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KTB U 26 18.11.1939

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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AUS DEM KRIEGSTAGEBUCH - 2. UNTERNEHMUNG VOM 22.10.1939 - 05.12.1939

SONNABEND - 18.11.1939

Gibraltarstraße

Windstille, glatte See, sternklar, kein Mond, gute Sicht, etwas dunstig. Zwischen Gibraltar und Pta. Carnero wieder ein abgeblendeter Zerstörer. Gleichzeitig läuft ein beleuchteter Dampfer in die Bucht w. Gibraltar ein. Ein Scheinwerfer auf der Mole vor Gibraltar beleuchtet ihn einige Zeit. Dieses wiederholte sich bei jedem einlaufenden Dampfer. Um nicht gehorcht zu werden fahren wir über Wasser mit E-Maschinen weiter. Dicht unter der afrikanischen Küste, haben Fischer viele Netze ausgebracht, die ungefähr alle 200 m beleuchtet sind durch auf Korken schwimmende Lampen. Diese Lichteransammlungen verwirren zunächst, bis man erkennt, was es ist. Erkennbar sind sie an einem etwas rötlichen Schein. Wir mußten mehrfach durch solche Netze durchfahren. Mehrfach hellen Schein am Horizont auf der Wasseroberfläche beobachtet. Beim Näher kommen erkennt man die hellen Lampen von Fischerbooten. Die Lichter dieser Boote sind entweder hell brennende Azetylenlampen oder eine Art von Fackeln, die stark Flackern und etwas rörlich Leuchten.

01.00 - Windstille, kein Seegang, glatte See, gute Sicht, an der Küste Dunst. An Stb.-Seite dicht unter der spanischen Küste abgeblendeter Zerstörer mit Parallelkurs in Sicht. Verschwindet später wieder nach Osten.

02.15 - 03.20 - Getaucht vor einem Fahrzeug mit einer Toplaterne, das auf uns zu liegt. Die Anordnung der Positionslaternen läßt ein Kriegsfahrzeug vermuten.

03.20 - Mehrfach sehr schnell auswandernde kleine Fahrzeuge beobachtet, die außer hellen Seitenlaternen ein grünes Toplicht über den ganzen Horizont führen. (S-Boote ?). Tarifa Stb.querab. Mit Westkurs aus der Straße v. Gibraltar weiterhin dicht unter der afrikanischen Küste ausgelaufen.

04.10 - Gibraltarstraße nördl. Tanger, O 3-4, Seegang 3, heiter, mittlere Sicht, dunstige Kimm. Getaucht vor einem abgeblendeten Zerstörer, der nördl. von Tanger auf- und absteht. Der Zerstörer verläßt mit Sonnenaufgang seine Position. Den Rest des Tages unter Wasser geblieben, da zu dicht unter der Küste. Durch das Sehrohr während des Tages mehrere ein- und auslaufende Handelsschiffe beobachtet. Meistens neutrale. Dazwischen ein einlaufender bewaffneter englicher Dampfer. Führt Gaffelflagge. Bug- und Heckgeschütz erkannt. Abstand zum Torpedoangriff zu groß.

19.00 - O 4-5, Seegang 3-4, sternenklar, helle Mondnacht, sehr gute Sicht. Aufgetaucht. Marsch längs der Dampferwegs nach Kap St. Vincent angetreten.

20.00 - 3-4 Schatten in Sicht Rw. 180-200°. Anscheinend ein großes Fahrzeug mit mehreren Zerstörern. Der Verband fährt Zick-Zack. Generalkurs W. Zum Überwasserangriff ist die Mondnacht viel zu hell. Getaucht. Im Sehrohr ist jedoch nichts zu sehen. Angriff ist nicht durchzuführen. Im Horchgerät Geräusch schnell verloren.

21.00 - Aufgetaucht.


ANMERKUNGEN

Kriegstagebuch von U 26, für diese Unternehmung, im Original vorhanden.

Die Einträge im KTB wurden so abgeschrieben wie sie dort verzeichnet sind. Die tabellarische Form habe ich leider nicht beibehalten können, da mir dazu die Vorlage nicht zur Verfügung steht.

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