U 264
Aus U-Boot-Archiv Wiki
Allgemeine Daten |
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Typ: | VII C | ||
Bauauftrag: | 15.08.1940 | ||
Bauwerft: | Bremer Vulkan Werft, Vegesack | ||
Baunummer: | 029 | ||
Serie: | U 251 - U 291 | ||
Kiellegung: | 21.06.1941 | ||
Stapellauf: | 02.04.1942 | ||
Indienststellung: | 22.05.1942 | ||
Indienststellungskommandant: | Oblt.z.S. | Hartwig Looks | |
Feldpostnummer: | M - 02 981 | ||
Kommandanten |
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22.05.1942 - 19.02.1944 | Oblt.z.S./Kptlt. | Hartwig Looks | |
Flottillen |
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22.05.1942 - 31.10.1942 | AB | 8. U-Flottille, Danzig | |
01.11.1942 - 19.02.1944 | FB | 6. U-Flottille, St. Nazaire | |
Feindfahrten |
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Anzahl Feindfahrten: | 5 | ||
Versenkte Schiffe: | 3 | ||
Versenkte Tonnage: | 16.843 BRT | ||
Beschädigte Schiffe: | 0 | ||
Beschädigte Tonnage: | 0 BRT | ||
1. Feindfahrt: Vom: 03.11.1942 - 04.12.1942 03.11.1942 - 08:00 Uhr aus Kiel ausgelaufen. | |||
2. Feindfahrt: Vom: 10.01.1943 - 05.03.1943 10.01.1943 - 16:05 Uhr aus St. Nazaire ausgelaufen. | |||
3. Feindfahrt: Vom: 08.04.1943 - 01.06.1943 08.04.1943 - 18:00 Uhr aus St. Nazaire ausgelaufen. | |||
Vom: 04.08.1943 - 04.08.1943 04.08.1943 - 11:00 Uhr aus Lorient ausgelaufen. | |||
4. Feindfahrt: Vom: 15.09.1943 - 15.10.1943 15.09.1943 - 19:20 Uhr aus St. Nazaire ausgelaufen. 00.11.1943 - 00.01.1944 Einbau einer Schnorchelanlage in der Kriegsmarinewerft, St. Nazaire. | |||
5. Feindfahrt: Vom: 05.02.1944 - 19.02.1944 05.02.1944 - //:// Uhr aus St. Nazaire ausgelaufen. | |||
Schicksal |
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Datum: | 19.02.1944 | ||
Letzter Kommandant: | Kptlt. | Hartwig Looks | |
Ort: | Nordatlantik | ||
Position: | 48°31' N - 22°05' W | ||
Planquadrat: | BE 1893 | ||
Versenkt durch: | Selbstversenkung | ||
Tote: | 0 | ||
Überlebende: | 52 | ||
Detailangaben zum Schicksal |
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U 264 wurde am 19.02.1944 im Nordatlantik, nach schweren Beschädigungen durch die britischen Sloops HMS Starling (U.66), HMS Woodpecker (U.08), HMS Wren (U.28), HMS Kite (U.87) und HMS Wild Goose (U.45), die zum zum Geleitzug ON-224, selbst versenkt. Bericht über die Versenkung von U 264: U 264 lief am 05.02.1944 von St. Nazaire zu seiner fünften Feindfahrt in den Nordatlantik aus. Zunächst der übliche Marsch durch die Biskaya, meist getaucht, nur zum Aufladen der Batterien nachts einige Stunden aufgetaucht. Der vor dieser Feindfahrt eingebaute Schnorchel bewährte sich nicht. Das Schwimmerventil schloss den Zuluftschlauch des Schnorchels bei überkommenden Seen nicht einwandfrei ab. So kam bei Unterwasser-Schnorchelfahrt sehr viel Wasser ins Boot. Die Lenzpumpen kamen nicht gegen die Wassermengen an, so dass die Schnorchelfahrt schließlich wieder abgebrochen werden musste. Mit dem Verlust des U-Bootes am 19.02.1944 hatte der neu eingebaute Schnorchel nichts zu tun gehabt. Am 18.02.1944 hatte U 264 seine vorgesehene Position in einem Suchtreifen mehrerer U-Boote eingenommen. Aufgabe war, einen von Westen kommenden Konvoi etwa im Seegebiet um 48°30' N-21°30' W zu finden und anzugreifen. Zur Suche des Geleits sollten deutsche Fernaufklärer von Bordeaux aus eingesetzt werden. Die etwa 20 U-Boote, die für die geplante Konvoi-Operation vorgesehen waren, erhielten Anweisung vom Befehlshaber der U-Boote (B.d.U.), sich nach Erreichen der zugewiesenen Position im Aufklärungsstreifen bis 18.02.1944 - 18:00 Uhr bei Tage nicht über Wasser aufzuhalten. Um 18:00 Uhr sollten alle Boote auftauchen und versuchen, den Konvoi zu finden. Ausdrücklich wurde befohlen, dass die U-Boote von diesem Zeitpunkt ab, bei eventuellen Flugzeugangriffen nicht mehr tauchen dürfen, sondern aufgetaucht bleiben und den Angriff mit dem Flak-Waffen abwehren sollten. U 264 hatte die Position im Suchstreifen bereits am 18.02.1944 morgens erreicht und stand getaucht in dem befohlenen Seegebiet. Gegen 09:00 Uhr wurden Schraubengeräusche im Horchgerät festgestellt. Das Boot, das in etwa 80 Metern Tiefe stand, ging auf Sehrohrtiefe, wurde jedoch von einem Asdic-Gerät erfasst und mit einer Serie Wasserbomben belegt. U 264 wurde nicht ernstlich beschädigt. Geringe Schäden wurden während der weiteren Unterwasserfahrt schnell beseitigt. Die Zerstörer, von denen die vorher vernommenen Schraubengeräusche herrührten und von denen einer das Boot überraschend orten und angreifen konnte, liefen mit hoher Fahrt nach Südwesten ab. Um 18:00 Uhr wurde befehlsgemäß aufgetaucht. Die Flak-Waffen wurden sofort besetzt. Gegen 18:10 Uhr meldete der Funker eine feindliche Flugzeugortung, der er mit unserem Funkmeßbeobachtungsgerät feststellte und die schnell lauter wurde. Kurz darauf sichtete die Brückenwache ein Flugboot vom Typ Short Sunderland im Anflug. Durch ein Funk-Kurzsignal wurde der Flugzeugangriff auf U 264 gemeldet. Gleichzeitig wurde mit der 3.7 Zentimeter Flak das Feuer auf die Sunderland eröffnet. Schon beim ersten Feuerstoß wurden Treffer am Rumpf des Flugbootes erzielt. Dieses drehte sofort ab und kam schnell außer Sicht. Von einem in der Nähe stehenden U-Boot wurde der Absturz der Maschine beobachtet. Vom Standort des gesuchten Geleitzuges war nichts bekannt geworden. Die Maschinen der deutschen Fernaufklärung wurden bei einem britischen Luftangriff auf Bordeaux beschädigt und konnten nicht starten. Mit wurden die U-Boote unterrichtet, dass frühestens ab 19.02.1944 gegen 03:00 Uhr mit dem Einsatz deutscher Fernaufklärer gerechnet werden könnte. Am 19.02.1944 gegen 02:00 Uhr sichtete U 264 zwei gegnerische Zerstörer und meldete diese per Funk mit Kurzsignal. Die Meldung wurde von den deutschen Landfunkstellen quittiert. Es war die letzte aufgenommene Funkmeldung von U 264. Das Boot wurde von den Zerstörern im Radar erfasst und unter Einsatz von Leuchtgranaten unter Artilleriebeschuss genommen. Es gelang jedoch mit Höchstfahrt und unter Einsatz von Ortungsabwehrmitteln (Aphrodite), mit Wasserstoffgas gefüllte Ballons, unter denen Stanniolstreifen zur Ablenkung des feindlichen Radars hingen) über Wasser abzulaufen. Ein Torpedoangriff gegen die Zerstörer konnte nicht durchgeführt werden. Gegen 04:00 Uhr wurde mit dem Funkpeiler ein Peilsignal einer deutschen Fernaufklärung-Maschine, die den Geleitzug gefunden hatte, aufgenommen. Der Geleitzug musste nach Peilung östlich oder westlich von U 264 stehen. Eine Seitenbestimmung mit dem Funkpeiler war wegen der sehr großen Lautstärke der aufgenommenen Peilsignale nicht möglich. Wir mussten also sehr nahe beim Geleitzug stehen. U 264 lief mit Höchstfahrt in dieser Richtung, da der Konvoi dort vermutet wurde. Kurz darauf wurde in westlicher Richtung eine von einem deutschen Fernaufklärer abgefeuerten Fühlungshalter-Rakete gesichtet. Die Kennung dieser Raketen war den an den Operationen beteiligten U-Booten vorher mitgeteilt worden. Um 05:30 Uhr kam bei mäßiger Sicht, aber noch sehr großer Dunkelheit ein Zerstörer mit hoher Fahrt in Sicht, der genau Kurs auf U 264 nahm. Offensichtlich war das U-Boot im Radar des Zerstörers erfasst worden, wie auch unser Funkmeßbeobachtungsgerät anzeigte. Auf etwa 2000 Metern Entfernung schoss U 264 einen T-5 Zaunkönig aus dem Heckrohr. Doch der Torpedo verfehlte sein Ziel. Möglicherweise war die empfindliche elektronische Anlage des Torpedos bei dem Wasserbombenangriff am Vortag beschädigt worden. U 264 versuchte mit Höchstfahrt über Wasser abzulaufen. Dabei wurde im Südwesten mit einem besonders starken Nachtglas, mit dem das Boot erstmals für diese Fahrt ausgerüstet worden war, der Geleitzug ausgemacht und mit einem Kurzsignal gemeldet. Diese Meldung war jedoch von den Heimatstellen nicht aufgenommen worden. Fast gleichzeitig eröffnete der Zerstörer auf etwa 800 Meter Entfernung das Feuer mit seinen Buggeschützen. Die ersten Salven lagen deckend, denn der Zerstörer erzielte gleich einen Treffer auf dem Steuerbord-Tauchbunker, ohne dass der Druckkörper des Bootes beschädigt wurde. Mit "Alarm" tauchte das Boot weg und ging rasch auf große Tiefe, sonst wäre es von dem schnell auflaufenden Zerstörer gerammt worden. Dieser warf eine Serie Wasserbomben in der Nähe der Tauchstelle, doch lagen die Bomben ungenau, so dass nur unwesentliche Schäden auftraten. Der Zerstörer hielt sich in der Nähe des getauchten U-Bootes auf und übergab gegen 06:30 Uhr an eine inzwischen herangekommene Gruppe von fünf Fahrzeugen, wie man später feststellte, sogenannte Sloops, die zur U-Boot-Bekämpfung eingesetzt wurden. Die feindlichen Schiffe belegten U 264 etwa alle Stunde mit Serien schwerster Wasserbomben, die erhebliche Ausfälle im Boot verursachten. Wie wir später in Erfahrung bringen konnten, handelte es sich bei diesen Wasserbomben um neu entwickelte sogenannte "Mine-Depth-Charges" die nicht, wie die bisherigen Wasserbomben auf 120 Meter Tiefe, sondern in 300 Metern Tiefe detonierten. Dadurch traf der Detonationsstoß das U-Boot von unten, was schwere Schäden im Boot zur Folge hatte. Gegen 13:00 Uhr hatte die Suchgruppe das U-Boot verloren, fand es jedoch auf Grund einer breiten Ölspur, die U 264 hinter sich her zog und die wahrscheinlich von dem Treffer im Steuerbord Tauchbunker, in dem zu der Zeit noch Treiböl gefahren wurde, herrührte. Bis 18:00 Uhr folgten weitere schwerste Wasserbomben-Serien, eine davon mit insgesamt 24 Wasserbomben. Seit 06:30 Uhr morgens wurden 250 Detonationen in der Nähe des Bootes gezählt. Eine Wasserbombe, die offensichtlich nicht detonierte, fiel in etwa 180 Meter Tauchtiefe auf das Vorschiff und rollte mit dumpfen Gepolter nach Steuerbord über die Seite ab. Durch die schweren Erschütterungen fielen fast sämtliche elektronischen Anlagen im Boot aus. Die Backbord-Schraubenwelle hatte einen mächtigen Schlag bekommen und verursachte starke Geräusche. An mehreren Stellen waren Außenbordverschlüsse leck gesprungen und verursachten zahlreiche Wassereinbrüche. Das Wasser stieg in der Zentrale langsam über die Flurplatten. Die noch intakte Hauptlenzpumpe kam nicht mehr gegen das eindringende Wasser an. Das U-Boot begann zu sinken. Die Backbord E-Maschine hatte sich wegen der verbogenen Schraubenwelle heiß gelaufen und Feuer gefangen. Die Steuerbord Schraubenwelle saß inzwischen ganz fest. In der Zentrale trat ein weiterer starker Wassereinbruch auf, und das Boot konnte, trotz starker Achterlastigkeit und mit der zu dieser Zeit noch möglichen höchsten Fahrstufe, nicht mehr gehalten werden. Als U 264 bis auf 230 Meter mit weiter sinkender Tendenz abgesunken war und keine Möglichkeit mehr bestand, das Boot zu halten, gab der Kommandant Befehl zum Auftauchen. Die Tauchzellen wurden mit Pressluft ausgeblasen, und das Boot stieg zunächst langsam, dann immer schneller an die Wasseroberfläche. Die fünf U-Jagdfahrzeuge, die etwa 3000 bis 4000 Meter entfernt im Kreis um das auftauchende U-Boot standen, eröffneten sofort das Feuer und erzielten zahlreiche Treffer. Eine Gegenwehr war nicht möglich. Unsere Torpedorohre ließen sich wegen verklemmter Mündungsklappen nicht öffnen und das 3.7 Zentimeter-Geschütz ließ sich wegen des gebrochenen Seitenrichtgetriebes nicht richten. Ich befahl "Alle Mann aus dem Boot." Dieser Befehl wurde von der Besatzung in mustergültiger Disziplin und Ruhe ausgeführt. Da die Backbord-Maschine noch Umdrehungen machte, lief das Boot mit etwas Fahrt voraus. Dadurch kamen die ins Wasser springenden schnell achteraus und gerieten so aus dem Bereich der einschlagenden Granaten heraus. Als die Besatzung ausgestiegen war, fluteten der Leitende Ingenieur und der Zentralemaat die Tauchzellen und verließen dann ebenfalls das Boot, das mit geöffnetem Turmluk unter mir versank. Als U 264 von der Wasseroberfläche verschwunden war, stellten die U-Jagd-Fahrzeuge das Artilleriefeuer ein und begannen sofort mit der Rettungsaktion. Bei dem herrschenden guten Wetter mit nur geringem Seegang und leichter Dünung wurde die gesamte Besatzung von den fünf Schiffen aufgenommen. Das es noch hell war, waren die Rettungsmanöver in etwa einer halben Stunde abgeschlossen. Nur zwei Mann waren durch Granatsplitter leicht verwundet worden. Auch Kptlt. Hartwig Looks wurde von der Sloop HMS Woodpecker (U.08) aufgenommen, die vier Stunden später von U 256 unter Oblt.z.S. Wilhelm Brauel mit einem T-5 Zaunkönig torpediert wurde. Die HMS Woodpecker (U.08) blieb zunächst schwimmfähig und sank erst vier Tage später bei aufkommendem Sturm. Die elf von der HMS Woodpecker (U.08) geretteten U-Boot-Fahrer waren am Tag nach der Torpedierung von der ebenfalls zu der Gruppe gehörenden HMS Magpie (U.82) aufgenommen worden. Die Suchgruppe lief nach sechs Tagen Fahrt in Liverpool ein, von wo die U-Boot-Besatzung dann in britische Gefangenenlager gebracht wurde. Bericht des Marinestabsarztes Dr. Junghans: Am 19.02.1944 wurde auf Artilleriebeschuss des Zerstörers getaucht. Das Boot wurde vom Geleitzug überlaufen. Am Vormittag Bekämpfung durch eine U-Jagdgruppe. Schwere Waboverfolgung, zirka 260 Stück. Boot versuchte auf über 200 Meter Tiefe den Wasserbomben zu entgehen. Im Laufe des Nachmittags fiel die Backbord-Maschine aus, Qualm im Maschinenraum, Batterie leer. Boot, da nicht zu halten, angeblasen, aufgetaucht und Besatzung von Bord geschickt. Der L.I. hat das Boot sieben Minuten nach dem Auftauchen geflutet, so dass es sank. Die Besatzung wurde aufgefischt und auf verschiedene Sloops verteilt. U 264 war das erste mit einem Schnorchel ausgerüstete U-Boot, das einem Angriff zum Opfer fiel. |