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Nordmark

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Datenblatt: Nordmark
Nationalität: Deutsches Reich
Schiffstyp: Dampf-Tankschiff - Troßschiff
Klasse: Dithmarschen-Klasse
Bauwerft: F. Schichau-Werft, Danzig
Kiellegung: 00.00.1936
Stapellauf: 05.10.1937
Indienststellung: 16.12.1938
Schiffsmaße
Tonnage: 10.848 BRT (20.858 t)
Länge: 178,25 m
Breite: 22,00 m
Tiefgang: 9,30 m
Besatzungsstärke: 94 - 208 Mann
Maschinenanlage
Maschine: 2 x Hochdruck-Dampfkessel - 2 x Getriebeturbinen
Leistung: 22.000 PS
Höchstgeschwindigkeit: 20,75 kn (38 km/h)
Bewaffnung
Artillerie: 3 × 15 cm L/48 Kanonen - 2 × 3,7 cm Flak - 6 × 2 cm Flak
Einsatzgeschichte:
Als zweiter Schichau-Bau lief die Westerwald am 05.10.1937 in Danzig vom Stapel und wurde am 16.12.1938 in Dienst gestellt.
Im Juli 1939 fand der erste längere Übungseinsatz der Westerwald statt, als sie das neue Flottenflaggschiff Gneisenau nach dessen erstem Umbau zu einer mehrwöchigen Übungsreise in die Nähe von Madeira begleitete.
Am 22.08.1939 verließ sie dann Deutschland, um das Panzerschiff Deutschland im Fall des erwarteten Kriegsausbruchs im Nordatlantik zu unterstützen. Das Trossschiff bezog eine Position südlich von Grönland und versorgte das Panzerschiff bis zum Abbruch seines Einsatzes achtmal. Die Deutschland hatte nach der Operationsfreigabe am 26.09.1939 nur zwei Dampfer versenkt. Am 22.11.1939 traf die Westerwald eine Woche nach dem Panzerschiff wieder in der Heimat ein und wurde in Nordmark umbenannt.
Im März 1940 verlegte das in Hamburg instandgesetzte Schiff nach Swinemünde in der Vorbereitungsphase des Unternehmen Weserübung. Am 10.04.1940 betankte die Nordmark die beiden Schlachtschiffe Gneisenau und Scharnhorst im Nordmeer, als diese auf das Wiederauslaufen der deutschen Zerstörer aus Narvik warteten, um dann mit Zerstörersicherung wieder in die Heimat zurückzukehren. Die Nordmark verblieb im Nordmeer und versorgte am 13.05.1940 vor Jan Mayen den in den Atlantik auslaufenden Hilfskreuzer Widder. Während des Aufenthalts im Polarmeer hatte die Nordmark Schäden an Bug und Heck durch das Eis erlitten, stand aber dennoch während des Unternehmens Juno, als die beiden deutschen Schlachtschiffe mit dem Schweren Kreuzer Admiral Hipper gegen die alliierten Streitkräfte, die Norwegen evakuierten, vorstießen, als Versorger zur Verfügung und marschierte dabei gleichzeitig in die Heimat. Dabei wurde sie am 27.07.1940 nahe der jütischen Küste von britischen Flugzeugen entdeckt und angegriffen. Die Schäden wurden bei der folgenden Werftliegezeit in Hamburg beseitigt.
Anschließend wurde die Nordmark am 12.09.1940 der zum Schweren Kreuzer umklassifizierten Panzerschiff Admiral Scheer als Versorger für dessen Handelskriegsführung zugeteilt. Am 23.10.1940 verließen beide Schiffe Gotenhafen und liefen durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal nach Brunsbüttel. Gesichert durch drei Torpedoboote fuhren sie am 27.10.1940 nach Stavanger und weiter nach Norden. Bei sehr schlechten Wetterverhältnissen entschied sich der Kommandant des Kreuzers, Kapitän zur See Theodor Krancke, auf der Höhe von Bergen sofort den Durchbruch in den Nordatlantik zu versuchen und entließ seine Begleiter nach Bergen. Der zurückbleibende Tanker sollte dem Feind suggerieren, die Admiral Scheer wäre auch noch in norwegischen Gewässern.
Nach erfolgreichem Durchbruch der Nordmark in den Nordatlantik trafen sich die beiden Schiffe erst am 14.11.1940 westlich der Azoren nach dem Angriff der Admiral Scheer auf den Geleitzug HX-84. Die Admiral Scheer ergänzte ihre Vorräte, Treibstoff hatte sie schon zwei Tage zuvor aus dem aus Teneriffa entsandten Tanker Eurofeld übernommen. Die Nordmark war auf dem Marsch zum ersten Treffen mit der Admiral Scheer schon am 09./10.1940 mit dem U-Boot U 65 zusammengetroffen und hatte es mit Treibstoff versorgt. Das U-Boot sollte vor der westafrikanischen Küste operieren. Sie traf das U-Boot am 28./29.10.1940 erneut und übernahm auch einen Gefangenen von ihm. 350 sm östlich von Suriname traf das Trossschiff am 06.12.1940 erneut die Admiral Scheer, die ihre Vorräte weiter ergänzte und einige Reparaturen unter Nutzung der Ersatzteile und der Ingenieure der NORDMARK durchführte. Am 07.12.1940 wurde dann nochmals U 65 aufgetankt.
Am 14.12.1940 trafen sich die Nordmark und die Admiral Scheer 150 sm südwestlich der Kap Verden und der Kreuzer ergänzte Vorräte und Treibstoff. Das nächste Treffen fand am 26.12.1940 im Südatlantik westlich von St. Helena statt. Die Admiral Scheer brachte das eine Woche zuvor gekaperte Kühlschiff Duquesa (8.651 BRT) mit, das 14.5 Millionen Eier und über 3.000 t Rindfleisch an Bord hatte. Zu diesem Treffen kamen auch noch die Hilfskreuzer Thor und Pinguin sowie der Tanker Eurofeld.
Die Nordmark verblieb im Versorgungsgebiet, während die Kampfschiffe neue Einsatzgebiete aufsuchten. Zuletzt verließ die Thor das Trossschiff nach Auffüllung des Treibstoffs und der Vorräte am 06.01.1941. Gleichzeitig traf der schon am 07.10.1940 von der Pinguin aufgebrachte norwegische Tanker Storstad ein, von dem die Nordmark 6.500 Tonnen Dieselöl übernahm und den sie endgültig für den Durchbruch nach Frankreich ausrüstete. Anschließend begann die Umrüstung der Eurofeld zum Gefangenenschiff, da dieser Tanker seine Ladung abgegeben hatte. Vom 10. bis 13.01.1941 übernahm er 1.200 t Treibstoff und über 100 Gefangene von der Nordmark und begann den Marsch nach Frankreich.
Vom 15. bis 17.01.1941 übernahm die Nordmark Vorräte von der Duquesa Für das kohlenbefeuerte Schiff stand wenig Treibstoff zur Verfügung, da man bislang kohlenbetriebene Schiffe nicht als Prise genommen hatte. Das scherzhaft als Proviantamt Wilhelmshaven-Süd bezeichnete Kühlschiff wurde daher in Schlepp genommen und betrieb nur noch die Kühlanlagen mit den eigenen Maschinen, in denen alles Brennbare an Bord verfeuert wurde.
Am 24.01.1941 traf die Admiral Scheer wieder ein und füllte ihre Vorräte, gefolgt von ihrer Prise Sandefjord Die Ölladung des Tankers war für den Kreuzer ungeeignet, dennoch übernahm die Nordmark einen Teil für geeignete Verbraucher. Auf der Sandefjord wurden etwa 200 Gefangene von den deutschen Schiffen untergebracht, und sie lief dann unter einer Prisenbesatzung zur Gironde, die sie am 27.02.1941 erreichte. Da inzwischen die Seekriegsleitung entschieden hatte, dass alle von der Pinguin aufgebrachten Walfangschiffe nach Frankreich als Prisen entsandt werden sollten, ließ die Admiral Scheer geeignetes Personal auf der Nordmark zurück. Diese lief mit der Duquesa im Schlepp zum nächsten vereinbarten Treffpunkt und gab vom 07. bis zum 09.02.1941 an den Hilfskreuzer Kormoran 1.338 t Treibstoff und andere Versorgungsgüter ab und übernahm vom Hilfskreuzer 170 seiner Gefangenen. Als nächstes Schiff traf sie am 11.02.1941 das HAPAG-Kombischiff Portland das seit Kriegsbeginn in Talcahuano gelegen und den chilenischen Hafen im Januar mit geringem Treibstoffvorrat verlassen hatte. Es brachte jetzt frische Lebensmittel und erhielt den notwendigen Treibstoff für die Heimreise.
Am 15.02.1941 traf die Pinguin wieder bei der Nordmark ein. Sie erhielt Personal für die Prisenbesatzungen ihrer Beute, und die Prise Duquesa wurde ihr überlassen, da für sie keinerlei Brennstoff mehr vorhanden war. Der Hilfskreuzer und das am 18.02.1941 eintreffende Versorgungsschiff Alstertor übernahmen noch Vorräte soweit möglich, und die Pinguin versenkte dann das Kühlschiff. Die Nordmark verließ das Versorgungsgebiet und lief nach Norden vor die brasilianische Küste nördlich des Äquators, wo sie vor allem U-Boote versorgen sollte. Zuerst versorgte sie allerdings am 09.03.1941 nochmals die Admiral Scheer und übernahm deren Gefangene, bevor der Kreuzer in die Heimat zurück marschierte.
Vom 01. bis zum 04.04.1941 übernahm die Nordmark Treibstoff und Vorräte vom aus Frankreich entsandten Tanker Ill (7.603 BRT), der 1940 in Norwegen erbeutet wurde. Vom aus Teneriffa kommenden Tanker Rudolf Albrecht wurden dann frische Nahrungsmittel übernommen. Am 07.04.1941 versorgte die Nordmark die U-Boote U 105 und U 107 die vor Rio de Janeiro operieren und den auslaufenden deutschen Blockadebrecher Lech (3.290 BRT) sichern sollten.
Auf dem Weg zurück nach Süden ins Versorgungsgebiet Andalusien wurde die Nordmark vom Bordflugzeug der Alcantara entdeckt. Sie gab sich als US-amerikanisches Schiff Prairie aus, was akzeptiert wurde. Ehe die Briten herausfanden, dass dies nicht zutreffen konnte, hatten sie den Kontakt verloren und fanden das deutsche Schiff nicht wieder.
Am 16. und 17.04.1941 versorgte die Nordmark die italienischen U-Boote Guliemotti, Archimede und Galileo Ferraris, die am 03.03.1941 aus Massaua ausgebrochen waren und sich auf dem Weg vom Roten Meer nach Bordeaux befanden. Am 22.03.1944 wurde auch noch die zuletzt ausgebrochene Perla versorgt. Die an Bord befindlichen Gefangenen (außer den Verletzten) wurden an den „Gefangenentransporter“ Ermland abgegeben, der mit den Gefangenen des Hilfskreuzers Orion auf dem Marsch vom Pazifik nach Südfrankreich war. Dann ging die Nordmark nach Norden, traf sich nochmals mit dem Hilfskreuzer Atlantis und versorgte am 03.05.1941 erneut U 105 und U 107, um dann endgültig den Einsatz zu beenden.
Am 18.05.1941 nahmen die Zerstörer Erich Steinbrinck, Bruno Heinemann und Friedrich Ihn das heimkehrende Trossschiff Nordmark in der Biskaya auf und geleiteten es über Le Havre bis Boulogne. Dort übernahmen die Minensuchboote M 3, M 4 und M 20 die Sicherung und brachten das Schiff ohne Schäden bis zum 20.05.1941 nach Hamburg. Die drei noch an Bord gebliebenen verletzten Gefangenen wurden in Cuxhaven an Land gegeben. In 212 Seetagen hatte die Nordmark 33.664 Seemeilen zurückgelegt und dabei 41 Versorgungen durchgeführt. Neben der Admiral Scheer und acht U-Booten hatte sie die Hilfskreuzer Thor, Kormoran und Pinguin sowie zehn Hilfsschiffe, Prisen oder Blockadebrecher versorgt.
Das Schiff wurde in Hamburg überholt und im März 1942 der Flotte für Einsätze aus Norwegen zugewiesen. Dort versorgte sie die Flotteneinheiten regelmäßig und verlegte erst im April 1945 zurück nach Kopenhagen.
Am 06.06.1945 geleiteten der britische Kreuzer Diadem und der Zerstörer Oribi die Nordmark über die Nordsee nach Rosyth, wo sie von der Royal Navy als Northmark übernommen wurde.
Im Juli 1947 wurde das Schiff nach einer Überholung wieder in Dienst gestellt, wobei der Name in Bulawayo gerändert wurde. 1955 wurde das ehemals deutsche Trossschiff außer Dienst gestellt und ab Oktober verschrottet.
Quellenangabe
Aus Wikipedia/Deutschland → | Westerwald/Nordmark
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