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Fido

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Die Mark 24 Mine (Fido)
Das Waffensystem "Mark 24 Mine" unterlag einer so strengen Geheimhaltung dass absichtlich dieser irreführende Name (Fido) gewählt wurde. In Wahrheit war die Waffe ein akustischer Torpedo der 1. Generation, vergleichbar mit dem deutschen Torpedo Zaunkönig. Im Gegensatz zum Zaunkönig war der Torpedo allerdings kleiner und hatte nur eine Geschwindigkeit von 12 Knoten. Diese war allerdings vollkommen ausreichend, da sein Primärziel die deutschen U-Boote waren welche maximal unter Wasser eine Geschwindigkeit von sieben Knoten hatten. Der deutsche Pendant "Zaunkönig" war dagegen primär gegen Eskorten gedacht und hatte eine Geschwindigkeit von 24 Knoten.
Die Mark 24 war etwas über zwei Meter lang und war 290 Kilogramm schwer, wobei 42 Kilogramm auf den Sprengkopf entfielen. Die Waffe wurde auf den vom U-Boot beim Alarmtauchgang zurückgelassenen Tauchwirbels gezielt und aus etwa 75 Metern abgeworfen. Nach Eintritt ins Wasser begann der Torpedo sein Suchmuster (Kreis von ca. 3650 m Umfang Durchlauf) dabei orientierte er sich nach den charakteristischen Kavitationsgeräuschen der Schraube des U-Bootes. Nahm der Zielsuchkopf die Geräusche war, schätzte er die Richtung und Tiefe, und die Waffe steuerte in diese Richtung bis sie auftraf. Die Maximallaufzeit der Waffe betrug zirka zehn Minuten. Wenn sie innerhalb dieser Zeit nicht ihr Ziel traf schaltete sich der Antrieb ab und die Waffe sank auf den Meeresboden. Die Gefechtsvorschrift zu dieser Waffe sagte außerdem aus das sie nicht in der Nähe der feindlichen Küsten eingesetzt werden durfte. Die Gefahr wäre zu groß gewesen das die Waffe an den Strand gespült würde. Des weiteren sollte sie nicht eingesetzt werden, wenn die Gefahr bestand das gegnerische Streitkräfte den Einsatz der Waffe beobachteten. Somit wollte man verhindern das die Deutschen Gegenmaßnahmen gegen diese Waffe ergreifen würden. Daher wurde sie nur im Atlantik eingesetzt und dies auch nur von den Flugzeugen der Geleitflugzeugträger und den Langstrecken-Patrouillenflugzeuge.
Der erste bestätigte Treffer mit dieser Waffe war im Mai 1943. Ein Flugzeug des Geleitträgers USS SANTEE zwang durch Maschinenwaffenbeschuss ein U-Boot zum abtauchen. Ein anderes Flugzeug des gleichen Trägers warf dann den Torpedo in den Tauchstrudel des U-Bootes. Diese Angriffsverfahren gibt zugleich auch die typische Angriffstaktik mit dieser Waffe wieder, wenn sie von Trägerflugzeugen eingesetzt wurde. Ein Wildcat Jagdflugzeug üblicherweise eröffnete das Feuer und zwang das Boot zum tauchen und ein Devastator Torpedobomber warf dann den Torpedo ab. Im ersten Einsatz der Waffe detonierte diese nahe am Druckkörper des U-Bootes, welcher es zwang aufzutauchen. Einen Tag später wurde das beschädigte U-Boot von einem Zerstörer versenkt.
Insgesamt wurden im 2. Weltkrieg 346 Mark 24 von den Alliierten verschossen. Sie versenkten 38 U-Boote und beschädigten 32 weitere. Dabei war also die Trefferrate bei gerade mal 20% (68 Torpedos waren Treffer) der eingesetzten Waffen. Für heutige Verhältnisse sehr ungenau. Aber sie zählte damals somit zu der erfolgreichsten Lenkwaffe im 2. Weltkrieg.
Eine Weiterentwicklung der "Mark 24 Mine" gab es ebenfalls. Allerdings wurde sie kaum eingesetzt. Der einzige bestätigte Treffer mit dieser Waffe war zudem auf ein bekanntes U-Boot, wenn auch kein deutsches. Das japanische U-Boot I 52 befand sich auf dem Rückmarsch von Frankreich nach Japan, als es von einer Liberator entdeckt wurde. Die Liberator warf eine Sonarboje ab und konnte somit das getauchte U-Boot genau orten, bevor es einen akustischen Torpedo abwarf. I 52 wurde nie wieder gesehen.
Laufgeschwindigkeit der Waffe: 12 kn
Abmessung: ähnlich dem Standardtorpedo 2.14 m lang, 290 kg schwer
Größe des Gefechtskopfes 42 kg
Nach Ablauf der Zeit sank die Waffe auf den Grund um nicht dem Feind in die Hände zu fallen.