KTB U 21 - 7. Unternehmung Seite 11
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29.03.1940 Morgens wurde ich zum Kommandeur des Küstenabschnitts, Kommandeur Vigers gerufen. Er teilte mir im beisein des deutschen Konsuls, Herr Fengler, mit, daß ich vorläufig interniert bin, die Verhandlungen wären noch nich abgeschlossen. Gleichzeitig wurde mir die Ankunft des Gehilfen des Mar.At. Oblt.z.S.d.Res. Friedrich am 30.3. mitgeteilt. Die Behandlung von Seiten der norwegischen Behörden wurde vom 29.3. an ein wesentliches freundlicher. Ab heute erhielt ich Frischproviant und Verbrauchsstoffe. Der Kommandeur Kapitän Olafson, Inspekteur der norwegischen U-Boote war aus Horten gekommen, blieb bis zu 7.4., kam täglich einmal und fragte nach unseren befinden. 30.03.1940 Die Unterredung mit Obl. Friedrich war in Christiansand. Hier meldete ich erstmalig meine Havarie schriftlich der Gesandschaft. Ich stellte in der Meldung deutlich fest, daß die Verständigung bei meinen Verhandlungen nicht einwandfrei war und Mißverständnisse nicht ausgeschlossen. Der Grund meines Auflaufens ist auf eine Havarie am Kreisel zurückzuführen, ebenso liefen beide Motoren unregelmäßig. Zeitweise mußte ich sie abstellen, da die Kühlwasseranlage nicht in Ordnung war. Ich trag mich mit dem Gedanken, einen norwegischen Hafen anzulaufen. Weiter gab ich dem Gehilfen in einer Meldung den Sachgehalt bis zum einlaufen in Marvika. 31.03.1940 Besprechungen mit dem Konsul über Verständigung der Angehörigen, sowie belangloser Dinge. Der Konsul überbrachte jedesmal, wir sollten ja keine Schweirigkeiten machen. In dieser Zeit wurde das Boot gründlich überholt. Ob.Masch. Greiner, der den L.I. vertrat, baute erneut den Stb. Diesel auseinander, bis er ihn mir als unbedingt zuverlässig arbeitend meldete. Dann wurde die Batterie überholt, bei den harten Aufsetzen auf Land muß aktive Masse aus den Platten gefallen sein, so daß die Spannung nicht hielt. Ganz langsam erholte sich die Batterie, Säure wurde noch in der Bilge festgestellt. Die Torpedos wurden laufend geregelt, nur konnten die Batterien nicht nachgeladen werden, da die Spannung der Bootsbatterie nicht reichte. Ob.Masch. Greiner ging dann an den Bb.Diesel u. stellte fest, daß die Kurbelwelle nicht erstlich verbogen war. Nach tagelangen Versuchen meldete er mir alles klar, nur eine Treibstange sei verbogen, sie könne an Land gerichtet werden. Am 3.4. beantragte ich diese Reparatur, da nichts von der Gesandschaft eintraf. | |||
LITERATURVERWEISE
U 21 - KTB | Original Kriegstagebuch - 7. Unternehmung (als Kopie vorliegen) | |
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