Daten:
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Typ: | | IX C 40 |
Bauauftrag: | | 14.10.1941 |
Bauwerft: | | Deutsche Werft AG, Hamburg-Finkenwerder |
Serie: | | U 1227 - U 1235 |
Baunummer: | | 392 |
Kiellegung: | | 02.03.1943 |
Stapellauf: | | 22.10.1943 |
Indienststellung: | | 13.01.1944 |
Indienststellungskommandant: | K | Armin Zinke |
Feldpostnummer: | | 55295 |
Feindfahrten:
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Anzahl Feindfahrten: | 1 |
Versenkte Schiffe: | 0 |
Versenkte Tonnage: | 0 BRT |
Beschädigte Schiffe: | 0 |
Beschädigte Tonnage: | 0 BRT |
Detailangaben der Feindfahrten:
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1. Feindfahrt: 13.07.1944 - 20.08.1944 ++
Unter Korvettenkapitän Armin Zinke
13.07.1944 aus Kiel ausgelaufen
15.07.1944 in Kristiansand eingelaufen
16.07.1944 aus Kristiansand ausgelaufen
18.07.1944 in Drontheim eingelaufen
26.07.1944 aus Drontheim ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordatlantik (Auftrag war das Absetzen von Agenten bei Long Island)
20.08.1944 Verlust des Bootes
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Schicksal:
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Datum: | | 20.08.1944 - 14:43 Uhr |
Letzter Kommandant: | KK | Armin Zinke + |
Ort: | | Im Nordatlantik südöstlich von Neufundland |
Position: | | 42°20'N-51°39'W |
Planquadarat: | | CC 2258 |
Versenkt durch: | | Durch drei Avenger und zwei Wildcats vom US-Geleitträger "USS Bogue" (Squadron VC42) der US-Task Group 22.3 versenkt. |
Tote: | | 17 |
Überlebende: | | 41 (1 Offizier, 7 Unteroffiziere, 32 Mannschaften, 1 Passagier) |
Detailangaben:
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Das Boot wurde von einer Bombe beschädigt. Nachdem sich U 1229 noch zwei Stunden
unter Wasser hielt, musste es infolge der Schäden an den Batterien und Taucheinrichtungen auftauchen und
wegen andauernden Fliegerbeschusses aufgegeben werden. 41 Besatzungsangehörige wurden nach siebenstündigem
Aufenthalt im Wasser von einem Zerstörer, der zu einer Flugzeugträger-Suchgruppe gehörte, aufgenommen.
An Bord des Bootes befand sich ein deutscher Agent, der an der USA-Ostküste bei Maine abgesetzt werden sollte.
Die Versenkung von U 1229 nach amerikanischen Berichten:
U 1229 verließ am 13.07.1944 um
08:00 Uhr Kiel, am 15.07.1944 um 02:00 Uhr wurde Kristiansand erreicht. Hier wurde das Boot nochmals betankt, und
die Batterien aufgeladen. Am 16.07.1944 um 02:00 Uhr wurde Kristiansand verlassen, Richtung Bergen dicht an der
Küste haltend. Bergen wurde am 16.07.1944 um 19:00 Uhr erreicht und frischer Proviant übernommen. Am
17.07.1944 verließ U 1229 Bergen. Am 19.07.1944 gegen Abend kam es zu einer Schnorchelpanne, nachdem
im getauchten Zustand mit ausgefahrenem Schnorchel die Abgasleitung des Diesels brach. U 1229 musste beidrehen
und Kurs Drontheim nehmen, das am 20.07.1944 gegen 02:00 Uhr erreicht wurde. Nach kurzer Reparatur verließ U 1229
am 26.07.1944 Drontheim mit Kurs Atlantik. Während der folgenden 14 bis 18 Tage fuhr U 1229 fast ununterbrochen
mit Schnorchel getaucht. Soweit es das Wetter erlaubte, tauchte Zinke gewöhnlich jeden Tag zehn bis 15 Minuten
auf, um die Position zu überprüfen.
Etwa eine Woche vor dem Sinken änderte Zinke seine Taktik und
fuhr U 1229 den ganzen Tag über Wasser. Gewöhnlich tauchte man jeden Abend gegen 20:00 Uhr und blieb
6 bis 8 Stunden unter Wasser, damit sich die Mannschaft ausruhen konnte. Der I. Wachoffizier, Leutnant zur See Hans
Quirin, protestierte bei Zinke, dass es Selbstmord sei, tagsüber aufgetaucht zu fahren. Doch Zinke setzte
seine Befehlsgewalt durch, und ignorierte die Meinung seiner Offiziere. Fünf oder sechs Tage vor dem Sinken
sichtete die Brückenwache in der Ferne eine Korvette und ein viermotoriges Flugboot vom Typ Catalina. Das Boot
tauchte rechtzeitig und es kam zu keinem Zwischenfall.
Am 20.08.1944 abends fuhr U 1229 wieder aufgetaucht, wie es während
der letzten Tage so üblich gewesen war, als man in einiger Entfernung ein Flugzeug entdeckte, das zum Angriff
bereit war. Das Feuer wurde sofort auf das Flugzeug eröffnet, das sich in niedriger Höhe näherte
und seine Bomben abwarf, die an der Backbordseite detonierten. Die folgenden Explosionen schleuderten vier Männer
der Geschützbedienung sowie eine der 20 mm Kanonen über Bord. Die fünf Männer, die über
Bord gingen, waren verloren. Der Rest der Brückenwache kletterte eiligst unter Deck, und das Alarmtauchmanöver
wurde eingeleitet. Im Boot waren nur wenige Schäden sofort sichtbar, obwohl es stark erschüttert worden
war. Das Licht ging aus, doch bald flackerte die Notbeleuchtung. Nur durch das Turmluk drang ein wenig Wasser ein.
Die Stelle konnte aber ohne Schwierigkeiten abgedichtet werden. Das Boot war auf 60 Meter getaucht, als man feststellte,
dass die Batterien schwer beschädigt worden waren. Schätzungsweise waren 35 Zellen zerstört, und
die Motoren verloren rasch an Energie. Daraufhin ließ man das Boot wieder bis auf 30 Meter aufsteigen. In
der Zwischenzeit befürchtete man, dass einer der Brennstofftanks beschädigt worden war, und an der
Oberfläche eine Ölspur zu sehen war. Wie sich später herausstellte, war diese Befürchtung
begründet. Im Laufe der Zeit wurden die Batterien immer schwächer, Gase begannen sich anzusammeln. Der
nächste Befehl lautete, mit dem Boot auf Schnorcheltiefe zu gehen, um ein Fahren mit dem Schnorchel zu ermöglichen.
Zwei Versuche, die Diesel zu starten, misslangen und das Boot tauchte auf. Als die Sehrohre und der Schnorchel an
der Wasseroberfläche erschienen, vernahm man im Boot harte Schläge, die als Bordwaffenbeschuss eines
Flugzeugs identifiziert wurden. Die Lage des Bootes wurde als hoffnungslos angesehen und der Befehl gegeben, jetzt
etwa zwei Stunden nach dem ersten Angriff das Boot zu verlassen. Als die Mannschaft aus dem Turm stieg, geriet sie
unter heftigen Beschuss durch das angreifende Flugzeug und es gab viele Verwundete. Es wurde kein Versuch unternommen,
die Geschütze zu besetzen. Zinke sah man zuletzt unverwundet auf der Brücke stehen, vermutlich wurde er
später von Geschossen getötet, ebenso wie der I. Wachoffizier Quirin, der mehrere Male von Kugeln getroffen
wurde und auf dem Deck des U-Bootes starb. Beide gingen mit U 1229 unter.
Es wurde kein Versuch gemacht, das
U-Boot zu versenken, denn die Schäden waren durch den Beschuss so groß, das U 1229 bereits am Sinken
war. Die Außentanks waren so durchlöchert, dass man die Luft aus den Tanks zischend entweichen hören
konnte. Kurz nachdem der letzte Mann das Boot verlassen hatte, hörte man aus dem untergehenden Boot eine
ohrenbetäubende Explosion. Dann ging U 1229 im spitzen Winkel mit dem Bug zuerst unter.
Nachfolgender Gefechtsbericht:
Am 20.08.1944 um 12:27 Uhr empfing der Radarüberwacher der Avenger
1C-19 ein Echo auf seinem Radarschirm, dass sich bald als ein aufgetaucht fahrendes U-Boot entpuppte. Die Entfernung
betrug etwa vier Meilen. Aus drei Meilen Entfernung eröffnete das U-Boot das Feuer und schoss weiter, bis die
Bombardierung begann. Eine ausweichende Drehung des U-Bootes brachte seine Steuerbordseite in perfekte Position
für einen Bombenangriff des Flugzeuges. Zwei Bomben wurden aus 100 Fuß Höhe abgeworfen. Sie schlugen
auf der Backbordseite ein, eine ganz nah an der Backbordseite des Turms und die andere etwa 40 Fuß vor dem
Bug. Während des Hochziehens wurde der Turm von den Heckschützen unter Beschuss genommen. Bei den Explosionen
wurde der Kommandoturm zertrümmert, und der Pilot sah, wie etwas vom Heck wegflog. Danach tauchte das U-Boot
unter. Ein Ölfleck dehnte sich von der Tauchstelle etwa eine halbe Meile aus.
Währenddessen wurden weitere
Flugzeuge von der "USS Bogue" gestartet, und andere, die sich bereits in der Luft befanden, wurden über Funk
an den Ort des Geschehens beordert. Um 14:19 Uhr wurde die Kontur eines U-Bootes unter der Ölspur gesichtet.
Um 14:25 Uhr erschienen beide Sehrohre und der Schnorchel an der Oberfläche. Zwei Flugzeuge begannen gleichzeitig
mit dem Bombardement, aber wegen ihres Übereifers näherten sie sich einander im Gleitflug zu sehr an und
waren so gezwungen, ihre Bomben etwa 200 Fuß vor dem Zielpunkt abzuwerfen. Um 14:30 Uhr war das U-Boot vollkommen
aufgetaucht und die Mannschaft erschien in Schwimmwesten und mit Rettungsbooten an Deck. Während dieser Zeit wurde
von den Flugzeugen ununterbrochen der Bordwaffenbeschuss fortgesetzt, bis das Boot gegen 14:43 Uhr unterging. Um
14:43 Uhr hob sich das Heck des U-Bootes über die Oberfläche, der Bug überschlug sich jäh, und
das gesamte Boot glitt in einem spitzen Winkel in die See. Wenige Sekunden später erschütterte eine gewaltige
Explosion das bereits versunkene Boot und schleuderte Wasser und Trümmer 100 Fuß hoch in die Luft. Erst
durch die Befragung der geretteten Besatzungsmitglieder konnte festgestellt werden, dass das Boot nicht selbst versenkt
worden war, sondern das Sinken das Resultat des Beschusses der Flugzeuge war. |
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