KTB U 43 - 1. Unternehmung Seite 14
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noch 19.11.1939 20.00 - Qu. BF 7234 l.o.E. Bei dem hellen Mondschein ist der Nachtanlauf nicht durchführbar. Versuche, on Schießen mit Nachzielsehrohr möglich, daß Boot im Sehrohr ist jedoch so ungewiß, daß Versuch aufgegeben wird. Absicht: Am Geleitzug aufdampfen in vorliche Stellung, Monduntergang abwarten, dann angreifen. Der Mond geht gegen 01.00 Uhr unter. Beobachtungen am Geleitzug: 3 Dampferkolonnen, in der Spitzenkolonne ein sehr großer Dampfer. Vor, zwischen und hinter den Kolonnen je 2 Zerstörer, ob seitlich Zerstörer nicht festzustellen. Formation verhältnismäßig eng, fährt anscheinend recht gut geschlossen. 22.50 - Im Mondschein wird ein schmaler Schatten gesichtet, der aus Richtung 165° auf U 43 zukommend größer wird, muß Zerstörer sein. Versuche über Wasser auszuweichen, ist jedoch nicht möglich, Schatten bleibt schmal, wird schnell größer. Daher 22.58 - getaucht. Horchpeilung des Zerstörers wandert voraus, bleibt aber dann St.B. querab stehen. Es ist nicht anzunehmen, daß U 43 gesehen worden ist, denn der Zerstörer , um einen solchen handelt es sich auch der Horchpeilung nach, kam direkt aus dem Mondstreifen, U 43 stand vor dunkler Kimm. Geräuschpeilung des Geleitzuges (kenntlich an Kolbenmaschinen) wird lauter. Geleitzug hat zuletzt 80 - 100° gesteuert. Es sind Horchpeilungen schnellaufender Maschinen (Turbinen- und Kolbenmaschinen) auszumachen. Die zunächst über die ganze St.B. Seite zu hörenden Peilungen wandern langsam voraus. 02.00 (!) - sind immer noch deutliche Horchpeilungen da. Die Peilungen jetzt aber vorn liegend (Richtung 15 - 345°) und U 43 schon 3 Std. unter Wasser ist, nehme ich an, frei zu sein. Bestärkt wird diese Annahme dadurch, daß gegen 01.30 längere Zeit Zerstörergeräusche in Bootsnähe standen, die dann schwächer wurden und verschwanden. Dieser Zerstörer muß hinter dem Verband gesichert haben. 20.11.1939
02.06 - Wind 280° 2, See 1-2, leichte Dünung, wolkig, dunkel. Aufgetaucht, Geleitzug ist nicht mehr zu sehen. Nach dem Monduntergang ist es bei klarer Luft und mäßiger Bewölkung ziemlich dunkel. Aus den Horchpeilungen schließe ich, daß der Geleitzug eine sehr große Kursänderung vorgenommen hat. U 43 hat im Schwenkungspunkt gestanden. Offenbar ist dieser Schwenkungspunkt vor, während und nach der Schwenkung gesichert worden, wie dies auch der deutschen U-Bootsabwehrtaktik entspricht. Da der Geleitzug vor der Schwenkung sehr weit nach Osten gehalten hat, vermute ich seinen jetzigen Kurs ziemlich nördlich, daher auf 20° und 16 sm gegangen. 02.16 - Geht Meldung U 41, das inzwischen als Fühlungshalter eingesprungen ist, ein, daß Fühlung verloren. Nach letzter M. von U 41 laufe ich mit 20° richtig. 03.08 - Geht Meldung von U 53 ein, demnach steht Geleitzug erheblich östlicher. Führe dies zunächst auf schon am Vortag beobachteten Besteckunterschied zurück, gehe jedoch 03.35 auf Kurs 40°, da der Geleitzug mit Generalkurs 40° (Kurs frei von Quessant) laufen muß. 04.00 - Qu. 4947. 05.20 - Eingang Signal U 53, daß Geleitzug Kurs Ost steuert. | |||
LITERATURVERWEISE
U 43 - KTB | Original Kriegstagebuch - 1. Unternehmung (als Kopie vorliegen) | |
ANMERKUNGEN