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Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten begann die — zunächst im Geheimen durchgeführte — Wiederaufrüstung der Reichswehr. Als eine der ersten fliegerischen Einheiten wurde bereits 1934 die "Seefliegerstaffel" in Holtenau in Dienst gestellt; im Jahre 1935 folgte eine zweite Seefliegerstaffel ("Küstenjagdstaffel") und 1936 eine Aufklärungsstaffel.
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In Holtenau wurden auch Flugboote vom Typ Dornier 15 (Dornier Wal J IId) eingesetzt. Die ersten Exemplare wurden 1933 unter der Bezeichnung "Militär-Wal 33" an die deutschen Seeflieger geliefert. Am 01.03.1934 standen vier dieser Flugboote im Dienst der Reichsmarine. Weitere 21 Flugboote folgten bis 1935 — dann wurde die Produktion eingestellt. Die Flugboote wurden als Aufklärungsflugboote verwendet und kamen in der 2./KFlGr 206 Kiel-Holtenau ("Küstenfliegergruppe") zum Einsatz.
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Die seit 1934 vorhandene "Seenotrufzentrale Ost" wurde im Jahre 1939 mit der "Seenotbezirksstelle Holtenau" offiziell eingerichtet. Holtenau gehörte zum "Seenotbezirk Ostsee". Die erste Holtenauer "Seenotstaffel" flog Wasserflugzeuge vom Typ Dornier 24. Die Seenotstaffel flog nicht nur während des Krieges Rettungseinsätze über See, sondern war in den letzten Kriegswochen auch an der Evakuierung von Flüchtlingen aus Ostpreußen und Vorpommern beteiligt. Diese Flugzeuge durften unter den Augen der Engländer sogar noch nach der Kapitulation zu Rettungs- bzw. Evakuierungseinsätzen starten.
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Im Jahr 1937 wurde Holtenau wiederum zum offiziellen Standort der Marineflieger, doch mit der Eingliederung der Marineflieger in die Luftwaffe am 27. Januar 1939 war die Geschichte der Marinefliegerei als eigenständige Waffengattung vorerst beendet.
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Es wurden nach ihrer Aufstellung auf Rügen im August 1939 am 10.9.1939 in Holtenau mit der "Trägergruppe 186" auch die ersten und einzigen deutschen Flugzeugträger-Staffeln aufgestellt, die auf dem bei den Deutschen Werken in Kiel gebauten Flugzeugträger "Graf Zeppelin" zum Einsatz kommen sollten.
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Dabei handelte es sich um Flugzeuge der Typen Messerschmidt (Me Bf 109 B) und Junkers (Ju 87 B). Da die Graf Zeppelin jedoch wegen des Kriegsausbruchs nicht fertig gestellt wurde, kamen sie in dieser Form niemals zum Einsatz. Einsatzgebiete dieser Flugzeuge waren dann während des Krieges die Ost- und Nordsee, sowie Norwegen und Frankreich.
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Gleich in den ersten Septembertagen des Zweiten Weltkrieges flogen Flugzeuge dieser Einheiten Angriffe gegen polnische Marineeinheiten und versenkten dabei den polnischen Zerstörer WICHER und den Minenleger GRYF.
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Am 01.04.1937 wurde in Holtenau die "Küstenfliegergruppe 406" aufgestellt, aber bereits im Juli 1937 jeweils zur Hälfte in die "Küstenfliegergruppe 706" und die "Bordfliegergruppe 196" eingegliedert. Im Oktober 1939 wurde die Einheit neu aufgestellt. Diese Einheit flog in den Jahren 1939 und 1940 von Holtenau aus Einsätze im Seekrieg gegen England und Einsätze über der Nordsee.
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Am 01.10.1937 wurde in Holtenau die 5. Gruppe der "Bordfliegergruppe 196" stationiert. Dabei kamen Flugzeuge vom Typ Heinkel He 60 und Arado AR 196 zum Einsatz, die auf Kriegsschiffen mit Katapulten stationiert werden sollten. Diese Einheit war bis April 1940 in Holtenau stationiert, dann noch einmal im September 1940. Die 2. Gruppe der Bordfliegergruppe 196 war wenige Tage im August 1943 mit Flugzeugen des Typs Arado Ar 196 in Holtenau stationiert, die 3. Staffel mit Flugzeugen desselben Typs war von Oktober 1943 bis März 1944 hier stationiert — diese Staffel war vor Kriegsbeginn in Holtenau mit 8 Tragschraubern (=Hubschrauber) vom Typ FA 330 "Bachstelze" und FL 282 "Kolibri" aufgestellt worden, damit war diese Staffel die erste deutsche Drehflüglereinheit.
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Im November 1939 wurde in Holtenau die Küstenfliegergruppe 606 (Kampfgruppe 606) aufgestellt. Einige Staffeln mit Flugzeugen vom Typ Dornier Do 17 Z waren hier bis Mitte Juli 1940 stationiert.
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Im April 1941 wurde in Holtenau die Seeaufklärungsgruppe 125 aufgestellt. Die 1. Staffel wurde mit Maschinen des Typs Heinkel He 60 ausgerüstet, die 3. Staffel mit Maschinen vom Typ Arado Ar 95W. Die 1. Staffel war von April 1941 bis Juni 1941 in Holtenau stationiert, die 2. Staffel mit Maschinen vom Typ He 114 von Mai bis Juni 1941, die 3. Staffel von April bis Juni 1941.
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Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Holtenauer Flugplatz vor allem für den Transport von Einsatzverbänden und als Operationsbasis für Einsätze in Norwegen genutzt. Flugzeuge aus Holtenau waren u. a. an folgenden Einsätzen beteiligt:
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An der Invasion Dänemarks und Norwegens: Das I/StG 1 (Stuka-Geschwader 5) unter dem Kommando von Kapitän Paul-Werner Hozzel mit 39 Maschinen vom Typ Ju 87R; das KGr zbV 105 (Kampfgeschwader zur besonderen Verwendung) mit 8 Maschinen vom Typ Focke Wulff Fw 200B/C, 11 Maschinen vom Typ Junkers Ju 90 und einer Maschine vom Typ Junkers Ju G-38. Am späten Vormittag des 9. April 1940 starteten 6 Junkers Ju 87 Sturzkampfbomber in Holtenau um die norwegische Festung Oscarsborg zu bombardieren.
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An der Invasion Frankreichs war die 1./KüstenfliegegruppeGr 806 (Küstenfliegergruppe) mit 10 Maschinen vom Typ Heinkel He 111J beteiligt.
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Im Rahmen der Besetzung Dänemarks und Norwegens wurde die 3. Seetransportstaffel mit 12 Schiffen und der 181. Infanterie-Division an Bord von Holtenau aus nach Oslo verlegt, wobei u. a. auch Flugbenzin für die Luftwaffe transportiert wurde.
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Seit März 1939 waren in Holtenau auch die so genannten "Flugbetriebsboote" als Arbeits- und Schleppboote für den Seefliegerhorst stationiert. Dabei handelte es sich um 22,5 Meter lange Boote des Typs "B IV / Seeteufel IV", die mit einem Schleppgeschirr und leichter MG-Bewaffnung ausgerüstet waren und mit 8 Mann Besatzung fuhren. Das Boot Nr. 411 wurde im Laufe des Krieges an verschiedene Standorte verlegt und im Februar 1943 zwischen den Inseln Borkum und Terschellig nach einem Fliegerangriff auf Strand gesetzt, wobei ein Seemann ums Leben kam.
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