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U 460

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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U 459 ← U 460 → U 461

Typ: XIV
Bauauftrag: 14.05.1940
Bauwerft: Deutsche Werke AG, Kiel
Serie: U 459 - U 464
Baunummer: 291
Kiellegung: 30.11.1940
Stapellauf: 13.09.1941
Indienststellung: 24.12.1941
Kommandant: Friedrich Schäfer
Feldpostnummer: M - 47 974

Kommandanten

24.12.1941 - 09.08.1942 Kapitänleutnant Friedrich Schäfer
10.08.1942 - 04.10.1943 Kapitänleutnant Ebe Schnoor

Flottillen

24.12.1941 - 30.06.1942 Ausbildungsboot 4. U-Flottille Stettin - Klick hier → Ausbildung U 460
01.07.1942 - 31.10.1942 Frontboot 10. U-Flottille Lorient
01.11.1942 - 04.10.1943 Frontboot 12. U-Flottille Bordeaux

Unternehmungen

1. Unternehmung
07.06.1942 - Kiel → → → → → → 08.06.1942 - Kristiansand
09.06.1942 - Kristiansand → → → → → → 31.07.1942 - St. Nazaire
U 460, unter Kapitänleutnant Friedrich Schäfer, lief am 07.06.1942 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, und Brennstoffergänzung in Kristiansand, operierte das Boot im Nordatlantik und östlich der Karibik. Dort wurden 14 U-Boote versorgt. Nach 54 Tagen und zurückgelegten 7.377 sm über und 258 sm unter Wasser, lief U 460 am 31.07.1942 in St. Nazaire ein.
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2. Unternehmung
27.08.1942 - St. Nazaire → → → → → → 29.08.1942 - St. Nazaire
01.09.1942 - St. Nazaire → → → → → → 12.10.1942 - St. Nazaire
U 460, unter Oberleutnant zur See Ebe Schnoor, lief am 27.08.1942 von St. Nazaire aus. Einen Tag später mußte das Boot, wegen defekter Bilgenwasserzelle, wieder nach St. Nazaire zurück. Nach der Reparatur und dem erneuten Auslaufen, operierte das Boot im Mittelatlantik und bei Kapverdische Inseln. Dort wurden 15 U-Boote versorgt. Nach 46 Tagen und zurückgelegten 6.718 sm über und 306 sm unter Wasser, lief U 460 am 12.10.1942 wieder in St. Nazaire ein.
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3. Unternehmung
11.11.1942 - St. Nazaire → → → → → → 19.12.1942 - St. Nazaire
U 460, unter Oberleutnant zur See Ebe Schnoor, lief am 11.11.1942 von St. Nazaire aus. Das Boot versorgte 18 U-Boote im mittleren Nordatlantik. Nach 38 Tagen und zurückgelegten 3.361 sm über und 249 sm unter Wasser, am 19.12.1942 wieder in St. Nazaire ein.
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4. Unternehmung
27.01.1943 - St. Nazaire → → → → → → 29.01.1943 - St. Nazaire
31.01.1943 - St. Nazaire → → → → → → 05.03.1943 - Bordeaux
U 460, unter Oberleutnant zur See/Kapitänleutnant Ebe Schnoor, lief am 27.01.1943 von St. Nazaire aus. Am 29.01.1943 mußte das Boot, wegen defekter Bilgenwasserzelle, wieder zurück nach St. Nazaire. Nach der Reparatur und dem erneuten Auslaufen, lief es in den Nordatlantik, wo 20 U-Boote versorgt wurden. Nach 37 Tage und zurückgelegten 4.002 sm über und 349 sm unter Wasser, lief U 460 am 05.03.1943 in Bordeaux ein.
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5. Unternehmung
24.04.1943 - Bordeaux → → → → → → 25.06.1943 - Bordeaux
U 460, unter Kapitänleutnant Ebe Schnoor, lief am 24.04.1943 von Bordeaux aus. Das Boot versorgte 12 U-Boote im Mittelatlantik und vor Freetown. Es übernahm am 05.05.1943 von U 117 45 m³ Brennstoff und 150 kg Büchsenfleisch. Nach 62 Tagen und zurückgelegten 7.883 sm über und 494 sm über Wasser, lief U 460 am 25.06.1943 wieder in Bordeaux ein.
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6. Unternehmung
23.08.1943 - Bordeaux → → → → → → 25.08.1943 - Bordeaux
30.08.1943 - Bordeaux → → → → → → 04.10.1943 - Boot verschollen
U 460, unter Kapitänleutnant Ebe Schnoor, lief am 23.08.1943 von Bordeaux aus. Am 25.08.1943 mußte das Boot, wegen einem Leck im Batteriemontageluk, zurück nach Bordeaux. Nach der Reparatur und dem erneuten Auslaufen, versorgte es 9 U-Boote im Nord- und im Mittelatlantik nördlich der Azorischen Inseln. Es erhielt am 24.09.1943 von U 68 ein Wanze-Gerät mit Netzkabel. U 460 ist auf dieser Unternehmung, wahrscheinlich durch eine Tauchpanne nach Fliegerangriff gesunken.
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Verlustursache

Boot: U 460
Datum: 04.10.1943
Letzter Kommandant: Ebe Schnoor
Ort: Nordatlantik
Position: 43°13' Nord - 28°58' West
Planquadrat: BD 9757
Verlust durch: Tauchpanne nach Angriff
Tote: 62
Überlebende: 2
Klick hier → Besatzungsliste U 460
U 460 ist am 04.10.1943 (mit hoher Wahrscheinlichkeit), im Nordatlantik nördlich der Azorischen Inseln, nach den Angriffen der Grumman TBF Avenger T-3 (Robert-Lloyd Stearns), T-9 (Donald-E. Weigle) und den Grumman F4F Wildcat F-16 (Elbert-Stewart Heim) und F-19 (Davis-O. Puckett) der US-Navy Squadron VC-9 des US-Geleitträgers USS CARD (CVE-11) (Capt. Arnold-Jay Isbell), die das Boot nicht versenkten, durch einen Tauchunfall/Tauchpanne gesunken.
Die ursprüngliche Nachkriegseinschätzung der Versenkung wurde von Axel Niestlé und dem FDS/NHB im Januar 1993 geändert. Der Angriff mehrerer Flugzeuge des US-Navy Squadron VC-9 des Geleitträgers CARD, am 04.10.1943 auf der Position 43°13' N - 28°58' W, der früher für die Versenkung von U 460 verantwortlich gemacht wurde, war tatsächlich für die Versenkung von U 422.
Busch/Röll schreiben dazu:
Ich zitiere: Am 04.10.43 im mittleren Nordatlantik nördlich der Azoren beim Angriff von Trägerflugzeugen des US-Geleitträgers CARD (Squadron VC-9) nach dem Tauchvorgang verschollen bzw. durch Tauchpanne oder Unfall gesunken. Die Versorgungsgruppe bestehend aus U 460 (Versorger) und den Kampfbooten U 264 (Looks), U 455 (Scheibe) und U 422 (Poeschel) wurde durch ein Trägerflugzeug im Planquadrat BD 97 angegriffen. U 455, später U 264. konnten rechtzeitig vor dem Eintreffen von drei weiteren Flugzeugen tauchen. Auf U 264 war wegen der vorherigen Brennstoffübernahme Obermaschinist Karl Conen und der ihn mit einem Schlauchboot abholende Matrosengefreite Wagner eingestiegen, die nicht rechtzeitig auf U 460 zurückkamen. Somit waren sie die beiden einzigen Überlebenden von U 460.
Bericht des Obermaschinisten Karl Conen:
Während der Versorgung am 04.10.43 stieg ich auf U 264 über, um dort die Beölung durchzuführen. Nach der Beendigung dieser Arbeiten meldete ich mich beim Kommandanten von U 264 von Bord, um wieder auf U 460 zurückzukehren. Ein Schlauchboot mit dem Matrosengefreiten Wagner war unterwegs, um mich abzuholen. Da wurden auf einmal Flieger gemeldet. Ich selbst verblieb dann auf U 264, um abzuwarten, wie sich die Sache entwickelte. Es blieb nicht bei einer Maschine, sondern es kamen immer mehr hinzu. Der Matrosengefreite Wagner war auch inzwischen an Bord von U 264 genommen worden. Das Schlauchboot trieb allein auf dem Wasser. Nach Abwehr der ersten Flugzeuge und gutem Ausweichmanövrieren der Bombenwürfe mußten wir tauchen, weil die Lage immer gefährlicher wurde. Ungefähr eine dreiviertel Stunde später hörten wir auf unserem Unterwassermarsch Bombenabwürfe, starke Detonationen und sehr starkes Rauschen, als würde ein U-Boot versuchen, wieder aufzutauchen. Nach diesen Geräuschen trat vollkommene Ruhe ein. Wir selbst tauchten nach sechs Stunden wieder auf, um zu sehen, was mit meinem Boot los war. Wir konnten aber nichts mehr auf dem Wasser feststellen. Kein U-Boot oder schwimmende Überlebende meiner Besatzung, nur das Schlauchboot trieb allein auf dem Meer. Kurz nach unserem Auftauchen wurden wir wieder von einigen Fliegern angegriffen, die uns zum sofortigen Tauchen zwangen. U 264 wurde dabei schwer beschädigt, so daß wir uns nur mit Mühe und Not unter Wasser halten konnten. Wir hatten nämlich einen Bomben-Nahtreffer auf das Heck bekommen. Das Suchen anderer U-Boote, die zur Hilfe herbeigerufen wurden, war ebenfalls erfolglos. Ich selbst erreichte mit U 264 am 15.10.43 den Stützpunkt St. Nazaire in Frankreich.
Bericht des Ministry of Defence über den Verlust von U 422 und U 460:
Der Angebliche Verlust von U 422 am Nachmittag des 04.10.43 durch einen Angriff der >>Avenger<< T-7 von USS CARD mit einer >>Mk-XXIV<<-Mine (akustischer Zielsuchtorpedo - Fido), auf Position 43°18' N/28°58' W ist nicht zutreffend. Dieser Angriff galt U 264 (Looks), das dabei schwere Schäden am Heck erhielt. Daher traf der Angriff der >>Avenger<< T-7 nicht U 422 und führte auch nicht zu dessen Verlust, wie ursprünglich vermutet wurde. U 422 wurde tatsächlich am gleichen Tag vormittags (GMT) auf Position 43°13' N/28°58' W durch die >>Avenger<< T-3 mit einem akustischen Zielsuchtorpedo (Mk-XXIV-Mine) zerstört. Nach dem Krieg aber wurde der Verlust von U 460 dem erfolgreichen Angriff der >>Avenger<< zugerechnet.
Anhand der Daten war es aber zuerst unklar, wie U 460 zerstört wurde. Nachdem keine Rückmeldung nach dem Angriff kam, konnte man also davon ausgehen, daß es den 04.10.43 nicht überstand. Aufgrund der Auswertung des Berichtes der CARD und der Kriegstagebücher von U 264 (Looks) und U 455 (Scheibe) ist es möglich, eine Rekonstruktion des Ablaufs am Vormittag des 04.10.43 zu erstellen, die eine Erklärung für den Verlust des U-Tankers ergibt.
Die >>Avenger<< T-3, eine von vier >>Avengers<<, startete von USS CARD um 06:30 h (GMT) zur U-Boot-Patrouille und meldete einen U-Boot-Kontakt um 10:03 h. Doch die Meldung der >>Avenger<< war etwas unklar, und daher befahl der Flugzeugträger eine Wiederholung der Meldung. welche vom Flugzeug jedoch unbeachtet blieb. Ohne Zweifel stieß die >>Avenger<< auf den aus vier U-Booten bestehenden Verband, während diese vom Tanker U 460 Nachschub aufnahmen, da U 264 und U 455 um 12:10 h und 12:12 h (CET) das Flugzeug meldeten. (Zwischen der alliierten und deutschen Zeit bestanden zwei Stunden unterschied).
Aufgrund der Meldung der >>Avenger<< T-3 startete eine U-Boot-Vernichtungsstaffel um 10:15 h bestehend aus drei Flugzeugen, der >>Avenger<< T-9 und den beiden >>Wildcats<< F-16 und F-19. Die beiden Jäger folgten 5 Minuten später, da Regulierungsarbeiten am Katapultdeck ausgeführt wurden. Bereits um 10:30 h meldete die >>Avenger<< T-9 die vier U-Boote, welche als >>Milchkuh<<, ein 500-Tonnen-Boot und zwei größere Typen beschrieben werden konnten, angesprochen wurden. (Aus irgendeinen Grund erschienen zwei U-Boote des Typs VII C größer als das dritte). Die Ankunft des zweiten Flugzeuges wurde von Looks um 12:30 h (CET) ins KTB eingetragen. Zu dieser Zeit lag U 460 Backbords und U 422 an Steuerbord. U 264 etwa 100 bis 150 Meter entfernt, und U 455 etwa 500 Meter weiter achteraus. Die >>Avenger<< T-9 hatte den Befehl erhalten, mit dem Angriff zu warten, bis die beiden >>Wildcats<< eintrafen. Andererseits nutzte die >>Avenger<< T-3. die mit einer 250-kg-Bombe und einer Mk-XXIV-Mine (Fido) bestückt war, die Gelegenheit zum Angriff, da die Boote nah beieinander lagen, und warf die Bombe ab, die aber nicht traf und keinen Schaden anrichtete. Das KTB U 455 berichtet über den Angriff eines der beiden Flugzeuge um 12:35 h, schrieb den Angriff aber fälschlicherweise dem zweiten Flugzeug, also der >>Avenger<< T-8, zu.
Kurz nach dem Angriff der >>Avenger<< T-3 trafen die zwei Jäger ein. U 264 sichtete sie um 12:37 h (CET) und gab den Befehl zum Tauchen. U 455 hatte den Tauchvorgang bereits eingeleitet. Als die >>Wildcats<< eintrafen, sichteten sie nur drei U-Boote, da U 455 bereits weggetaucht war und U 264 sich noch in der Tauchphase befand. Die Jäger begannen sofort gemeinsam den Angriff auf U 460, gefolgt von der >>Avenger<< T-9, welche mit vier Mk-47 Wasserbomben bestückt war, die jedoch zu früh abgeworfen wurden und damit ohne Wirkung blieben. Die Jäger griffen trotz starken Abwehrfeuers wiederholt an, bis die Boote getrennt wurden und schließlich tauchten.
Die >>Avenger<< T-3 wartete, bis das letzte Boot abgetaucht war und griff dann das letzte abgetauchte U-Boot, welches es als eines der zwei größeren bezeichnete, mit der >>Mk-XXIV<<-Mine (Fido) an. Es erfolgte eine Explosion und Wrackteile und Öl befanden sich auf der Wasseroberfläche, was auf einen direkten Treffer zurückzuführen war. Nach den Eintragungen in das KTB von U 264 geht hervor, daß das letzte U-Boot, das untertauchte entweder U 460 oder U 422 war, da Looks bevor er das Turmluk schloß, sich noch umsah und bemerkte, daß beide Boote noch über Wasser waren. Nachdem die >>Avenger<< T-3 ihr Ziel nicht als >>Milchkuh<< identifizierte, ist es anzunehmen, daß der akustische Zielsuchtorpedo auf U 422 gerichtet war. Man kann davon ausgehen, daß U 460 außer leichten Schäden durch Maschinengewehrsalven der zwei Jäger unbeschädigt war. Folglich ist der Verlust von U 460 auf einen Unfall bzw. auf eine Tauchpanne zurückzuführen, da es während der Angriffe schnell tauchen mußte.
Verschiedene Einträge im KTB von U 264 beschreiben, daß U 460 Probleme beim Tauchen hatte. Nach dem ersten Angriff der >>Avenger<< T-3 bemerkte Looks. daß das anwesende Flugzeug andere Maschinen zu dieser Position beorderte. Somit war es notwendig, daß die U-Boote so schnell wie möglich unter Wasser kamen, zuerst natürlich U 460. Looks beobachtete, daß die U-Boote ihr Oberdeck geräumt hatten und fertig zum Tauchen waren. Aber 10 Minuten nach dem ersten Angriff der >>Avenger<< T-3 war U 460 weiterhin ab der Wasseroberfläche. Looks signalisierte Schnoor (U 460) mehrmals durch Winkzeichen dringend abzutauchen und versuchte, jedoch erfolglos, mit ihm eine Position für einen neuen Treffpunkt auszumachen. Als 5 Minuten später U 460 immer noch auf der Oberfläche lag, war es Looks vollkommen unverständlich, warum Schnoor nicht tauchte. Durch das Megaphone gab Looks die Anweisung an Schnoor unverzüglich zu tauchen. Doch U 460 machte keine Anstalten dies zu tun. Zu diesem Zeitpunkt sah Looks die anfliegenden Jäger, und war sicher, daß Schnoor diese auch bemerkt hatte, trotzdem immer noch nicht tauchte. Einer von zwei Crew-Mitgliedern von U 460, Obermaschinist Conen, welcher sich inzwischen auf U 264 befand, beschrieb nach dem Rückmarsch beim B.d.U., wie Schnoor auf Looks Handzeichen mit einem unverständlichen Achselzucken reagierte, als würde er nicht wissen, was zu tun sei.
Es ist zu vermuten, daß U 460 nicht tauchbereit war und ernsthafte Probleme hatte. Trotz der Gefahr von oben, versuchte die Mannschaft wahrscheinlich noch, die Probleme zu beseitigen. Schnoor muß mit Sicherheit die vier Flugzeuge, die vor Ort waren, beobachtet haben, möglicherweise sah er auch am Horizont drei weitere >>Avengers<<, die in der Zwischenzeit vom Flugzeugträger gestartet waren und zur Position der U-Boote beordert wurden, jedoch erst jetzt eintrafen, als die U-Boote bereits weggetaucht waren und deshalb in den Kampf nicht mehr eingreifen konnten. Schnorr muß indessen seine Überlebenschance abgewägt haben. Würde er an der Oberfläche bleiben mußte er sich auf ein Duell mit den Flugzeugen einlassen. Oder sollte er es riskieren mit dem tauchunklaren Boot abzutauchen. Er entschied sich aber letztendlich zum Tauchen, was zum Verlust von U 460 ohne größere Feindeinwirkung (Maschinengewehrtreffer durch die >>Wildcats<<) führte. Jedenfalls ist bewiesen, daß U 460 nicht durch Flugzeuge der USS CARD versenkt wurde. Dem Angriff der >>Avenger<< T-3 von der CARD fiel nur U 422 zum Opfer. U 460 ist durch einen Unfall bzw. eine Tauchpanne verlorengegangen. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 149 - 152.
Clay Blair schreibt dazu:
Ich zitiere: Der U-Tanker U 460 vom Typ XIV lag 1650 Kilometer südlich der Gruppe Roßbach und hatte Befehl, mehrere Boote nachzutanken und medizinisch zu versorgen. Wie erwähnt zählten dazu das neue, aber beschädigte VII-Boot U 422 der ehemaligen Gruppe Leuthen unter Wolfgang Poeschel und die beiden VII-Boote U 455 und U 264, deren Versuch, die Straße von Gibraltar zu passieren, gescheitert war. Nach dem Nachtanken sollten diese drei Boote (wie auch der Tanker) nach Norden fahren, um die Gruppe Roßbach zu unterstützen.
Am Morgen des 4. Oktober erhielten der amerikanische Geleitträger Card und seine Sicherung, die lose den nach Gibraltar fahrenden Konvoi UGS 19 sicherten, Nachricht von dem geplanten Nachtanken an U 460. Der Avenger-Pilot Robert L. Stearns, der für seinen Einsatz bei der Versenkung des XB-Minenlegers U 118 und von U 537 bereits mit dem Navy Cross ausgezeichnet worden war, erblickte U 480 und die drei VII-Boote, die gerade nachtankten oder in Wartestellung lagen. Nachdem Stearns von der Card Verstärkung angefordert hatte, griff er wagemutig die vier U-Boote an und warf eine 230-Kilogramm-Bombe. Sie fiel zwischen den Tanker U 460 und U 264 unter Hartwig Looks, der gerade nachtanke, richtete aber keinen Schaden an.
Wenig später trafen drei weitere Flugzeuge der Card ein, zwei Wildcats und eine Avenger. Die beiden Wildcats, geflogen von Elbert S. Heim und David O. Puckett, gingen in dem schweren Flak-Feuer tiefer und griffen die Ansammlung aus U-Booten an. Sie drückten die drei VII-Boote (U 264, U 422, U 455) unter Wasser, aber Ebe Schnoor auf dem Tanker U 460 blieb an der Oberfläche und erwiderte das Feuer. Nachdem Puckett das Boot mit dem Maschinengewehr bestrichen und einige Männer verwundet hatte, tauchte Schnoor. In diesem Moment warf Stearns in der Avenger einen Fido und versenkte U 460 unter Verlust der gesamten Besatzung. Zitat Ende. (Dies Version von Blair ist heute nicht mehr zutreffend, der Fido traf U 422).
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 508.

Literaturverweise

Blair - "Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - S. 508. → Amazon
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 202. → Amazon
Busch/Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 65, 190. → Amazon
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 149 - 152. → Amazon
Niestlé - "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 143, 272, 277, 279, 281. → Amazon
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 436 - U 500" - Eigenverlag - S. 201 - 216. → Amazon

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