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U 845

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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U 844 ← U 845 → U 846

Typ: IX C/40
Bauauftrag: 20.01.1941
Bauwerft: Deschimag AG Weser, Bremen
Baunummer: 1051
Serie: U 841 - U 846
Kiellegung: 20.06.1942
Stapellauf: 18.01.1943
Indienststellung: 01.05.1943
Kommandant: Udo Behrens
Feldpostnummer: M - 41 779

Kommandanten

01.05.1943 - 09.07.1943 Korvettenkapitän Udo Behrens
10.07.1943 - 07.10.1943 Kapitänleutnant Rudolf Hoffmann
08.10.1943 - 10.03.1944 Korvettenkapitän Werner Weber

Flottillen

01.05.1943 - 31.12.1943 Ausbildungsboot 4. U-Flottille Stettin - Klick hier → Ausbildung
01.01.1944 - 10.03.1944 Frontboot 10. U-Flottille Lorient

Unternehmungen

1. Unternehmung
01.01.1944 - Kiel → → → → → → 04.01.1944 - Kristiansand
05.01.1944 - Kristiansand → → → → → → 05.01.1944 - Stavanger
06.01.1944 - Stavanger → → → → → → 06.01.1944 - Bergen
08.01.1944 - Bergen → → → → → → 10.03.1944 - Verlust des Bootes
U 845, unter Korvettenkapitän Werner Weber, lief am 01.01.1944 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, Geleitwechsel in Kristiansand und Stavanger, sowie Ergänzungen in Bergen, operierte das Boot im Nordatlantik und bei Neufundland. Am 14.02.1944 wurde bei einem Fliegerangriff 1 Mann getötet und 2 verletzt. Nach 69 Tagen wurde U 845 selbst, von britischen und kanadischen Kriegsschiffen versenkt.
U 845 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 7.039 BRT beschädigen.
Klicke hier → Versenkte oder beschädigte Schiffe
Klick hier → Original KTB für die 1. Unternehmung (B.d.U.)

Verlustursache

Boot: U 845
Datum: 10.03.1944
Letzter Kommandant: Werner Weber
Ort: Nordatlantik
Position: 48°20' Nord - 20°33' West
Planquadrat: BE 1999
Verlust durch: Wasserbomben
Tote: 9
Überlebende: 45
Klick hier → Besatzungsliste U 845
U 845 wurde am 10.03.1944, im mittleren Nordatlantik, durch Wasserbomben des britischen Zerstörers HMS FORESTER (H.74) (Lt.Comdr. James-Arbouin Burnett), dem kanadischen Zerstörer HMCS ST. LAURENT (H.83) (Lt.Comdr. George-Hay Stephen), der kanadischen Korvette HMCS OWEN SOUND (K.340) (Lt. John-Manuel Watson) und der kanadischen Fregatte HMCS SWANSEA (K.328) (Lt.Comdr. Clarence-Aubrey King) versenkt.
U 845 konnte auf 1 Unternehmung 1 Schiff mit 7.039 BRT beschädigen.
Busch/Röll schreiben dazu:
Ich zitiere: Ein britischer Versenkungsbericht:
Am 10.03.44 um 04:24 h meldete der Zerstörer ST. LAURENT, daß sie ein U-Boot an der Wasseroberfläche gesichtet habe, fünf Meilen vor dem Zerstörer. Sofort beschleunigte die ST. LAURENT auf 18 Knoten in Richtung des Gesichteten. Während der Zerstörer FORESTER zum Konvoi zurückgeschickt wurde, folgte die OWEN SOUND im Kielwasser der ST. LAURENT. Beide Schiffe griffen das U-Boot an, das sofort abtauchte. Schnell wurde der >>Asdic<<-Kontakt hergestellt und OWEN SOUND starteten einen genauen Tiefenangriff, acht Minuten später folgte ein weiterer Wasserbombenangriff der ST. LAURENT. Dann griff auch die inzwischen zurückgekehrte FORESTER ein und zusammen mit ST. LAURENT wurde zwei Schleichangriffe auf das inzwischen sehr tief getauchte Ziel gefahren. Das U-Boot wurde dabei ernsthaft beschädigt. Durch das >>Asdic<< konnte man feststellen, daß die Maschinen des U-Bootes nun viel lauter liefen als vorher.
Dann ging der >>Asdic<<-Kontakt der FORESTER verloren, so daß um 18:00 h die SWANSEA in die Auseinandersetzung geschickt wurde. Nach fünfeinhalb Stunden vereinzelter Wasserbombenangriffe, begann das U-Boot aufzutauchen. Vermutlich trug es die Hoffnung, daß es dunkel sei, um an der Oberfläche mit höchstmöglicher Geschwindigkeit zu entfliehen. Es gelang U 845 zwar, die Korvette abzuhängen, doch wurde es rasch von den erheblich schnelleren Zerstörern eingeholt. Deshalb konnte die ST. LAURENT sofort ihr Opfer ausmachen. Mit Höchstgeschwindigkeit heranbrausend, eröffnete die Fregatte das radarkontrollierte Feuer auf das kleine Ziel. Er landete schnell einige Treffer. Die Schüsse trieben das U-Boot in Richtung der SWANSEA, die ebenfalls auf 3000 Yards das Feuer eröffnete. Als das U-Boot sich drehend und wendend zurückschoß, kam es so dicht an die Seite der ST. LAURENT, daß einige Besatzungsmitglieder des Zerstörers auf dem Achterdeck Pistolenschüsse abgaben und Handgranaten auf die deutschen U-Boot-Männer werfen konnten. ST. LAURENT schoß schließlich 119 Schuß, und SWANSEA 108 Schuß mit ihren 4-Zoll-Oerlikons auf das U-Boot.
Diese gebündelte Feuerkraft, die inzwischen durch die FORESTER verstärkt wurde, beschleunigte das Ende des U-Bootes. Nach knapp einer Stunde Kampf begannen die Überlebenden von U 845 ihr Boot zu verlassen. Der Turm und die Fla-Geschütze des U-Bootes waren schwer beschädigt. Ein Rumpfdurchschuß hatte den Maschinenraum von U 845 getroffen. Während die SWANSEA in der Nähe blieb, sank das U-Boot langsam mit dem Heck voran. Zusätzlich zu den genannten Schäden hatte die Besatzung die Flutkammern geöffnet, um das Sinken des U-Bootes zu beschleunigen. Korvettenkapitän Werner Weber, der Kommandant von U 845, sein Erster Offizier und ein Brückenposten wurden durch das Geschützfeuer auf dem Turm getötet, sechs andere Fla-Bedienungen wurden vermißt und einige andere verletzt. U 845 sank gegen 22:38 h. 23 Mann der U-Boot-Besatzung wurden von der SWANSEA, 17 Mann von FORESTER und 5 Mann von der ST. LAURENT. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 203, 204.
Clay Blair schreibt dazu:
Ich zitiere: Am 1. März verließ Weber mit nur noch wenig Treibstoff die kanadischen Gewässer, zufälligerweise nahe des Kurses, den der zurückkehrende Lauterbach-Emden mit U 539 nahm. Ungefähr zehn Tage später stieß Weber auf den SC 154. Obwohl sich U 539 in der Nähe befand, wollte die U-Boot-Führung offensichtlich nicht, daß sich Lauterbach-Emden der Jagd anschloß. Sie informierte Weber vielmehr darüber, daß er ganz alleine auf weiter Flur sei, und befahl ihm, den Geleitzug nur dann anzugreifen, wenn die Bedingungen wirklich günstig seien.
SC 154 wurde von der kanadischen Group C-1 gesichert, die dem Briten J.A. Burnette auf dem Zerstörer Forester unterstand. Mit diesem Schiff bestand die Group aus acht kanadischen Fahrzeugen [...] George H. Stephen auf der St. Laurent hatte sich zurückfallen lassen, um einen brennenden Frachter zu helfen. Dann erhielt er einen deutlichen Huff-Duff-Kontakt durch Webers Kontakt- und Fühlungsmeldung. Er und Burnette auf der Forester, die Fregatte Swansea und die Korvette Owen Sound unter J.M. Watson jagten U 845 nahezu sechs Stunden und erzwangen schließlich das Auftauchen des Bootes mit leeren Batterien.
Als Weber auftauchte, waren die St. Laurent, die Forester und die Swansea in nächster Nähe. In einem kühnen und verbissenen Angriff pumpte Stephen von der St. Laurent 119 Schuß seiner 4,7-Zoll-Granaten in U 845. Dieser Beschuß und das Feuer aus den 4- und 2-cm-Kanonen dieser drei Schiffe töteten Weber, den Ersten Wachoffizier und alle anderen Männer auf der Brücke. Der Leitende Ingenieur Strunk übernahm das Kommando, gab das Boot auf und versenkte es. Die Geleitschiffe retteten 45 Überlebende der 54köpfigen Besatzung, die bei dieser einzigen Feindfahrt auf U 845 gedient hatten. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 656.

Literaturverweise

Blair - "Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag - 1999 - S. 656. → Amazon
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag - 1996 - S. 26, 195, 250. → Amazon
Busch/Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag - 1997 - S. 111, 211. → Amazon
"Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag - 2008 - S. 203 - 204. → Amazon
"Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag - 2008 - S. 301. → Amazon
Niestlé - "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 129, 267, 273, 279, 281. → Amazon
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 661 - U 849" - Eigenverlag - S. 350. → Amazon

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