U 250: Unterschied zwischen den Versionen
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− | | colspan="3" | Am 15.07. verließ U 250 Kiel und erreichte über Reval am 25.07.1944 Helsinki. Am 26.07. wurde Helsinki in östlicher Richtung verlassen. Am 30.07. versenkte es um 12.42 Uhr im Bereich des Koivisto-Sundes das kleine sowjetische U-Jagd-Boot [[MO 105]]. Der Angriff auf das nur 26,9 m lange und 56 t verdrängende treibende Fahrzeug vom Typ MO-4 war getaucht, bei nur 30 bis 33 m Wassertiefe, aus knapp 600 m Entfernung mit einem G7e-Torpedo erfolgt (19 Tote, 7 Überlebende). | + | | colspan="3" | Am 15.07. verließ U 250 Kiel und erreichte über Reval am 25.07.1944 Helsinki. Am 26.07. wurde Helsinki in östlicher Richtung verlassen. Am 30.07. versenkte es um 12.42 Uhr im Bereich des Koivisto-Sundes das kleine sowjetische U-Jagd-Boot [[MO-105]]. Der Angriff auf das nur 26,9 m lange und 56 t verdrängende treibende Fahrzeug vom Typ MO-4 war getaucht, bei nur 30 bis 33 m Wassertiefe, aus knapp 600 m Entfernung mit einem G7e-Torpedo erfolgt (19 Tote, 7 Überlebende). |
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| colspan="3" | Da in den folgenden 1,5 Stunden keine für ihn sichtbare Reaktion erfolgte, nahm der U-Boot-Kommandant an, dass die Versenkung auf einen Minentreffer zurückgeführt worden war und fuhr weiterhin getaucht in den Sund hinein, um dort Schiffsbewegungen für erwartete Landungsoperationen erkennen zu können. | | colspan="3" | Da in den folgenden 1,5 Stunden keine für ihn sichtbare Reaktion erfolgte, nahm der U-Boot-Kommandant an, dass die Versenkung auf einen Minentreffer zurückgeführt worden war und fuhr weiterhin getaucht in den Sund hinein, um dort Schiffsbewegungen für erwartete Landungsoperationen erkennen zu können. | ||
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− | | colspan="3" | Gegen 13.30 Uhr lief jedoch der kleine sowjetische U-Jäger MO 103, gleichfalls vom Typ MO 4, aus dem Stützpunkt Koivisto zur Versenkungsstelle aus. Nach Rettung der Überlebenden von MO 105 brachte er diese zurück zum Stützpunkt und lief erneut zur Suche nach dem U-Boot aus. Kommandant Schmidt legte U 250 deshalb zunächst in etwas mehr als 30 Metern Tiefe auf Grund. Nach einigen Stunden versuchte er, getaucht mit langsamer Fahrt in Richtung Nordwesten zur offenen See zu entkommen. | + | | colspan="3" | Gegen 13.30 Uhr lief jedoch der kleine sowjetische U-Jäger MO-103, gleichfalls vom Typ MO 4, aus dem Stützpunkt Koivisto zur Versenkungsstelle aus. Nach Rettung der Überlebenden von MO 105 brachte er diese zurück zum Stützpunkt und lief erneut zur Suche nach dem U-Boot aus. Kommandant Schmidt legte U 250 deshalb zunächst in etwas mehr als 30 Metern Tiefe auf Grund. Nach einigen Stunden versuchte er, getaucht mit langsamer Fahrt in Richtung Nordwesten zur offenen See zu entkommen. |
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− | | colspan="3" | Dabei wurde U 250 in geringer Tiefe durch das klare Wasser vom kleinen sowjetischen Minenräumboot KM 910 aus gesichtet. Von diesem wurde um 19.02 Uhr Moskauer Zeit der sich in 2,5 sm Entfernung befindliche U-Jäger MO 103 herbeigerufen, der um 19.10. in 1300 m Entfernung Kontakt herstellte. U 250 wurde von MO 103 mit 3 großen Wasserbomben angegriffen und beschädigt. Danach verriet eine Luftblasenspur den genauen Standort des U-Bootes. Von einer zweiten Serie von 4 großen und 5 kleinen Wasserbomben explodierte eine im Bereich der Bugzelle von U 250 und verursachte ein großes Leck von 2,75 m². Es sank auf Position 60° 27' Nord - 28° 24' Ost in einer Tiefe von 27 Metern auf Grund. | + | | colspan="3" | Dabei wurde U 250 in geringer Tiefe durch das klare Wasser vom kleinen sowjetischen Minenräumboot KM 910 aus gesichtet. Von diesem wurde um 19.02 Uhr Moskauer Zeit der sich in 2,5 sm Entfernung befindliche U-Jäger MO-103 herbeigerufen, der um 19.10. in 1300 m Entfernung Kontakt herstellte. U 250 wurde von MO 103 mit 3 großen Wasserbomben angegriffen und beschädigt. Danach verriet eine Luftblasenspur den genauen Standort des U-Bootes. Von einer zweiten Serie von 4 großen und 5 kleinen Wasserbomben explodierte eine im Bereich der Bugzelle von U 250 und verursachte ein großes Leck von 2,75 m². Es sank auf Position 60° 27' Nord - 28° 24' Ost in einer Tiefe von 27 Metern auf Grund. |
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| colspan="3" | Anschließend versuchte Kommandant Schmidt U 250 durch Ausblasen seiner Tauchzellen zum Auftauchen zu bringen - was an der Oberfläche zu erkennen war - um der Besatzung das Aussteigen zu ermöglichen. Da der Kommandant des kleinen U-Jägers den Einsatz der seiner Eigenen überlegenen U-Boots-Artillerie befürchtete, ließ er um 19:40 Uhr eine weitere große Wasserbombe werfen, die U 250 hinter dem Turm im Bereich der Dieselmotoren traf und ein sehr großes Leck von etwa 30 m² verursachte. U 250 wurde dadurch endgültig fahrunfähig, Wrackteile sowie Öl schwammen auf. | | colspan="3" | Anschließend versuchte Kommandant Schmidt U 250 durch Ausblasen seiner Tauchzellen zum Auftauchen zu bringen - was an der Oberfläche zu erkennen war - um der Besatzung das Aussteigen zu ermöglichen. Da der Kommandant des kleinen U-Jägers den Einsatz der seiner Eigenen überlegenen U-Boots-Artillerie befürchtete, ließ er um 19:40 Uhr eine weitere große Wasserbombe werfen, die U 250 hinter dem Turm im Bereich der Dieselmotoren traf und ein sehr großes Leck von etwa 30 m² verursachte. U 250 wurde dadurch endgültig fahrunfähig, Wrackteile sowie Öl schwammen auf. | ||
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| colspan="3" | Dies hatte Josef Stalin in einem Briefwechsel mit Winston Churchill persönlich zugesagt. Nach dem Krieg, im Dezember 1947, ließ Stalin jedoch den damaligen Oberbefehlshaber seiner Flotte, Admiral W.F. Tribuz, den damaligen Volkskommissar für die Verteidigung der Seekriegsflotte, Admiral N. G. Kusnezow und dessen engsten Mitarbeiter, Admiral Lew Michailowitsch Galler, sowie Admiral Alafusow und Vizeadmiral Stepanow, unter anderem wegen Weitergabe der Dokumentation der akustischen Torpedos von U 250 an die Engländer, anklagen und mit Degradation, Gefängnis oder Zuchthaus bestrafen. Galler starb nach 4 Jahren im Zuchthaus, für die anderen wurde das Urteil, nach Stalins Tod, am 11. Mai 1953 aufgehoben. | | colspan="3" | Dies hatte Josef Stalin in einem Briefwechsel mit Winston Churchill persönlich zugesagt. Nach dem Krieg, im Dezember 1947, ließ Stalin jedoch den damaligen Oberbefehlshaber seiner Flotte, Admiral W.F. Tribuz, den damaligen Volkskommissar für die Verteidigung der Seekriegsflotte, Admiral N. G. Kusnezow und dessen engsten Mitarbeiter, Admiral Lew Michailowitsch Galler, sowie Admiral Alafusow und Vizeadmiral Stepanow, unter anderem wegen Weitergabe der Dokumentation der akustischen Torpedos von U 250 an die Engländer, anklagen und mit Degradation, Gefängnis oder Zuchthaus bestrafen. Galler starb nach 4 Jahren im Zuchthaus, für die anderen wurde das Urteil, nach Stalins Tod, am 11. Mai 1953 aufgehoben. | ||
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− | | colspan="3" | Am 12. | + | | colspan="3" | Am 12.04.1945 wurde U 250 unter dem Namen TS 14 von der sowjetischen Marine in Dienst gestellt. Auf Grund der schweren Schäden wurde jedoch von einer Reparatur abgesehen und das Boot am 12.08.1945 ausgemustert und zur Verschrottung freigegeben. |
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| colspan="3" | In den Bestand des [https://mus3ums.com/de/russia/saint-petersburg/central-naval-museum-saint-petersburgrussia/ | → Zentralen Museums der sowjetischen Seekriegsflotte] im damaligen Leningrad (heute Sankt Petersburg) gelangten die Originalflagge, die Borduhr sowie Mütze und Doppelglas des Kommandanten. | | colspan="3" | In den Bestand des [https://mus3ums.com/de/russia/saint-petersburg/central-naval-museum-saint-petersburgrussia/ | → Zentralen Museums der sowjetischen Seekriegsflotte] im damaligen Leningrad (heute Sankt Petersburg) gelangten die Originalflagge, die Borduhr sowie Mütze und Doppelglas des Kommandanten. |
Aktuelle Version vom 10. November 2024, 09:54 Uhr
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