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KTB U 35 - 1. Unternehmung Seite 16

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23.09.1939
1900 - Aufgetaucht. Nachtmarsch ostwärts. Wie das erst am 24.9. nachmittags mögliche Besteck ergibt, ist Boot unter Wasser stark nach SW vertrieben worden. Wiederum gut sichtige Nacht. Mehrfach muß Handelsschiffen, die wieder mit vollen Lichtern fahren, ausgewichen werden.
Die Bewachung verschärft sich. Vor allem in Nähe der engl. Küste. Wahllos Scheinwerferleuchten und L.G.-Schießen in allen möglichen Richtungen, die L.G.´s liegen teilweise nicht allzuweit vom Boot entfernt, so daß ich etwas nach Süden ausweiche. Der neutrale Handelsverkehr (Schiffe mit gesetzten Laternen) spielt sich etwas auf der Linie Dungeness - Casquetz - Quessant ab. Und zwar einzelschiffsweise.
2100 - Wind und Seegang nehmen zu, Brücke nimmt viel Spritzwasser über, schwieriger Ausguck. Dazu ein so starkes Funken des Auspuffs, das sich jede Fahrtstufe über H.F. - 9 sm -erübrigt. Beide Auspuffarmaturen sind mehr als überholungsbedürftig.
24.09.1939
0329 - Plötzlich an Stb. ein schon ziemlich großer Schatten, der wegen des dauernd überkommenden Spritzwassers erst sehr spät gesehen wird. Sofort gestoppt, damit das Funken des Auspuffs aufgehört. Es ist kaum zu glauben, daß er das U-Boot, das gegen die See marschiert und viel Spritzwasser übernimmt, nicht sieht, zumal er günstig zur See liegt.
Da Franzosen nicht angegriffen werden sollen - es handelt sich um einen Torpedokreuzer der "Bison"-Klasse, anscheinend ein Hafenbewacher vor Cherbourg -, unter Wasser gegangen. Geringste Entf. ungef. 300 m, bei der Helligkeit der Nacht eine Entfernung, die nur der glauben kann, der es selbst mit erlebt hat.

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