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U 864

Aus U-Boot-Archiv Wiki

U 863 ← U 864 → U 865

Typ: IX D2
Bauauftrag: 05.06.1941
Bauwerft: Deschimag AG Weser, Bremen
Baunummer: 1070
Serie: U 859 - U 864
Kiellegung: 15.10.1942
Stapellauf: 12.08.1943
Indienststellung: 09.12.1943
Kommandant: Ralf-Reimar Wolfram
Feldpostnummer: M - 54 842

DIE KOMMANDANTEN

09.12.1943 - 09.02.1945 Korvettenkapitän Ralf-Reimar Wolfram

FLOTTILLEN

09.12.1943 - 31.10.1944 Ausbildungsboot 4. U-Flottille
01.11.1944 - 09.02.1945 Frontboot 33. U-Flottille

ERPROBUNG UND AUSBILDUNG

10.12.1943 - 18.12.1943 Bremen Restarbeiten und Einräumen des Bootes.
22.12.1943 - 06.01.1944 Kiel Erprobungen beim UAK.
07.01.1944 - 09.01.1944 Sonderburg Abhorchen bei der UAG-Schall.
10.01.1944 - 13.01.1944 Stettin Übernahme der Bootslast bei der 4. U-Flottille.
14.01.1944 - 19.01.1944 Swinemünde Flakausbildung bei der Flakschule.
20.01.1944 - 29.01.1944 Danzig Erprobungen beim UAK.
30.01.1944 - 05.02.1944 Pillau Hafenausbildung.
06.02.1944 - 08.02.1944 Danzig Austausch des Funkpeilers in der Holmwerft.
09.02.1944 - 11.02.1944 Hela Fahrübungen mit der Besatzung von U 863.
12.02.1944 - 13.02.1944 Danzig Erneuter Austausch des Funkpeilers in der Holmwerft.
15.02.1944 - 18.02.1944 Gotenhafen Torpedoschießen beim TEK.
19.02.1944 - 22.02.1944 Hela Frontausbildung bei der AGRU-Front.
23.02.1944 - 27.03.1944 Danzig Trockenausbildung da Kommandant erkrankt.
28.03.1944 - 18.04.1944 Hela Frontausbildung bei der AGRU-Front.
19.04.1944 - 02.05.1944 Pillau Vortaktische Ausbildung bei der 20. U-Flottille.
03.05.1944 - 08.05.1944 Hela Frontausbildung bei der AGRU-Front.
09.05.1944 - 22.05.1944 Pillau Schießausbildung bei der 26. U-Flottille.
22.05.1944 - 24.05.1944 Danzig Reparatur der Schraube in der Holmwerft.
25.05.1944 - 04.06.1944 Gotenhafen Taktische Ausbildung bei der 27. U-Flottille.
05.06.1944 - 06.06.1944 Pillau Waboübungen bei der 26. U-Flottille.
07.06.1944 - 08.06.1944 Rönne Abhorchen bei der UAG-Schall.
12.06.1944 - 16.09.1944 Bremen Restarbeiten bei der Deschimag AG Weser.
17.09.1944 - 18.09.1944 Wesermünde Übernahme von Gefechtsmunition.
19.09.1944 - 21.09.1944 Kiel Übernahme von Geräuschboje.
22.09.1944 - 23.09.1944 Saßnitz Schießen mit der 10,5-cm-Kanone bei der SAS.
24.09.1944 - 01.10.1944 Swinemünde Flakausbildung bei der Flakschule.
03.10.1944 - 15.10.1944 Danzig Schnorchelerprobungen beim UAK.
19.10.1944 - 07.11.1944 Stettin Einbau von Transportbehältern (Ladung 216 t) bei den Oderwerken.
08.11.1944 - 10.11.1944 Swinemünde Flakausbildung, da Neueinbau 3,7-cm-Flak, bei der Flakschule.
12.11.1944 - 04.12.1944 Kiel Ausrüstung.

DIE UNTERNEHMUNGEN

VERLEGUNGSFAHRT
05.12.1944 - Kiel → → → → → → → → → 09.12.1944 - Horten

U 864, unter Korvettenkapitän Ralf-Reimar Wolfram, lief am 05.12.1944 von Kiel aus. Das Boot verlegte nach Horten. Am 09.12.1944 lief U 864 in Horten ein. Dort führte es Schnorchelübungen bei der AGRU-Front im Oslofjord durch.

Chronik 05.12.1944 – 09.12.1944: (die Chronikfunktion für U 864 ist noch nicht verfügbar)

05.12.1944 - 06.12.1944 - 07.12.1944 - 08.12.1944 - 09.12.1944 - 10.12.1944 - 11.12.1944 - 12.12.1944 - 13.12.1944 - 14.12.1944 - 15.12.1944 - 16.12.1944 - 17.12.1944 - 18.12.1944 - 19.12.1944

1. UNTERNEHMUNG
27.12.1944 - Horten → → → → → → → → → 28.12.1944 - Kristiansand
29.12.1944 - Kristiansand → → → → → → → → → 30.12.1944 - Farsund
01.01.1945 - Farsund → → → → → → → → → 05.01.1945 - Bergen

U 864, unter Korvettenkapitän Ralf-Reimar Wolfram, lief am 27.12.1944 von Horten aus. Nach Ergänzungen in Kristiansand, sowie warten auf das Auslaufgeleit in Farsund, lief U 864 zur Unternehmung nach Ostasien aus. Doch kurz nach dem Auslaufen, gab es einen Defekt am Schnorchel so dass das Boot in die Werft nach Bergen ging. Nach 9 Tagen, lief U 864 in Bergen ein.

Chronik 27.12.1944 – 05.01.1945:

27.12.1944 - 28.12.1944 - 29.12.1944 - 30.12.1944 - 31.12.1944 - 01.01.1945 - 02.01.1945 - 03.01.1945 - 04.01.1945 - 05.01.1945

2. UNTERNEHMUNG
07.02.1945 - Bergen → → → → → → → → → 09.02.1945 - Verlust des Bootes

U 864, unter Korvettenkapitän Ralf-Reimar Wolfram, lief am 07.02.1945 von Bergen aus. Das Boot lief, zum zweiten Versuch aus, Ostasien zu erreichen. Es hatte 2 japanische Waffenexperten, Nakai (Treibstoffexperte) und Yamato (Akustik-Torpedoexperte), 2 Ingenieure der Firma "Messerschmitt" an Bord sowie Baupläne der Messerschmitt Me 163, der Messerschmitt Me 262 sowie Teile dieser Maschinen. Auch an Bord befanden sich Pläne der Motoren "Juno 004" und "BMW 008". Es waren insgesamt 69 Kisten mit Material. Ebenfalls an Bord waren 1.875 Gussflaschen mit Quecksilber mit ungefähr 61 t dieses Materials. Weit kam U 864 nicht, nach 2 Tagen, mußte das Boot, nach einem Dieselausfall, zurück nach Bergen. Auf dem Weg zurück wurde es von einem britischen Unterseeboot versenkt.

Chronik 07.02.1945 – 09.02.1945:

07.02.1945 - 08.02.1945 - 09.02.1945

DIE VERLUSTURSACHE

Boot: U 864
Datum: 09.02.1945
Letzter Kommandant: Ralf-Reimar Wolfram
Ort: Nordmeer
Position: 60°46' Nord - 04°35' Ost
Planquadrat: AN 2416
Verlust durch: Torpedo
Tote: 73
Überlebende: 0

U 864 wurde am 09.02.1945, im Nordmeer nordwestlich von Bergen, durch vier Torpedos des britischen Unterseebootes HMS VENTURER (P.88) versenkt. Das Boot war das erste U-Boot das auf Sehrohr-Tiefe getaucht von einem anderen getauchten U-Boot torpediert und versenkt wurde. Das Boot sollte nach Ostasien fahren. Es hatte Luftwaffenoffiziere und einen zerlegten Messerschmitt Messerschmitt Me 262 Düsenjäger sowie 1.857 Gußflaschen mit Quecksilber an Bord.

Aus Spiegel Online:

Fünf Jahre hatte Norwegens Marine nach dem Blockadebrecher gesucht. Im Oktober 2003 fand sie U-864. Zwei Jahre später holten Taucher eine gusseiserne Flasche an die Wasseroberfläche: Sie enthielt Quecksilber - eine von 1857 dieser Behältnisse. SPIEGEL TV hat einen Film über U-864 und die notwendigen Sicherungsarbeiten im Auftrag von ZDF, BBC und Discovery Channel produziert - ein historisches Drama und Öko-Thriller gleichermaßen. Denn nach knapp zwei Jahren Untersuchung steht nun fest: Das hochgiftige Metall aus dem deutschen U-Boot dringt aus den undichten Kanistern und verseucht Wasser und Meeresboden - nur vier Kilometer von der Insel Fedje entfernt, in der Nähe der Hafenstadt Bergen. Rund vier Kilogramm gelangten dieses Jahr ins Meer, Tendenz steigend.

Der Fischfang um das Wrack herum ist längst verboten, denn insgesamt birgt die Stahlhülle rund 65 Tonnen Quecksilber. Fische mit erhöhter Quecksilberkonzentration wurde in der Gegend bereits gefangen. Mit der Zeit könnte das Gift sich über die Nahrungskette auch im Körper von Menschen ablagern. "Die Menge macht diesen Fall wirklich ganz besonders", sagte Ane Eide Kjeras von der zuständige Behörde Kystverket. Darum empfahlen die norwegischen Küstenschützer heute: U-864 soll unter Sand und Beton begraben werden. Das U-Boot aus der Endzeit des Nazi-Reichs wird unter einem zwölf Meter dicken Sarkophag begraben, ähnlich wie der Reaktor von Tschernobyl - nur unter Wasser.

Gift und Torpedos an Bord: Bergung ausgeschlossen

Das sei die einzige Möglichkeit, die Umwelt vor dem Gift im Wrack zu schützen. Wenn das Parlament dem Vorschlag des Kystverket zustimme, könnten die Arbeiten "frühestens kommenden Sommer" beginnen, sagte Kjeras zu SPIEGEL ONLINE. Denn nur bei gutem Wetter seien die Arbeiten überhaupt möglich. Das Wrack liegt 150 Meter tief. Und da soll es auf jeden Fall auch bleiben. Die Experten warnen davor, U-864 zu heben - nicht nur wegen seiner Giftfracht. "Wir müssen davon ausgehen, dass noch Torpedos an Bord sind, wenigstens ein paar", sagte Kjeras zu SPIEGEL ONLINE. "Das Risiko, dass einer davon explodieren könnte, wäre bei einer Bergung ungleich höher." Tatsächlich spricht einiges dafür, dass das Zweitweltkriegs-Unterseeboot vom Typ IX D2 noch voll bewaffnet ist. Nach einem Maschinenschaden war das Schiff am 9. Februar 1945 wieder auf dem Rückweg in den Hafen von Bergen, von wo sie zwei Tage zuvor ausgelaufen war. Das britische U-Boot VENTURER ortete die U-864 und versenkte sie mit 73 Mann Besatzung, die zu jener Zeit an Bord war.

Unterwegs in geheimer, verzweifelter Mission

Es war das traurige Ende einer geheimnisumwitterten Mission, die das brandneue Schiff um die halbe Welt hätte führen sollen: Beladen mit Skizzen des ersten Seriendüsenjägers Me 262, Triebwerksteilen aus den Fabriken von Junkers und BMW war U-864 auf dem Weg nach Japan gewesen. Von der sogenannten Operation Caesar hatte allerdings die britische Aufklärung am Entschlüsselungsstützpunkt Bletchley Park im Vorfeld gehört: Die HMS VENTURER wurde auf die Fährte von U-864 gesetzt. Aufgrund eines verzweifelten Plans Hitlers war das deutsche U-Boot mit der Mission betraut worden, die alliierte Blockade zu durchbrechen und die japanischen Alliierten mit Hightech zu versorgen.

Sollten die Japaner im Pazifik die Lufthoheit über die US Air Force zurückgewinnen können, so hoffte der Diktator, müssten die USA mehr Einheiten in den Fernen Osten verlegen - was den Druck auf die deutschen Truppen in Europa möglicherweise gemindert hätte. Das Quecksilber, das die U-864 an Bord hatte, sollte der Waffenproduktion dienen. Nun, fast 62 Jahre nach der Versenkung, macht diese - angesichts der Hightech-Rüstungsmaterialien nebensächliche - Ladung das deutsche U-Boot zum kritischsten der rund 2500 Wracks in norwegischen Gewässern, die das Kystverket überwacht. Alleine 400 davon stammen aus dem Zweiten Weltkrieg. Aber keines wurde bislang mit einem Sarkophag überdeckt.

"Poor bastards" - arme Schweine

"Das ist eine Premiere für uns", sagte Kjeras. Weltweit wurden bislang in 20 Jahren rund 30 größere Unternehmungen dieser Art vorgenommen, um quecksilberhaltige Überreste einzuschließen, zählt die Studie aus ihrer Behörde auf. Diese Methode biete einen "dauerhaften Schutz der Umwelt". SPIEGEL TV befragte einen Augenzeugen, das ehemalige USS VENTURER-Besatzungsmitglied Harry Plummer, zu den letzten Momenten des deutschen U-Boots: Drei Stunden lang verfolgten die Briten das U-Boot, das sich wegen des Motorschadens im Zickzackkurs zurück in den Bergenfjord flüchten wollte. Mit vier kurz nacheinander abgefeuerten Torpedos wollte Kommandant Jimmy Launders das verhindern. Erst der vierte traf. Um 12.14 Uhr nachmittags verzeichnet das Logbuch eine "laute, scharfe Explosion, gefolgt von Geräuschen des Auseinanderbrechens". In zwei Teilen sank U-864 auf den Meeresboden in 150 Meter Tiefe. "Es war eine Erleichterung", sagte Seemann Plummer. Aber im nächsten Moment sei ihm und seinen Kameraden klargeworden, dass gerade andere U-Boot-Fahrer gestorben seien. "Im Nachhinein denkt man: Poor bastards" - arme Schweine.

BEI DER VERSENKUNG DES BOOTES KAMEN UMS LEBEN (75 ???)

Auerbach, Wolfgang Bannasch, Josef Baum, Werner
Baumgärtner, Rudolf Benker, Paul Benz, Siegfried
Beyersdorff, Kurt Budde, Friedrich-Wilhelm Bukowski, Jürgen
Chlingensberg, Rolf von Degand, Erich Dippl, Johann
Eckhardt, Franz Flechtner, Willi Gerstmann, Reinhold
Grosse, Erich Günther, Rudolf Hahndorff, Jobst
Hansen, Günter Heinrichs, Karl-Heinz Hiza, Anton
Jörger, Herbert-Heinrich Kiesewetter, Willi-Paul Kinne, Bernhard
Kirmis, Heinz Klambauer, Hans Krey, Hans
Krohn, Wilhelm Loe, Hubert Freiherr von Marquart, Karl
Meurer, Christian Nakai, Plass, Sven
Plöger, Wilhelm Pohl, Heinz Ramcke, Richard
Reinhardt, Karl-Heinz Dr. Reuss, Friedrich Richter, Walter
Rohr, Walter Rössler, Reinhold Rückert, Martin
Sauerbier, Heinz Schäfer, Hans Schmidt, Adolf
Schmidt, Richard Schmitt, Gerhard Schomerus, Riclef
Schoppmann, Harro Schreier, Josef Schroers, Josef
Schulz, Werner Schwarzer, Horst Schwickert, Kurt
Sinner, Lothar-Emil-Heinrich Stephan, Ludwig Stevermann, Heinrich
Stiefvater, Karl Studzinski, Bruno Thomsen, Peter
Transier, Willi Türk, Franz Vetterle, Karl
Weiser, Karl Weiss, Kurt Weiss, Walter
Wengel, Reinhold Wenzel, Karl Wilkendorf, Ernst
Wiss, Josef Wodrich, Joachim Wolfram, Ralf-Reimar
Wörner, Friedrich Wrocklage, Hermann Yamato,

ZWISCHEN INDIENSTSTELLUNG UND LETZTEN AUSLAUFEN ZWISCHENZEITLICH AN BORD (2 - unvollständig)

Hinnerkort, Walter Lein, Kurt

LITERATURVERWEISE

Clay Blair Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945
1999 - Heyne Verlag - ISBN-978-3453160590 - Seite 803.
Rainer Busch/Hans J. Röll Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten
1996 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813204902 - Seite 260.
Rainer Busch/Hans J. Röll Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften
1997 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813205121 - Seite 137, 211.
Rainer Busch/Hans J. Röll Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945
2008 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813205145 - Seite 313 – 315.
Herbert Ritschel Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 – 1945 - KTB U 850 - U 1100
Eigenverlag ohne ISBN - Seite 28 – 29.

ANMERKUNGEN

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