Daten:
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Typ: | | VII C |
Bauauftrag: | | 15.08.1940 |
Bauwerft: | | Vulkan Vegesack Werft, Bremen |
Serie: | | U 262 - U 267 |
Baunummer: | | 029 |
Kiellegung: | | 21.06.1941 |
Stapellauf: | | 02.04.1942 |
Indienststellung: | | 22.05.1942 |
Indienststellungskommandant: | O | Hartwig Looks |
Feldpostnummer: | | 02981 |
U-Flottillen:
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22.05.1942 - 31.10.1942 | 8. U-Flottille (Danzig) - Ausbildungsboot |
01.11.1942 - 19.02.1944 | 6. U-Flottille (St. Nazaire) - Frontboot |
Feindfahrten:
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Anzahl Feindfahrten: | 5 |
Versenkte Schiffe: | 3 |
Versenkte Tonnage: | 16.843 BRT |
Beschädigte Schiffe: | 0 |
Beschädigte Tonnage: | 0 BRT |
Detailangaben der Feindfahrten:
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1. Feindfahrt: 03.11.1942 - 04.12.1942
Unter Kapitänleutnant Hartwig Looks
03.11.1942 aus Kiel ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordatlantik, südöstlich von Grönland
04.12.1942 in St. Nazaire eingelaufen
2. Feindfahrt: 10.01.1943 - 05.03.1943
Unter Kapitänleutnant Hartwig Looks
10.01.1943 aus St. Nazaire ausgelaufen
Operationsgebiet: Mittelatlantik, westlich und südlich der Azoren
05.03.1943 in St. Nazaire eingelaufen
3. Feindfahrt: 08.04.1943 - 01.06.1943
Unter Kapitänleutnant Hartwig Looks
08.04.1943 aus St. Nazaire ausgelaufen
Operationsgebiet: mittlerer Nordatlantik
01.06.1943 in Lorient eingelaufen
Verlegungsfahrt: 04.08.1943 - 04.08.1943
Unter Kapitänleutnant Hartwig Looks
04.08.1943 aus Lorient ausgelaufen
04.08.1943 in St. Nazaire eingelaufen
4. Feindfahrt: 15.09.1943 - 15.10.1943
Unter Kapitänleutnant Hartwig Looks
15.09.1943 aus St. Nazaire ausgelaufen
16.09.1943 in St. Nazaire eingelaufen
22.09.1943 aus St. Nazaire ausgelaufen
Operationsgebiet: Mittelatlantik, nördlich der Azoren
15.10.1943 in Lorient eingelaufen
5. Feindfahrt: 05.02.1944 - 19.02.1944 +
Unter Kapitänleutnant Hartwig Looks
05.02.1944 aus St. Nazaire ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordatlantik, westlich von Irland
19.02.1944 Verlust des Bootes
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Schicksal:
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Datum: | | 19.02.1944 - 17:07 Uhr |
Letzter Kommandant: | K | Hartwig Looks |
Ort: | | Im mittleren Nordatlantik |
Position: | | 48°31'N-22°05'W |
Planquadarat: | | BE 1893 |
Versenkt durch: | | Durch Wasserbomben der britischen Sloops "HMS Starling", "HMS Woodpecker", "HMS Wren", "HMS Kite" und "HMS Wild Goose" zum Auftauchen gezwungen und selbstversenkt |
Tote: | | 0 |
Überlebende: | | 52 |
Detailangaben:
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Die britischen Sloops "HMS Starling", "HMS Woodpecker", "HMS Wren",
"HMS Kite" und "HMS Wild Goose" gehörten zur Konvoisicherung Geleits ON-224.
Der Bericht über die Versenkung von U 264:
U 264 lief am 05.02.1944 von St. Nazaire zu seiner fünften Feinsfahrt in den Nordatlantik
aus. Zunächst der übliche Marsch durch die Biskaya, meist getaucht, nur zum Aufladen der
Batterien nachts einige Stunden aufgetaucht. Der vor dieser Feindfahrt eingebaute Schnorchel
bewährte sich nicht. Das Schwimmerventil schloß den Zuluftschlauch des Schnorchels
bei überkommenden Seen nicht einwandfrei ab. So kam bei Unterwasser-Schnorchelfahrt sehr
viel Wasser ins Boot. Die Lenzpumpen kamen nicht gegen die Wassermengen an, so dass die
Schnorchelfahrt schießlich wieder abgebrochen werden musste.
Mit dem Verlust
des U-Bootes am 19.02.1944 hatte der neu eingebaute Schnorchel nichts zu tun gehabt.
Am
18.02.1944 hatte U 264 seine vorgesehene Position in einem Suchtreifen mehrerer U-Boote
eingenommen. Aufgabe war, einen von Westen kommenden Konvoi etwa im Seegebiet um 48°30'N-21°30'W
zu finden und anzugreifen. Zur Suche des Geleits sollten deutsche Fernaufklärer von Bordeaux
aus eingesetzt werden. Die etwa 20 U-Boote, die für die geplante Konvoi-Operation vorgesehen
waren, erhielten Anweisung vom B.d.U., sich nach Erreichen der zugewiesenen Position im
Aufklärungsstreifen bis 18.02.1944 - 18:00 Uhr bei Tgae nicht über Wasser aufzuhalten.
Um 18:00 Uhr sollten alle Boote auftauchen uhnd versuchen, den Konvoi zu finden. Ausdrücklich
wurde befohlen, dass die U-Boote von diesem Zeitpunkt ab, bei eventuellen Flugzeugangriffen
nicht mehr tauchen dürfen, sondern aufgetaucht bleiben und den Angriff mit dem Flak-Waffen
abwehren sollten. U 264 hatte die Position im Suchstreifen bereits am 18.02.1944 morgens erreicht
und stand getaucht in dem befohlenen Seegebiet. Gegen 09:00 Uhr wurden Schraubengeräusche
imk Horchgerät festgestellt. Das Boot, das in etwa 80 Metern Tiefe stand, ging auf Sehrohrtiefe,
wurde jedoch von einem "Asdic"-Gerät erfaßt und mit einer Serie Wasserbomben belegt.
U 264 wurde nicht ernstlich beschädigt. Geringe Schäden wurden während der
weiteren Unterwasserfahrt schnell beseitigt. Die Zerstörer, von denen die vorher vernommenen
Schraubengeräuschen herrührten und von denen einer das Boot überraschend orten
und angreifen konnte, liefen mit hoher Fahrt nach Südwesten ab.
Um 18:00 Uhr wurde
befehlsgemäß aufgetaucht. Die Flak-Waffen wurden sofort besetzt. Gegen 18:10 Uhr meldete
der Funker eine feindliche Flugzeugortung, der er mit unserem Funkmeßbeobachtungsgerät
feststellte und die schnell lauter wurde. Kurz darauf sichtete die Brückenwache ein Flugboot
vom Typ Sunderland im Anflug. Durch ein Funk-Kurzsignal wurde der Flugzeugangriff auf U 264
gemeldet. Gleichzeitig wurde mit der 3.7 Zentimeter Flak das Feuer auf die Sunderland eröffnet.
Schon beim ersten Feuerstoß wurden Treffer am Rumpf des Flugbootes erzielt. Dieses drehte
sofort ab und kam schnell außer Sicht. Von einem in der Nähe stehenden U-Boot wurde
der Absturz der Maschine beobachtet.
Vom Standort des gesuchten Geleitzuges war nichts bekannt
geworden. Die Maschinen der deutschen Fernaufklärung wurden bei einem britischen Luftangriff
auf Bordeaux beschädigt und konnten nicht starten. Mit wurden die U-Boote unterrichtet, dass
frühestens ab 19.02.1944 gegen 03:00 Uhr mit dem Einsatz deutscher Fernaufklärer
gerechnet werden könnte.
Am 1902.1944 gegen 02:00 Uhr sichtete U 264 zwei gegnerische
Zerstörer und meldete diese per Funk mit Kurzsignal. Die Meldung wurde von den deutschen
Landfunkstellen quittiert. Es war die letzte aufgenommene Funkmeldung von U 264. Das Boot
wurde von den Zerstörern im Radar erfaßt und unter Einsatz von Leuchtgranaten unter
Artilleriebeschuß genommen.
Es gelang jedoch mit Höchstfahrt und unter Einsatz
von Ortungsabwehrmitteln (Aphrodite, mit Wasserstoffgas gefüllte Ballons, unter denen
Stanniolstreifen zur Ablenkung des feindlichen Radars hingen) über Wasser abzulaufen. Ein
Torpedoangriff gegen die Zerstörer konnte nicht durchgeführt werden.
Gegen
04:00 Uhr wurde mit dem Funkpeiler ein Peilsignal einer deutschen FEraufklärung-Maschine,
die den Geleitzug gefunden hatte, aufgenomen. Der Geleitzug musste nach Peilung östlich
oder westlich von U 264 stehen. Eine Seitenbestimmung mit dem Funkpeiler war wegen der sehr
großen Lautstärke der aufgenommenen Peilsignale nicht möglich. Wir mussten
also sehr nahe beim Geleitzug stehen. U 264 lief mit Höchstfahrt in dieser Richtung,
da der Konvoi dort vermutet wurde. Kurz darauf wurde in westlicher Richtung eine von einem
deutschen Fernaufklärer abgefeuerte Fühlungshalter-Rakete gesichtet. Die Kennung dieser
Raketen war den an den Operationen beteiligten U-Booten vorher mitgeteilt worden. Um 05:30 Uhr
kam bei mäßiger Sicht, aber noch sehr großer Dunkelheit ein Zerstörer
mit hoher Fahrt in Sicht, der genau Kurs auf U 264 nahm.
Offensichtlich war das
U-Boot im Radar des Zerstörers erfaßt worden, wie auch unser Funkmeßbeobachtungsgerät
anzeigte. Auf etwa 2000 Metern Entfernung schoss U 264 einen T-5 "Zaunkönig"
aus dem Heckrohr. Doch der Torpedo verfehlte sein Ziel. Möglicherweise war die empfindliche
elektronische Anlage des Torpedos bei dem Wasserbombenangriff am Vortag beschädigt worden.
U 264 versuchte mit Höchstfahrt über Wasser abzulaufen. Dabei wurde im Südwesten
mit einem besonders starken Nachtglas, mit dem das Boot erstmals für diese Fahrt ausgerüstet
worden war, der Geleitzug ausgemacht und mit einem Kurzsignal gemeldet. Diese Meldung war jedoch von den
Heimatstellen nicht aufgenommen worden. Fast gleichzeitig eröffnete der Zerstörer
auf etwa 800 Meter Entfernung das Feuer mit seinen Buggeschützen. Die ersten Salven
lagen deckend, denn der Zerstörer erzielte gleich einen Treffer auf dem Steuerbord-Tauchbunker,
ohne dass der Druckkörper des Bootes beschädigt wurde. Mit "Alarm" tauchte das
Boot weg und ging rasch auf große Tiefe, sonst wäre es von dem schnell auflaufenden
Zerstörer gerammt worden. Dieser warf eine Serie Wasserbomben in der Nähe der Tauchstelle,
doch lagen die Bomben ungenau, so dass nur unwesentliche Schäden auftraten. Der
Zerstörer hielt sich in der Nähe des getauchen U-Bootes auf und übergab gegen
06:30 UHr an eine inzwischen herangekommene Gruppe von fünf Fahrzeugen, wie man später feststellte,
sogenannte Sloops, die zur U-Boot-Bekämpfung eingesetzt wurden. Die feindlichen Schiffe
belegten U 264 etwa alle Stunde mit Serien schwerster Wasserbomben, die erhebliche Ausfälle
im Boot verursachten. Wie wir später in erfahrung bringen konnten, handelte es sich bei diesen
Wasserbomben um neu entwickelte sogenannte "Mine-Depth-Charges" die nicht, wie die bisherigen
Wasserbomben auf 120 Meter Tiefe, sondern in 300 Metern Tiefe detonierten. Dadurch traf der
Detonationsstoß das U-Boot von unten, was schwere schäden im Boot zur Folge hatte.
Gegen 13:00 Uhr hatte die Suchgruppe das U-Boot verloren, fand es jedoch auf Grund einer breiten
Ölspur, die U 264 hinter sich her zog und die wahrscheinlich von dem Treffer im Steuerbord
Tauchbunker, in dem zu der Zeit noch Treiböl gefahren wurde, herrührte. Bis 18:00 Uhr folgten
weitere schwerste Wasserbombenserien, eine davon mit insgesamt 24 Wasserbomben. Seit 06:30 Uhr
morgens wurden 250 Detonationen in der Nähe des Bootes gezählt. Eine Wasserbombe, die offensichtlich
nicht detonierte, fiel in etwa 180 Meter Tauchtiefe auf das Vorschiff und rollte mit dumpfen
Gepolter nach Steuerbord über die Seite ab.
Durch die schweren Erschütterungen
fielen fast sämtliche elektronischen Anlagen im Boot aus. Die Backbord-Schraubenwelle hatte
einen mächtigen Schlag bekommen und verursachte starke Geräusche. An mehreren Stellen waren
Außenbordverschlüsse leck gesprungen und verursachten zahlreiche Wassereinbrüche.
Das Wasser stieg in der Zentrale langsam über die Flurplatten. Die noch intakte Hauptlenzpumpe
kam nicht mehr gegen das eindringende Wasser an. Das U-Boot begann zu sinken. Die Backbord
E-Maschine hatte sich wegen der verbogenen Schraubenwelle heiß gelaufen und Feuer gefangen.
Die Steuerbord Schraubenwelle saß inzwischen ganz fest. In der Zentrale trat ein weiterer
starker Wassereinbruch auf, und das Boot konnte, trotz starker Achterlastigkeit und mit der zu dieser
Zeit noch möglichen höchsten Fahrstufe, nicht mehr gehalten werden.
Als U 264
bis auf 230 Meter mit weiter sinkender Tendenz abgesunken war und keine Möglichkeit mehr
bestand, das Boot zu halten, gab der Kommandant Befehl zum Auftauchen. Die Tauchzellen wurden
mit Preßluft ausgeblasen, und das Boot stieg zunächst langsam, dann immer schneller
an die Wasseroberfläche. Die fünf U-Jagdfahrzeuge, die etwa 3000 bis 4000 Meter entfernt
im Kreis um das audtauchende U-Boot standen, eröffneten sofort das Feuer und erzielten zahlreiche
Treffer. Eine Gegenwehr war nicht möglich. Unsere Torpedorohre ließen sich wegen verklemmter
Mündungsklappen nicht öffnen und das 3.7 Zentimeter-Geschütz ließ sich wegen
des gebrochenen Seitenrichtgetriebes nicht richten.
Ich befahl "Alle Mann aus dem Boot."
Dieser Befehl wurde von der Besatzung in mustergültiger Disziplin und Ruhe ausgeführt.
Da die Backbord-Maschine noch Umdrehungen machte, lief das Boot mit etwas Fahrt voraus. Dadurch kamen
die ins Wasser springenden schnell achteraus und gerieten so aus dem Bereich der einschlagenden
Granaten heraus. Als die Besatzung ausgestiegen war, fluteten der Leitende Ingenieur und der
Zentralemaat die Tauchzellen und verließen dann ebenfalls das Boot, das mit geöffnetem
Turmluk unter mir versank.
Als U 264 von der Wasseroberfläche verschwunden war,
stellten die U-Jagd-Fahrzeuge das Artilleriefeuer ein und begannen sofort mit der Rettungsaktion.
Bei dem herrschenden guten Wetter mit nur geringem Seegang und leichter Dünung wurde die
gesamte Besatzung von den fünf Schiffen aufgenommen. Das es noch hell war, waren die Rettungsmanöver
in etwa einer halben Stunde abgeschlossen. Nur zwei Mann waren durch Granatsplitter leicht verwundet
worden.
Auch Kapitänleutnant Hartwig Looks wurde von der Sloop "HMS Woodpecker"
aufgenommen, die vier Stunden später von U 256 unter Oberleutnant Wilhelm Brauel mit einem
T-5 "Zaunkönig" torpediert wurde. Die "HMS Woodpecker" blieb zunächst schwimmfähig und sank erst
vier Tage später bei aufkommendem Sturm. Die elf von der "HMS Woodpecker" geretteten U-Boot-Fahrer
waren am Tag nach der Torpedierung von der ebenfalls zu der Gruppe gehörenden "HMS Magpie"
aufgenommen worden.
Die Suchgruppe lief nach sechs Tagen Fahrt in Liverpool ein, von wo die
U-Boot-Besatzung dann in britische Gefangenenlager gebracht wurde.
U 264 war das
erste mit einem Schnorchel ausgerüstete U-Boot, das einem Angriff zum Opfer fiel. |
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