlug jetzt ein Schwall Wasser in das vordere Torpedoluk. So w�rden sie das
Boot kaum noch einbringen k�nnen. Bei einem Blick zur�ck sah ich, dass unsere Turmverkleidung von Einsch�ssen durchl�chert war
wie ein Sieb. Dahinter hatte die ganze Besatzung das Boot verlassen. Das Motorboot legte an. Eine Maschinenpistole wurde
auf uns gerichtet. Ein Offizier sprang an Deck und rief: "Where is the Captain?" Ich ging langsam auf ihn zu und sagte im
spontanen Einfall: "I am the Captain, but kepp off, the torpedoes will blow up in a few seconds." Das verhinderte jede Aktion
der Amerikaner. Er schob uns drei in sein Motorboot und legte mit H�chsfahrt ab. Auf dem Weg fischten wir noch unseren
Koch Hans Heep auf, der einen harmlosen Streifschu� durch seine umfangreichen Pobacken bekommen hatte.
Zu meiner
Beruhigung beobachtete ich, dass zwei Boote der Zerst�rer unsere schwimmende Besatzung aufnahmen, und dass schlie�lich
U 593, wie bei einem schulm��igen Tauchman�ver unter den "Hurra"-Rufen der noch schwimmenden Seeleute unterging.
Was war inzwischen oben passiert? Unser T-5 Zaunk�nig hatte am 12.12.1943 um 07:10 Uhr "HMS Tynedale"
getroffen und versenkt. "HMS Holcombe" und "USS Niblack" suchten anschlie�end nach uns. Um 14:44 Uhr bekam "HMS Holcombe"
Asdic-Kontakt und drehte mit H�chstfahrt auf uns zu zum Angriff. Gleichzeitig l�sten wir unseren T-5 Torpedo, der den
Zerst�rer im Anlauf auf uns traf und versenkte. Jetzt war die "USS Niblack" zun�chst allein und wurde verst�rkt
durch "HMS Calpe", "USS Benson" und "USS Wainright". Gleichzeitig wurden von Algier laufend Flugzeuge der 36. und 459.
Squadrons zur Unterst�tzung der Jagd gestartet.
Am 13.12.1943 um 14:07 Uhr bekam "USS Wainright" Asdic-Kontakt,
drehte sofort an und warf um 14:12 f�nf Wasserbomben. "HMS Calpe" nahm den Kontakt auf und warf um 14:30 zehn Wasserbomben.
Um 14:41 tauchte U 593 auf und sank um 14:50 Uhr.
| |
|
|