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Z 29

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Z 29 war ein Zerstörer des Typs 1936 A der deutschen Kriegsmarine.
Der Kiel des Zerstörers wurde am 21.03.1940 bei der Deschimag-Werft AG Weser in Bremen gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 16.10.1940 und die Indienststellung am 25.06.1941.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 3.691 t (max.). Es war 127,00 m lang, 12,00 m breit und hatte einen Tiefgang von 4,62 m. 6 × Wasserrohrkessel und 2 × Getriebeturbinen erzeugten eine Leistung von 70.000 PS (51.485 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 38,5 kn (71 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 332 Mann.
Bewaffnet war Z 29 mit: 4 × Sk 15,0 cm L/48 - 4 × Flak 3,7 cm - 5–7 × Flak 2,0 cm L/65 C/30 - 8 × 53,3 cm Torpedorohre - Wasserbomben in vier Ablauframpen im Heck - bis zu 60 Seeminen
1945: 11 x 3.7-cm-Flak - 21 x 2-cm-Flak
Außerdem besaß das Schiff: 1 × Gruppenhorchgerät - 1 × Atlas-Echolot - 1 × Sonar (160° schwenkbar) - 1 × FuMO 21Ge
1945: Hohentwiel
Einsatzgeschichte
Nach der Indienststellung kam der Zerstörer zur 8. Zerstörerflottille. Erster Kommandant war Korvettenkapitän Curt Rechel. Nach Übungs- und Erprobungsfahrten in der Ostsee versah das Boot Sicherungsdienst in der Nordsee und vor Norwegen. Im Januar 1942 gehörte das Boot zum Geleitschutz des Schlachtschiffs TIRPITZ bei dessen Verlegung von Wilhelmshaven nach Trondheim. Im Februar 1942 leistete Z 29 den Schlachtschiffen SCHARNHORST und GNEISENAU und dem Schweren Kreuzers PRINZ EUGEN Geleitschutz, beim Unternehmen Cerberus, dem Durchbruch von Brest durch den Ärmelkanal nach Deutschland.
Im Mai 1942 verlegte Z 29 im Verband mit dem Schweren Kreuzer LÜZOW, drei weiteren Zerstörern und dem Flottentender JAGD nach Norwegen. Dort nahm das Schiff zunächst am 17./18.1942 an einer Minenlegeunternehmung im westlichen Skagerrak zur Verlängerung der Westwall-Minensperren teil, ehe der Verband über Trondheim (19.05.1942) und den Ofotfjord (25.05.1942), wo der Schwere Kreuzer ADMIRAL SCHEER hinzustieß, in den Altafjord (03.07.1942) weiterfuhr. Dort traf der Verband mit einer Kampfgruppe unter Generaladmiral Schniewind mit dem Schlachtschiff TIRPITZ, dem Schweren Kreuzer ADMIRAL HIPPER und weiteren Zerstörern und Torpedobooten zusammen, um dann im Unternehmen Rösselsprung den Nordmeergeleitzug PQ 17 anzugreifen. Da der Geleitzug jedoch bereits von U-Booten und der Luftwaffe zerschlagen worden war, wurde das Unternehmen abgebrochen, und die Kampfgruppe lief nach Narvik zurück.
Im September 1942 legte Z 29, im Verband mit anderen Schiffen, Minen vor der nordnorwegischen Küste, in der Kara-Straße und bei Nowaja Semlja. Im Oktober eskortierten Z 29 und weitere Zerstörer die ADMIRAL SCHEER nach Narvik, dann die ADMIRAL SCHEER und die TIRPITZ nach Trondheim. Im November gehörte Z 29 zum Geleit der ADMIRAL SCHEER von Trondheim nach Kopenhagen und danach des Leichten Kreuzers NÜRNBERG von Kopenhagen über Trondheim in die Bogenbucht bei Narvik. Am 9. Dezember kehrte Z 29 in den Altafjord zurück. Das Schiff gehörte dann zu den Einheiten, die am 30.12.1942 unter dem Kommando von Vizeadmiral Kummetz zum Unternehmen Regenbogen, dem Angriff auf den Geleitzug JW 51B, ausliefen. Dabei kam es am 31.12.1942 zu heftigen Kampfhandlungen mit dem britischen Geleitschutz, bis Kummetz, gemäß der Weisung, keine unnötigen Risiken einzugehen, den Kampf abbrach und in den Altafjord zurückkehrte.
Am 24.01.1943 geleiteten Z 29 und zwei weitere Zerstörer die ADMIRAL HIPPER und den Leichten Kreuzer KÖLN vom Altafjord nach Kiel, wo sie am 08.02.1943 einliefen. Am nächsten Tag ging das Boot zur Überholung in die Werft des Norddeutschen Lloyd in Wesermünde. In dieser Zeit wechselte der Kommandant: Korvettenkapitän Theodor von Mutius übernahm das Schiff am 01.04.1943 und befehligte es bis Kriegsende. Nach Werftliegezeit und anschließenden Ausbildungsfahrten in der Ostsee ging das Boot am 22.07.1943 wieder nach Nordnorwegen. Trondheim wurde am 26.07.1943, der Altafjord am 03.08.1943 erreicht.
Vom 06. bis 09.09.1943 nahm Z 29 mit den Schlachtschiffen TIRPITZ und SCHARNHORST und neun Booten der 4., 5. und 6. Zerstörerflottille an dem Raid auf Spitzbergen (Unternehmen Sizilien, auch Unternehmen Zitronella) teil, wobei die TIRPITZ und die 4. Zerstörer-Flottille mit Z 29 die Wetterstation Barentsburg und Umgebung beschossen. Z 29 erhielt vier Treffer vom Kaliber 10 cm, davon zwei in den Schiffsrumpf, und hatte 3 Tote zu beklagen. Das Schiff musste beim Rückmarsch wegen der Löcher im Rumpf und der dadurch verminderten Seefähigkeit in Lee der beiden Schlachtschiffe fahren.
Am Abend des 25.12.1943 liefen das Schlachtschiff SCHARNHORST sowie die Zerstörer Z 29, Z 30, Z 33, Z 34 und Z 38 der 4. Zerstörerflottille unter Kapitän zur See Rolf Johannesson ins Nordmeer aus, um dort den Geleitzug JW 55B anzugreifen. Nachdem am 26.12.1943 bei einem kurzen Artillerieduell mit den britischen Kreuzern HMS BLFAST, HMS SHEFFIELD und HMS NORFOLK das vordere Funkmess-Ortungsgerät der SCHARNHORST zerstört worden war und es daher nicht möglich war, an den Geleitzug heranzukommen, wurde die Unternehmung gegen Mittag abgebrochen. Am Abend wurde die SCHARNHORST, die getrennt von den Zerstörern zurück marschierte, von einem britischen Verband mit dem Schlachtschiff HMS DUKE OF YORK gestellt und versenkt (Seegefecht vor dem Nordkap). Es gelang den Zerstörern nicht mehr, der SCHARNHORST zu Hilfe zu kommen. Sie liefen am 27.12.1943 in den Altafjord ein.
Nahezu das gesamte Jahr 1944 diente Z 29 weiterhin im Nordmeer und dem Nordpolarmeer, unterbrochen nur durch einen Reparaturaufenthalt bei dem Maureb in der Bogenbucht bei Narvik vom 28.09. bis zum 08.10.1944. Danach war das Boot, mit den anderen vier Booten der 4. Zerstörerflottille (Z 31, Z 33, Z 34 und Z 38) im Raum Kirkenes-Nordkapp zur Unterstützung des XIX. Gebirgsjägerkorps, das seit dem 07.10.1944 durch eine starke sowjetische Offensive im Raum Petsamo-Kirkenes von der Birke-Stellung an der Sapadnaja Liza zurückgedrängt wurde. Vom 23. bis zum 31.10.1944 war die Flottille im täglichen Einsatz zur Deckung von Rückzugs- und Räumgeleiten, zur Evakuierung der deutschen Truppen aus Vardö und Honningsvag und zum Vorpostendienst im Tanafjord eingesetzt. Vom 6. bis zum 18.11.1944 versah die Flottille Flankensicherung für das Unternehmen Nordlicht, der Räumung des Tana-Abschnitts der Eismeerfront und die schrittweise Zurücknahme der deutschen 20. Gebirgsarmee nach Lyngen. Am 18.11.1944 liefen die Zerstörer wieder im Altafjord ein. Am 24.11.1944 ging Z 29 nach Tromsø zur Reparatur von Lenzpumpen. Anschließend verlegte der Zerstörer in den Lafjord südlich von Honningsvag. Am 16.12.1944 warfen Z 29 und Z 31 bei Honningsvag eine Minensperre.
Z 29 lief am 23.12.1944 aus dem Lafjord aus und erreichte Kiel am 01.01.1945, Wesermünde am 04.01.1945. Dort ging das Boot zur Überholung ins Dock. Bis Kriegsende wurde das Boot nicht mehr einsatzbereit. Am 10.05.1945 wurde es von einem britischen Kommando übernommen. Im Herbst wurde Z 29 der US Navy als Kriegsbeute zugesprochen, die aber auf das Boot verzichtete. Es wurde von der Royal Navy ausgeschlachtet und am 16.12.1946 mit Gasmunition beladen am Westausgang des Skagerrak versenkt.
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