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Schnorchel: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereits Ende der dreißiger Jahre entwickelte die niederländische Marine einfache Geräte, um U-Booten, die nahe unter der Wasseroberfläche fuhren, die Möglichkeit zu geben, Atem- und Verbrennungsluft auszutauschen. Der Einsatz der Dieselmotoren wurde so möglich und das ermöglichte dem Schiff eine zeitlich nahezu unbegrenzte Unterwasserfahrt. Da bis 1942 die Gefahr für getauchte Boote durch das ''[[Asdic]]'' höher war, als für über Wasser fahrende U-Boote, sah die Kriegsmarine keinen Anlass, die Technik weiter zu verfolgen. Erst als die Tauchzeiten durch die steigende Luftüberlegenheit der Alliierten und den verstärkte Einsatz von Radartechnik stiegen, machte man sich wieder Gedanken darüber, wie man die Schiffsdiesel bei Unterwasserfahrt einsetzen könne, um die Batterien zu schonen bzw. nicht leeren zu müssen. Die Schnorcheltechnik wurde weiterentwickelt und ab Anfang 1944 wurden die U-Boote mit einem solchen Gerät ausgerüstet. Da auch der Schnorchel eine sichtbare Radarsignatur besaß, konnte er nur knapp über der Wasseroberfläche eingesetzt werden. Das größte Problem war, dass der Schnorchel ab etwa 6 Knoten Fahrt begann, sich unter dem Wasserwiderstand zu verbiegen und schließlich abzubrechen. Darüber hinaus machten die Strömungsgeräusche eine akustische Ortung des Gegners für das Boot unmöglich. Ein weiteres Problem war, dass man bei längerer Unterwasserfahrt den Müll nicht mehr entsorgen konnte und dieser sowohl viel Platz benötigte als auch die Atemluft verpestete. Ein drittes Problem war, dass das Rückschlagventil, welches ein Einströmen des Meereswassers im Falle des Unterschneidens der Wasseroberfläche verhindern sollte, bereits bei mittlerem Seegang häufiger den Schnorchel abdichtete. Dies führte dazu, dass der Diesel den benötigten Sauerstoff aus der Atemluft zog, was zu einem Unterdruck im Boot führte, der eine Schädigungen der Ohren der Mannschaft zur Folge haben konnte. Trotzdem verlangte die Kriegslage den Einsatz. Ab Februar 1944 wurden die heimkehrenden Boote der Typen [[VII]] und [[IX]] beim Werftaufenthalt zwischen den Einsätzen nach und nach mit dem Schnorchel ausgerüstet. Er wurde, je nach Bootsklasse rechts oder links vor dem Turm eingebaut. Bei Überwasserfahrt oder größeren Tauchtiefen konnte er nach vorn umgelegt und festgemacht werden. Die U-Boot-Typen [[XXI]] und [[XXIII]] erhielten den Schnorchel einfahrbar neben das Periskop. Für im Eismeer operierende Boote wurde ein elektrisch beheizbarer Schnorchel entwickelt, der ein Einfrieren des Ventils verhinderte.
 
 
 
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[[Allgemeines]]
 

Aktuelle Version vom 18. November 2022, 16:44 Uhr

Schnorchel
Bereits Ende der dreißiger Jahre entwickelte die niederländische Marine einfache Geräte, um U-Booten, die nahe unter der Wasseroberfläche fuhren, die Möglichkeit zu geben, Atem- und Verbrennungsluft auszutauschen. Der Einsatz der Dieselmotoren wurde so möglich und das ermöglichte dem Schiff eine zeitlich nahezu unbegrenzte Unterwasserfahrt. Da bis 1942 die Gefahr für getauchte Boote durch das Asdic höher war, als für über Wasser fahrende U-Boote, sah die Kriegsmarine keinen Anlass, die Technik weiter zu verfolgen. Erst als die Tauchzeiten durch die steigende Luftüberlegenheit der Alliierten und den verstärkte Einsatz von Radartechnik stiegen, machte man sich wieder Gedanken darüber, wie man die Schiffsdiesel bei Unterwasserfahrt einsetzen könne, um die Batterien zu schonen bzw. nicht leeren zu müssen. Die Schnorcheltechnik wurde weiterentwickelt und ab Anfang 1944 wurden die U-Boote mit einem solchen Gerät ausgerüstet. Da auch der Schnorchel eine sichtbare Radarsignatur besaß, konnte er nur knapp über der Wasseroberfläche eingesetzt werden. Das größte Problem war, dass der Schnorchel ab etwa 6 Knoten Fahrt begann, sich unter dem Wasserwiderstand zu verbiegen und schließlich abzubrechen.
Darüber hinaus machten die Strömungsgeräusche eine akustische Ortung des Gegners für das Boot unmöglich. Ein weiteres Problem war, dass man bei längerer Unterwasserfahrt den Müll nicht mehr entsorgen konnte und dieser sowohl viel Platz benötigte als auch die Atemluft verpestete. Ein drittes Problem war, dass das Rückschlagventil, welches ein Einströmen des Meereswassers im Falle des Unterschneidens der Wasseroberfläche verhindern sollte, bereits bei mittlerem Seegang häufiger den Schnorchel abdichtete. Dies führte dazu, dass der Diesel den benötigten Sauerstoff aus der Atemluft zog, was zu einem Unterdruck im Boot führte, der eine Schädigungen der Ohren der Mannschaft zur Folge haben konnte. Trotzdem verlangte die Kriegslage den Einsatz. Ab Februar 1944 wurden die heimkehrenden Boote der Typen VII und IX beim Werftaufenthalt zwischen den Einsätzen nach und nach mit dem Schnorchel ausgerüstet. Er wurde, je nach Bootsklasse rechts oder links vor dem Turm eingebaut. Bei Überwasserfahrt oder größeren Tauchtiefen konnte er nach vorn umgelegt und festgemacht werden. Die U-Boot-Typen XXI und XXIII erhielten den Schnorchel einfahrbar neben das Periskop. Für im Eismeer operierende Boote wurde ein elektrisch beheizbarer Schnorchel entwickelt, der ein Einfrieren des Ventils verhinderte.