KTB U 25 - 1. Unternehmung Seite 6
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noch 28.10.1939 18.57 - Nach W sehr diesig, noch O helle Kimm. Während des Ausblasens wird ein zuliegendes Torpedoboot gesichtet. Sofort getaucht auf 50 m. Nach Geräuschpeilung gehen an beiden Seiten und über "U 25" Fahrzeuge mit nördl. Kurse weg. Geräusche von Dampfern werden nicht beobachtet. 21.15 - Aufgetaucht. Kurs 0°. Bei Verfolgung der vorgenannten Fahrzeuge H.H.F. 23.20 - Mehrere, etwa 7 kleine Fahrzeuge, anscheinend Torpedoboote und ein größeres, anscheinend Zerstörer mit nördl. Kurs in Formation fahrend gesichtet. Peilung 290° rechtweisend. Es handelte sich also am Nachmittag nicht um einen Geleitzug, sondern m.E. um eine stärkere Aufklärungspatrouille, der mit eigenen Mitteln nichts anzuhaben ist. Bedauerlicherweise kann auch auf einen Zerstörer kein Angriff gefahren werden, da Unterschießen verboten ist und geringere Einstellung als 4 m mit Rücksicht auf die Dünung nicht möglich erscheint. Von einer F.T.-Meldung als Warnung habe ich abgesehen um meinen günstigen Standort nicht preiszugeben. Ich rechne damit, auf der Straße der Geleitzüge zu stehen. 29.10.1939 Nordwestlich von Kap Villano 00.00 - Qu. 7825 BF, um NW drehende Winde, Mondschein, sehr helle Nacht, leicht bewegte See. Beginn der Auf- und Abstehens mit Nord-Südkurs im östlichen Teil meines Operationsgebietes Qu. 7000 BF. 01.10-02.25 - Mit gesetzten Laternen passierten 2 kleine Dampfer mit Südkurs. Ein größerer Dampfer mit Nordkurs. Nächtliches Anhalten bei Möglichkeit in der Nähe stehender feindlicher Streitkräfte wird vermieden. 05.05 - Beim Beobachten des nördl. Kurs steuernden Dampfers (merkwürdigerweise zwischen 350 und 0°) kommt plötzlich ein Zerstörer in Sicht. Spitze Lage. Getaucht, nach Geräuschabwanderung wird wieder aufgetaucht. Weiter Nord-Süd-Patrouillenkurse im Operationsgebiet. 12.00 - Qu. 7822 BF, leichte MW-Winde. Getaucht. Insichtkommen von Dampfern: 1) Holländer "Vestra". Südkurs. 2) Däne (Name nicht bekannt). Südkurs. Vom Anhalten und Untersuchen, sehe ich ab, da die Dampfer Südkurs steuern, aber vor allem, da "U 25" einige Tage in diesem Gebiet bleiben wird, und ich hoffe Geleitzüge zu treffen die nicht vorher gewarnt werden sollen. Der vordere Tiefenrudermotor fällt aus (Kurzschluß in der Wicklung). Der Ausfall wiegt um so schwerer, als der Angriffssehrohrmotor sehr unregelmäßig fährt, somit eine peinlich genaue Abstimmung der Tiefensteuerung mit dem Fahren des Sehrohres, also ein ungesehener Angriff sehr erschwert ist. | |||
LITERATURVERWEISE
U 25 - KTB | Original Kriegstagebuch - 1. Unternehmung (als Kopie vorliegen) | |
ANMERKUNGEN