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Steinbek

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Nationalität: Deutschland
Typ: Dampffrachtschiff
Baujahr: 1936
Bauwerft: Lübecker Maschinenbaugesellschaft, Lübeck
Reederei: Knöhr &. Burchard NFL, Hamburg
Heimathafen: Hamburg
Kapitän: -

SCHIFFSMAßE

Tonnage: 2.185 BRT
Tragfähigkeit: 3.315 t
Länge: 90.01 m
Breite: 13.43 m
Tiefgang: 5.51 m
Geschwindigkeit: 11.5 kn
Bewaffnung: Nein

ROUTE UND FRACHT

Route: Kirkenes (Norwegen) - Tromsö (Norwegen)
Fracht: Ballast
Geleitzug: Ja

DER ANGRIFF ERFOLGTE DURCH

U-Boot: U 134
Kommandant: Rudolf Schendel
Datum: 09.12.1941
Ort: Barentssee, nordwestlich Kirkenes (Norwegen)
Position: 71°09' Nord - 29°25' Ost
Planquadrat: AC 8148
Waffe: Torpedo
Tote: -
Überlebende: 12

U 134 sichtete am 09.12.1942 um 19:40 Uhr einen Geleitzug und lief zum Angriff an. Um 21:05 und 21:06 Uhr schoß Schendel jeweils einen Torpedo auf den Geleitzug ab. Einer dieser Torpedos traf die deutsche STEINBEK mittschiffs und versenkte sie. Die STEINBEK fuhr in einem deutschen Geleitzug nahe der norwegischen Küste. Das Schiff fuhr zusammen mit der THERESIA L.M. RUSS, der MAGDALENA VINNEN und der COBURG im Geleit mehrere deutscher Vorpostenboote. Der kleine Geleitzug befand sich auf dem Weg von Kirkenes nach Tromsö. Am nächsten Tag bekam U 134 folgenden Funkspruch vom B.d.U.: Schendel - Eigener Geleitzug. Über die Verluste liegen mir zurzeit keine Informationen vor. 12 Männer konnten sich retten.

Stellungnahme des Oberkommandos der Marine zum Kriegstagebuch U 123/Fall STEINBEK

Die Kampfhandlungen, die mit der Torpedierung zur Versenkung des eigenen Dampfers "Steinbek" dicht unter der eigenen Küste führten, wurden zum Anlaß eingehender Untersuchung durch Admiral Norwegen - Gruppe Nord - genommen und führten zu folgender Feststellung:

Die Annahme des Kommandanten, daß in unmittelbarer Nähe der eigenen Basis mit feindlichen Geleitzügen dicht unter der Küste bei gelöschtem Feuer zu rechnen sei, ist so abwegig, daß sie von keiner Stelle vorher in Erwägung gezogen wurde, da in Norwegenraum seit 1 ½ Jahren ein laufender See- und Geleitverkehr unter der Küste stattfindet, genau wie unter der deutschen, holländischen, belgischen und französischen Küste.

Gegen die Annahme eines feindlichen Geleitzuges sprach auch der Kurs von 130 Grad, der aus der Bucht von Kirkenes heraus nach Westen führte, und die Art des Geleitzuges von einem vermeintlichen Zerstörer und drei Bewachern, die bei einem feindlichen Unternehmen fern der eigenen Basis nicht zu erwarten waren. Der Kommandant war zudem vor seinem Auslaufen vom Chef der 5. U-Flottille auf deutsche Geleite im Schärenweg unter der Küste allgemein hingewiesen worden.

Der Kommandant hat infolge völlig unverständlicher Überlegungen grundsätzlich falsch gehandelt. Er durfte im fraglichen Seegebiet keinesfalls annehmen, daß es sich um feindliche Schiffe handelte. Es trifft ihn daher allein die Verantwortung für den besonders schwerwiegenden Schiffsverlust.

Der Oberbefehlshaber hat dem Kommandanten sein Mißfallen über diesen Versager zum Ausdruck bringen lassen. Im übrigen wurde der Vorfall zum Anlaß genommen, alle Befehle für die Steuerung der U-Boote im Nordmeergebiet zu überprüfen, und Befehl gegeben, Angriffe auf unter der norwegischen Küste fahrende Geleite und Schiffe nur dann durchzuführen, wen diese als einwandfrei feindlich erkannt sind.

gez. Fricke

Stellungname des Befehlshabers der U-Boote zum Kriegstagebuch U 134

1. Boot war einsatzmäßig nicht dem Befehlshaber der U-Boote unterstellt.

2. Dem Kommandanten, der sich auf der 1. Unternehmung befand, ist wegen des Angriffs auf einen eigenen Geleitzug kein Vorwurf zu machen, da er über das Auslaufen bzw. Standort vorher nicht unterrichtet wurde.

Im Entwurf gez. Dönitz

LITERATURVERWEISE

Rainer Busch/Hans J. Röll Der U-Boot-Krieg 1939 – 1945 - Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 - Mai 1945
2008 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813205138 - Seite 114.
Erich Gröner Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944
1976 - J.F. Lehmanns Verlag-978-3469005526 - Seite 224, 472.
Roger W. Jordan The Worlds Merchant Fleets 1939: The Particulars and Wartime Fates of 6,000 Ships
1998 - US-Naval Inst.PR Verlag - ISBN- 978-1591149590 - Seite 70, 478.
Herbert Ritschel Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 – 1945 – KTB U 125 – U 170
Eigenverlag - ohne ISBN - Seite 139 und Anhang F.
Jürgen Rohwer Axis Submarine Successes of World War Two 1939 – 1945
1998 - Greenhill Books Verlag - ISBN- 978-1853673405 - Seite 196.

ANMERKUNGEN

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