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USS Atik (AK-101): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 23. September 2024, 16:33 Uhr

!!! Bitte unbedingt die Anmerkungen beachten/Please pay attention to the notes Klick hier → Anmerkungen für Kriegsschiffe !!!
Datenblatt: USS Atik (AK-101)
Nationalität: USA
Schiffstyp: Dampffrachtschiff/U-Boot-Falle
Klasse: -
Bauwerft: Newport News Shipbuilding &. Drydock Company, Newport News
Kiellegung: 15.03.1912
Stapellauf: 03.07.1912
Indienststellung: 20.07.1912
Schiffsmaße
Tonnage: 3.209 BRT/5.025 ts
Länge: 100,02 m
Breite: 14,92 m
Tiefgang: 6,47 m
Besatzungsstärke: 141 Mann
Maschinenanlage
Maschine: Dampfmaschine
Leistung: -
Höchstgeschwindigkeit: 9,5 kn (17,59 km/h)
Bewaffnung
Artillerie: 4 × 100 mm - 4 × 13 mm MG - 4 × 7,6 mm Lewis MG
Torpedobewaffnung: -
U-Boot-Abwehr: 6 × Wabowerfer
Ortung: -
Einsatzgeschichte:
Ursprünglich als Frachtschiff Carolyn der A. H. Bull Steamship Lines gebaut. In den nächsten 30 Jahre beförderte die Carolyn Fracht und Passagiere zwischen den Westindischen Inseln und Häfen an der US-Ostküste. Während des Ersten Weltkriegs erhielt sie eine Hauptbatterie mit einer 76 mm und einer 130 mm Hauptbatterie. Vom 28.06.1917 bis zum 11.11.1918 diente eine bewaffnete Wachabteilung der Marine auf dem Schiff. Auch in dieser Zeit gab ihr die Marine die Identifikationsnummer. Nr. 1608, übernahm sie jedoch nicht für den Marinedienst.
Die Carolyn lief während des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor, am 06.12.1941, für die Bull Line. In einer Depesche vom 31.01.1942 brachte der Chef der Marineoperationen den Wunsch zum Ausdruck, dass die Evelyn und die Carolyn in kürzester Zeit eine vorläufige Umwandlung in ein AK (Frachtschiff) erhalten. In einem Brief des Chefs des Bureau of Ships ging es um die kürzestmögliche Zeit, als er am 12.02.1942 erklärte, dass der Umbau und die Ausrüstung der Schiffe bis zum 01.03.1942 gewünscht sei. Die Carolyn wurde von der Maritime Commission erworben und fuhr nach Portsmouth, New Hampshire, wo sie am 12.02.1942 um 15:30 Uhr im Rahmen eines Bareboat-Charter an die Marine übergeben wurde.
Wie zu erwarten war, war der Umbau zweier ehrwürdiger Trampdampfer zu Kriegsschiffen noch lange nicht abgeschlossen, doch im Laufe der nächsten Wochen erhielten die beiden ehemaligen Trampdampfer ihre Haupt- und Sekundärbatterien. Dennoch schienen es sich lediglich um Frachtschiffe zu handeln. Die Carolyn wurde in Atik umbenannt und erhielt die Rumpfnummer eines Frachtschiffs, AK-101. Die Evelyn wurde zu Asterion (AK-100). Sie sollten ihre alten Identitäten verwenden, wenn sie mit befreundeten Schiffen und Stationen kommunizierten. Wenn feindliche Schiffe gesichtet werden sollten, sollte die Antwort gemäß dem internationalen Verfahren unter Verwendung der Kennung SS Vill Franca, portugiesisches Register, Rufzeichen CSBT, erfolgen.
Die Atik (AK-101) wurde am 05.03.942 um 16:45 Uhr auf der Marinewerft Portsmouth in Dienst gestellt.
Zu Beginn waren offenbar alle Beteiligten des Programms der Ansicht, dass von keinem der beiden Schiffe erwartet wurde, dass sie länger als einen Monat nach Beginn ihres zugewiesenen Dienstes durchhalten würden. Atiks Laderäume waren mit Faserholz gefüllt, einem etwas quecksilbernen Material. Im trockenen Zustand könnte sich durchaus ein explosiver Zustand entwickeln, und im nassen Zustand könnte es durchaus zu Fäulnis und damit zu einem Brand kommen. Trotz dieser Nachteile wurde Faserholz als das bestes erhältliches Material ausgewählt, um die Schwimmbarkeit sicherzustellen.
Die Mission der Atik bestand darin, ein ahnungsloses U-Boot zu einem Torpedoangriff zu verleiten. Dem projizierten Szenario zufolge würde das U-Boot auftauchen, um den beschädigten Gegner mit Schüssen mit der Artillerie zu versenken, nachdem es das Schiff für unwürdig erachtet hatte, weitere Torpedos abzufeuern.
Der Plan ging davon aus, dass Unterstützungskräfte zu Hilfe kamen, wenn ein Q-Schiff in Schwierigkeiten geriet. Im März 1942 war eine solche Reserve jedoch nicht verfügbar. Den Kommandanten der beiden Schiffe wurde gesagt, dass sie kaum mit Hilfe rechnen könnten, wenn sie in Schwierigkeiten geraten sollten. Jedes verfügbare Kampfschiff und Flugzeug wurde für Konvoi- und Patrouillenaufgaben eingesetzt.
Nach der Ausrüstung und kurzen Probefahrten machten die Atik und die Asterion sich am 23.03.1942 auf den Weg. Kurz nachdem sie den Hafen verlassen hatten, gingen die Atik und die Asterion getrennte Wege. In der Nacht vom 26. auf den 27.03.1942 kreuzte sie etwa 300 Meilen östlich von Norfolk, Virginia, und die Asterion kreuzte etwa 240 Meilen südlich dieses Gebiets.
In der Nacht des 26.03.1942, wurde der diensthabende Offizier im Joint Operations Control Room, Eastern Sea Frontier, darüber informiert, dass ein SOS von einem unbekannten Schiff aufgenommen worden war, das torpediert worden war. Nichts weiter.
Die Atik hatte die Aufmerksamkeit von U 123 auf ihrer zweiten Kriegspatrouille vor der US-Ostküste auf sich gezogen. Das U-Boot an der Oberfläche begann um 17:00 Uhr, die Atik zu verfolgen, und feuerte um 19:37 Uhr einen Torpedo aus 640 m Entfernung ab, der das Schiff auf der Backbordseite unter der Brücke traf. Sofort brach Feuer aus und das Schiff begann eine leichte Schlagseite zu bekommen. Um 20:53 Uhr fingen Radiosender in Manasquan, New Jersey, und in Fire Island, New York, die Notmeldung ab: SSS SOS Lat. 36-00 N, Long. 70-00 W, Carolyn burning forward, not bad. Zwei Minuten später wurde eine zweite Notmeldung aufgefangen: Torpedo attack, burning forward; require assistance. Als U-123 um das Heck ihres Opfers herumfuhr, bemerkte Reinhard Hardegen, dass ein Boot auf der Steuerbordseite abgesenkt wurde und Männer das Schiff verließen.
Da solche Angriffe zu dieser Zeit regelmäßig vorkamen und alle verfügbaren Überwasserfahrzeuge auf Patrouille waren, löste die Nachricht von Carolyn keine sofortigen Maßnahmen aus. Der diensthabende Offizier im Kontrollraum war nicht über die Geheimhaltung von Carolyn informiert worden, und daher bestand seine einzige Maßnahme darin, die Nachricht an den Oberbefehlshaber der US-Flotte (COMINCH) weiterzuleiten.
Die Carolyn war nicht versenkt – noch nicht. Nachdem U 123 nach Steuerbord gedreht hatte, nahm die Atik die Steuerbordlinie ein, parallelisierte ihren Kurs, indem sie ebenfalls nach Steuerbord drehte, gab ihre Tarnung auf und begann mit dem Feuer aus ihren Haupt- und Sekundärbatterien. Die erste Granate schlug kurz vor dem U-Boot ein, als dieses wegdrehte und nun ein kleineres Ziel darstellte. Ein wahrer Hagel von Maschinengewehrfeuer im Kaliber .50 prallte um die Decks des U-Bootes herum, als es Fahrt aufnahm, um der Falle zu entkommen, in die Hardegen geraten war. Eine Kugel verletzte einen Fähnrich, der auf der Brücke des U 123 Wache stand, tödlich. Allmählich geriet das U-Boot hinter der Nebelwand seiner Dieselmotoren außer Reichweite, und Hardegen begutachtete den Schaden. Wie er später festhielt: Wir hatten unglaublich viel Glück gehabt.
U-123 tauchte und näherte sich erneut ihrem Gegner. Um 21:29 Uhr schoss das U-Boot einen Torpedo, der die Atik in den Maschinenräumen traf. Zufrieden, dass dieser Schlag tödlich sein würde, hielt sich U 123 zurück und sah zu, wie die Atik sich den Bug hob, ihre Schraube aus dem Wasser ragte.
Wieder einmal war die Besatzung der Atik dabei in die Boote zu gehen, während ihr Schiff hartnäckig an der Oberfläche blieb. U 123 tauchte um 22:27 Uhr auf, überzeugt davon, dass die Atik keine Bedrohung mehr darstellte, und beobachtete das Schiff bis 22:50 Uhr, als eine verheerende Explosion sie in Stücke riss. Die gesamte Besatzung der Atik kam entweder bei der Explosion oder während des schweren Sturms ums Leben, der kurz nach dem Sinken des Schiffes ausbrach. Die Atik sank auf Position 35°38' N - 70°14' W im Marine-Planquadrat CA 9578. Alles 141 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.
Mehrere Stunden nach Erhalt des SOS-Berichts rief ein Beamter im Einsatzraum von Cominch den diensthabenden Beamten an und fragte, ob der Kommandant der Eastern Sea Frontier oder der Stabschef benachrichtigt worden sei. Das hatten sie nicht. Dem diensthabenden Beamten wurde mitgeteilt, dass dies unverzüglich der Fall sein sollte. Da der Kommandant der Eastern Sea Frontier und sein Stabschef in dieser Nacht beide in Norfolk waren, benachrichtigte der diensthabende Beamte den Einsatzleiter in seinem Haus.
Früh am nächsten Morgen wurde ein Armeebomber losgeschickt, um das Gebiet abzusuchen, von dem aus die Carolyn ihre Notmeldung gesendet hatte. Zur Unterstützung wurden der Zerstörer Noa und der Schlepper Sagamore entsandt. Der Heeresbomber kehrte zurück, ohne etwas gesichtet zu haben. Der Schlepper und der Zerstörer gerieten in so schweres Wetter, dass die Sagamore zurückgerufen wurde. Die Noa durchsuchte die Gegend, bis Treibstoffmangel sie am 30.03.1942 zur Rückkehr nach New York zwang. Andere Flüge blieben erfolglos, bis am 30.03.1942 zwei Armeeflugzeuge und ein PBY-5A Catalina-Flugboot aus Norfolk meldeten, dass sie etwa zehn Meilen südlich der ursprünglich gemeldeten Position Wrackteile gesichtet hätten.
Die Asterion hatte die Notmeldungen der Atik abgefangen und war sofort in die Gegend gelaufen, wobei Lieutenant Commander Legwen seine Befehle für weitreichend genug hielt, um ihr sofort zu Hilfe zu eilen, doch die Asterion hatte Schwierigkeiten mit ihrer Steueranlage und setzte die Suche nach 24 Stunden aus, um zur Reparatur nach Hampton Roads zu fahren.
Der norwegische Frachter Minerva wurde in der Nähe gesichtet. Er fuhr Richtung Süden nach St. Thomas auf den Jungferninseln. Bei ihrer Ankunft im Hafen wurden die Besatzungsmitglieder verhört. Das Verhör ergab, dass ihre Besatzung keine Wrackteile gesichtet und keine Überlebenden aufgegriffen hatte.
Zwölf Tage später berichtete CESF COMINCH über alle bekannten Details zum vermuteten Untergang der SS Carolyn und kam zu dem Schluss: ... es wird davon ausgegangen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass einer ihrer Offiziere und Besatzungsmitglieder geborgen wird, sehr gering ist. Es wird daher empfohlen, dass sie als verschollen gelten und die nächsten Angehörigen benachrichtigt werden, wenn bis zum 27.04.1942 keine weiteren Informationen eingehen.
Am 09.04.1942 meldete Radio Berlin, dass ein U-Boot eine U-Boot-Falle versenkt habe. Die Associated Press verbreitete die Ankündigung und sie wurde am nächsten Tag in der New York Times abgedruckt.
Das Oberkommando teilte heute mit, dass ein Q.Schiff – ein schwer bewaffnetes Schiff, das als unbewaffnetes Schiff getarnt war – zu den 13 Schiffen gehörte, die vor der amerikanischen Atlantikküste versenkt wurden, und dass es erst nach einem erbitterten Gefecht von einem U-Boot auf Grund geschickt wurde.
Das Q-Schiff, so hieß es in der Mitteilung, hatte ein Gewicht von 3.000 Tonnen und wurde nach einem Gefecht, das teils an der Oberfläche mit Artillerie und teils unter Wasser mit Bomben und Torpedos ausgetragen wurde, von einem Torpedo versenkt.
Quellenangabe
Übersetzt aus dem englischen aus Wikipedia → | USS Atik (AK-101)
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