Daten:
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Typ: | | VII C |
Bauauftrag: | | 25.08.1941 |
Bauwerft: | | Blohm & Voss, Hamburg |
Serie: | | U 983 - U 994 |
Baunummer: | | 190 |
Kiellegung: | | 17.10.1942 |
Stapellauf: | | 16.06.1943 |
Indienststellung: | | 28.07.1943 |
Indienststellungskommandant: | K | Hubert Nordheimer |
Feldpostnummer: | | 54093 |
Feindfahrten:
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Anzahl Feindfahrten: | 4 |
Versenkte Schiffe: | 1 |
Versenkte Tonnage: | 1.920 BRT |
Beschädigte Schiffe: | 0 |
Beschädigte Tonnage: | 0 BRT |
Detailangaben der Feindfahrten:
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1. Feindfahrt: 22.01.1944 - 28.02.1944
Unter Kapit�nleutnant Hubert Nordheimer
22.01.1944 aus Kiel ausgelaufen
23.01.1944 in Marviken eingelaufen
26.01.1944 aus Marviken ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordmeer (Operation gegen die Konvois JW-56A und JW-56B)
31.01.1944 - 06:01 Uhr unbekannten Zerst�rer aus dem Geleitzug JW-56B im Planquadrat AC 5818 angegriffen
25.02.1944 - 20:55 Uhr britischen Zerst�rer "HMS Mahratta" mit 1.920 BRT aus dem Geleitzug JW-57 im Planquadrat AB 9483 versenkt
28.02.1944 in Hammerfest eingelaufen
2. Feindfahrt: 04.03.1944 - 27.03.1944
Unter Kapit�nleutnant Hubert Nordheimer
04.03.1944 aus Hammerfest ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordmeer (Operation gegen die Konvoi RA-57)
27.03.1944 in Narvik eingelaufen
3. Feindfahrt: 31.03.1944 - 12.04.1944
Unter Kapit�nleutnant Hubert Nordheimer
31.03.1944 aus Narvik ausgelaufen
05.04.1944 in Narvik eingelaufen
08.04.1944 aus Narvik ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordmeer (Operation gegen die Konvoi JW-58)
02.04.1944 - 17:19 Uhr unbekannten Zerst�rer aus dem Geleitzug JW-58 im Planquadrat AC 4428 angegriffen
12.04.1944 in Bergen eingelaufen
4. Feindfahrt: 22.05.1944 - 25.05.1944 ++
Unter Kapit�nleutnant Hubert Nordheimer
22.05.1944 aus Bergen ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordmeer, westlich von Bod�
25.05.1944 Verlust des Bootes
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Schicksal:
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Datum: | | 25.05.1944 - 07:35 Uhr |
Letzter Kommandant: | K | Hubert Nordheimer |
Ort: | | Im Nordmeer westlich von Bodoe (Norwegen) |
Position: | | 65°05'N-07°28'O |
Planquadarat: | | AF 5641 |
Versenkt durch: | | Durch Wasserbomben der Liberator S des 59. britischen Squadron versenkt |
Tote: | | 20 |
Überlebende: | | 33 |
Detailangaben:
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Gegen Mittag des 22.05.1944 verlie� U 990 Bergen. Das Boot sollte auf dem Weg nach Norden versuchen,
einen vermuteten Flugzeugtr�ger zu erfassen und anzugreifen. Doch bereits am 24.05. wurde ein Notsignal von U 476 eingefangen,
das meldete, gebombt worden zu sein und ein Flugboot abgeschossen zu haben. Auf einen erneuten Funkspruch, nicht mehr fahr- und
tauchklar zu sein, wurden Peilsignale angefordert, da der Standort bei der extremen Wetterlage nicht exakt zu bestimmen war.
U 990 ging auf H�chstfahrt und drehte in die Peilrichtung. Der Ausguck wurde auf acht Mann verst�rkt, das Anlegen von
Schwimmwesten, bzw. Tauchrettern wurde befohlen. 14 bis 15 Stunden m�gen so vergangen sein, da wurde endlich ein roter Stern
gesichtet.
Wir hatten unsere Kameraden gefunden. Als die Br�ckenwache noch Wrackteile eines abgeschossenen Flugzeugs
bemerkte, breitete sich Freude im Boot aus. Die Stimmung brach jedoch abrupt ab, als einzelne leere und umgeschlagene
Schlauchboote gesichtet wurden, die anzeigten, dass diese Rettungsmittel dem gewaltigen Seegang nicht standgehalten hatten und den
darin befindlichen U-Boot-Kameraden bei dieser Wetterlage keinen Schutz bieten konnten. In diesem Augenblick wurde U 476 auf
einen Wellenberg gehoben, um sofort wieder in Gischt und Wellental zu verschwinden. Vorsichtig schob sich U 990 an die
Sichtstelle heran. Ein tragischer Anblick tat sich auf. Das Heck von U 476 lag tief im Wasser, der Bug ragte hoch hinaus. Auf
ihm und der Br�cke standen M�nner, die winkten und um ihr Leben schrien. Schnell wurde gehandelt. Der Versucht, U 476 in Schlepp
zu nehmen, wurde nach einigen vergeblichen Anl�ufen aufgegeben, zumal der Seegang und die immer noch eine Gefahr bildende feindliche
Luftwaffe der Absicht entgegenstanden, das schwer angeschlagene Boot einzuschleppen. Die Bergung der Restbesatzung, unter ihr der
Kommandant und der Leitende Ingenieur, erwies sich als �u�erst schwierig, da die beiden U-Boote im Sturm verschieden schnell trieben.
U 990 musste wiederholt anlaufen, bis es schlie�lich gelang, mit einer Wurfleinenverbindung die M�nner im Schlauchboot zu retten.
Nach Meldung des Kommandanten von U 476, Oberleutnant zur See Niethmann, war das Achterschiff des Bootes ziemlich
zerst�rt. Alle Maschinen waren ausgefallen. Die Batterie hatte Wasser gemacht und gaste so, dass auch das Vorschiff nicht mehr
betretbar war.
Weil U 476 nicht mehr von der eigenen Besatzung versenkt werden konnte, entschlo� sich der Kommandant
von U 990, das Wrack von U 476 mit einem Torpedo schnell zu beseitigen.
Insgesamt befanden sich jetzt 21 Mann der
Besatzung von U 476 auf U 990. Nun begann eine mehrst�ndige Suche nach eventuell noch lebenden Kameraden in der
kochenden See. Zugleich berichtete U 990 in einem Funkspruch �ber die Lage an die F�hrung und erbat dringend Hilfe.
Schlie�lich schlug Oberleutnant zur See Niethmann vor, die Suche abzubrechen, da bei Seegang 6 bis 7 Sturmb�en von 10 und einer
Wassertemperatur von nur 3 Grad Celsius nach so vielen Stunden niemand mehr am Leben sein konnte. W�hrend dieser Suchaktion
war ein Funkspruch eingegangen, der U 990 mitteilte, dass wegen der Luft- und Wetterlage ein Einsaz von �berwasserstreitkr�ften
nicht m�glich sei, wohl aber das Vorpostenboot V 5901 Drontheim verlassen w�rde, um auf Peilzeichen von U 990 das Boot in das
Geleit aufzunehmen.
V 5901 hatte soeben eine harte Geleitfahrt hinter sich gebracht, so dass Boot und Besatzung eigentlich
dringender Erholung bedurften. Das galt vor allem f�r die Maschinen, die man mit zus�tzlichem �l hatte schmieren m�ssen. Durch
das verbrannte und verschmorte �l sahen die Maschinenr�ume wie R�ucherkammern aus, das Maschinenpersonal war v�llig schwarz.
Als dem Kommandanten, Oberleutnant zur See Klaa�ens, die Lage geschildert wurde, war er dennoch sofort freiwillig bereit,
sich, sein Boot und seine M�nner erneut einzusetzen, um den bedrohten Kameraden zu Hilfe zu eilen.
U 990 war inzwischen
getaucht, ging aber nach einigen Stunden wieder nach oben, um das Boot zu durchl�ften und um die Peilsignale zu korrigieren.
Dann ging es in die aufgew�hlte, doch sch�tzende Tiede, bis aus der Funkpeilrichtung Schraubenger�usche zu h�ren waren, die
best�ndig lauter wurden. Sorgf�ltig nahm der Kommandant von U 990 einen Rundblick und beobachtete trotz aller Schwierigkeiten
durch die �berrollende See den Himmel, um beim Auftauchen nicht unliebsamen �berraschungen ausgesetzt zu sein.
Die Besatzung wurde erneut mit angelegten Schwimmwesten auf die Gefechtsstationen befohlen, ehe das Boot in der N�he von
V 5901 auftauchte, dem man zuvor �ber UT (Unterwassertelefon) den Standort gemeldet hatte. Gl�cklich winkten die U-Boot-M�nner
der Besatzung auf dem schwer rollenden V 5901 zu. Dann folgte U 990 im Geleit mit Abstand 300 Metern zum Vorpostenboot.
Nur kurze Zeit war man im Geleit gefahren, da wurde gegen 06:23 Uhr auch schon Fliegeralarm gegeben. Die Liberator S geflogen
von Sqn Ldr B. Sisson hatte die Boote erfasst
und kreiste zun�chst im weiten Abstand um den Verband. Sobald das Flugzeug auf Angriffskurs ging und in Reichweite der
Flak-Waffen kam, bellte ihm das geballte Feuer beider Boote entgegen. Obwohl bei der unruhigen Plattform die Sch�sse nicht gut
lagen, drehte die Maschine immer sofort ab. Die Situation verschlechterte sich aber, als tiefh�ngende Schneewolken �ber das
Boot zogen und sich die Liberator in ihnen verbergen konnte. L�ngere Zeit blieb das Flugzeug unsichtbar. Pl�tzlich stie� es im
steilen Gleitflug auf U 990 nieder und feuerte mit allen Maschinenwaffen auf das Boot. Wie viele M�nner getroffen wurden,
konnte keiner �bersehen. Wir erwiderten das Feuer, doch nach dem 7. Schu� fiel die 3,7 cm Kanone aus. Nur am Backbord-Zweizentimeter
Zwilling stand allein der Hauptgefreite Anger und feuerte das Magazin leer. Da klinkte die Liberator sechs Wasserbomben aus, die
taumelnd auf das Boot zufielen. U 990 versuchte mit �u�erster Kraft und Hartruder, die Trefferlage auszuman�vrieren.
Vergeblich, die sechste Wasserbombe traf das Boot etwa Vorkante Turm und �bersch�ttete es mit einem riesigen Wasserschwall,
von dem einige M�nner der Gesch�tzbedienung und der Ausgucks au�enbords geschleudert wurde, obwohl sie mit Stahlgurten angeseilt
waren. Hilflos trieben sie achteraus, die meisten von ihnen wohl verwundet. Das Vorschiff von U 990 war im Innern v�llig
durcheinander geschlagen. In H�he des Funkraumes machte es Wasser, so dass es vorn absackte und zu unterschneiden drohte. Da
die Maschinen intakt sein mussten, befahl der Kommandant: "�u�erste Kraft zur�ck!" In diesem Augenblick wurde aus der Zentrale
gemeldet: "Das Boot macht stark Wasser und l�sst sich nicht mehr halten!" "Pressluft in alle Tanks!" Alle Mann aus dem Boot!
Schotten dicht!" Diese Befehle wurden schnell und exakt ausgef�hrt und in etwa zwei bis drei Minuten befand sich die gesamte
Besatzung, dazu die geretteten Kameraden von U 476 und die eigenen Verwundeten auf der Br�cke und dem Wintergarten. Unter
ihnen auch der leitenden Ingenieur Oberleutnant (Ing) Br��kamp von U 990, dem durch die Detonation die Wirbels�ule
zusammengestaucht worden war. An Rettungsmitteln hatte man nur ein einziges Einmannschlauchboot mitbringen k�nnen.
Das
Boot war inzwischen tiefer gesackt. Die M�nner gingen auf Befehl des Kommandanten ruhig ins Wasser. Gr�ne Seen liefen �ber den
Turm. Der II WO Leutnant zur See Heidt, der Maschinenmaat Regber, aber auch Oberf�hnrich zur See Tilz, der seine erste
U-Boot-Unternehmung als III WO fuhr, stiegen trotz Warnung noch einmal in den Turm, um weitere Rettungsmittel zu holen. Da schlug
die See das Turmluk zu, und dem II WO gelang es, trotz der einbrechenden Wassermassen, das Boot zu verlassen, w�hrend die beiden
anderen tapferen Soldaten mit dem Boot in die Tiefe gezogen wurden.
Das alles geschah in den Morgenstunden des 25.05.1944
etwa 180 Seemeilen nordwestlich von Drontheim. Die M�nner von U 990 und U 476 waren weit in der kochenden See verteilt.
Mittelpunkt bildete das einzige Schlauchboot, auf dem der verwundete Leitende Ingenieur lag. Trotz seiner Verwundung organisierte
er, dass sich jeweils acht Mann im Wechsel an das Schlauchboot klammern durften. Den Schiffbr�chigen war klar, dass sie m�glichst
zusammenbleiben mussten, wollten sie nur eine kleine Chance f�r die Rettung haben.
Die Rettungsaktion war f�r V 5901 �u�erst
schwierig. Der Sturm trieb das gestoppte Fahrzeug schneller ab, als die M�nner in ihrer schweren Polarausr�stung schwimmen konnten.
Doch hatten sie den Vorteil, l�nger warm zu bleiben als die leichtbekleideten M�nner aus den Maschinenr�umen, die bei der eisigen
Wassertemperatur schnell unterk�hlt wurden. V 5901 musste immer wieder anlaufen, um einzelne Seeleute aufzunehmen. Mancher war
nicht in der Lage, mit den erstarrten Fingern, die zugeworfene Leine zu halten. Mit den Z�hnen wurde das von dem einen oder anderen
versucht. Angeseilt standen die M�nner von V 5901 bis zur H�fte im Wasser und versuchten, winzelne Schiffbr�chige �ber das Netz zu
ziehen. Durch die geschilderten ung�nstigen Umst�nde verging nat�rlich Zeit, so dass mancher Seemann unterk�hlt die Besinnung verlor
und stumm in die Tiefe sank. Dennoch gelang es dem seerfahrenen Klaa�ens, insgesamt 52 Mann von beiden U-Booten zu retten, darunter
die beiden Kommandanten und die beiden Leitenden Ingenieure.
W�hrend dieser Rettungsaktion hielt die Liberator weiter
F�hlung , griff aber nicht an. Kaum nahm aber V 5901 Kurs auf die K�ste, da attakierte das Flugzeug erneut das Vorpostenboot,
allerdings nur aus gr��erer Entfernung. Vielleicht hatte das Flugzeug keine Bomben mehr oder wollte sich nach dem Erfolg au�erhalb
des Flakfeuers halten. Die britische Maschine hielt aber weiterhin F�hlung, bis sie, von deutschen J�gern vertrieben, in den
sch�tzenden Wolken entkommen konnte. Die Besatzungen wurden in Drontheim an Land gesetzt und vereinigten sich letztmalig am
Grabe des tapferen, an Ersch�pfung gestorbenen Hauptgefreiten Anger. Dieser war der einzige Nichtschwimmer an Bord, den man mit Hilfe
des Schlauchbootes gerettet hatte.
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