Typ - XXIII


Bauwerft:


Deutsche Werft AG, Hamburg
Datum:1943 - 1945
Gebaute Einheiten:U 2321 - U 2331; U 2334 - U 2371

Krupp Germaniawerft, Kiel
Datum:1943 - 1945
Gebaute Einheiten:U 2332 - U 2333; U 4701 - U 4718

Marinewerft Toulon
Datum:1944
Gebaute Einheiten:U 2372 - U 2377

Deutsche Werft AG, Hamburg
Datum:1944
Gebaute Einheiten:U 4001 - U 4120



Abmessungen:

Typverdrängung:
aufgetaucht:233.86 t
getaucht:258.09 t

Abmessungen:
Länge:34.68 m
Breite:4.00 m
Tiefgang:3.661 m

Druckkörper:
Länge:26.00 m
Durchmesser:3.00 m
max. Dicke der Druckkörperplatten:11.50 mm

Sehrohr:
Länge:12.306 m



Maschinenangaben:


Motorenanlage:
Diesel:1 MWM 6-Zyl.-Viertakt-Dieselmotor RS 34 S ohne Aufladung.
E-Maschinen:1 AEG E-Maschine GU 4463/8 und 1 BBC Schleich E-Motor GCR 188
Batterien:2 x 62 Doppelzellen 2 x 21 MAL 740E/23 mit 5400 Ah Kapazität bei 20 stündiger Entladung. Gesamtspannung 240 V.
Batteriegewicht:38.269 t

Höchstleistung:
Diesel:576 PS
E-Maschinen:580 PS + 35 PS

Höchstgeschwindigkeit:
aufgetaucht:10.00 Knoten (U 2340)
getaucht:12.50 Knoten (U 2330)
getaucht mit Schnorchelfahrt:10.75 Knoten (U 2321)
getaucht mit Schleichmotor:4.50 Knoten (U 2330)

max. Fahrstrecke:
aufgetaucht:4450 sm bei 6 kn
2600 sm bei 8 kn
Schorchelfahrt:3100 sm bei 6 kn
2350 sm bei 8 kn
getaucht:110 sm bei 6 kn
21 sm bei 12 kn
getaucht mit Schleichmotor:218 sm bei 2.5 kn
194 sm bei 4 kn

Kraftstoffvorrat:
mit Tauchbunkern:20.76 t



Gewichte:


Schiffskörper ohne Ballast:
S I - Schiffbau:21.63 t
S II - Schlosserei:6.05 t
S III - Tischlerei:1.55 t
S IV - Malerei:1.05 t

Maschinenanlage:
M I - Hauptmaschinen:68.25 t
M II - Sonstiger Maschinenbau:15.10 t

Sonstige:
SchiffbaU (S) Gesamt:93.80 t
Schiffsgewicht bei kleiner Zuladung:179.32 t



Kosten:


Gesamtkosten pro Boot:
Baustoffkosten:523.679 .- RM
Lohnkosten: 83.842 .- RM
185% Regiezuschlag zu Lohnkosten:155.108 .- RM
5% Gewinn: 38.131 .- RM
Preis Gesamt:800.760 .- RM



Bewaffnung:


Torpedorohre:
Bug:2 x 53.3 cm
Heck:- kein -
Torpedos:2 Stück in den Rohren

Die Sonstige Bewaffnung bestand aus:
1 Maschinenpistole mit 700 Schuß Munition.


Geschütze:
Deckgeschütz:- kein -
Flugabwehr:- kein -



Besatzung:

Insgesamt:12 Mann
Offiziere:2
Oberfeldwebel oder Feldwebel:2
Unteroffiziere:4
Mannschaften:6




Sonstiges:

Konstruktionstauchtiefe:100 m *
Prüftauchtiefe:150 m
Rechnerische Zerstörungstauchtiefe:250 m

Nach dem Krieg wurde bei einer Nachrechnung im IKL für "U Hai" und "U Hecht" folgende Werte errechnet:
Konstruktionstauchtiefe:65 m
Prüftauchtiefe:~ 100 m
Rechnerische Zerstörungstauchtiefe:~ 160 m
geringste Schnelltauchzeit:9 Sekunden!!

* Werftangaben



Detail:

Einhüllen küstenboot mit hoher Unterwassergeschwindigkeit, entworfen, um denselben Anforderungen wie der Typ XXI zu entsprechen. Der erste Entwurf, bezeichnet als Typ XXII, forderte eine ähnliche Leistung wie der Typ XXI, aber mit Küstencharakter. Dieser Typ wurde jedoch nie gebaut, denn duch ein gringfügig größeres U-Boot mit verbesserter Leistung, bezeichnet als Typ XXIII, war er schnell überholt.

Wie bei Typ XXI bestand der Rumpf aus zwei übereinanderliegenden Drückkörpern, aber mit Ausnahme der Hecksektion fehlte ihm die äußere Verkleidung. Der obere Druckkörper, vom Durchmesser her der größere von beiden, enthielt die Wohnräume, die Motoren und die Torpedorohre. Der Untere die Akkumulatoren, einige Brennstoffzellen sowie die Tauchzellen. Der Rumpf hatte Stromlinienform und war aus vier Einzelsektionen zusammengesetzt.

Angetrieben wurde das Boot durch eine Einzelschraube, es besaß keine Verkleidung und der Kommandoturm war klein und stromlinienfäörmig. Die vorderen und achteren Steuerungsflächen ergänzten Stabilisierungsflossen, und die achteren Tiefenruder sowie das Steuerruder waren zusammen mit der Schraube von 1.78 m Durchmesser besonders entwickelt worden, um eine hohe Gesamtantriebsleistung bei Tauchfahrt zu erzeugen.

Die Batterien besaßen eine besonders hohe Leistungsfähigkeit. Zusammen mit einem 580 PS Elektromotor ermöglichten sie dem Boot, unter Wasser eine Höchstgeschwindigkeit von 12.50 Knoten länger als eine Stunde und eine Marschgeschwindigkeit von 4 Knoten fast zwei Tage lang duchzuhalten. Zusätzlich war ein Elektromotor für Schleichfahrt eingebaut. Mit einer maximalen Brennstoffmenge von 20.76 t erreichte er einen Fahrbereich von 4450 sm bei 6 kn.

Der Typ XXIII war mit einem Telekopschnorchel, aber nur mit einem Sehrohr ausgerüstet. Wenn dieser Typ auch mit weniger akustischen Einrichtungen ausgestattet war als der Typ XXI, so war doch ein Feuerleitgerät eingebaut, das die Torpedoabschußdaten aus den Ablesungen des Unterwasserhorchgerätes errechnen konnte.

die Bewaffnung bestand lediglich aus zwei Bugtorpedorohren und infolge des begrenzten Raumes wurden keine Reservetorpedos mitgeführt. Die Seeeigenschaften an der Wasseroberfläche waren mäßig, aber insgesamt musste der Typ XXIII als ein sehr gelungenes Boot bezeichet werden.

Das erste Boot vom Typ XXIII, U 2321, lief am 17.04.1944 in Hamburg vom Stapel und wurde am 12.06.1944 in Dienst gestellt. Mit der Montage von 83 U-Booten war begonnen worden und bis zum Ende des Krieges hatte man 62 von diesen in Dienst gestellt. Sechs Boote (U 4713 - U 4718) standen kurz vor der Endmontage und weitere sechs (U 2372 - U 2377) hätten in Toulon zusammengesetzt werden sollen, aber die Sektionen waren während des Rückzuges aus Südfrankreich im Jahr vorher verlorengegangen. Von den 280 Booten des Bauprogramms waren nur 95 begonnen worden. Mehrere Serien sollten auf italienischen Werften bzw. auf Werften an der DonaU in die Endmontage gehen und im Tyrrhenischen Meer und in der Adria bzw. im Schwarzen Meer eingesetzt werden.

Anders al der Typ XXI nahmen Boote vom Typ XXIII in den letzten Kriegsmonaten noch an Kampfhandlungen teil. Im Verlaufe von zehn Unternehmungen vom März 1945 bis Mai 1945 versenkten sie sechs Handelsschiffe ohne eigene Verluste. Der letzte erfolgreiche Angriff eines deutschen Unterseebootes erignete sich um 23:00 uhr am 07.05.1945 vor der Küste Schottlands, als U 2336 (unter Kapitänleutnant Emil Klusmeier) die britischen Handelsschiffe "Avondale Park" (2.878 BRT) und "Sneland" (1.791 BRT) mit je einem einizen Torpedo versenkte. U 2336 kehrte unversehrt zum Stützpunkt zurück und wurde später an die Briten ausgeliefert.

Zwei Boote vom Typ XXIII wurden in See duch Luftangriffe versenkt. Viele weitere U-Boote fielen Bomben, Minen und verschiedenen anderen Ursachen zum Ofper. Die Mehrzahl der Boote versenkte sich selbst oder wurde den Alliierten übergeben, die mehrere von ihnen zu Erprobungen in ihre eigenen Marinen eingliederten. 1956 wurden U 2365 und U 2367 gehoben und mehrere Jahre lang unter den Nahmen "U Hai" und "U Hecht" in der deutsche Bundesmarine verwendet.


Folgende U-Boote wurden zwar in Auftrag gegeben, jedoch wurde nicht mehr mit dem Bau begonnen:
U 2378 - U 2400 (in Toulon); U 2401 - U 2430 (in Ansaldo, Genua); U 2431 - U 2445 (in C. R.D.A., Monfalcone); U 2446 - U 2460 (auf Marinewerft Nikolajew, Schiffswerft Linz); U 2461 - U 2500; U 4719 - U 4891 (bei Krupp Germaniawerft, Kiel); U 4892 - U 5000










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