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KTB U 26 08.11.1939: Unterschied zwischen den Versionen

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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<big><span style="color:saddlebrown;">AUS DEM KRIEGSTAGEBUCH - 2. UNTERNEHMUNG VOM 22.10.1939 - 05.12.1939</span></big><sup>
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<big><span style="color:black;">MITTWOCH - 08.11.1939</span></big><sup>
 
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| || 0300 h || SO 0-1, glatte See, helle || Auf Sehrohrtiefe gegangen. Nach Kopplung müsste sich das Boot noch westlich von Punta
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| || || Sternnacht, kein Mond, gute Sicht || Carnero befinden. In Wirklichkeit hatte uns der Strom schon vorbeigesetzt.
 
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| || 0303 h || || Aufgetaucht auf der Linie Algeciras - Ceuta, 5 sm südöstlich von Carnero. Ohne auszublasen
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| || || || über Wasser mit E-Maschinen Caranero angesteuert. Das Feuer Europa Point und die Molenfeuer von Gibraltar sind gelöscht. Die Stadt Gibraltar und die auf Reede liegenden Dampfer sind hell erleuchtet. Keine Verdunkelung.  
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| || 0314 h || || Vor den Lichtern von Gibraltar-Reede hebt sich der Schatten eines Zerstörers scharf hervor,  
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| || || || zunächst hat er gestoppt, dann setzt er sich in Bewegung mit südöstlichem Kurs. Stehe etwa 2,5 sm  südliche von Europa Point.
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| || 0400 h || Gibraltar-Bucht. SO 0-1, glatte || Pta. Carnero unter Wasser herangegangen. Es ist inzwischen Stillwasser, sodass es mühelos  
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| || 0400 || Gibraltar-Bucht || Pta. Carnero unter Wasser herangegangen. Es ist inzwischen Stillwasser, sodass es mühelos  
 
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| || || See, helle Sternnacht, kein Mond, || gelingt. Mit Nord-Kurs dicht an der Spanischen Küste gehalten. Strom schiebt jetzt.
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| || || gute Sicht || Viele beleuchtete Fischer und manchmal auch S-Boote (?) zwingen uns häufig auf Tiefe zu gehen.
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| || 0730 h || Windstille, glattes Wasser, sehr  || Algeciras passiert. Abstand 1 sm.
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| || || diesig, zeitweise Nebel, schlechte Sicht.
 
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| || 0900 h || || Boot bei der Bank "Bajillo del Tambor" auf 12 m auf Grund gelegt zur Beobachtung des Hafens
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| || 0900 || S.O. 0-1, glattes Wasser, gute Sicht, || Boot bei der Bank "Bajillo del Tambor" auf 12 m auf Grund gelegt zur Beobachtung des Hafens
 
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| || || ||  von Gibraltar. Das glatte Wasser bedingt grösste Vorsicht. Der Sichtbereich ist daher beschränkt.
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| || || heiter, zeitweise etwas dunstig ||  von Gibraltar. Das glatte Wasser bedingt grösste Vorsicht. Der Sichtbereich ist daher beschränkt.
 
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| || || S.O. 0-1, glattes Wasser, gute Sicht, || Es sind dauernd 3-4 Zerstörer zur Bewachung der Strasse und der Bucht unterwegs. Sie
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| || || || Es sind dauernd 3-4 Zerstörer zur Bewachung der Strasse und der Bucht unterwegs. Sie
 
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| || || heiter, zeitweise etwas dunstig || stehen meistens auf der Linie Südmole Gibraltar - Pta. Carnero  
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| || || || stehen meistens auf der Linie Südmole Gibraltar - Pta. Carnero und östlich von Carnero.
 
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| || || || und östlich von Carnero. Einlaufend steuern sie meist die Südmole mit 30°-40° an und gehen kurz vor der Einfahrt auf Nordkurs. Beide Einfahrten werden benutzt. Auslaufend die umgekehrten Kurse. Im Hafen Innenkante Südmole liegen 3 Kreuzer mit je 3 Schornsteinen (10000 T). Davon einer mit Tarnbemalung. An der Mittelmole ein Mutterschiff. Auf Reede zwischen La Linea und Palmones liegen insgesammt etwa 30 Dampfer. Im Westteil überwiegend Italiener. Im übringen Engländer und Franzosen. Viele davon dunkelgrau gemalt. Bewaffnung ist bei einigen auszumachen. Wahrscheinlich sind es Hilfsschiffe od. Fallen. Auf vielen englischen und franz. Dampfern wird auf dem Vorschiff geschweisst. Anscheinend zur Anbringung von Armierung.
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| || 1100 -  || || 2 morderne Zerstörer laufen mit 3 Dampfern von W. kommend ein.
 
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| || ||  See, heiter, gute Sicht || dann 180° und dreht zum Schluß auf 40°. Wegen der geringenen eingenen Augeshöhe sind die  
 
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| || || || Drehpunkte nicht genau festzulegen. Die Sicherung besteht aus 2 Zerstörern. Vor der Mittelmole auserhalb des Hafen liegt ein großer italienischer Passagierdampfer vor Anker "Oceania"-Typ. 2 mal den Start eines 2 motorigen Wasser-Flugzeuges (Flugboot alter Typ) beobachtet. Dienst anscheinend zur Sicherung der Str. Bei tage befindet sich vor den beiden Einfahrten keine Netzsperre. Ob die westlich von der Mittelmole angenommene Netzsperre ausliegt, konnte nicht genau festgestellt werden. Aufällig ist, dass ein Handelsdampfer, der aus der Südeinfahrt kam und zunächst mit Südkurs, dan mit SW-Kurs ablief, nach einiger Zeit erst nach Norden drehte um auf die Reede zu gelangen.
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| || || gute Sicht. Durch die Lichter || Luft und Lenzen der Bilgen. Das Boot liegt vor einem dunkelen Teil der Bucht und ist
 
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| || || kein Mond ||  Wassertiefen müssten die T.M.B´s in ungefähr 100 bis 200 m Abstand von der Mole geworfen
 
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| || || || werden. Dort kann aber das Sehrohr auch bei Nacht nur äusserst sparsam benutzt werden, da die erleuchtete Stadt einen hellen Schein auf das Wasser wirft. Eine laufende Festlegung des Schiffsortes durch Peilung ist nachts durch das Sehrohr nicht möglich, da der ganze Hafen von 1000 Lichtern strahlt, die Molenfeuer aber nicht brennen. Wegen des dort laufenden Stromes ist ist aber die Schiffsortbestimmung durch Kopplung nicht ausreichend.
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| || ||  gute Sicht, Sternenhimmel, ||  Ich beabsichtige , die Bucht unter Wasser wieder zu verlassen um durchzubrechen in das  
 
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| || 2230 h || || Wieder getaucht. Mit Südkurs dicht an der spanischen Seite gehalten. Algeciras passiert.  
 
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| || || || Im Turm wird plötzlich ein regelmäßiges, sehr hohes Ziepsen gehört. Die Zeit zwischen den einzelnen Tönen ist 7 Sek. Der Ton ist sehr hochund erinnert an den des deutschen S-Gerätes. Er ist im Horchgerät nicht zu hören. Auch manche Besatzungsmitglieder vermögen ihn nicht zu hören. Man hat deutlich den Eindruck eines Einpeilens, da die Töne von vorne kommen und über Bb.-Seite nach achtern laufen, und dann wieder zurückkommen. Zur gleichen Zeit sehe ich im Sehrohr an Bb.-Seite (260° Schiffspeilung) ein Fahrzeug mit einer Topplaterne und grüner Seiten Lampe.
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Version vom 14. Januar 2019, 10:46 Uhr

07.11.1939 - - 08.11.1939 - - 09.11.1939 - - U 26 - - Hauptseite

AUS DEM KRIEGSTAGEBUCH - 2. UNTERNEHMUNG VOM 22.10.1939 - 05.12.1939

MITTWOCH - 08.11.1939


Gibraltar-Strasse

0300 SO 0-1, glatte See, helle Auf Sehrohrtiefe gegangen. Nach Kopplung müsste sich das Boot noch westlich von Punta
Sternnacht, kein Mond, gute Sicht Carnero befinden. In Wirklichkeit hatte uns der Strom schon vorbeigesetzt.

0303 Aufgetaucht auf der Linie Algeciras - Ceuta, 5 sm südöstlich von Carnero. Ohne auszublasen
über Wasser mit E-Maschinen Caranero angesteuert. Das Feuer Europa Point und die Molenfeuer
von Gibraltar sind gelöscht. Die Stadt Gibraltar und die auf Reede liegenden Dampfer sind hell
erleuchtet. Keine Verdunkelung.

0314 Vor den Lichtern von Gibraltar-Reede hebt sich der Schatten eines Zerstörers scharf hervor,
zunächst hat er gestoppt, dann setzt er sich in Bewegung mit südöstlichem Kurs. Stehe etwa
2,5 sm südliche von Europa Point.

0355 h Getaucht, da der Zerstörer uns zu nahe kommt. Bemerkt schein er uns nicht zu haben, denn er
hält auf einen im SO in Sicht gekommenen Dampfer zu.

0400 Gibraltar-Bucht Pta. Carnero unter Wasser herangegangen. Es ist inzwischen Stillwasser, sodass es mühelos
SO 0-1, glatte, See, gelingt. Mit Nord-Kurs dicht an der Spanischen Küste gehalten. Strom schiebt jetzt.
helle Sternnacht, kein Mond, Viele beleuchtete Fischer und manchmal auch S-Boote (?) zwingen uns häufig auf Tiefe
gute Sicht zu gehen.

0730 Windstille, glattes Wasser, sehr Algeciras passiert. Abstand 1 sm.
diesig, zeitweise Nebel, schlechte Sicht.

0900 S.O. 0-1, glattes Wasser, gute Sicht, Boot bei der Bank "Bajillo del Tambor" auf 12 m auf Grund gelegt zur Beobachtung des Hafens
heiter, zeitweise etwas dunstig von Gibraltar. Das glatte Wasser bedingt grösste Vorsicht. Der Sichtbereich ist daher beschränkt.
Es sind dauernd 3-4 Zerstörer zur Bewachung der Strasse und der Bucht unterwegs. Sie
stehen meistens auf der Linie Südmole Gibraltar - Pta. Carnero und östlich von Carnero.
Einlaufend steuern sie meist die Südmole mit 30°-40° an und gehen kurz vor der Einfahrt auf
Nordkurs. Beide Einfahrten werden benutzt. Auslaufend die umgekehrten Kurse. Im Hafen
Innenkante Südmole liegen 3 Kreuzer mit je 3 Schornsteinen (10000 T). Davon einer mit
Tarnbemalung. An der Mittelmole ein Mutterschiff. Auf Reede zwischen La Linea und Palmones
liegen insgesammt etwa 30 Dampfer. Im Westteil überwiegend Italiener. Im übringen Engländer
und Franzosen. Viele davon dunkelgrau gemalt. Bewaffnung ist bei einigen auszumachen.
Wahrscheinlich sind es Hilfsschiffe od. Fallen. Auf vielen englischen und franz. Dampfern wird
auf dem Vorschiff geschweisst. Anscheinend zur Anbringung von Armierung.

1100 - 2 morderne Zerstörer laufen mit 3 Dampfern von W. kommend ein.
1130

1145 Windstille, bleiernde glatte Läuft ein Transporter nach dem Mittelmeer aus. Er steuert folgende Kurse: Zunächst 200-210°,
See, heiter, gute Sicht dann 180° und dreht zum Schluß auf 40°. Wegen der geringenen eingenen Augeshöhe sind die
Drehpunkte nicht genau festzulegen. Die Sicherung besteht aus 2 Zerstörern. Vor der Mittelmole
auserhalb des Hafen liegt ein großer italienischer Passagierdampfer vor Anker "Oceania"-Typ.
2 mal den Start eines 2 motorigen Wasser-Flugzeuges (Flugboot alter Typ) beobachtet. Dienst
anscheinend zur Sicherung der Str. Bei tage befindet sich vor den beiden Einfahrten keine
Netzsperre. Ob die westlich von der Mittelmole angenommene Netzsperre ausliegt, konnte nicht
genau festgestellt werden. Aufällig ist, dass ein Handelsdampfer, der aus der Südeinfahrt kam
und zunächst mit Südkurs, dan mit SW-Kurs ablief, nach einiger Zeit erst nach Norden drehte um
auf die Reede zu gelangen.

Windstille, bleierne glatte See, Das Minenfeld östlich der Europa-Bucht scheint auszuliegen. Die Kurse der ein-
heiter, gute Sicht und auslaufenden Fahrzeuge geben zu der Vermutung Anlass.

2140 Windstille, bleierne glatte See, Aufgetaucht und auf der Stelle liegegeblieben zum Durchlüften des Bootes, Aufpumpen von
gute Sicht. Durch die Lichter Luft und Lenzen der Bilgen. Das Boot liegt vor einem dunkelen Teil der Bucht und ist
von Algiciras und Gibraltar-Bucht wahrscheinlich nicht zu sehen. Durchführung der Minenunternehmens erscheint aussichtslos.
hell erleuchtet, Sternnacht, Bei dem glatten, ruhigen Wasser muss jede Annäherung sofort gehorcht werden. Wegen der
kein Mond Wassertiefen müssten die T.M.B´s in ungefähr 100 bis 200 m Abstand von der Mole geworfen
werden. Dort kann aber das Sehrohr auch bei Nacht nur äusserst sparsam benutzt werden, da
die erleuchtete Stadt einen hellen Schein auf das Wasser wirft. Eine laufende Festlegung des
Schiffsortes durch Peilung ist nachts durch das Sehrohr nicht möglich, da der ganze Hafen von
1000 Lichtern strahlt, die Molenfeuer aber nicht brennen. Wegen des dort laufenden Stromes ist
ist aber die Schiffsortbestimmung durch Kopplung nicht ausreichend.

2200 Windstille, bleierne glatte See, Auf Grund des F.T. 1806/6/62 verzichte ich auf die Durchführung der Verseuchung.
gute Sicht, Sternenhimmel, Ich beabsichtige , die Bucht unter Wasser wieder zu verlassen um durchzubrechen in das
kein Mond. Durch die Lichter Mittelmeer.
an Land ist die Bucht gut erleuchtet.

2230 h Wieder getaucht. Mit Südkurs dicht an der spanischen Seite gehalten. Algeciras passiert.
Im Turm wird plötzlich ein regelmäßiges, sehr hohes Ziepsen gehört. Die Zeit zwischen den
einzelnen Tönen ist 7 Sek. Der Ton ist sehr hochund erinnert an den des deutschen S-Gerätes.
Er ist im Horchgerät nicht zu hören. Auch manche Besatzungsmitglieder vermögen ihn nicht zu
hören. Man hat deutlich den Eindruck eines Einpeilens, da die Töne von vorne kommen und über
Bb.-Seite nach achtern laufen, und dann wieder zurückkommen. Zur gleichen Zeit sehe ich im
Sehrohr an Bb.-Seite (260° Schiffspeilung) ein Fahrzeug mit einer Topplaterne und grüner
Windstille, bleierne glatte See, Seiten Lampe. Die Seitenlaterne steht sehr tief und achterlich als die Topplaterne. Diese
gute Sicht, Sternenhimmel, Anordnung haben wir schon in der vorgehenden Nacht bei Bewachungszerstörern gesehen die
kein Mond. anscheinend damit Fischerfahrzeuge vortäuschen wollen. Das Fahrzeug hält sich dauernd in
gleicher Peilung und Entfernung. Etwa alle 5-10 Min. ertönt eine Gruppe von Peiltönen, sodass
es unzweifelhaft erscheint, dass wir geortet sind. Der Zerstörer an Bb. stoppt zwischendurch
und geht wieder an, sodass er sich immer Bb.querab hält. Ich drehe deshal nach Stb.in die
Ensenanda de Getares hinein, in der es von beleuchteten Fischern wimmelt, und lasse das Boot
zwischen ihnen auf 29 m Grund fallen. Abstand von der Küste ungefähr eine sm. Der Grund ist
Felsig.

07.11.1939 - - 08.11.1939 - - 09.11.1939 - - U 26 - - Hauptseite