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U 581

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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DEUTSCHES UNTERSEEBOOT "U 581"


DAS BOOT:

Typ: VII C
Bauauftrag: 08.01.1940
Bauwerft: Blohm & Voss, Hamburg
Baunummer: 081
Serie: U 551 - U 650
Kiellegung: 25.09.1940
Stapellauf: 12.06.1941
Indienststellung: 31.07.1941
Indienststellungskommandant: Kapitänleutnant Werner Pfeifer
Feldpostnummer: M - 46 386

Kommandanten

31.07.1941 - 02.02.1942 Kapitänleutnant Werner Pfeifer

Flottillen

31.07.1941 - 30.11.1941 Ausbildungsboot 5. U-Flottille, Kiel
01.12.1941 - 02.02.1942 Frontboot 7. U-Flottille, St. Nazaire

AUSBILDUNG UND ERPROBUNGEN:

31.07.1941 - 12.12.1941 Erprobung und Ausbildung bei den einzelnen Kommandos (UAK, TEK, AGRU-Front usw.) und Ausbildungsflottillen.

DIE UNTERNEHMUNGEN:

1. Unternehmung:

13.12.1941 - 06:00 Uhr aus Kiel → → → → 24.12.1941 - 13:48 Uhr in St. Nazaire

Die Fahrt: U 581, unter Kapitänleutnant Werner Pfeifer, war 11 Tage, 7 Stunden und 48 Minuten auf See und legte dabei 2.186 sm zurück. Das Boot operierte, bei der Überführung nach Frankreich, im Nordatlantik. Es konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.

2. Unternehmung:

11.01.1942 - 14:45 Uhr aus St. Nazaire → → → → 02.02.1942 - 20:50 Uhr Verlust des Bootes

Die Fahrt: U 581, unter Kapitänleutnant Werner Pfeifer, war 22 Tage, 6 Stunden und 5 Minuten auf See. Das Boot operierte im Mittelatlantik, südwestlich der Azorische Inseln. Es konnte keine Schiffe versenken oder beschädigen. U 581 wurde auf dieser Unternehmung von einem britischen Zerstörer versenkt.


DAS SCHICKSAL:

Datum: 02.02.1942
Letzter Kommandant: Kapitänleutnant Werner Pfeifer
Ort: Mittelatlantik
Position: 39°00' N - 30°00' W
Planquadrat: CE 5698
Versenkt durch: Selbstversenkung
Tote: 4
Überlebende: 42

Detailangaben zum Schicksal:

U 581 wurde am 02.02.1942 im Mittelatlantik südwestlich der Azorische Inseln durch Wasserbomben des britischen Zerstörers HMS Westcott (D.47) zum Auftauchen gezwungen. Nach dem Auftauchen wurde das Boot vom britischen Zerstörer HMS Croome (L.62) mit Artillerie belegt und von HMS Westcott (D.47) gerammt. Als der Kommandant die aussichtslose Lage sah, befahl er der Besatzung auszusteigen und das Boot zu versenken.

Bericht des 1. Wachoffiziers von U 581, Oberleutnant zur See Heinrich Ruß:

U 581 ging am 13.01.1942 wieder in See Richtung Ostküste von Nordamerika. Nach etwa einer Woche wurde das U-Boot aus dem Unternehmen Paukenschlag herausgenommen, um einen großen britischen Truppentransporter (den Passagierdampfer Llanggibby Castle) zu suchen, der sich im östlichen Mittelatlantik durch einen Torpedo eines anderen U-Bootes beschädigt, irgendwo verkrochen haben musste. Über den deutschen B-Dienst erfuhren wir nach einigen Tagen, dass das Schiff in Horta (Fayal) liege und spätestens am 02.02.1942 wieder auslaufen müsste, um nicht von den Portugiesen interniert zu werden. Nachdem wir in der Nacht vom 31.01.1942 zum 01.02.1942 festgestellt hatten, dass das Schiff noch im Hafen von Horta lag, legten wir uns am Südausgang des Fayal Kanals an der Grenze der Dreimeilenzone auf die Lauer. Das Kameradenboot U 402 ging an den Nordausgang des Kanals. In der Nacht vom 01.02.1942 zum 02.02.1942 erschienen drei britische Zerstörer und eine Korvette, um den Dampfer abzuholen. Die Zerstörer hatten uns bald mit Asdic erfasst, das gut zu hören war. Trotzdem blieben wir auf Sehrohrtiefe, um unsere Beute nicht entwischen zu lassen. Nur wenn wir glaubten, mit Wasserbomben rechnen zu müssen, gingen wir tiefer (etwa 100 Meter). Immer wenn wir hofften, die erstörer hätten uns verloren, tauchten wir wieder auf Sehrohrtiefe, verbrauchten damit aber einen Großteil der Preßluft. Die Zerstörer lagen dann aber stets gestoppt in unserer Nähe, so dass wir gleich wieder abtauchen mussten. ein von uns abgefeuerter Hecktorpedo lief vorbei, weil der Zerstörer sofort Fahrt aufnahm. Beim letzten Tieftauchen hatten wir hinter dem Backbord-Diesel einen Wassereinbruch, der erst nach einiger zeit zu stoppen war. In kurzer Zeit waren nach Schätzung des Leitenden Ingenieurs 10 Tonnen Wasser eingedrungen. Das Boot wurde stark achterlastig und ließ sich nur mit Höchstfahrt der E-Maschinen, vorderes Tiefenruder hart unten, achteres Tiefenruder hart oben, auf ebenem Kiel halten. Da keine Pumpen eingesetzt werden konnten, wurde das eingedrungene Wasser mit Pützen und Töpfen von Mann zu Mann in den Bugraum befördert. Als aber der Gleichgewichtszustand dann hergestellt war, kippte das Boot nach vorn über ging auf 190 Meter Tiefe. Da ließ der Kommandant mit dem Rest der Preßluft anblasen.

Wir kamen etwa 100 Meter von dem Zerstörer HMS Westcott (D.47) und etwa 1000 Meter von der HMS Croome (L.62) entfert an die Oberfläche, beide lagen gestoppt. Auf der Brücke unseres Bootes befanden sich nur der Kommandant und die drei Wachoffiziere. Es war noch ziemlich dunkel, so dass wir hofften, uns mit dem tauchunklaren Boot noch davonschleichen zu können, aber HMS Croome (L.62) begann sofort zu feuern und HMS Westcott (D.47) ging auf hohe Fahrt und rammte uns schräg achtern. Daraufhin befahl der Kommandant: "Schwimmwesten anlegen, alle Mann von Bord", und das Boot zu versenken. Das Aussteigen verlief ohne Hektik, den Offizieren auf der Brücke wurden noch die Schwimmwesten mitgebracht. Die Besatzung konnte vollzählig U 581 verlassen, als letzte der Kommandant und der Leitende Ingenieur. HMS Westcott (D.47) lief noch einmal über die Untergangsstelle und warf eine Wasserbombe (ohne Befehl des britischen Kommandanten, wie er uns nachher sagte). Dann setzten HMS Westcott (D.47) und HMS Croome (L.62) je ein Boot aus und übernahmen die Besatzung bis auf vier Mann, die vermutlich durch die Wasserbombe ums Leben gekommen waren, und den 1. Wachoffizier Lt.z.S. Sitek, der sich nicht gefangennehmen lassen wollte. Er erreichte nach mehr als fünf Stunden die Insel Pico, wurde von Fischern aus dem Wasser geholt und einige Tage später von einem portugiesischen Zerstörer nach Lissabon gebracht. Die übrige Besatzung geleitete an Bord der beiden Zerstörer den Truppentransporter nach Gibraltar. U 402 hatte das Schießen und die Wasserbomben gehört, kam heran und versuchte zum Schuß zu kommen, wurde aber von den vier Geleitfahrzeugen mit Wasserbomben abgedrängt.

Das deutsche Forscher-Ehepaar Kirsten und Joachim Jakobsen machen am 02.02.2017 einen Fund, der Meeresbiologen und Marine-Historiker gleichermaßen begeistern dürfte. Die beiden entdecken in der Tiefsee vor den Azoren das deutsche U-Boot U 581. Es liegt in einer Tiefe von fast 900 Metern.


DIE BESATZUNG:

Am 02.02.1942 kamen ums Leben: (4)

Hammermeister, HelmutKass, Manfred-LeonhardKlamuth, AlfredKreiss, Karl-Friedrich

Überlebende des 02.02.1942: (39)

Akkermann, PeterBellgardt, OttoBelow, ArthurBeste, BernhardBock, FritzBrunotte, FritzBuhmann, GeorgCerbe, FriedrichDegenhardt, KurtDeichmann, FerdinandEngel, MaxFeiler, GerhardFlörecke, GüntherFreek, GerhardGelshauser, WalterHeckert, HerbertJudek, GerhardKlein, JohannKochendörfer, WalterKoordt, FriedrichKorn, ClemensKrummel, HelmutLampa, AloisLehmann, AugustMeinert, HeinzModrack, HeinrichMollenhauer, RobertNiendorf, AlfredOsterhage, ErnstPankau, GerhardPfeifer, WernerPohl, WolfgangRuss, HeinrichSchoppmeier, TheoStier, AlfredTrachbrod, Fritz-JohannesWehner, HeinzWerding, MathiasWienand, Wilhelm

Vor dem 11.01.1942: (2)

Sitek, WalterSpornhauer, Ernst


LITERATUR:

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Erfolge"

Herbert Ritschel - Band 11 - "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 / U 561 - U 599


ANMERKUNGEN:

① Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot inne hatte. Für näheres, siehe Kommandanten.

② Liste der Überlebenden unvollständig. Fehlende Namen konnte nicht ermittelt werden.

③ Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten auslaufen auf dem Boot, zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig.

U 580U 581U 582

Liste aller U-Boote