Aktionen

Hela

Aus U-Boot-Archiv Wiki

!!! Bitte unbedingt die Anmerkungen beachten/Please pay attention to the notes Klick hier → Anmerkungen für Kriegsschiffe !!!
Datenblatt: Hela
Nationalität: Deutsches Reich
Schiffstyp: Aviso - Flottentender
Klasse: /
Bauwerft: H. C. Stülcken Sohn, Hamburg
Kiellegung: 23.11.1937
Stapellauf: 29.12.1938
Indienststellung: 16.10.1940
Schiffsmaße
Tonnage: 2.113 t (Standard) - 2.520 t (Maximal)
Länge: 99,80 m
Breite: 12,80 m
Tiefgang: 4,05 m
Besatzungsstärke: 224 – 259 Mann Stamm - 108 Mann Flottenstab
Maschinenanlage
Maschine: 2 × Zweitakt-Sechszylinder-MAN-Dieselmotoren
Leistung: 4.720 PS
Höchstgeschwindigkeit: 20 kn (37 km/h)
Bewaffnung
Artillerie: 2 × 10,5-cm-C/32 (L/45) - 1 × 3,7-cm-C/30 (L/83) - 2 × 2-cm-Flak C/30 (L/65)
Torpedobewaffnung: /
U-Boot-Abwehr: /
Ortung: -
Einsatzgeschichte:
Nach nahezu dreijähriger Bauzeit wurde das Schiff am 16.10.1940 unter dem Befehl von Korvettenkapitän Paul Schulze in Dienst gestellt und nach Beendigung der Probefahrten dem Flottenkommando unterstellt. Ab Dezember 1940 diente es als Kommandoschiff der zur Entlastung des Flottenchefs neu geschaffenen Dienststelle des 2. Admirals der Flotte mit dessen Stab, zu jener Zeit Konteradmiral Leopold Siemens.
Am 05.05.1941 brachte die Hela Hitler nach Gdingen, dem während der deutschen Besetzung 1940–45 so genannten Gotenhafen, wo er die dort auf Reede liegende Bismarck vor ihrem Ausbruch in den Atlantik besuchte. Nach dem Untergang der Bismarck nur drei Wochen später, am 27.05.1941, bei dem der Flottenchef Günther Lütjens und sein gesamter Stab ums Leben kamen, wurde die Dienststelle des 2. Admirals der Flotte zwecks Bildung eines neuen Flottenkommandos aufgelöst, und die Hela stand nunmehr bis Kriegsende wieder dem Flottenkommando zur Verfügung. Im Oktober 1943 übernahm Korvettenkapitän Oswald Neumann das Kommando über das Schiff, das er bis Kriegsende befehligte.
Am 16.04.1945 wurde die Hela bei einem britischen Fliegerangriff auf Swinemünde leicht beschädigt. Vor Ende April 1945 gelang es noch, das Schiff angesichts der näherrückenden sowjetischen Streitkräfte mit eigener Kraft über die Ostsee nach Eckernförde zu verbringen, wo es nach der Kapitulation Deutschlands von Großbritannien beschlagnahmt wurde. Während die Seeoffiziere, von den Siegermächten als Nazis angesehen und so bezeichnet, verhaftet wurden, wurde die restliche Mannschaft unter dem Kommando des letzten verbliebenen Offiziers, dem Leitenden Ingenieur Oberleutnant zur See (Ing.) Heinz Johann Schulz, per Fußmarsch nach Mittelholstein in die Kriegsgefangenschaft geführt. Die Mannschaft musste mehrere Wochen auf einem offenen Feld lagern, bis die Ersten im Juli 1945 aus der Gefangenschaft entlassen wurden.
Nach Kriegsende wurde das Schiff der Sowjetunion als Kriegsbeute zugesprochen und am 05.11.1945 in die Schiffsbestandsliste der sowjetischen Marine aufgenommen. Am 25.12.1945 erfolgte die Übernahme, am 20.01.1946 wurde erstmals die sowjetische Flagge gehisst, am 29.03.1946 wurde das Schiff der sowjetischen Baltischen Flotte eingegliedert und am 13.05.1946 unter dem Namen Angara in Dienst gestellt.
Anfangs diente das Schiff dem Hafenkapitän von Leningrad, dem heutigen Sankt Petersburg, drei Jahre später wurde es der Schwarzmeerflotte unterstellt und in Sewastopol, Halbinsel Krim, stationiert. Vom 22.06.1957 bis 13.03.1958 wurde es aufgrund seiner noch von der Kriegsmarine stammenden luxuriösen Ausstattung, so u. a. mit sehr großen holzgetäfelten Kabinen und Speisesalons, als offizielle Regierungsyacht der Sowjetunion genutzt. Viele bekannte Persönlichkeiten und hochrangige Politiker waren auf Einladung der Sowjetregierung Gäste auf dem Schiff, darunter u. a. der finnische Präsident, der indische Premierminister, der König von Afghanistan, die Verteidigungsminister von China, Bulgarien, Ungarn, Polen und Rumänien, und die Marinechefs der DDR, von Bulgarien, Polen und Rumänien. Am 13.03.1958 wurde das Schiff dem Schwarzmeer-Marine-Kommando zurückgegeben. Dort diente es bis 1992 als Kommandoschiff des regionalen Marinebefehlshabers. Damit war die Hela 1992 vermutlich das letzte noch aktive größere Überwasserschiff der ehemaligen deutschen Kriegsmarine, wenn auch unter fremder Flagge. Die Bewaffnung, wie die zwei 10,5-cm-Geschütze auf dem Vor- und Achterdeck, waren hingegen bereits zuvor ausgebaut worden.
Am 26.02.1995 brach im Maschinenraum ein Feuer aus, das von der Besatzung nicht gelöscht werden konnte und schwere Schäden verursachte. Da das Schiff nicht mehr mit eigener Kraft manövrierfähig war, wurde es im Januar 1996 zum Wohnschiff PKZ-14 umklassifiziert und danach nicht mehr als Kommandoschiff oder Regierungsyacht genutzt. In der Folgezeit, bis 2006, wurde das Schiff kaum noch gewartet und rostete vor sich hin.
Bereits um das Jahr 2000 stand das Schiff für kolportierte USD 1,2 Millionen zum Verkauf und wurde in späteren Jahren von einem britischen Schiffsmakler angeboten. 2007 wurde es nach Vermittlung einflussreicher russischer Geschäftsleute von der russischen Marine an den Italiener Antonio Crispino verkauft (mit der Firma Ellici Trasporti srl als Vertragspartner), der es zu einer hochseegängigen Luxusyacht umbauen lassen wollte. Der endgültige Verkaufspreis wurde nicht veröffentlicht. Am 29.04.2011 begannen die Planungs- und Entwicklungsarbeiten, mit denen die italienischen Firmen Navirex von Mario Grasso und das Francesco Rogantin Studio für "Naval Architecture and Engineering" betraut wurden, mit Mr. Fausto Corradini als koordinierendem Projektmanager. Nachdem der Rumpf bereits in einem Trockendock entrostet und neu konserviert und Schrauben und Ruder entfernt worden waren, wurde das Schiff an die Pier einer Werft in Sewastopol geschleppt. Dort wurden zuerst der Kran und bis Mitte 2012 auch alle Aufbauten und der Schornstein entfernt.
Geplant war eine Yacht, die verchartert werden sollte, mit zehn Großraumkabinen, deren individuelles Design dem "Carlton Hotel" in Cannes nachempfunden werden sollte, und einem Salon von 25 m × 10 m Fläche, zudem große Freitreppen und Fahrstühle. Das Schiff sollte diesel-elektrisch betrieben werden, mit einer geplanten Reisegeschwindigkeit von 15 Knoten und einer Höchstgeschwindigkeit von 20 Knoten, was der Leistung der vormaligen Hela entsprochen hätte. Bei ökonomischer Fahrweise von 12 Knoten sollte die Reichweite 5.000 Seemeilen betragen. Die Mannschaft hätte, bei durchschnittlich zwölf Passagieren, 20 Personen umfasst.
Da der italienische Eigner das Projekt aus nicht näher bekannten Gründen aufgab, wurde das Schiff im 4. Quartal 2019, also 79 Jahre nach seiner Indienststellung in Hamburg, auf der Abbruchwerft Inkerman in Sewastopol abgewrackt. Es ist kein Schiff dieser Größenordnung der deutschen Kriegsmarine bekannt, welches derart lange überlebte.
Quellenangabe
Wikipedia/Deutschland | → Hela
Alle Angaben ohne Gewähr !!!!
>>>>U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki - U-Boot-Archiv Wiki<<<<
ubootarchivwiki@gmail.com - Andreas Angerer 39028 Magdeburg Postfach 180132