Daten:
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Typ: | | VII C |
Bauauftrag: | | 06.08.1940 |
Bauwerft: | | F. Schichau GmbH, Danzig |
Serie: | | U 445 - U 448 |
Baunummer: | | 1508 |
Kiellegung: | | 01.07.1941 |
Stapellauf: | | 23.05.1942 |
Indienststellung: | | 01.08.1942 |
Indienststellungskommandant: | O | Helmut Dauter |
Feldpostnummer: | | 19297 |
U-Flottillen:
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01.08.1942 - 31.01.1943 | 8. U-Flottille (Danzig) - Ausbildungsboot |
01.02.1943 - 14.04.1944 | 7. U-Flottille (St. Nazaire) - Frontboot |
Feindfahrten:
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Anzahl Feindfahrten: | 6 |
Versenkte Schiffe: | 1 |
Versenkte Tonnage: | ???? BRT |
Beschädigte Schiffe: | 0 |
Beschädigte Tonnage: | 0 BRT |
Detailangaben der Feindfahrten:
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1. Feindfahrt: 30.01.1943 - 25.03.1943
Unter Oberleutnant zur See Helmut Dauter
30.01.1943 aus Kiel ausgelaufen
04.02.1943 in Bergen eingelaufen
06.02.1943 aus Bergen ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordatlantik, südwestlich von Island und nordöstlich von Neufundland
25.03.1943 in St.Nazaire eingelaufen
2. Feindfahrt: 17.04.1943 - 26.05.1943
Unter Oberleutnant zur See Helmut Dauter
17.04.1943 aus St.Nazaire ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordatlantik
26.05.1943 in St.Nazaire eingelaufen
3. Feindfahrt: 01.08.1943 - 03.08.1943
Unter Oberleutnant zur See Helmut Dauter
01.08.1943 aus St.Nazaire ausgelaufen
Operationsgebiet: Biskaya
03.08.1943 in St.Nazaire eingelaufen
4. Feindfahrt: 06.09.1943 - 12.09.1943
Unter Oberleutnant zur See Helmut Dauter
06.09.1943 aus St.Nazaire ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordatlantik jedoch wegen defektem Funkmeßgerät Rückmarsch angetreten
12.09.1943 in St.Nazaire eingelaufen
5. Feindfahrt: 14.09.1943 - 03.11.1943 ein Schiff versenkt
Unter Oberleutnant zur See Helmut Dauter
14.09.1943 aus St.Nazaire ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordatlantik
17.10.1943 12:58 Uhr zusammen mit U 281 die Sunderland S des 422. RAF Squadron abgeschossen
26.10.1943 21:55 Uhr britische Korvette "HMS Rhododendron" mit einem T5 "Zaunkönig" im Planquadrat BE 6549 angegriffen
26.10.1943 22:19 Uhr unbekannten Zerstörer mit einem T5 "Zaunkönig" im Planquadrat BE 6549 versenkt
03.11.1943 in St.Nazaire eingelaufen
6. Feindfahrt: 14.02.1944 - 14.04.1944 ++
Unter Oberleutnant zur See Helmut Dauter
14.02.1944 aus St.Nazaire ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordatlantik und westlich von Irland
14.04.1944 Verlust des Bootes
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Schicksal:
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Datum: | | 14.04.1944 - 18:20 Uhr |
Letzter Kommandant: | O | Helmut Dauter |
Ort: | | Im Nordatlantik nordöstlich der Azoren |
Position: | | 46°22'N-19°35'W |
Planquadarat: | | BE 5726 |
Versenkt durch: | | Von der kanadischen Fregatte "HMCS Swansea" und dem britischen Sloop "HMS Pelican" durch Wasserbomben zum Auftauchen gezwungen und dann untergegangen |
Tote: | | 9 |
Überlebende: | | 42 (5 Offiziere, 4 Unteroffiziere und 33 Mannschaften) |
Detailangaben:
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Bericht von alliierter Seite:
Die 9. Support Group mit den kanadischen Fregatten "HMCS Matane", "HMCS Swansea", "HMCS Stormont" und die Korvette "HMCS Owen Sound" lief am
09.04.1944 zu einer Patroullie nördlich der Azoren aus. Durch aufgefangenen Funkverkehr wusste man, dass in dem Seegebiet ein deutsches U-Boot
operierte und so wurde zur Verstärkung der 9. Support Group der britische Geleitträger "HMS Biter" und die Sloops der 7. Support Group ebenfalls
in dieses Seegebiet beordert. Um 12:18 Uhr erfasste das ASDIC der "HMCS Swansea" drei Kilometer vor der Biter ein U-Boot und griff es sofort an, um es
an einem Angriff auf den Flugzeugträger zu hindern.
Das U-Boot ging sofort bis auf 230 Meter Tiefe, so dass die "HMCS Swansea" mit ihren
Wasserbomben und Hedgehogs nichts ausrichten konnte. Dann wurden unter Führung der "HMS Pelican" zwei Schleichangriffe gefahren, von denen der Erste
um 14:14 Uhr erfolglos blieb. Auch der zweite um 16:15 Uhr, bei dem die "HMS Pelican" zehn Wasserbomben warf, schien zunächst nichts bewirkt zu haben,
richtete aber im U-Boot schwere Schäden an. Die siebte Wasserbombe war nämlich ein Direkttreffer, der ein Loch ins Heck des Druckkörpers riss, so dass
der Kommandant des U-Bootes gezwungen war anblasen zu lassen.
Als das Boot gegen 16:25 an die Wasseroberfläche kam wurde es sofort von beiden
Schiffen unter Geschützfeuer genommen wobei ein Teil der Besatzung des U-Bootes, die an Deck kam getötet wurde, bevor das Feuer eingestellt wurde.
Um U 448 zu versenken hatte man mehr als vier Stunden und insgesamt 56 Wasserbomben benötigt.
Bericht von deutscher Seite:
U 448 lief am 14.04.1944 gegen 16:00 Uhr mit östlichem Kurs von den indischen Gewässern kommend im
Unterwassermarsch auf 40 Meter Tiefe auf den heimatlichen Stützpunkt zu. Es befand sich in der Außenbiskaya, als in den frühen
Nachmittagsstunden als von achtern eine Horchpeilung aufkam. Es handelte sich um das typische Geräusch einer Kolbenmaschine, das nach
kurzer Zeit genau über das Boot hinweg wanderte. Da ein Dampfer vermutet werden musste, versuchte der Kommandant sofort auf Sehrohrtiefe
zu gehen, erhielt jedoch im gleichen Moment eine sehr genau liegende Wasserbombenserie, die zu empfindlichen Ausfällen führte. Da zuvor
keine Ortungsgeräusche festgestellt werden konnten kamen die Wasserbomben für die Besatzung von U 488 unerwartet. Sofort ging
das Boot auf große Tiefe.
Nach Beseitung der Störungen wurden eine Reihe von anderen Horchpeilungen festgestellt, die in nördlicher
Richtung einen breiten Sektor ausfüllten. Außerdem wurden drei sich in unmittelbarer Nähe befindende Zerstörer gehorcht.
Nun begann
eine zweieinhalbstündige Wasserbombenverfolgung, die zur Folge hatte, dass das Boot immer weiter beschädigt wurde. Der Kommandant konnte
das Boot trotz eines Boldausstoßes und wilder Ausweichkurse mit wechselnden Tauchtiefen bis 230 Meter der Verfolgung nicht mehr entziehen.
Am Wasserbombenabwurf selbst waren nur zwei Kriegsschiffe beteiligt, die das Boot überliefen und ihre äußerst genau liegenden und wirksamen
Wasserbombenteppiche warfen.
U 448 erlitt immer schwerere Beschädigungen. Neben den üblichen Störungen der Steuer- und elektrischen
Anlagen erfolgten Wassereinbrüche über die Außenbordverschlüsse wodurch das Boot stark achterlastig wurde, beide Diesel und eine E-Maschine waren
durch Wassereinwirkung stark beschädigt wodurch zumindest die E-Maschine ausfiel, durch einen Torpedoflansch im Bugraum drang Wasser ein und
Risse in zahlreichen Batteriezellen führten zu Chlorgasentwicklung. All das hätte jedoch den Kommandanten nicht zur Aufgabe zwingen könnten, wenn
nicht die letzte Wasserbombenserie einen Riß im Druckkörper Backbord achtern neben dem E-Verdichter verursacht hätte. Nun drangen bedingt durch
die große Tauchtiefe in Sekunden Tonnen von Wasser in das Boot. Der Kommandant musste den Befehl zum Anblasen geben um die Besatzung vor dem
Untergang zu bewahren.
U 448 durchbrach die Wasseroberfläche nur mit dem Vorschiff und dem Turm. Sämtliche Waffen auf den Wintergärten
waren restlos demoliert und verbogen, die Antriebselemente waren ausgefallen, das Achterschiff lief voll Wasser und in 300 Meter Entfernung lagen die
beiden Kriegsschiffe "HMCS Swansea" und "HMS Pelican", die sofort aus allen Rohren das Feuer eröffneten.
In Sichtweite lagen
weiterhin etwa zehn Zerstörer und der Hilfsflugzeugträger "HMS Biter".
Angesichts dieser Lage und der Kampfunfähigkeit des Bootes
erfolgte der Befehl: "Alle Mann aus dem Boot." Während des Aussteigens der Besatzung lag U 448 unter dem direkten Beschuß beider
Kriegsschiffe wobei das Boot aber keine schweren Treffer erhielt. Jedoch wurden 4 Mann der Besatzung verletzt und neun getötet. Nach wenigen Minuten
wurde der Beschuß der beiden Kriegsschiffe eingestellt.
U 448 wurde durch Ziehen der Entlüftungen selbst versenkt. Der Kommandant, der
Leitende Ingenieur und der Zentralemaat gingen als letzte von Bord. Zehn Minuten darauf setzten die beiden Kriegsschiffe Boote aus und diese nahmen
die Überlebenden Besatzungsangehörigen von U 448 auf. |
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